Literatur Lyrik/Gedichte für Liebhaber
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Die Zeit ist eine Katze!!!
Sie umschmeichelt uns und schlabbert den Tag
auf wie eine Schale Milch!
Henry Ford
ICH BIN DIE ZEIT
Gebt acht, ihr Menschen, was ich sagen will:
Ihr seid ein Stäubchen, seid endlich still.
Am Gewand der Zeit:
Lasst euren Streit!
Klein wie ein Punkt ist der Planet,
der sich samt euch im Weltall dreht.
Die oben pflegen nicht zu schreien
und wollt ihr schon nicht weise sein,
ihr könnt zumindest leise sein.
Schweigt vor dem Ticken der Unendlichkeit.
HÖRT AUF DIE ZEIT!
Erich Kästner
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Willkommen uns o schöner Mai
Willkommen uns o schöner Mai
im hellen Blütenglanz
wie hebt das Herz sich froh und frei
in neuen Lebenstanz
Verjüngend labt die heitere Luft
das milde Grün der Au
es labt der Blumen zarter Duft
es labt des Himmels Blau
Die Knospe treibt, die Blüte dringt
hervor im Sonnenschein
und fröhlich in die Lüfte schwingt
die Lerche sich hinein
Es jubelt rings die Welt in Lust
dem neu erwachten Mai
entgegen ihm aus tiefer Brust
man fühlt sich froh und frei
Text: Heinrich Straß (1803-1864)
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Willkommen uns o schöner Mai
im hellen Blütenglanz
wie hebt das Herz sich froh und frei
in neuen Lebenstanz
Verjüngend labt die heitere Luft
das milde Grün der Au
es labt der Blumen zarter Duft
es labt des Himmels Blau
Die Knospe treibt, die Blüte dringt
hervor im Sonnenschein
und fröhlich in die Lüfte schwingt
die Lerche sich hinein
Es jubelt rings die Welt in Lust
dem neu erwachten Mai
entgegen ihm aus tiefer Brust
man fühlt sich froh und frei
Text: Heinrich Straß (1803-1864)
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Im Frühling
Vertont, gesungen und musiziert von Bernhard Mohl.
Hier lieg ich auf dem Frühlingshügel:
Die Wolke wird mein Flügel,
Ein Vogel fliegt mir voraus.
Ach, sag mir, all-einzige Liebe,
Wo du bleibst, dass ich bei dir bliebe!
Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.
Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen,
Sehnend,
Sich dehnend
In Lieben und Hoffen.
Frühling, was bist du gewillt?
Wann werd ich gestillt?
Die Wolke seh ich wandeln und den Fluss,
Es dringt der Sonne goldner Kuss
Mir tief bis ins Geblüt hinein;
Die Augen, wunderbar berauschet,
Tun, als schliefen sie ein;
Nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet.
Ich denke dies und denke das,
Ich sehne mich, und weiß nicht recht, nach was:
Halb ist es Lust, halb ist es Klage;
Mein Herz, o sage,
Was webst du für Erinnerung
In golden grüner Zweige Dämmerung?
- Alte unnennbare Tage!
Eduard Mörike (1804 - 1875) deutscher Lyriker
![Frühling.png](/community/public/uploads/users/e9e73bc7d31c93cecb23d7fb8ed2022f/forum_post/11815290/bd87952604d25eddc94167153a92eb28.png)
Vertont, gesungen und musiziert von Bernhard Mohl.
Hier lieg ich auf dem Frühlingshügel:
Die Wolke wird mein Flügel,
Ein Vogel fliegt mir voraus.
Ach, sag mir, all-einzige Liebe,
Wo du bleibst, dass ich bei dir bliebe!
Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.
Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen,
Sehnend,
Sich dehnend
In Lieben und Hoffen.
Frühling, was bist du gewillt?
Wann werd ich gestillt?
Die Wolke seh ich wandeln und den Fluss,
Es dringt der Sonne goldner Kuss
Mir tief bis ins Geblüt hinein;
Die Augen, wunderbar berauschet,
Tun, als schliefen sie ein;
Nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet.
Ich denke dies und denke das,
Ich sehne mich, und weiß nicht recht, nach was:
Halb ist es Lust, halb ist es Klage;
Mein Herz, o sage,
Was webst du für Erinnerung
In golden grüner Zweige Dämmerung?
- Alte unnennbare Tage!
Eduard Mörike (1804 - 1875) deutscher Lyriker
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Wie wenig nütze ich bin
In den letzten beiden Strophen ihres Gedichts „Wie wenig nütze ich bin“ hat Hilde Domin ein vorsichtiges Ideal formuliert:
Ich gehe vorüber –
aber ich lasse vielleicht
den kleinen Ton meiner Stimme,
mein Lachen und meine Tränen
und auch den Gruß der Bäume im Abend
auf einem Stückchen Papier.
Und im Vorbeigehn,
ganz absichtslos,
zünde ich die ein oder andere
Laterne an
in den Herzen
HILDE DOMIN (1909 – 2006)
Quelle: https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/hilde-domin/ am Wegrand.
![Herzlaternen.png](/community/public/uploads/users/e9e73bc7d31c93cecb23d7fb8ed2022f/forum_post/11823318/cc3bd423a624ee9916e7197208883db1.png)
Verse für keinen Psalter
Ich möcht in dieser Zeit nicht Herrgott sein
und wohlbehütet hinter Wolken thronen,
allwissend, dass die Bomben und Kanonen
den roten Tod auf meine Söhne spein.
Wie peinlich, einem Engelschor zu lauschen,
da Kinderweinen durch die Lande gellt.
Weißgott, ich möcht um alles in der Welt
nicht mit dem „Lieben Gott“ im Himmel tauschen.
Mir scheint, ein solcher Riesenapparat
von Finsternis und Feuerwerk verpflichtet,
hat er damit ein Wunder wohl verrichtet,
wie seinerzeit er `s in Ägypten tat?
Lobet den Herrn, der schweigt – in solcher Zeit.
Vergib o Hirt. – Ist Schweigen ein Verbrechen?
Doch wie es scheint, ist Seine Heiligkeit
auch für frommste Lämmlein nicht zu sprechen.
Herr Zebaoth spaziert im Wolkenhain
und schert sich einen Blitz, wie ich das finde.
Ich möcht in dieser Zeit nicht Herrgott sein:
„Wie aber sag ich solches meinem Kinde?"
Mascha Kaléko
![Gott.png](/community/public/uploads/users/e9e73bc7d31c93cecb23d7fb8ed2022f/forum_post/11829292/10e5d4eaf2053e25161fb97585960f93.png)
![](/thumbs/getimage.php?src=/community/public/img/profile-picture.png&wl=100&hp=100&zc=1)
RE: Lyrik/Gedichte für Liebhaber
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
....
Von Hermann Hesse
Weiterlesen unter Lyrikline
Hermann Hesse ist noch keine 70 Jahre tot. Deshalb unterliegen seine Werke noch dem Copyright. Da Verstöße dagegen sehr teuer werden können, wurde das Gedicht gelöscht und verlinkt.
Admin Margit
Einsam ist jeder Busch und Stein,
....
Von Hermann Hesse
Weiterlesen unter Lyrikline
Hermann Hesse ist noch keine 70 Jahre tot. Deshalb unterliegen seine Werke noch dem Copyright. Da Verstöße dagegen sehr teuer werden können, wurde das Gedicht gelöscht und verlinkt.
Admin Margit
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RE: Lyrik/Gedichte für Liebhaber
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Denkend an das Glück
Wie es kommt oder geht
Etwas, das man oft nicht versteht
War es wie eine schöne Melodie
Gespielt in schönster Harmonie
Ein Ton, der lange bleibt
Wohin ist diese Zeit?
Nur ein kleiner Augenblick
War es da, und dann ging es
Doch lebt es weiterhin
Manchmal traurig
Manchmal heiter
Das Glück, du glaubst es kaum
War in Wirklichkeit
Wie ein kurzer Traum
V48
Wie es kommt oder geht
Etwas, das man oft nicht versteht
War es wie eine schöne Melodie
Gespielt in schönster Harmonie
Ein Ton, der lange bleibt
Wohin ist diese Zeit?
Nur ein kleiner Augenblick
War es da, und dann ging es
Doch lebt es weiterhin
Manchmal traurig
Manchmal heiter
Das Glück, du glaubst es kaum
War in Wirklichkeit
Wie ein kurzer Traum
V48
Verschwiegene Liebe
Über Wipfel und Saaten
In den Glanz hinein –
Wer mag sie erraten,
Wer holte sie ein?
Gedanken sich wiegen,
Die Nacht ist verschwiegen,
Gedanken sind frei.
Errät es nur eine,
wer an sie gedacht,
Beim Rauschen der Haine,
Wenn niemand mehr wacht,
Als die Wolken, die fliegen –
Mein Lieb ist verschwiegen
Und schön wie die Nacht.
Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857)
![Herz flourish-1751013_1280.png](/community/public/uploads/users/e9e73bc7d31c93cecb23d7fb8ed2022f/forum_post/11832766/556c2e26192816e0a959d648a8f40017.png)
Ein „frommer“ Wunsch, schon vor mehr als 200 Jahren…
Schade, dass Veränderungen nicht allein durch das „Herbeiwünschen“ geschehen.
Laß uns sein ein Licht auf Erden,
Und ein Beispiel steter Treu,
Frei, wie wir sind, andern werden;
Und zertritt die Tyrannei!
Gib, daß alle sicher wohnen,
Bis die Zeit die Pforte schließt,
Bis aus allen Nationen
Eine nur geworden ist!
Johann Caspar Lavater (1741 - 1801), reformierter Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller
Und ein Beispiel steter Treu,
Frei, wie wir sind, andern werden;
Und zertritt die Tyrannei!
Gib, daß alle sicher wohnen,
Bis die Zeit die Pforte schließt,
Bis aus allen Nationen
Eine nur geworden ist!
Johann Caspar Lavater (1741 - 1801), reformierter Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller
![dove-40861_1280.png](/community/public/uploads/users/e9e73bc7d31c93cecb23d7fb8ed2022f/forum_post/11839543/b821d1115f03765c49349a46b6b66cc6.png)