Plaudereien Das habe ich als Kind gar nicht gemocht!
Beim Durchlesen der einzelnen Beiträge wurden viele Erinnerungen wach, und manches kam mir bekannt vor. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass die schönen Erinnerungen bei weitem in der Überzahl sind und dass es im Grunde nur wenig gibt, was mir total gegen den Strich ging – eigentlich eine wunderbare Erkenntnis.
Da das Thema aber nicht heißt: "Schöne Kindheitserinnerungen" habe ich in den Schubladen meines Gedächtnisses doch noch ein paar Erinnerungen gefunden, die weniger angenehme Gefühle wachrufen:
Gekämmt werden!!! Ich hatte eine Unmenge von Locken, die sich nicht bändigen lassen wollten. Es ziepte gottserbärmlich! Einmal stibitzte ich eine Schere und schnitt mir über dem Gesicht von einem Ohr bis zum anderen einen apfelsinengroßen Ballen Haare weg. Da ich so viele Haare hatte, fiel es zunächst niemand auf; erst beim Kämmen merkte meine Mutter, dass etwas nicht stimmte.
Kartoffelkäfer sammeln: Igittigitt! Unkraut in den drei Gärten zupfen oder beim Gießen helfen! Bis heute liebe ich schöne Gärten, aber Gartenarbeit ist mir ein Graus.
Spülen und abtrocknen. Das war regelmäßige Pflicht, die ich mir mit meinen beiden Geschwistern teilte, und ebenso regelmäßig gab es Diskussionen, weil jeder den anderen beschuldigte, herumzutrödeln.
Lebertran – Brrr! Meine Mutter stand da, in der einen Hand den Löffel mit Lebertran, in der anderen ein Stück Schokolade. Lebertran schlucken und Schokolade in den Mund bekommen, war fast eine einzige Handlung. Trotzdem wurde der eklige Lebertrangeschmack nicht richtig überdeckt. Sago-Suppe!! Es war, als müsse ich lauter Fischaugen essen. Noch heute wird beim Gedanken daran der Widerwille von damals lebendig. Lunge – gebraten. War nicht so schlimm wie Sago-Suppe, aber ich mochte sie auch nicht. Zum Glück stand sie nicht oft auf dem Speiseplan. Einmal überlistete meine Mutter mich und erzählte mir, es sei Leber. Seltsamerweise schmeckte die Lunge an diesem Tag.
Ein spannendes Buch weglegen müssen, um bei der Hausarbeit zu helfen oder zum Essen zu kommen. Da ich fast ständig mit einem Buch in der Hand herumlief, war dieses Thema Dauerbrenner.
Lalelu, die gerade ein bisschen in Nostalgie schwelgt
Da das Thema aber nicht heißt: "Schöne Kindheitserinnerungen" habe ich in den Schubladen meines Gedächtnisses doch noch ein paar Erinnerungen gefunden, die weniger angenehme Gefühle wachrufen:
Gekämmt werden!!! Ich hatte eine Unmenge von Locken, die sich nicht bändigen lassen wollten. Es ziepte gottserbärmlich! Einmal stibitzte ich eine Schere und schnitt mir über dem Gesicht von einem Ohr bis zum anderen einen apfelsinengroßen Ballen Haare weg. Da ich so viele Haare hatte, fiel es zunächst niemand auf; erst beim Kämmen merkte meine Mutter, dass etwas nicht stimmte.
Kartoffelkäfer sammeln: Igittigitt! Unkraut in den drei Gärten zupfen oder beim Gießen helfen! Bis heute liebe ich schöne Gärten, aber Gartenarbeit ist mir ein Graus.
Spülen und abtrocknen. Das war regelmäßige Pflicht, die ich mir mit meinen beiden Geschwistern teilte, und ebenso regelmäßig gab es Diskussionen, weil jeder den anderen beschuldigte, herumzutrödeln.
Lebertran – Brrr! Meine Mutter stand da, in der einen Hand den Löffel mit Lebertran, in der anderen ein Stück Schokolade. Lebertran schlucken und Schokolade in den Mund bekommen, war fast eine einzige Handlung. Trotzdem wurde der eklige Lebertrangeschmack nicht richtig überdeckt. Sago-Suppe!! Es war, als müsse ich lauter Fischaugen essen. Noch heute wird beim Gedanken daran der Widerwille von damals lebendig. Lunge – gebraten. War nicht so schlimm wie Sago-Suppe, aber ich mochte sie auch nicht. Zum Glück stand sie nicht oft auf dem Speiseplan. Einmal überlistete meine Mutter mich und erzählte mir, es sei Leber. Seltsamerweise schmeckte die Lunge an diesem Tag.
Ein spannendes Buch weglegen müssen, um bei der Hausarbeit zu helfen oder zum Essen zu kommen. Da ich fast ständig mit einem Buch in der Hand herumlief, war dieses Thema Dauerbrenner.
Lalelu, die gerade ein bisschen in Nostalgie schwelgt
Sonntag, schlimmster Tag in der Woche. Kennt Ihr Bleyle-Wäsche auf frisch geschrubbter Haut, darüber Bleyle-Anzug mit Bleyle-Pullover. Die angeblich dreckigen Knie wurden mit der Scheuerbürste blutig geschrubbt. Dabei waren die nicht schmutzig, es lag im Winter an meiner Haut.
Ich blieb stehen wo ich stand, ohne mich zu bewegen, dann schubste man mich zum Spaziergang mit Vater in den widerlichen Sonntagsschuhen.
Müßt Ihr diese Erinnerungen in mir wieder wach rufen, muss das sein?
Trux
Ich blieb stehen wo ich stand, ohne mich zu bewegen, dann schubste man mich zum Spaziergang mit Vater in den widerlichen Sonntagsschuhen.
Müßt Ihr diese Erinnerungen in mir wieder wach rufen, muss das sein?
Trux
Es gibt auch viel Schönes, Amüsantes, an das ich mich erinnere.
Schwelge in Erinnerungen
pelagia
Wenn ich an positive Dinge in meiner Kindheit zurückdenke, faszinieren mich nachträglich die vielen "Zum-ersten-Male"
Zum ersten Mal hinter das Buchstaben-Geheimnis kommen, zum ersten Mal allein zum Bäcker, zum ersten Mal auf die Achterbahn ....
Und dann, etwas später, bumm! zum ersten Mal verliebt!
Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte
Cécile
Lieber Trux,
sich an das zu erinnern, was schrecklich war, öffnet doch auch zugleich den Blick zurück für die angenehmen Erinnerungen. Zumindest ist das bei mir so.
Schön ist doch die Erkenntnis, was wir alles überwunden haben, ohne Schaden genommen zu haben. Die unguten Prägungen schliesst das leider nicht aus. C'est la vie.
Erinnern wir uns also für die Zukunft, da ist dann für alles Platz:
Für das Erkennen, das Lernen, für die Freude und wie cecile so schön schreibt, für das BUMM, zum ersten Mal verliebt sein.
Mit Zwinkergruß
pelagia
sich an das zu erinnern, was schrecklich war, öffnet doch auch zugleich den Blick zurück für die angenehmen Erinnerungen. Zumindest ist das bei mir so.
Schön ist doch die Erkenntnis, was wir alles überwunden haben, ohne Schaden genommen zu haben. Die unguten Prägungen schliesst das leider nicht aus. C'est la vie.
Erinnern wir uns also für die Zukunft, da ist dann für alles Platz:
Für das Erkennen, das Lernen, für die Freude und wie cecile so schön schreibt, für das BUMM, zum ersten Mal verliebt sein.
Mit Zwinkergruß
pelagia
Fitzfadensuppe war der absolute Horror meiner Kinderzeit.
Aber es gab einfach nichts anderes, weil nichts Essbares da war außer Kartoffeln, die wir *gestoppelt* hatten, d.h. vom abgeernteten Feld des Bauern gesammelt hatten.
Diese rieb meine Mutter mit einer Kartoffelreibe in kochendes Salzwasser.
Es enstand eine grünlich aussehende ekelig schleimige Suppe, die wir dann über den Tag verteilt gegessen haben.
Manchmal gab es auch Milchsuppe mit Graupeneinlage, die meine Mutter von ihrer Arbeit im Eßgeschirr mitbrachte.
Es war ihre Ration, die sie mit uns dann am Abend teilte.
Die war köstlich!
Caya
Aber es gab einfach nichts anderes, weil nichts Essbares da war außer Kartoffeln, die wir *gestoppelt* hatten, d.h. vom abgeernteten Feld des Bauern gesammelt hatten.
Diese rieb meine Mutter mit einer Kartoffelreibe in kochendes Salzwasser.
Es enstand eine grünlich aussehende ekelig schleimige Suppe, die wir dann über den Tag verteilt gegessen haben.
Manchmal gab es auch Milchsuppe mit Graupeneinlage, die meine Mutter von ihrer Arbeit im Eßgeschirr mitbrachte.
Es war ihre Ration, die sie mit uns dann am Abend teilte.
Die war köstlich!
Caya
Was ich bis zum heutigen Tag nicht essen mag, ist Milchreis mit Zimt; gab es bei mir immer, wenn die Zensuren nicht so gut waren.
Ebenso widerlich fand ich Haut in der Milch und rohe Tomaten - damals schon schwor ich mir, wenn ich eines Tages selbst entscheiden kann, was ich essen möchte (was dann mit 18 Jahren der Fall war), ist es aus mit diesem Frass. Ich wurde dann doch zu einer weiblichen Gourmet (aber nie Gourmand) ganz im Gegensatz zu meiner Mutter. Olga
Ebenso widerlich fand ich Haut in der Milch und rohe Tomaten - damals schon schwor ich mir, wenn ich eines Tages selbst entscheiden kann, was ich essen möchte (was dann mit 18 Jahren der Fall war), ist es aus mit diesem Frass. Ich wurde dann doch zu einer weiblichen Gourmet (aber nie Gourmand) ganz im Gegensatz zu meiner Mutter. Olga
Re: Das habe ich als Kind gar nicht gemocht!
Was das Essen betrifft, das war ein ziemlich mühseliges Kapitel in meiner frühen Kindheit. Scharf war ich aber auf die kleinen Päckchen die mein Vater einmal in der Woche aus einem Delikatessengeschäft brachte - besser gesagt: auf die Schokolade die sich darin befand.
Natürlich ärgerte dies meine Mutter, denn nach einigen Würfeln Schokolade, wollte ich gar nichts mehr essen.
Also dachte sie sich etwas besonders Schlaues aus.
In diesen Päckchen, befanden sich auch immer schwarze Oliven. Und als ich wieder mal nach einer Delikatesse aus dem Päckchen bat, reichte sie mir, als Abschreckung, eine Olive.
Seitdem wollte ich nur noch Oliven essen. Und denen bin ich bis zum heutigen Tage treu geblieben.
Miriam
Natürlich ärgerte dies meine Mutter, denn nach einigen Würfeln Schokolade, wollte ich gar nichts mehr essen.
Also dachte sie sich etwas besonders Schlaues aus.
In diesen Päckchen, befanden sich auch immer schwarze Oliven. Und als ich wieder mal nach einer Delikatesse aus dem Päckchen bat, reichte sie mir, als Abschreckung, eine Olive.
Seitdem wollte ich nur noch Oliven essen. Und denen bin ich bis zum heutigen Tage treu geblieben.
Miriam
Ich erinnere mich auch noch an die Care Pakete, die wir von Verwanddten aus USA erhielten. Corned Beaf mag ich noch heute! Die erste Schokolade erhielt ich als kleines Mädchen von einem schwarzen US-Soldaten, der sie mir auf der Strasse zusteckte und dem ich sie prompt ins GEsicht spuckte, weil ich sie nicht kannte.
Auf meinem Schulweg ging ich an der Münchner Grossmarkthalle vorbei - dort bekamen wir Schülerinnen angegammelte Orangen und Bananen geschenkt - dies gründete auch eine lebenslange Liebe zu Obst (aber nicht mehr vergammelt). Schon interessant, wie sich dies fortsetzt ins Erwachsenen-Leben.
Oliven ass ich zum ersten Mal in Italien als Teenager - nicht nur zu Oliven, sondern zum ganzen Land begründete ich damit eine lebenslange Liebe. LG Olga
Auf meinem Schulweg ging ich an der Münchner Grossmarkthalle vorbei - dort bekamen wir Schülerinnen angegammelte Orangen und Bananen geschenkt - dies gründete auch eine lebenslange Liebe zu Obst (aber nicht mehr vergammelt). Schon interessant, wie sich dies fortsetzt ins Erwachsenen-Leben.
Oliven ass ich zum ersten Mal in Italien als Teenager - nicht nur zu Oliven, sondern zum ganzen Land begründete ich damit eine lebenslange Liebe. LG Olga
Wenn wir im Unterricht geschwätzig waren mussten wir in die Ecke stehen und darauf warten bis der Lehrer uns erlöste. Ich hasste das. Oder diese endlosen Strafarbeiten. Hundert mal musste ich schreiben:"Ich darf mit meinem Schulranzen nicht kicken."
Jaaa, aus der Schule gäbe es auch einges zu erzählen.
Mich hatte die Lehrerin nicht in die Ecke, sondern dummerweise vor die Türe gestellt.
Da bin ich einfach nach Hause gegangen.......
Mich hatte die Lehrerin nicht in die Ecke, sondern dummerweise vor die Türe gestellt.
Da bin ich einfach nach Hause gegangen.......