Religionen-Weltanschauungen Ehrlich leben und glauben.

Bias
Bias
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RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von Bias
als Antwort auf Bote Asgards vom 09.04.2021, 11:24:57
...
Nicht die göttliche Natur im eigenen Inneren, sondern Kommunikation, verbal, nonverbal, taktil, ist es meiner Meinung nach, die Vertrauen zumindest bei den Primaten schafft, zu denen ja auch wir Menschen gehören

Schönen Gruß

DW
Nicht nur bei Primaten. Auch bei Hunden kann man das gut beobachten. Einem Hund mit eingeschränktem Kommunikationsvermögen, z.B. durch kupierten Schwanz, fällt es schwerer, bei Zusammentreffen mit anderen Hunden deren Vertrauen zu erwecken.
So zugerichtet würde es Dir vermutlich schwer fallen Vertrauen auch nur zu suchen, Hugin.

Doch um im Thema zu bleiben:
"Liebe und dann tu was du willst", soll Augustinus erklärt haben.
Bote Asgards
Bote Asgards
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RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von Bote Asgards
als Antwort auf Bias vom 10.04.2021, 11:39:20
 
So zugerichtet würde es Dir vermutlich schwer fallen Vertrauen auch nur zu suchen, Hugin.

Doch um im Thema zu bleiben:
"Liebe und dann tu was du willst", soll Augustinus erklärt haben.
geschrieben von Bias
😁 Nun habe ich wie auch Hunde der Evolution sei Dank noch andere Möglichkeiten zur Kommunikation.

Liebe und dann tue was du willst, widerspricht das nicht seiner eigenen Religion, dem Bibellebensweisediktat?
Meine Meinung zum Thema: Um ehrlich und human zu leben, bedarf es keines Diktates aus höheren Sphären, verbreitet von Religionen. Eine Religion, die nach gut oder böse unterscheidet, ist ein lebenshemmender Schatten aus der Vergangenheit. Der evolutionäre Humanismus z.B. unterscheidet nicht nach gut oder böse, sondern nach fair oder unfair. Was davon in die heutige Zeit und auch Zukunft paßt, kann jeder für sich selbst entscheiden:
Beispiele: Scheidung, erneute Heirat nach Scheidung, gleichgeschlechtliche Liebe, gleichgeschlechtliche Heirat, Gleichberechtigung, Verhütung, Abtreibung, Abtreibung nach Vergewaltigung. 
Die zehn Angebote des evolutionären Humanismus statt der 10 biblischen Gebote:
 

 
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bote Asgards vom 10.04.2021, 15:12:01
Der evolutionäre Humanismus z.B. unterscheidet nicht nach gut oder böse, sondern nach fair oder unfair.

Und wer legt fest, was "fair" und "unfair" ist? Ich denke, so einfach ist Ethik nicht...

Wobei ich KEINESWEGS für eine religiös begründete Ethik plädiere, nicht, dass das falsch rüberkommt... Aber wenn Begriffe wie "fair" und "unfair" ethisch relevant sein sollen, müssen sie definiert werden, und zwar allgemeingültig.Wie soll das gehen?
 

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von Bias
als Antwort auf Bote Asgards vom 10.04.2021, 15:12:01
So zugerichtet würde es Dir vermutlich schwer fallen Vertrauen auch nur zu suchen, Hugin.

Doch um im Thema zu bleiben:
"Liebe und dann tu was du willst", soll Augustinus erklärt haben.
geschrieben von Bias
😁 Nun habe ich wie auch Hunde der Evolution sei Dank noch andere Möglichkeiten zur Kommunikation.
Liebe und dann tue was du willst, widerspricht das nicht seiner eigenen Religion, dem Bibellebensweisediktat?
Meine Meinung zum Thema: Um ehrlich und human zu leben, bedarf es keines Diktates aus höheren Sphären, verbreitet von Religionen. Eine Religion, die nach gut oder böse unterscheidet, ist ein lebenshemmender Schatten aus der Vergangenheit. Der evolutionäre Humanismus z.B. unterscheidet nicht nach gut oder böse, sondern nach fair oder unfair. Was davon in die heutige Zeit und auch Zukunft paßt, kann jeder für sich selbst entscheiden:
Beispiele: Scheidung, erneute Heirat nach Scheidung, gleichgeschlechtliche Liebe, gleichgeschlechtliche Heirat, Gleichberechtigung, Verhütung, Abtreibung, Abtreibung nach Vergewaltigung. 
Die zehn Angebote des evolutionären Humanismus statt der 10 biblischen Gebote:
geschrieben von Bote Asgards

"Der Einwand, der Seitensprung, das fröhliche Misstrauen, die Spottlust sind Anzeichen der Gesundheit: Alles Unbedingte gehört in die Pathologie."
So soll das Fritz Nietzsche weiland gesagt haben, Hugin.

Völlig ohne Flachs - ich stimme ihm zu.
Stimme ihm deshalb zu, weil ich zurückblickend glaube erkannt zu haben, dass es menschlich schlicht nicht möglich ist permanent ein Ideal zu leben.
Der Versuch führt irgendwann in die Verkümmerung (ob ständigem Schuldempfinden) oder zeitigt Bigotterie und Heuchelei.

Jeder von uns dürfte seinem typischen Erlebnis begegnen, das ihn immer wieder einholt; nennen wir es Charakter.
Damit gilt es sich zu versöhnen und darauf zu achten, dass Verfehlungen ebenso nicht zur Methode werden, wie ab und zu und bei - Anerkennung unserer Fehler - ein wenig Gnade uns selbst gegenüber; bevor wir unerträglich werden.



 
schorsch
schorsch
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RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2021, 11:22:01

Der "Glaube" kommt ja von "glauben". Die Einen glauben einen Haufen - und sind glücklich damit -, und andere sparen sich einen Haufen - Kirchensteuern.....

Bote Asgards
Bote Asgards
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RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von Bote Asgards
als Antwort auf Der-Waldler vom 10.04.2021, 15:28:19
... Aber wenn Begriffe wie "fair" und "unfair" ethisch relevant sein sollen, müssen sie definiert werden, und zwar allgemeingültig.Wie soll das gehen?
 

Der Philosoph Schmidt-Salomon schreibt dazu:
"In der Moral geht es um die subjektive Wertigkeit von Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich vorgegebener metaphysischer Beurteilungskriterien (gut und böse), in der Ethik hingegen um die objektive Angemessenheit von Handlungen anhand intersubjektiv festgelegter und immer wieder neu festzulegender Spielregeln (fair oder unfair)."

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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bote Asgards vom 10.04.2021, 17:44:09
... Aber wenn Begriffe wie "fair" und "unfair" ethisch relevant sein sollen, müssen sie definiert werden, und zwar allgemeingültig.Wie soll das gehen?
 

Der Philosoph Schmidt-Salomon schreibt dazu:
"In der Moral geht es um die subjektive Wertigkeit von Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich vorgegebener metaphysischer Beurteilungskriterien (gut und böse), in der Ethik hingegen um die objektive Angemessenheit von Handlungen anhand intersubjektiv festgelegter und immer wieder neu festzulegender Spielregeln (fair oder unfair)."

Wer sind die intersubjektiv Festlegenden? Wer "macht" die Spielregeln? Dass Schmidt- Salomon das NICHT beantwortet, hat schon Joachim Kahl in der "Schmidt-Salomon-Kahl"-Kontroverse zum Thema gehabt, deren Inhalt genau diese Frage(n) war. Systeme sind immer für Fehler anfällig, man kann sich nur auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Schmidt-Salomon agiert und argumentiert aber so, als habe er die Wahrheit inne. Allein DAS macht ihn "quasi-religiös" ;-)

DW

Noch eine Ergänzung: Ich habe überhaupt nichts gegen Schmidt-Salomon, im Gegenteil, als Agnostiker, als den ich mich sehe, schätze ihn sehr. Er ist ein kluger Kopf. Aber mich stört seine eitle Annahme, "die Wahrheit" zu "haben", und das stört mich auch an Deinem Beitrag.
 
RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2021, 00:46:56

@Tine1948 die Frage nach der Ethik und der sozialen Wertegemeinschaft ist interessant, finde ich - jeder hat persönlichen Werte.
Ich mache Werte auch nicht an einer Religionsgemeinschaft fest. Allerdings beobachte ich, dass Glaubende das tun, was auch in sich logisch ist.

Ist ein ethischer Konsens zu finden, und zwar einer, dem Glaubende aller Richtungen, Atheisten und Agnostiker zustimmen können?
Was könnte eine soziale Wertegemeinschaft aller Menschen religions- und kulturübergreifend, wie @artman1 sie in den Raum stellt sein?

Das ist ein hoher Anspruch. Deshalb geht meine Nachfrage noch einmal an dich @artman1 : Hast du eine konkrete Vorstellung, wie es zu so einer Wertegemeinschaft kommen könnte, und welche Werte sie beinhalten sollte/könnte?
Oder worauf zielte dein Eingangsbeitrag ab?

WurzelFluegel

 

Mitglied_6d29e9d
Mitglied_6d29e9d
Mitglied

RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2021, 21:06:48

hm...ein ehrliches Leben und ein friedvolles Miteinander ist ohne Religion, ohne Glauben doch viel wahrscheilicher, glaubst Du nicht? Wie viele Menschen wurden im Namen des Glaubens schon gemordet .. 
Ich komme noch einmal auf die indigenen Völker zurück, egal auf welchem Kontinent ... die auch ihre Naturreligionen hatten , um irgendwann eine gesellschaftliche Ordnung zu schaffen - was ich bei Claude-Levi Strauss gelernt habe ist, dass es keinen  einen Hinduismus, Buddhismus, Islam, Judentum oder Christentum gibt. In der Praxis gibt es einfach zu viele historische und geografische Unterschiede. Eine Reihe von Überzeugungen, Gewohnheiten oder Ritualen aus einem bestimmten Ort herauszuholen und sie als universell repräsentativ für eine religiöse Tradition zu projizieren, ist bestenfalls methodisch unverantwortlich oder im schlimmsten Fall ethisch unentschuldbar. Wer sich mit Religionswissenschaftl beschäftigt, kann nur Menschen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten beobachten, die Rituale praktizieren und Überzeugungen zum Ausdruck bringen, die wir Religion nennen. Und das ist wichtig. Wir sind diejenigen, die Religion definieren. Das macht uns poststrukturalistisch.  Und im Gegensatz zu den alten Strukturalisten bekennen wir uns dazu, dass unsere Kategorien, in der Tat alle Kategorien, eine Geschichte haben. Wenn wir einen Vergleich anstellen, geschieht dies mit dem vollständigen Wissen und der Offenlegung unseres sozialen, historischen und kulturellen Standorts (wenn man immer noch an so etwas wie Kultur glaubt) (ganz zu schweigen von der Komplexität unserer geschlechtsspezifischen, rassistischen und klassifizierten Standorte) Identitäten). 


Keine Religionsbenennung! Sag anderen und Dir selbst einfach, woran Du glaubst. Die meisten Suchenden  möchten Mythen lesen und sich kosmisch verbunden fühlen. Wenn sie sagen, dass sie etwas über den Buddhismus wissen wollen, wollen sie wirklich nur das Gefühl haben, den Buddhismus zu „kennen“. Der Einstieg in eine historische Erzählung der Tradition führt häufig zu Beschwerden wie: „Das sind so viele Informationen.“ Oder zu zeigen, wie Buddhisten auf unterschiedliche Weise praktizieren oder unterschiedliche Dinge glauben. Ich denke da nur an den Unterschied zwischen Tibet und Japan ... da liegen Welten zwischen. Und liest man Aufzeichnungen von Gläubigen, egal welcher Richtung, egal, was sie geglaubt haben, je nachdem, wann und wo sie gelebt haben, liefert häufig Antworten wie: "Wie soll ich wissen, ob ich mit diesen Menschen nicht einverstanden bin, wenn ich nicht weiß, wo sie stehen?" Diese Art von Suchenden wünschen sich Mythos.  Wenn wir nur den Mythos lesen könnten, ohne von der Geschichte belastet zu werden und uns Sorgen um unsere eigene soziale Position zu machen, wäre es vielleicht einfacher, mit dem Glauben umzugehen und wir würden schnell merken, dass nichts so individuell ist wie der eigene Glaube ... 

RE: Ehrlich leben und glauben.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2021, 21:31:56

danke @Woschi2
in vielem stimme ich dir zu, vor allem darin, dass Religionsausübung ebenso so vielfältig ist, wie die Menschen, auch wenn sie der gleichen Religion angehören. Ich teile auch deine Sicht, dass Kultur gar nicht so eindeutig zu definieren ist, wie das gerne argumentiert wird. Was ist schon unsere Kultur? Frage 10 Deutsche, was typisch deutsch ist und du wirst vermutlich mindestens 8 verschiedene Antworten bekommen 😉

Ich stellte meine Frage auch nicht deshalb, weil ich glaube, dass Glaube notwendig ist, für ein positives  Miteinander. Ich stellte sie im Bezug auf den Eingangsbeitrag, wo es um die soziale Wertegemeinschaft ging und zwar religions - und kulturübergreifend.

Gibt es diesen Wertekonsens und wenn ja, welche Werte sind das?
Aber es scheint so , dass @artman1 schon das Weite gesucht hat und mir nicht erzählen wird, was er sich darunter vorstellt.

WurzelFluegel


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