Literatur Lyrik/Gedichte für Liebhaber
STUFEN
Wie jede Blüte welkt
und jede Jugend dem Alter weicht,
blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in and're, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten!
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt,
so droht Erschlaffen!
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewohnheit sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden:
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
(Hermann Hesse)
"Stufen"
ist eines meiner Lieblingsgedichte. Ich finde in diesem Gedicht viel Wahres. Dinge, die ich auch schon in meinem Leben erfahren habe. Man wird immer wieder vor neue, oftmals schwierigere Aufgaben gestellt, die einen auf den ersten Blick unlösbar erscheinen, oder es passieren Dinge, die uns im Moment verzweifeln lassen, daß wir uns ein ums andere Mal nach dem Sinn des Lebens fragen. Hesse erklärt uns diese Erlebnisse mit einem zuerst leicht trivial erscheinendem Gedicht, das uns nur in der Sprache etwas ernst zu nehmender anmutet. Erst nach mehrmaligen Lesen eröffnet sich einem der eigentliche Sinn.
Hesse ist kein Dichter für jedermann, viele mögen seine melancholischen Gedichte und Bücher nicht. Dieses kann ich nachvollziehen, da er gerade in Stufen die Menschen auf die vielen Abschnitte eines jeden Lebens aufmerksam macht und das macht ihnen Angst. Angst vor dem Unbekannten das für uns nicht greifbar ist, Angst vor dem Unausweichlichen. Dabei schlägt er einen sehr schwermütigen Klang an, er erinnert mich an den eines alten, weisen Mannes, der aus seiner Lebenserfahrung heraus berichtet.
Hesse versucht uns begreiflich zu machen, das egal wie morsch sich die Stufe erweist, auf die wir gerade geklettert sind, wir immer unsere eigene Erfahrungen herausgezogen haben und weiter gereift sind. Es gibt keine Rückschritte, auch wenn es auf den ersten Blick manchmal so aussieht. Auch versucht er zu vermitteln, daß sich auch die gesellschaftlichen Normen im Laufe der Zeit ändern, und das wir daran mit wachsen müssen bzw. so positiv beeinflussen sollen, daß sie geändert werden. Das geschieht auf der einen Seite durch die Anpassung an die gegebenen Umstände andererseits auch durch ein kritisches Hinterfragen der selbigen.
Jeder wird aus dem Gedicht eigene Erlebnisse heraus interpretieren und seine eigene Wahrheiten und Lebensweisheiten herauslesen. Er wird vielleicht von Hesse denken, daß er einer war, der das Leben gut verstanden haben muß; bedenkt dabei aber nicht, daß er nur in Worte gefaßt hat, was uns allen unbewußt klar ist.
Oftmals lesen die Menschen auch nur die Schönheiten aus dem Gedicht heraus und entdecken dabei seinen eher melancholischen Charakter nicht - einerseits fordert uns das Gedicht auf, bereitwillig und fröhlich in die neuen Abschnitte zu gehen, nichts als selbstverständlich hinnehmen sollen, im entfernten Sinne nicht zufrieden sein sollen mit dem, was wir haben, da es immer eine noch höhere Stufe geben wird nach der wir streben sollen, denn nichts ist schlimmer als sich ewig auf vermeindlichen "Lorbeeren" auszuruhen.
Das setzt allerdings voraus, daß wir auf einer vorhergehenden Stufe gelernt haben, unseren eigenen Horizont zu weiten und das auch nie vergessen und dieses auch immer zu erreichen versuchen. Andererseits weist es uns auch in seiner Ambivalenz darauf hin, jede einzelne Stufe zu genießen, zufrieden zu sein mit dem was wir haben und niemals alten vermeintlich besseren Zeiten hinterher zu trauern. Hesse versucht mit seinem Gedicht den Menschen zu vermitteln, daß das Leben trotz größter Katastrophen nicht endet, sondern immer wieder einen neuen Weg weist, wir dürfen nur nicht die Hoffnung aufgeben, sondern diesen Weg versuchen zu begehen, auch wenn es uns noch so schwer fällt.
Wie jede Blüte welkt
und jede Jugend dem Alter weicht,
blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in and're, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten!
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt,
so droht Erschlaffen!
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewohnheit sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden:
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
(Hermann Hesse)
"Stufen"
ist eines meiner Lieblingsgedichte. Ich finde in diesem Gedicht viel Wahres. Dinge, die ich auch schon in meinem Leben erfahren habe. Man wird immer wieder vor neue, oftmals schwierigere Aufgaben gestellt, die einen auf den ersten Blick unlösbar erscheinen, oder es passieren Dinge, die uns im Moment verzweifeln lassen, daß wir uns ein ums andere Mal nach dem Sinn des Lebens fragen. Hesse erklärt uns diese Erlebnisse mit einem zuerst leicht trivial erscheinendem Gedicht, das uns nur in der Sprache etwas ernst zu nehmender anmutet. Erst nach mehrmaligen Lesen eröffnet sich einem der eigentliche Sinn.
Hesse ist kein Dichter für jedermann, viele mögen seine melancholischen Gedichte und Bücher nicht. Dieses kann ich nachvollziehen, da er gerade in Stufen die Menschen auf die vielen Abschnitte eines jeden Lebens aufmerksam macht und das macht ihnen Angst. Angst vor dem Unbekannten das für uns nicht greifbar ist, Angst vor dem Unausweichlichen. Dabei schlägt er einen sehr schwermütigen Klang an, er erinnert mich an den eines alten, weisen Mannes, der aus seiner Lebenserfahrung heraus berichtet.
Hesse versucht uns begreiflich zu machen, das egal wie morsch sich die Stufe erweist, auf die wir gerade geklettert sind, wir immer unsere eigene Erfahrungen herausgezogen haben und weiter gereift sind. Es gibt keine Rückschritte, auch wenn es auf den ersten Blick manchmal so aussieht. Auch versucht er zu vermitteln, daß sich auch die gesellschaftlichen Normen im Laufe der Zeit ändern, und das wir daran mit wachsen müssen bzw. so positiv beeinflussen sollen, daß sie geändert werden. Das geschieht auf der einen Seite durch die Anpassung an die gegebenen Umstände andererseits auch durch ein kritisches Hinterfragen der selbigen.
Jeder wird aus dem Gedicht eigene Erlebnisse heraus interpretieren und seine eigene Wahrheiten und Lebensweisheiten herauslesen. Er wird vielleicht von Hesse denken, daß er einer war, der das Leben gut verstanden haben muß; bedenkt dabei aber nicht, daß er nur in Worte gefaßt hat, was uns allen unbewußt klar ist.
Oftmals lesen die Menschen auch nur die Schönheiten aus dem Gedicht heraus und entdecken dabei seinen eher melancholischen Charakter nicht - einerseits fordert uns das Gedicht auf, bereitwillig und fröhlich in die neuen Abschnitte zu gehen, nichts als selbstverständlich hinnehmen sollen, im entfernten Sinne nicht zufrieden sein sollen mit dem, was wir haben, da es immer eine noch höhere Stufe geben wird nach der wir streben sollen, denn nichts ist schlimmer als sich ewig auf vermeindlichen "Lorbeeren" auszuruhen.
Das setzt allerdings voraus, daß wir auf einer vorhergehenden Stufe gelernt haben, unseren eigenen Horizont zu weiten und das auch nie vergessen und dieses auch immer zu erreichen versuchen. Andererseits weist es uns auch in seiner Ambivalenz darauf hin, jede einzelne Stufe zu genießen, zufrieden zu sein mit dem was wir haben und niemals alten vermeintlich besseren Zeiten hinterher zu trauern. Hesse versucht mit seinem Gedicht den Menschen zu vermitteln, daß das Leben trotz größter Katastrophen nicht endet, sondern immer wieder einen neuen Weg weist, wir dürfen nur nicht die Hoffnung aufgeben, sondern diesen Weg versuchen zu begehen, auch wenn es uns noch so schwer fällt.
Zu Hesses Stufen noch ein Nachtrag mit der Gedichtlesung von dem viel zu früh verstorbenen Ulrich Müheund eine musikalisches Video
Stufen
Stufen - ein Musikvideo
Stufen
Stufen - ein Musikvideo
Die Rilke Projekte
Es war großes Wagnis und zugleich eine umwerfende Idee, die das Komponisten - Duo Richard Schönherz und Angelica Fleer mit ihrer CD "Bis an alle Sterne" verwirklicht haben. Ist es möglich, Lyrik, und gemeint sind die schönsten Gedichte Rilkes, zu vertonen? Die Antwort lautet uneingeschränkt: Ja! Den beiden Musikern ist es tatsächlich exzellent gelungen, Lyrik in einer völlig neuen Dimension, unterlegt mit selbst komponierten, sensiblen Klängen, zu präsentieren. Zum Erfolg haben aber auch maßgeblich die außergewöhnlichen Sprecher beigetragen. Für ihr Rilke - Projekt gewannen sie zwölf große, jedoch sehr unterschiedliche Künstler der Gegenwart: Neben Rock- und Popsänger Peter Maffay und Xavier Naidoo reihen sich Schauspieler wie Mario Adorf, Ben Becker und Friedrich Thun. Wer könnte den "Panther" im Jardin des Plantes in Paris besser sprechen als Otto Sander? Und die kühle, erotische Stimme von Hannelore Elsner ist für "Die Liebende" einfach perfekt. Den grandiosen Schluss bildet die Opernsängerin Montserrat Caballé, die zusammen mit Mario Adorf "Ich lebe mein Leben" vorträgt. Mittlerweile stürmt dieses außergewöhnliche Audiobook bereits die Hörbuch -Bestsellerliste und zusammen mit dem aufwändigen Booklet, das neben Bildern der Sprecher alle Texte Rilkes enthält, ist es ein Hörerlebnis der Superklasse. Lassen Sie sich für einige Minuten entführen von Hannelore Elstner`s gefühlvoller Stimme, in "Rosennacht" .
Die weiteren in diesem Zyklus erschienen CDs heißen „Überfließende Himmel“ und „In meinem wilden Herzen“.
Leider sind die Original-Versionen bei youtube gesperrt worden wegen Urheberrechtsverletzungen.
Überfließende Himmel - Rosennacht
Rosennacht
Heute will ich dir zu Liebe Rosen
fühlen, Rosen fühlen dir zu LIebe,
dir zu Liebe heute lange lange
nicht gefühlte Rosen fühlen, Rosen.
Alle Schalen sind gefüllt; sie liegen
in sich selber jede hundert Male,
wie von Talen ausgefüllte Tale
liegen sie in sich und überwiegen.
So unsäglich wie die Nacht
überwiegen sie den Hingegebnen,
wie die Sterne über Ebnen
überstürzen sie mit Pracht –
Rosennacht, Rosennacht.
Rainer Maria Rilke
Es war großes Wagnis und zugleich eine umwerfende Idee, die das Komponisten - Duo Richard Schönherz und Angelica Fleer mit ihrer CD "Bis an alle Sterne" verwirklicht haben. Ist es möglich, Lyrik, und gemeint sind die schönsten Gedichte Rilkes, zu vertonen? Die Antwort lautet uneingeschränkt: Ja! Den beiden Musikern ist es tatsächlich exzellent gelungen, Lyrik in einer völlig neuen Dimension, unterlegt mit selbst komponierten, sensiblen Klängen, zu präsentieren. Zum Erfolg haben aber auch maßgeblich die außergewöhnlichen Sprecher beigetragen. Für ihr Rilke - Projekt gewannen sie zwölf große, jedoch sehr unterschiedliche Künstler der Gegenwart: Neben Rock- und Popsänger Peter Maffay und Xavier Naidoo reihen sich Schauspieler wie Mario Adorf, Ben Becker und Friedrich Thun. Wer könnte den "Panther" im Jardin des Plantes in Paris besser sprechen als Otto Sander? Und die kühle, erotische Stimme von Hannelore Elsner ist für "Die Liebende" einfach perfekt. Den grandiosen Schluss bildet die Opernsängerin Montserrat Caballé, die zusammen mit Mario Adorf "Ich lebe mein Leben" vorträgt. Mittlerweile stürmt dieses außergewöhnliche Audiobook bereits die Hörbuch -Bestsellerliste und zusammen mit dem aufwändigen Booklet, das neben Bildern der Sprecher alle Texte Rilkes enthält, ist es ein Hörerlebnis der Superklasse. Lassen Sie sich für einige Minuten entführen von Hannelore Elstner`s gefühlvoller Stimme, in "Rosennacht" .
Die weiteren in diesem Zyklus erschienen CDs heißen „Überfließende Himmel“ und „In meinem wilden Herzen“.
Leider sind die Original-Versionen bei youtube gesperrt worden wegen Urheberrechtsverletzungen.
Überfließende Himmel - Rosennacht
Rosennacht
Heute will ich dir zu Liebe Rosen
fühlen, Rosen fühlen dir zu LIebe,
dir zu Liebe heute lange lange
nicht gefühlte Rosen fühlen, Rosen.
Alle Schalen sind gefüllt; sie liegen
in sich selber jede hundert Male,
wie von Talen ausgefüllte Tale
liegen sie in sich und überwiegen.
So unsäglich wie die Nacht
überwiegen sie den Hingegebnen,
wie die Sterne über Ebnen
überstürzen sie mit Pracht –
Rosennacht, Rosennacht.
Rainer Maria Rilke
Re: Lyrik/Gedichte für Liebhaber
Etwas gänzlich anderes:
Medea
Die Hornisse
Große Wespe sitzt auf Blüte.
Frau entsetzt, du meine Güte,
ist das nicht die, ... na, Gewisse?
Mann verängstigt, ja, das isse.
Frau wohlauf und guter Dinge,
Arm des Mannes in der Schlinge.
© Ingo Baumgartner
Große Wespe sitzt auf Blüte.
Frau entsetzt, du meine Güte,
ist das nicht die, ... na, Gewisse?
Mann verängstigt, ja, das isse.
Frau wohlauf und guter Dinge,
Arm des Mannes in der Schlinge.
© Ingo Baumgartner
Medea
Re: Lyrik/Gedichte für Liebhaber
geschrieben von ehemaliges Mitglied
was ich suche
kann ich nicht finden
deine worte
sagen selbes nicht
wie meine
und doch
findet sich
manchmal
der schmale steg
auf dem
worte
bedeutungslos werden
kann ich nicht finden
deine worte
sagen selbes nicht
wie meine
und doch
findet sich
manchmal
der schmale steg
auf dem
worte
bedeutungslos werden
© karl-heinz reimeier
nina
Re: Lyrik/Gedichte für Liebhaber
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Medea,
erinnert mich ein wenig an Heinz Erhardt
Gruss Anna44
erinnert mich ein wenig an Heinz Erhardt
Gruss Anna44
Aus dem Rilke Projekt:
Prochnow: - Mein Leben ist wie leise See -
Rilke - Mein Leben ist wie leise See
Prochnow: - Mein Leben ist wie leise See -
Rilke - Mein Leben ist wie leise See
Es gab vor Jahren schon ein Rilke-Projekt in Schriftform. Aber mir ist auch schon aufgefallen, dass viele Rilke-Texte jetzt auch zu hören sind. Gut so, besonders wenn es Otto Sanders ist.
Ich stelle schon etwas Herbstliches ein, obwohl kalendarisch ja noch kein Herbst ist, aber vom Wetter her im Moment schon.
"Ich lieb den Herbst
Ich lieb den Herbst, im Blicke Trauer.
In stillen Nebeltagen geh
Ich oft durch Fichtenwald und seh
Vor einem Himmel, bleich wie Schnee,
Durch Wipfel wehen dunkle Schauer.
Ich lieb, ein herbes Blatt zu Brei
Zu kauen, Lächeln zu zerstören
Den Traum, dem wir so gern gehören.
Fern des Spechtes scharfer Schrei!
Das Gras schon welk...schon starr vor Kühle,
Von hellen Schleiern überhaucht.
In mir das Weben der Gefühle,
Das Herz in Bitternis getaucht...
Soll ich Vergangenes nicht beschwören?
Soll, was da war, nie wieder sein?
Die Fichten nicken dunkel, hören
Gelassen zu und flüstern Nein.
Und da: ein ungeheures Lärmen,
Ein Ineinanderwehn von Zweigen,
Ein Rauschen wie von Vogelschwärmen,
Die, einem Ruf gehorchend, steigen."
Iwan Turgenjew
Gruß von Enigma
Ich stelle schon etwas Herbstliches ein, obwohl kalendarisch ja noch kein Herbst ist, aber vom Wetter her im Moment schon.
"Ich lieb den Herbst
Ich lieb den Herbst, im Blicke Trauer.
In stillen Nebeltagen geh
Ich oft durch Fichtenwald und seh
Vor einem Himmel, bleich wie Schnee,
Durch Wipfel wehen dunkle Schauer.
Ich lieb, ein herbes Blatt zu Brei
Zu kauen, Lächeln zu zerstören
Den Traum, dem wir so gern gehören.
Fern des Spechtes scharfer Schrei!
Das Gras schon welk...schon starr vor Kühle,
Von hellen Schleiern überhaucht.
In mir das Weben der Gefühle,
Das Herz in Bitternis getaucht...
Soll ich Vergangenes nicht beschwören?
Soll, was da war, nie wieder sein?
Die Fichten nicken dunkel, hören
Gelassen zu und flüstern Nein.
Und da: ein ungeheures Lärmen,
Ein Ineinanderwehn von Zweigen,
Ein Rauschen wie von Vogelschwärmen,
Die, einem Ruf gehorchend, steigen."
Iwan Turgenjew
Gruß von Enigma
Aus dem Rilke Projket:
Überfließende Himmel - Ich will du sein (Ben Becker)
Rilke - Ich will Du sein
Überfließende Himmel - Ich will du sein (Ben Becker)
Rilke - Ich will Du sein