Plaudereien Ab wann ist man Senior oder Seniorin - und wie lange noch?
Danke D.W.
Mittlerweile haben wir aber einen Arbeitnehmer-Markt, will heissen, es muss sich niemand in diesem Gewerbe ausbeuten oder schlecht bezahlen lassen. Dafür gibt es viel zu viele freie Stellen.
Ich kenne - wie schon erwähnt - MitarbeiterInnen bei meinem Aldi, die dort schon mindestens 17 Jahre arbeiten. Das Unternehmen hat mittlerweile weltweit ca 70.000 MitarbeiterInnen. Es ist also ein Grosskonzern.
Bei Mitarbeiterbefragungen würden bei Aldi Süd mehr als 60% diesen Arbeitgeber weiterempfehlen; sie geben dem Unternehmen 3.5 von 5 möglichen Sternen.
ich kann als Kundin das nur beurteilen ,wie MitarbeiterInnen auf mich wirken und das beeinflusst auch mein Einkaufsvehalten.
Allerdings gibt es m.W. nach wie vor keine Betriebsräte bei Aldi. Das wäre aber Angelegenheit der Mitarbeiter plus Gewerkschaften - Betriebsräte werden ja nicht von der Firmenleitungs ins Leben gerufen.
Warum kümmer(ten) sich die Gewerkschaften nie darum? Olga
Nun, Olga, ich habe ja geschrieben, dass Aldi das seit den mittleren/späten 1990er Jahren anders macht, fast schon vorbildlich. Sie zahlen sogar übertariflich, wie übrigens auch die Drogeriemärkte Rossmann und DM.
Die Gewerkschaften kümmern sich durchaus um die "schwarzen Schafe" der Branche, aber es ist extrem schwer, da etwas durchzusetzen, wenn Mitarbeiter z.B. Angst haben, einen Betriebsrat zu gründen, ja, schon besorgt sind, einer Gewerkschaft überhaupt beizutreten. Das ist übrigens viel häufiger als man denkt, auch in anderen Branchen (erst letztens musste die Gewerkschaft IG Metall per Gericht durchsetzen, dass eine große Firma im Landkreis Cham endlich bereit war, einen Betriebsrat wählen zu lassen! Der Besitzer behauptete sogar noch vor Gericht, seine Mitarbeiter "wollen keinen Betriebsrat", obwohl Unterschriften der Mehrheit vorlagen, dass diese eben doch einen wollten) .
Übrigens hatten sogar die Kollegen meiner Frau an ihrer letzten Arbeitsstelle Probleme, einen Betriebsrat zu gründen, obwohl es mehr als 100 Mitarbeiter gab. Sie haben es dann mit Hilfe der Gewerkschaft erreicht, und erst da wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter "nach Tarif" bezahlt.
Aber das ist hier nun wirklich OT.
Schönen Abend
DW
Einen Betriebsrat gründen ist die eine Sache. Die zweite ist dann, dass jemand den Vorsitz einnimmt und sich nötigenfalls getraut, vor die Direktion hinzustehen und die Forderungen der Kollegen vorzutragen. Ich selber habe das 8 Jahre lang getan. Einmal hat mich einer der Herren Direktoren an einer Sitzung gefragt: "Herr S, von wem haben Sie eigentlich den Lohn, von de Mitarbeitern oder von uns?" Da habe ich ihn aber ganz schön angeguckt und gekontert: "Herr N., den Lohn bezahlen zwar Sie. Aber gewählt wurde ich von meinen Kollegen. Und die erwarten, dass ich deren Sache vertrete!" Der Herr Direktor wusste nicht mehr weiter.
Einen Betriebsrat gründen ist die eine Sache. Die zweite ist dann, dass jemand den Vorsitz einnimmt und sich nötigenfalls getraut, vor die Direktion hinzustehen und die Forderungen der Kollegen vorzutragen. Ich selber habe das 8 Jahre lang getan. Einmal hat mich einer der Herren Direktoren an einer Sitzung gefragt: "Herr S, von wem haben Sie eigentlich den Lohn, von de Mitarbeitern oder von uns?" Da habe ich ihn aber ganz schön angeguckt und gekontert: "Herr N., den Lohn bezahlen zwar Sie. Aber gewählt wurde ich von meinen Kollegen. Und die erwarten, dass ich deren Sache vertrete!" Der Herr Direktor wusste nicht mehr weiter.
Hinzu kommt, dass die Mitarbeiter den Umsatz erarbeiten, aus dem der Herr Direktor dann die Löhne zahlt (inkl. seinem eigenen Lohn).
DW
Die Betriebsratstätigkeit kann sich mitunter als heikel entpuppen und Betriebsräte in Zwickmühlen bringen.
Gut, wenn Personen mit Rückgrat im Betriebsrat arbeiten.
Gut, dass das Betriebsverfassungsgesetz Regeln beinhaltet.
Großunternehmen verfügen über einen oder sogar mehrere freigestellte Betriebsratsmitglieder.
Eine polemische Aussage der Gewerkschaften: Von den ausgehandelten Tariflöhnen sollten nur Gewerkschaftsmitglieder profitieren, andere nicht.
Ich meine, dass Arbeitnehmer ruhig Gewerkschaftsbeiträge zahlen sollten und folglich die Gewerkschaften unterstützen.
Arbeitgeber schließen sich in Arbeitgeberverbänden zusammen.
Das habe ich auch schon hie und da denen erzählt -, beiden Seiten. Einmal habe ich zu einem aus der Verwaltung gesagt, dass, wenn seine ganze Abteilung entlassen würde, seine Arbeit im Betrieb draussen auch noch übernommen werden könnte. Aber er sollte doch mal versuchen, den Kunden etwas zu verkaufen, wenn keiner von den einfachen Arbeitern draussen, die er oft als Dummköpfe bezeichne, Produkte herstellen würden.................
Hinzu kommt, dass die Mitarbeiter den Umsatz erarbeiten, aus dem der Herr Direktor dann die Löhne zahlt (inkl. seinem eigenen Lohn).
DW
Solche Bemerkungen waren nicht gerade beliebt im Verwaltungshaus. Aber sie machten die Runde, wie mir ab und zu zurückgemeldet wurde. Und einmal sagte der Personalchef, mit dem ich per Du war, zu mir: "So, hast du wieder deinen roten Pullover getragen?"!
Heute ist der Schweizer Nationalfeiertag. Unsere Demokratie wurde damals erschaffen, als die unzufriedenen, ausgebeuteten Bauern der Talschaften die Vögte (Verwalter = die ersten Beamten) aus ihren Burgen verjagten.
Liebe auch 'Alte'
Das Gendersternchen ist ja gar nicht so beliebt. Ob es überhaupt noch offiziell verwendet wird, weiss ich gar nicht. Es wird wohl von Land zu Land und von Gemeinde zu Gemeinde anders gehandhabt. Auch die Variante 'SeniorIn' gab oder gibt es noch.
Ich verstehe auch nicht, warum Senior plötzlich so daneben ist. Solange es den Begriff Junior gibt, muss es auch Senior geben.
Na ja, Unsinn wird viel verzapft, die deutsche Sprache ist schon lange nicht mehr frei davon.
Gruss Inge
Einen Betriebsrat gründen ist die eine Sache. Die zweite ist dann, dass jemand den Vorsitz einnimmt und sich nötigenfalls getraut, vor die Direktion hinzustehen und die Forderungen der Kollegen vorzutragen.
selbst das ist schon mit Risiken verbunden.
Ich arbeite in einem Unternehmen, eigentümergeführt, das inzwischen zu einem Konzern heran gewachsen ist. Sehr solide, Bezahlung mittlerer Level, nicht tarifgebunden. Die haben von Anfang an Betriebsratbildungen bekämpft. Um die Mitarbeiter ruhig zu bekommen tolerierte man einen sogenannten "Vertrauensrat" - der im Grunde nichts anderes war als ein "Nickonkel".
Da die Gegend in der das Unternehmen die Zentrale stehen hat strukturschwach ist, hat da auch jeder brav die Füsse still gehalten.
Vor wenigen Jahren trauten sich dann AfD-nahe Mitarbeiter den Versuch zu starten einen Betriebsrat zu bilden. Dem Initiator wurde ziemlich schnell einmal fristlos und dann noch 2x gekündigt. Das erste Mal weil er Datenmissbrauch betrieben haben soll. Der angebliche Datenmissbrauch gestaltete sich wie folgt: Er habe in Mails an Mitarbeiter für die Initiative geworben und darin Links zu Videos verschickt, die mit einem Tracking-System zum rechten Spektrum verbunden gewesen seien. Der letzte Kündigungsgrund basierte dann auf "übler Nachrede. Der Mitarbeiter habe behauptet dass ihm Geld angeboten worden sei, wenn er von seiner Initiative zur Gründung eines Betriebsrats im Unternehmen Abstand nehme.
Diese Kündigungen wurden alle von Seiten eines Gerichts für unwirksam erklärt. Wie das Ganze weiter lief entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Wir haben in der Zentrale inzwischen einen Betriebsrat, auch mit Gewerkschaftsmitgliedern. Allerdings sind die Mitarbeiter die in der Zentrale sitzen keine anderen als die damaligen "Vertrauensräte". Wobei die Gewerkschaftsmitglieder mehr werden. Das Verhältnis zwischen Unternehmensführung und Betriebsrat ist angespannt.
Die erste BR-Wahl wurde allerdings erfolgreich angefochten. Das Arbeitsgericht monierte insbesondere die Nutzung von Wahlumschlägen, auf denen Chargennummern zu finden waren. Damit habe bei Wählern der Eindruck entstehen können, dass die Stimmabgabe nachvollziehbar ist. Die Wahl müsste wiederholt werden. Allerdings kündigten die Unternehmens-Anwälte bereits an, Rechtsmittel einzulegen.
Was ich damit sagen möchte ist, dass man selbst heutzutage das Risiko eingeht gekündigt zu werden wenn man am "Alleinherrscher" wagt zu kratzen. Nicht jeder kann sich das leisten. Und einen Grund findet man immer.
Sicher, man kann sich jetzt auf die Position zurück ziehen, dass jeder Unternehmer das Recht hat kein AfD-Mitglied im Unternehmen haben zu wollen. Allerdings halte ich das für ein Feigenblättchen denn es gab und gibt auf oberer Führungsebene auch heute noch im Konzern AfD-Sympathisanten.
Wer sich traut, ohne Gewerkschaft im Rücken, einen BR in einem Unternehmen aufstellen zu wollen das sich jahrzehntelang dagegen erfolgreich gewehrt hat, der riskiert einiges. Mut braucht es da schon.
Die Betriebsratstätigkeit kann sich mitunter als heikel entpuppen und Betriebsräte in Zwickmühlen bringen.
Gut, wenn Personen mit Rückgrat im Betriebsrat arbeiten.Es ist natürlich auch Sache der Gewerkschaften, sich sofort einzuschalten, wenn Mitglieder erzählen, welche Probleme sie bei Gründung einesBetriebsrates oder schon mit der Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft bekommen. Die Gewerkschaften haben alle juristische Abteilungen und solch ein Verhalten von Arbeitgbern ist in Deutschland illegal.
Gut, dass das Betriebsverfassungsgesetz Regeln beinhaltet.
Großunternehmen verfügen über einen oder sogar mehrere freigestellte Betriebsratsmitglieder.
Eine polemische Aussage der Gewerkschaften: Von den ausgehandelten Tariflöhnen sollten nur Gewerkschaftsmitglieder profitieren, andere nicht.
Ich meine, dass Arbeitnehmer ruhig Gewerkschaftsbeiträge zahlen sollten und folglich die Gewerkschaften unterstützen.
Arbeitgeber schließen sich in Arbeitgeberverbänden zusammen.
Oft genügt es ja schon, sich mit solchen Fällen an die Presse zu wenden,die das dann entsprechend veröffentlicht. Dadurch kann ein Unternehmen noch andere Probleme bekommen.
In dem Unternehmen, wo ich arbeitete, hatten wir freigestellte B etriebsräte. Einer meiner Mitarbeiter kandidierte auch dafür und war dann Betriebsratsmitglied. Ich fand das für ihn als Person auch sehr gut und wichtig, weil es ein etwas schüchterner junger Mann war und durch diese Tätigkeit auch an Selbstbewusstsein gewonnen hatte.
Aber persönlich bin ich schon länger der Meinung, dass z.B. von höheren Gehaltsabschlüssen - wie sie nun in den letzten Jahren aufgrund der Inflation der Fall waren - hauptsächlich die profitieren sollen, die auch Mitglieder von Gewerkschaften sind. Vielleicht überlegen es sich dann doch auch solche,die noch kein Mitglied sind, aber auch nicht an den Erfolgen der Kollegen partizipieren.
Es ist ja das grosse Problem der Gewerkschaften,dass ihnen der Nachwuchs fehtl.
Z.B. wird von den vielen Start-up`s keiner daran denken, Gewerkschaftsmitglied zu werden -die arbeiten und handeln alle auf eigene Kasse.
Wäre auch ein Betätigungsfeld für Gewerkschaften und auch vorausschauend, wenn z.B. sich so ein Start-up mal zu einem grösseren, erfolgreichen Unternehmen entwickelt.
Es gibt natürlich auch zwielichtige Betriebsrat-Arbeitgeber- Verbindungen. Z.B. bei VW als dort noch Herr Osterloh Betriebsratsvorsitzender war und 6-stellige Summen verdiente.
Er ging dann - als dies doch medial öffentlich wurde - in den Aufsichtsrat, wo solche Mandate auch fürstlich entlohnt werden.
Es sind nicht immer nur die bösen Arbeitgeber - wobei ich aus eigenen 'Erfahrungen schon der Meinung bin,dass die meisten deutschen Unternehmen korrekt und nach geltenden Gesetzen arbeiten. Olga
DAs erstaunt mich doch sehr: die AFD ist doch bekannt dafür,dass sie auf Sozialgesetzgebung keine Lust hat: keinen Mindestlohn, keine Betriebsräte usw.
Vor wenigen Jahren trauten sich dann AfD-nahe Mitarbeiter den Versuch zu starten einen Betriebsrat zu bilden.
Steht doch in deren Parteiprogramm, dass dies alles abgeschafft würde, wenn diese Partei endlich an der Regierung ist.
Da haben anscheinend Mitarbeiter etwas gründlich falsch verstanden, wenn sie sich der A'FD nahe fühlen. Die AFD ist wirklich keine Partei für Beschäftigte. Olga