Literatur Lyrik/Gedichte für Liebhaber
HERMANN HESSE - ES IST NICHT UNSERE AUFGABE
Unser Ziel ist,
einander zu erkennen und einer im anderen das zu sehen,
was er ist: des anderen Gegenstück und Ergänzung.
(Hermann Hesse)
Unser Ziel ist,
einander zu erkennen und einer im anderen das zu sehen,
was er ist: des anderen Gegenstück und Ergänzung.
(Hermann Hesse)
Es gibt so Schönes in der Welt...
...ein Denken an die Kinderzeit,
ein immer waches, zartes Leid,
das nächtelang mit feinem Schmerz
dir weitet das verengte Herz
und über Sternen schön und bleich
dir baut ein fernes Heimwehreich.
Hermann Hesse
Zum 275 Geburtstag
Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe
(* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar),
war ein deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher.
Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.
(Quelle Wikipedia)
Gefunden
Ich ging im Walde
so für mich hin,
und nichts zu suchen,
das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
ein Blümchen stehn,
wie Sterne leuchtend,
wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
da sagt' es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?
Ich grub's mit allen
den Würzlein aus,
zum Garten trug ich's
am hübschen Haus.
Und pflanzt' es wieder
am stillen Ort;
nun zweigt es immer
und blüht so fort.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe
(* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar),
war ein deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher.
Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.
(Quelle Wikipedia)
Ich ging im Walde
so für mich hin,
und nichts zu suchen,
das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
ein Blümchen stehn,
wie Sterne leuchtend,
wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
da sagt' es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?
Ich grub's mit allen
den Würzlein aus,
zum Garten trug ich's
am hübschen Haus.
Und pflanzt' es wieder
am stillen Ort;
nun zweigt es immer
und blüht so fort.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
Noch bist du da
Wirf deine Angst
in die Luft
Bald
ist deine Zeit um
bald
wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends
Noch
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da
Sei was du bist
Gib was du hast
Rose Ausländer
Wirf deine Angst
in die Luft
Bald
ist deine Zeit um
bald
wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends
Noch
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da
Sei was du bist
Gib was du hast
Rose Ausländer
HERBST
Schon ins Land der Pyramiden
Schon ins Land der Pyramiden
Flohn die Störche übers Meer;
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage,
Ach, sie sind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.
Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.
Und es leuchten Wald und Heide,
Daß man sicher glauben mag,
Hinter allem Winterleide
Lieg' ein ferner Frühlingstag.
Die Sense rauscht, die Ähre fällt,
Die Tiere räumen scheu das Feld,
Der Mensch begehrt die ganze Welt.
Und sind die Blumen abgeblüht,
So brecht der Äpfel goldne Bälle;
Hin ist die Zeit der Schwärmerei,
So schätzt nun endlich das Reelle!
Theodor Storm (1817-1888)
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage,
Ach, sie sind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.
Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.
Und es leuchten Wald und Heide,
Daß man sicher glauben mag,
Hinter allem Winterleide
Lieg' ein ferner Frühlingstag.
Die Sense rauscht, die Ähre fällt,
Die Tiere räumen scheu das Feld,
Der Mensch begehrt die ganze Welt.
Und sind die Blumen abgeblüht,
So brecht der Äpfel goldne Bälle;
Hin ist die Zeit der Schwärmerei,
So schätzt nun endlich das Reelle!
Theodor Storm (1817-1888)
Der Herbstwald raschelt um mich her ..
Ein unabsehbar Blättermeer
Entperlt dem Netz der Zweige.
Du aber, dessen schweres Herz
Mitklagen will den großen Schmerz -
Sei stark, sei stark und schweige!
Du lerne lächeln, wenn das Laub,
Dem leichten Wind ein leichter Raub,
Hinabschwankt und verschwindet.
Du weisst, dass just Vergänglichkeit
Das Schwert, womit der Geist der Zeit
Sich selber überwindet.
Das Gedicht „Blätterfall“ stammt aus der Feder von Christian Morgenstern.
Entperlt dem Netz der Zweige.
Du aber, dessen schweres Herz
Mitklagen will den großen Schmerz -
Sei stark, sei stark und schweige!
Du lerne lächeln, wenn das Laub,
Dem leichten Wind ein leichter Raub,
Hinabschwankt und verschwindet.
Du weisst, dass just Vergänglichkeit
Das Schwert, womit der Geist der Zeit
Sich selber überwindet.
Das Gedicht „Blätterfall“ stammt aus der Feder von Christian Morgenstern.