Religionen-Weltanschauungen Ehrlich leben und glauben.
Das glaube ich in dieser Form nicht, Elisa77, denn die Kinderpsychologie und die Verhaltensforschung sagen da was ganz anderes.
Nicht die göttliche Natur im eigenen Inneren,
ich seh das anders, wir sind ja keine Kinder mehr, was da abging hat uns bereits geprägt, im Alter braucht man diese Zuneigung nicht mehr so wie als Kind zur Entwicklung.
im alter, oder besser, sobald man erwachsen ist geht die Suche los, egal welche Kinderstube jemand hatte, die Suche nach dem göttlichen, nach sich selbst, manche bleiben in der Suche stecken und machen eine Such-t daraus, andere finden zu sich und dazwischen gibt es auch noch viele Wege, aber das Ziel das göttliche zu finden bleibt für alle dasselbe.
Hallo, Elisa,
ich bin ausschließlich darauf eingegangen, wann der Mensch Vertrauen erlernt, und das ist in der Kindheit, ggfs. durch gute soziale Erfahrungen im späteren Leben ergänzt. Würde Deine Aussage stimmen, hätte jeder Mensch, der keine Beziehungen zu Gott oder seinem göttlichen Inneren hat, ja zu niemandem Vertrauen.
Das hindert natürlich niemanden daran, im Glauben sein Vertrauen zu stärken. Das kann jeder halten wie er will. Ich stärke z.B. mein Vertrauen in das Leben durch die Liebe zu meiner Frau und zu meinen Freunden und die Liebe dieser Menschen für mich.
Gruss
DW
Gerade das, was Woschi schreibt, nämlich dass im Namen der christlichen Religion ganze Völker ausgerottet wurden, Frauen als Hexen verbrannt wurden und noch viele Verbrechen mehr, hat mich immer gehindert der Institution Kirche beizutreten.
Ich verstehe bis heute nicht, wie gläubige Christen all diese Verbrechen so einfach achselzuckend hinnehmen.
Wenn alle Menschen die Natur mit allem, was darin vorkommt wertschätzen würden, hätten wir vielleicht noch nicht einmal eine Klimakrise und mit diesem vermaledeiten Virus müssten wir uns vielleicht auch nicht rumplagen.
Pippa
Liebe @pippa,
so ähnlich sehe ich das auch. Ich finde Glauben an sich eine gute Sache, weil sie Menschen in schweren Situationen helfen kann. Aber sobald ein Glaube zum "-ismus" oder gar "Institution" (z.B. "Kirche") wird, wird es oft problematisch.
Lieben Gruss
DW
ich verstehe das "entweder - oder" nicht so recht. Stimmt es denn, dass ein Mensch , der an etwas (übernatürliches) glaubt, nicht gleichzeitig auch als ein Sozialen Werten und Zielen (der Gesellschaft, den Mitmenschen) Verpflichteter handeln und leben kann ?Was ist wichtiger, den sogenannten richtigen Glauben zu haben oder die soziale Wertegemeinschaft aller Menschen religions- und kulturübergreifend zu gestalten und zu leben?
Das Weltethos Projekt des vor wenigen Tagen verstorbenen Theologen/PÜhilosophen Hanns Küng wäre da ein Beispiel und beachtenswerter Ansatz : religionsübergreifend aber auch Religion oder Nicht-Gottgläubige mitumfassend, ohne jemanden auszugrenzen.
Ich meine das auch, in jedem Bereich des menschlichen Lebens sind Gläubige, Nichtglaubende oder Andersdenkende. Sei es im Berufs- oder Freizeitleben. Ich glaube auch, daß mancher Ungläubige mal
die Kirche besucht. Also Religion hat demnach nicht unbedingt mit Glauben zu tun.
In der jetzigen Zeit käme es damit nur auf die richtige Kommunikation an.
Meinst du den richtigen Glauben - oder an das richtige glauben?Was ist wichtiger, den sogenannten richtigen Glauben zu haben oder die soziale Wertegemeinschaft aller Menschen religions- und kulturübergreifend zu gestalten und zu leben?
Ich freue mich auf die Diskussion.
Viele Grüße
artman1
geschrieben von artman1
gekürzt zitiert
Kann man richtig oder falsch glauben?
Was mich aber noch mehr interessiert: Was verstehst du unter sozialer Wertegemeinschaft gestalten?
Wieso stellst du Glauben und soziale Wertegemeinschaft gegenüber? Sind die sozialen Werte nicht untrennbar mit den religiösen Werten verbunden, sofern man glaubend ist?
WurzelFluegel
Für mich ist es so, liebe WurzelFluegel, ich kann mich nicht als gläubig im Sinne der Evangelischen Kirche, bei der ich getauft wurde, bezeichnen. Ich habe eine gewisse Aversion gegenüber solchen Glaubensgemeinschaften und bin daher schon lange ausgetreten. Die sozialen Werte sind für mich unendlich wichtiger, als Glaubensbekenntnisse. Das lebe ich in meiner kleinen Familie und im Umfeld durch meine Freiwilligenarbeit. Aber ich will mich nicht rühmen, ich würde mich sozialen Werten auch verpflichtet fühlen, wenn ich 'nur' mein Gärtchen pflege, meinem Hund ein artgerechtes Leben ermögliche oder ab und zu mal mit den Enkeln spasse. Oder einen gepfefferten Leserbrief schreibe.
Sicher beantwortet das deine Frage nicht, aber es beantwortet mir meine, die durch deine Mail eine eigene Denkrichtung bekam: Es braucht keinen Glauben, um eine eigene soziale Ethik für sich richtig zu finden. Man muss sie ja nicht 'heilbringend' verkünden, sondern nur für sich in Anspruch nehmen. Tine1948
Es braucht keinen Glauben, um eine eigene soziale Ethik für sich richtig zu finden. Man muss sie ja nicht 'heilbringend' verkünden, sondern nur für sich in Anspruch nehmen.
geschrieben von Tine1948
Das fasst es kurz und prägnant zusammen, liebe @Tine1948
Wer im Glauben Kraft, Vertrauen, Halt findet, wunderbar! Wem es gefällt, zu beten oder kleine Rituale durchzuführen, wunderbar! Was mich aber immer extrem nervt, sind die "heilsbringenden Verkündigungen", das Missionieren, das sich und seine Religion als die einzig Wahre hinstellend.
Religionsausübung ist zwar ein Grundrecht in vielen Ländern, aber sie ist dabei dennoch Privatsache, bzw. sollte und muss es sein. Das können viele Gläubige (zu denen ich auch manchen Atheisten zähle!) nicht akzeptieren. Die Grenze der eigenen Religionsausübung muss immer die persönliche Grenze und die Würde des Anderen sein.
Aber nicht alle sind so "nervig"... Ich kenne wirklich einige tolle Menschen, die aus ihrem Glauben heraus leben, und das nicht an die große Glocke hängen, die nicht missionieren und die, wie WurzelFluegel ja schon schrieb, soziale Verantwortung und Glaube NICHT gegenüberstellen; für diese Menschen ist beides eins.
Liebe Grüße
DW
@artmann1: Mir fällt zu Deinem Handeln ein Vergleich ein:
Das ist, wie eine Scheidung nach zig Jahren, ohne Unterhalt bezahlen zu müssen, dann aber noch getrennt in einem Haushalt zusammenleben, und der Partner/die Partnerin hält noch die Wohnung sauber und kocht noch für einen mit, weil man damit die Annehmlichkeiten/die Vertrautheiten der Ehe nicht ganz verliert. Sowas nennt sich dann "Bratkartoffelverhältnis". Das Einzige, was man verliert, ist die Zweisamkeit. Aber die Zweisamkeit ist ja durch eine verstandesmäßige (Du sagst: wissenschafltiche) Betrachtung abgelöst worden.
Wenn Du damit leben kannst, dann werd' damit glücklich (oder selig). Mir würde das nicht reichen.
Interessant wäre beiläufig, aus welcher Kirche Du ausgetreten bist und wieviel Kirchensteuer Du sparst.