Plaudereien Jeder ergänzt/erzählt zum Thema" Erinnerungen an die 50er/60er Jahre"
Re: Jeder ergänzt/erzählt zum Thema" Erinnerungen an die 50er/60er Jahre"
Ja, auch bei mir ging es amüsant zu: In meinem kath. privaten Mädchengymnasium durfte man im Winter nur lange Hosen anziehen, wenn man ein züchtiges Röcklein darüber trug! Im Klassenzimmer waren Schränke für unsere Garderobe, da konnte man einen Rock deponieren. Als ich zu meiner dunklen, langen Hose einen hellblauen Sommerrock mit weißen Punkten trug, kringelte sich die Klasse vor Lachen. Die Ordensschwester stellte mich als vorbildlich hin....
Das Gymnasium gibt es heute noch, aber ich nehme an, dass es dort nun anders zugeht als 1958!
@Alle: Habt richtig nette Beiträge, da kommen Erinnerungen auf!
LG Roswitha
Das Gymnasium gibt es heute noch, aber ich nehme an, dass es dort nun anders zugeht als 1958!
@Alle: Habt richtig nette Beiträge, da kommen Erinnerungen auf!
LG Roswitha
Re: Jeder ergänzt/erzählt zum Thema" Erinnerungen an die 50er/60er Jahre"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
nein ich schreibe kein Buch darüber. Seid doch nicht so misstrauisch! Ist auch so eine Sache, die aus dieser Zeit wohl herrührt. Was ist denn schon dabei, Geschichten aus vergangenen Jahren zu erzählen. Es macht Spaß, sie zu hören und auch zu lesen. Es muss sich nicht immer ein Scharlatan dahinter verbergen!!
Ich habe in der Vergangenheit schon einige Threads zusammengefasst, es verschafft etwas Überblick. Im Übrigen gilt auch im Forum das Urheberrecht, oder?
Also, seht das nicht so eng!!
Ich habe in der Vergangenheit schon einige Threads zusammengefasst, es verschafft etwas Überblick. Im Übrigen gilt auch im Forum das Urheberrecht, oder?
Also, seht das nicht so eng!!
@geli, es ist dein gutes Recht, anderer Meinung zu sein als ich.
Ich selbst schreibe niemals etwas in ein öffentliches Forum, was nicht jeder wissen kann, und ich habe auch keine Probleme damit, wenn sich jemand dieses Wissens bedient. Wenn also tatsächlich die Informationen aus den beiden genannten Threads in allgemeiner Form in ein Buch oder in eine Diplomarbeit einfließen würden, hätte ich persönlich keine Einwände.
Clever habe ich im Sinn von "pfiffig" oder "gewitzt" gemeint. In den beiden Threads gab es eine lebhafte Beteiligung. Beantworte dir selbst die Frage, wie viele Antworten ali22 auf eine Anfrage folgender Art bekommen hätte: "Ich bin Student und schreibe ein Buch/eine Diplomarbeit über das alltägliche Leben in den fünfziger und sechziger Jahren. Wer kann mir dazu etwas erzählen?"
Wie schon gesagt: ich weiß nicht, was ali22 mit seiner Bemerkung gemeint hat: PS. Ich find alle Beiträge hie toll und werde sie bald zusammenfassen. Meine Idee mit der Diplomarbeit entbehrt vielleicht jeder Grundlage.
Lalelu
Ich selbst schreibe niemals etwas in ein öffentliches Forum, was nicht jeder wissen kann, und ich habe auch keine Probleme damit, wenn sich jemand dieses Wissens bedient. Wenn also tatsächlich die Informationen aus den beiden genannten Threads in allgemeiner Form in ein Buch oder in eine Diplomarbeit einfließen würden, hätte ich persönlich keine Einwände.
Clever habe ich im Sinn von "pfiffig" oder "gewitzt" gemeint. In den beiden Threads gab es eine lebhafte Beteiligung. Beantworte dir selbst die Frage, wie viele Antworten ali22 auf eine Anfrage folgender Art bekommen hätte: "Ich bin Student und schreibe ein Buch/eine Diplomarbeit über das alltägliche Leben in den fünfziger und sechziger Jahren. Wer kann mir dazu etwas erzählen?"
Wie schon gesagt: ich weiß nicht, was ali22 mit seiner Bemerkung gemeint hat: PS. Ich find alle Beiträge hie toll und werde sie bald zusammenfassen. Meine Idee mit der Diplomarbeit entbehrt vielleicht jeder Grundlage.
Lalelu
Ja und wie sah es bei Euch mit dem Respekt und der Achtung vor dem Lehrer aus ? Bei uns war es Pflicht, wenn uns ein Lehrer begegnet ist, egal ob auf dem Gang in der Schule oder draußen in der Stadt, ein Knicks war fällig, bei meinen Brüdern war es der Diener ! Und wehe man hat sich dem verweigert, es wurde ein Elterngespräch fällig! Sogar das Abitur-Zeugnis gab es nur mit Knicks !
Edita
Edita
Hallo ali22, für mich kann ich so antworten: In meiner Jugendzeit - "dieser Zeit" wie Du schreibst - war ich so gut wie nie misstrauisch, weil ich zum Glück keinen Anlass dazu hatte. Misstrauisch bin ich erst geworden, seit ich durch's Internet so Einiges erlebte. Da war ich aber schon älter!
Im übrigen hätte ich auch gegen eine Veröffentlichung nichts - nur davon wissen möchte ich, das ist alles.
Ja, sehen wir alles nicht so eng!
Clara
Im übrigen hätte ich auch gegen eine Veröffentlichung nichts - nur davon wissen möchte ich, das ist alles.
Ja, sehen wir alles nicht so eng!
Clara
Genauso war es!
Val
Val
Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre war ich ein typischer Teenager. In dieser Zeit ging es den meisten im Westen materiell schon wieder etwas besser. Man erlaubte sich den ersten kleinen Luxus und kaufte modische Kleidung.
Der Petticoat wurde hier schon mehrmals erwähnt; dazu trug man breite Gürtel, mit welchen man sich eine Wespentaille schnürte. Ganz sicher stöckelte man auf wenigstens 7 cm hohen Pfennig-Absätzen herum (besser waren solche von 10 cm). Da man damit den Bodenbelag aus Stragula ruinierte, wurden wir dazu verdonnert, Schutzkappen aus Plastik über die Absätze zu stülpen – oder die Schuhe ganz auszuziehen. Wir fügten uns murrend.
Der dicke schwarze Lidstrich à la Farah Diba oder BB gehörte obligatorisch dazu. Die meisten Eltern schimpften über die "Kriegsbemalung", ebenso über die "Negermusik", die wir hörten. Negermusik war alles, was nicht deutsch war – egal welche Hautfarbe der Sänger hatte. Elvis Presley, Cliff Richard, die Beatles, die Rolling Stones usw.. alle machten "Negermusik".
Ein weiteres MUSS in dieser Zeit war der Odette von Triumph. Diejenigen, die weniger üppig bedacht worden waren, zauberten mit seiner Hilfe eine respektable Oberweite. Notfalls stopfte man die festen, spitz zulaufenden Körbchen, die an Pyramiden erinnerten, aus.
Die Eieruhr-Figur mit Traummaß 90 – 60 – 90 war das Ziel. Wer sie nicht hatte, gaukelte sie mit Odette, eng anliegendem Oberteil, eingeschnürter Taille und schwingendem Petticoat vor.
Mitte der sechziger Jahre hatten Odette und Petticoat ausgedient und das Hippie-Zeitalter begann.
Lang ... lang ist’s her!!
Lalelu
Der Petticoat wurde hier schon mehrmals erwähnt; dazu trug man breite Gürtel, mit welchen man sich eine Wespentaille schnürte. Ganz sicher stöckelte man auf wenigstens 7 cm hohen Pfennig-Absätzen herum (besser waren solche von 10 cm). Da man damit den Bodenbelag aus Stragula ruinierte, wurden wir dazu verdonnert, Schutzkappen aus Plastik über die Absätze zu stülpen – oder die Schuhe ganz auszuziehen. Wir fügten uns murrend.
Der dicke schwarze Lidstrich à la Farah Diba oder BB gehörte obligatorisch dazu. Die meisten Eltern schimpften über die "Kriegsbemalung", ebenso über die "Negermusik", die wir hörten. Negermusik war alles, was nicht deutsch war – egal welche Hautfarbe der Sänger hatte. Elvis Presley, Cliff Richard, die Beatles, die Rolling Stones usw.. alle machten "Negermusik".
Ein weiteres MUSS in dieser Zeit war der Odette von Triumph. Diejenigen, die weniger üppig bedacht worden waren, zauberten mit seiner Hilfe eine respektable Oberweite. Notfalls stopfte man die festen, spitz zulaufenden Körbchen, die an Pyramiden erinnerten, aus.
Die Eieruhr-Figur mit Traummaß 90 – 60 – 90 war das Ziel. Wer sie nicht hatte, gaukelte sie mit Odette, eng anliegendem Oberteil, eingeschnürter Taille und schwingendem Petticoat vor.
Mitte der sechziger Jahre hatten Odette und Petticoat ausgedient und das Hippie-Zeitalter begann.
Lang ... lang ist’s her!!
Lalelu
Re: Jeder ergänzt/erzählt zum Thema" Erinnerungen an die 50er/60er Jahre"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo ali22, für mich kann ich so antworten: In meiner Jugendzeit - "dieser Zeit" wie Du schreibst - war ich so gut wie nie misstrauisch, weil ich zum Glück keinen Anlass dazu hatte. Misstrauisch bin ich erst geworden, seit ich durch's Internet so Einiges erlebte. Da war ich aber schon älter!..also, um dieses leidige Thema zum Abschluss zu bringen..weder ein Buch wird geschrieben (obwohl eine Rezepte Sammlung in meinem anderen Thread ganz interessant wäre) noch steckt ein Student für seine Dipl. Arbeit dahinter. Es sollen nur interessante Themen hier eingestellt werden, an denen wir Freude haben. SONST NIX!
Im übrigen hätte ich auch gegen eine Veröffentlichung nichts - nur davon wissen möchte ich, das ist alles.
Ja, sehen wir alles nicht so eng!
..PS
Vorsicht und Mißtrauen sind gute Dinge,
nur sind auch ihnen gegenüber Vorsicht und Mißtrauen nötig
von Christian Morgenstern
nur sind auch ihnen gegenüber Vorsicht und Mißtrauen nötig
von Christian Morgenstern
1952, ich war neun und der Nachmittag des Heiligabends war entsetzlich langweilig.
So erbat ich mir von Großmutter ein paar Kerzenhalter, Stearinkerzen, Karotten, von dem Salat, der zum Abendessen vorbereitet wurde und Zündhölzer.
Was willst Du denn damit? Weihnachten feiern!
Aber wir haben doch einen Weihnachtsbaum im Hause!
Ich weiß Oma, doch ich will in den Wald und den Rehlein einen Weihnachtsbaum machen.
Großmutter lachte, lächelte dann und wurde ganz ruhig, gab mir das Geforderte und ließ mich gehen, nicht ohne Verhaltensmaßregeln, wie: Nimm einen warmen Schal! auch Zieh die dicken Stiefel an! usw.
Also marschierte ich auf den Wald zu, stappste durch den Schnee den Berg hinan, immer tiefer in den Wald hinein, bis ich eine Fichte fand, deren Zweige ich Knirps erreichen konnte.
Auf Zehenspitzen balancierend versuchte ich einen Kerzenhalter so hoch wie möglich an einen der Zweige zu befestigen.
Schneelawinen pusteten feinen, kalten, nassen Staub in meinen Kragen. Brrrrr.
Doch ich gab nicht auf und hatte bald alle 5 Kerzen zum Brennen gebracht. Die Karotten legte ich sichtbar unter diesen wunderschönen Weihnachtsbaum.
Schnell versteckte ich mich ein paar Meter weiter hinter einer dicken Buche und wartete darauf, dass nun wohl gleich Rehe, Fuchs und Hase kommen würden und andächtig mein Geschenk bestaunen und die Weihnacht mit Ehrfurcht begrüßen würden.
Ich wartete und wartete, zitterte und bibberte wer weiß wie lange. Die Kerzen brannten herunter und ich war steif wie ein Brett, doch kein Tier ließ sich sehen.
Nun wurde es ganz dunkel und ich suchte traurig meine Spur für den Rückweg.
Wo kommst Du her? Wo warst Du so lange?
Wir haben schon längst mit der Bescherung angefangen!
Mit blaugefrorenen Lippen beichtete ich meinen weihnachtlichen Reinfall. Mutter und die Schwestern lachten mich aus, nannten mich einen Dummkopf.
Doch Großmutter pflegte mich später ganz besonders liebevoll, als ich mit einer kräftigen Erkältung im Bett lag.
Mittlerweile wieder genesen grüßt Euch
Kadosch
So erbat ich mir von Großmutter ein paar Kerzenhalter, Stearinkerzen, Karotten, von dem Salat, der zum Abendessen vorbereitet wurde und Zündhölzer.
Was willst Du denn damit? Weihnachten feiern!
Aber wir haben doch einen Weihnachtsbaum im Hause!
Ich weiß Oma, doch ich will in den Wald und den Rehlein einen Weihnachtsbaum machen.
Großmutter lachte, lächelte dann und wurde ganz ruhig, gab mir das Geforderte und ließ mich gehen, nicht ohne Verhaltensmaßregeln, wie: Nimm einen warmen Schal! auch Zieh die dicken Stiefel an! usw.
Also marschierte ich auf den Wald zu, stappste durch den Schnee den Berg hinan, immer tiefer in den Wald hinein, bis ich eine Fichte fand, deren Zweige ich Knirps erreichen konnte.
Auf Zehenspitzen balancierend versuchte ich einen Kerzenhalter so hoch wie möglich an einen der Zweige zu befestigen.
Schneelawinen pusteten feinen, kalten, nassen Staub in meinen Kragen. Brrrrr.
Doch ich gab nicht auf und hatte bald alle 5 Kerzen zum Brennen gebracht. Die Karotten legte ich sichtbar unter diesen wunderschönen Weihnachtsbaum.
Schnell versteckte ich mich ein paar Meter weiter hinter einer dicken Buche und wartete darauf, dass nun wohl gleich Rehe, Fuchs und Hase kommen würden und andächtig mein Geschenk bestaunen und die Weihnacht mit Ehrfurcht begrüßen würden.
Ich wartete und wartete, zitterte und bibberte wer weiß wie lange. Die Kerzen brannten herunter und ich war steif wie ein Brett, doch kein Tier ließ sich sehen.
Nun wurde es ganz dunkel und ich suchte traurig meine Spur für den Rückweg.
Wo kommst Du her? Wo warst Du so lange?
Wir haben schon längst mit der Bescherung angefangen!
Mit blaugefrorenen Lippen beichtete ich meinen weihnachtlichen Reinfall. Mutter und die Schwestern lachten mich aus, nannten mich einen Dummkopf.
Doch Großmutter pflegte mich später ganz besonders liebevoll, als ich mit einer kräftigen Erkältung im Bett lag.
Mittlerweile wieder genesen grüßt Euch
Kadosch