Literatur Gedichte
Heinrich Heine: Spätherbstnebel, kalte Träume (1827)
Überfroren Berg und Tal,
Sturm entblättert schon die Bäume,
Und sie schaun gespenstisch kahl.
Einz'ger Baum steht unentlaubt,
Feucht von Wehmutstränen gleichsam,
Schüttelt er sein grünes Haupt.
Und der Baum, den ich dort schau
Sommergrün, das ist dein Bildnis,
Vielgeliebte, schöne Frau!
Die Sonne scheint für dich – deinetwegen;
und wenn sie müde wird, beginnt der Mond, und dann werden die Sterne angezündet.
Es wird Winter;
die ganze Schöpfung verkleidet sich, spielt Verstecken, um dich zu vergnügen.
Es wird Frühling;
Vögel schwärmen herbei, dich zu erfreuen; das Grün sprießt, der Wald wächst schön
und steht da wie eine Braut, um dir Freude zu schenken.
Es wird Herbst;
die Vögel ziehn fort, nicht weil sie sich rar machen wollen,
nein, nur damit du ihrer nicht überdrüssig würdest.
Der Wald legt seinen Schmuck ab, nur um im nächsten Jahr neu zu erstehen, dich zu erfreuen....
All das sollte nichts sein, worüber du dich freuen kannst?
Lerne von der Lilie und lerne vom Vogel, deinen Lehrern;
zu sein heißt: für heute dasein – das ist Freude.
Lilie und Vogel sind unsere Lehrer der Freude.
Søren Kierkegaard (1813 - 1855), dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller
Allerheiligen ist ein rein katholischer Feiertag, der entsprechend lediglich in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie im Saarland gefeiert wird.
Das Datum ist stets der 1. November, womit das Fest im Kalender einen Tag vor Allerseelen angesiedelt ist.
Hierzu passt auch die Tradition, dass an Allerheiligen der Toten gedacht wird und sowohl Gräbersegnungen als auch Gänge zu den Gräbern üblich sind. Genau genommen zählen diese jedoch zum Fest Allerseelen.
Quelle https://www.ferienwiki.de/feiertage/allerheiligen