Plaudereien Ab wann ist man Senior oder Seniorin - und wie lange noch?
Ihr Erstaunen kann ich nachvollziehen, als das bei uns damals akut war, war das noch überraschender. Zumal sich die Gewerkschaften klar gegen die AfD positioniert haben und auch damals schon hatten. Aber das hat schon System und ein ZielDAs erstaunt mich doch sehr: die AFD ist doch bekannt dafür,dass sie auf Sozialgesetzgebung keine Lust hat: keinen Mindestlohn, keine Betriebsräte usw.
Vor wenigen Jahren trauten sich dann AfD-nahe Mitarbeiter den Versuch zu starten einen Betriebsrat zu bilden.
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Die AFD ist wirklich keine Partei für Beschäftigte. Olga
Schauen Sie hier (der erste Absatz - aber auch der Rest ist lesenswert): AfD und Gewerkschaften : Hilfe, mein Betriebsrat ist ein Rassist | ZEIT ONLINE
AfD drängt in Betriebe und Gewerkschaften – VRFF
Zitat:
Der Ton von Rechtaußen gegenüber den Gewerkschaften wird rauher. Da haben, so der O-Ton “Gewerkschaften und Sozialdemokratie” ihren “Alleinvertretungsanspruch” für die Arbeitnehmerschaft ohnehin längst verwirkt. Bei einer AfD-Kundgebung zum Erhalt der Arbeitsplätze in der Lausitz kündigt der AfD-Mann und Brandenburgische Vorsitzende Kalbitz an, “die morschen und sturmreifen Bastionen der Gewerkschaftsbonzokratie” einzureißen. Es soll eine Arbeitnehmervertretung entstehen, die den Namen verdient. “Wir werden die, die auf unsere Kosten von unserem hart erarbeiteten Geld fettgefressenen Steigbügelhalter und Speichellecker der Globalisierungsausbeuter und Inländerfeinde ins politische Abseits stellen.”
Ich gehe davon aus, dass die Wahl zum Betriebsrat der Umweg ist den man einnimmt um Einfluss zu nehmen. Genau so die aktive Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft.
Danke Zaunkönigin - das ist sehr interessant.
Dieser Kalbitz wurde m.W. aus der AFD rausgeworfen, wirkt aber immer noch diesen Kreisen mit.
Der ist also kein Vorsitzender der AFD in Brandenburg, sitzt aber dort im Landtag als Parteiloser.
ER war aber auch schon Mitglied der CSU und der Republikaner. Irgendwann verliess er Bayern, weil er sich im Osten grössere Chancen ausrechnete.
Mir erscheint der immer wie eine Wiedergeburt von Himmler -d iesen Stil scheint er zu bevorzugen. Olga
Unsere Gewerkschaften organisieren laufend Weiterbildungs-Seminare für Betriebsräte. Ich selber habe jede Gelegenheit benutzt, mir mehr Wissen über die Zusammenhänge und die Möglichkeiten des Auftretens der Geschäftsleitung gegenüber ergriffen. Natürlich waren die Herren Direktoren nicht entzückt darüber. Aber wir hatten einen Personalchef, der uns unterstützte wenn es darum ging, bezahlten Urlaub für Kommissionsmitglieder zu bekommen. Und in den Vereinbarungen zwischen den Betrieben und den Mitarbeitern war das so geregelt, dass Kommissionsmitglieder so und so viele Tage pro Jahr zugute hatten, um sich weiterzubilden..................
Wer sich traut, ohne Gewerkschaft im Rücken, einen BR in einem Unternehmen aufstellen zu wollen das sich jahrzehntelang dagegen erfolgreich gewehrt hat, der riskiert einiges. Mut braucht es da schon.
Als Präsident der Betriebskommission war ich automatisch auch Mitglied der Pensionskassen-Kommission. Die erste Sitzung verlief so: Die Sitzung wurde auf mittags 12 Uhr anberaumt. Man nahm also gemeinsam zuerst ein Mittagessen ein, bei dem der Wein grosszügig die Kehlen benetzte. Anschliessend zog man sich in den Konferenzraum des Hotels zurück und beriet über die Traktanden. Bei jedem hielt der "Kassenwart" ein kleines Referat. Dann fragte der Vorsitzende (es war einer der Direktoren), ob jemand sich zum Wort melde. Ich war der einzige, der Details wissen wollte. Ich schaute mich im Kreise herum. Waren da alle so im Bilde, dass keiner Näheres wissen wollte? Ich sah aber nur in schläfrige Gesichter. Ab und zu nickte einer. Aber nur fast ein! Darum regte ich an, dass man ab dem nächsten Mal zuerst die Sitzung abhalte und erst dann, quasi als Belohnung, zum Essen gehe. Ich merkte schon, dass die "Gegenseite" nicht erbaut war über diesen Vorschlag. Aber es kam so wie ich es wollte.
Unsere Gewerkschaften organisieren laufend Weiterbildungs-Seminare für Betriebsräte..................
Wer sich traut, ohne Gewerkschaft im Rücken, einen BR in einem Unternehmen aufstellen zu wollen das sich jahrzehntelang dagegen erfolgreich gewehrt hat, der riskiert einiges. Mut braucht es da schon.
unsere auch. Ich meinte aber nicht die Arbeit in einem bereits etablierten Betriebsrat. Ich meinte die initiale Gründung. Das kann ein echter Hürdenlauf werden und es gibt Arbeitgeber die sehr kreativ dabei sind diese unliebsamen Störenfriede los zu werden. Selbst wenn man dann im Anschluss vor dem Arbeitsgericht gewinnt, den Job ist man meist dennoch los. Es läuft dann letztendlich auf Abfindungen hinaus. Notfalls in Millionenhöhe.
Ich wusste, dass ich bei zumindest 1 Vorgesetzten wegen meiner Tätigkeit auf der Abschussliste stand (einmal hat der direkte mir gesagt, als ich mit ihm die Vorschläge für die neuen Löhe meiner Mitarbeiter vorlegte, er würde lieber mir selber 100 Franken mehr Monatslohn bezahlen, als meinen 50 Mitarbeitern je 50 Franken). Als ich also nach meinen 8 Jahren als Präsident der Angestellten-Kommission demissionierte, wusste ich, dass ich mich eine gewisse Zeit aus der Schusslinie zu halten hatte. Was dann geschah? Er stellte mich möglichst kalt. Als ich einmal an einer Meistersitzung die Lösung für ein in der Firma gerade vorhandenen Problem vortragen wollte, schnitt er mir das Wort ab und knurrte: "Das will ich gar nicht wissen!" Die folgenden Jahre waren so hart, dass auch der vom Leben hartgesottene Schorsch in ein Burnout zu rutschen drohte. Eine Morgens, als ich zur Arbeit fuhr, kamen solch düstere Gedanken bei mir auf, dass ich nur noch meinem Stellvertreter sagen konnte, was für den Tag an Wichtigem anstand. Dann fuhr ich direkt zu meinem Hausarzt, der mich schon Jahrzehnte kannte und sagte ihm, was passieren werde, wenn es so weitergehe. Er guckte auf seine Notizen, sah, dass ich noch in diesem Jahr eh pensioniert würde, guckte mich an und sagte: "Sie bekommen ja noch den Lohn für ein halbes Jahr. Ich schreibe Sie krank".
Ich könnte ihm heute noch die Schuhe küssen dafür!
Ähnliches könnte auch ich berichten, vielleicht andere auch.
Das Fazit, kaum ein Vorgesetzter war souverän, man hatte diese auch nicht geschult.
also ich bin bestimmt ein Senior, denn es regt mich auf, dass ich nun schon ein paarmal wegen Bank-Filialschliessung mein Schliessfach räumen muß, um die Präziosen woanders unterzubringen. Bis diese nächst Filiale auch stirbt.
MIt 20 hätt mich das bisschen aufgeregt, jetzt stark. Ich weiss, auf hohem Niveau jammern, aber so is es halt. grrrrrrr
sorry, aus der Zeit gefallen
. Er guckte auf seine Notizen, sah, dass ich noch in diesem Jahr eh pensioniert würde, guckte mich an und sagte: "Sie bekommen ja noch den Lohn für ein halbes Jahr. Ich schreibe Sie krank".
Ich könnte ihm heute noch die Schuhe küssen dafür!
Diese Sorte Arzt gibt es immer seltener. Das war noch alte Schule.
Im Grunde bestätigst Du mit Deinen Erzählungen das was ich meine. Man läuft als BR in einigen Unternehmen Gefahr, das in irgend einer Form büßen zu müssen.
MIt 20 hätt mich das bisschen aufgeregt, jetzt stark. Ich weiss, auf hohem Niveau jammern, aber so is es halt. grrrrrrr
Mit 20 war man sowieso viel unterwegs. Da war das nicht so wichtig.
Ich habe zudem in den letzten Jahren mehrfach "meine" Filiale und den persönlichen Bezug dorthin zu schätzen gelernt (na ja, ich schätzte ihn schon vorher. Nur wurde dieser menschliche Faktor in Ausnahmesituationen eben noch einmal deutlicher). Diese Filiale hat mir mehrfach geholfen als es bürokratisch/schwierig wurde. Gerade im Bereich Vorsorgevollmacht, Erbe. Das ging weit über den üblichen Service hinaus.
Insofern kann ich Dein Wehklagen gut nachvollziehen