Lebenshilfe Wie erlebe ich den Tod ?
Habe vor einiger Zeit folgenden Spruch (handelt sich wohl um einen slawischen Spruch) gelesen:
Trauer ist ein Fluss, in dem man nicht gegen den Strom schwimmen kann.
bukamary
Trauer ist ein Fluss, in dem man nicht gegen den Strom schwimmen kann.
bukamary
Re: Wie erlebe ich den Tod ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eigentlich ging es hier um Hilfestellung bei der Tauerarbeit. Ich war nach dem Tod meines Mannes dankbar diese Möglichkeit gefunden zu haben. Habe bereits erwähnte Bücher gelesen und für mich neue Perspektiven eröffnet. Eine Möglichkeit den Schmerz etwas zu kompensieren. Vielleicht hilft es auch anderen in ähnlicher Situation.
Wenn Du von mir erwartest, eine Trauer-Antwort in Deinem Sinn zu erhalten, dann bist Du bei mir (leider?) falsch.
Und wer sagt Dir, dass mein Beitrag nicht vernünftiger aufgefasst wird, als das zustimmende Schulterklopfen.
Ich gebe hier meinen Senf so wie ich die Sache sehe, und ob das jemandem hilft oder nicht, muss mir logischerweise ziemlich egal sein
Natürlich zwinge ich niemanden zu meiner Einstellung.
Außerdem war das Thema: Wie erlebe ich den Tod...
Worauf Du allergings jetzt hinaus möchtest, sollte dann besser heißen: Wie erlebe ich den Tod eines anderen (Familienangehörigen).
Und dazu sagte ich schon deutlich, dass das ein ganz anderes Thema ist. Selbst da könnte meine Einstellung auch helfen, sich nämlich mit einem unabänderlichen Geschehen abzufinden.
Ich weiß auch nicht, ob 'Schlaue Bücher' das Thema eines Verlustes überhaupt zufriedenstellend behandeln können - oder ob sie nicht noch Öl ins Feuer gießen.
Helfen kann viel besser der direkte Umgang mit anderen Menschen.
Za mir -digi-
Schlechtes Thema.....? Durchaus nicht.
Sicher, wer setzt sich schon gerne damit auseinander. Manchmal mag es aber hilfreich sein und es kann auch eine gewisse Angst nehmen. Nach dem Tod eines engen Familienmitgliedes habe ich geradezu alle Informationen verschlungen, in der Hoffnung etwas Trost daraus schöpfen zu können. .
(fett von mir)
Ich habe in Deinem Anfangsbeitrag die Begriffe Trauer und Schmerz vermisst. Der von Dir verwendete Begriff "Angst" hast Du mMn durch den Zusatz "gewisse" abgeschwächt und Trost ist auch im Verhältnis zu Trauer und Schmerz auch mE schwächer.
Du hast dann im weiteren Verlauf deines Beitrags mehrere Buchtitel aufgeführt, die sehr deutlich das Leben nach dem Tod ansprechen. Es wundert mich daher nicht, dass dies dann auch stärker thematisiert wurde. Ich stelle keineswegs in Abrede, dass diese Bücher bei der Trauerarbeit nicht behilflich sein können, ich kenn selber einige davon.
Trauerarbeit und mit Trauer umgehen ist aber meiner Erfahrung nach wesentlich mehr wie nur Informationen darüber zu sammeln.
bukamary
Re: Wie erlebe ich den Tod?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Trauer ist ein Fluss, in dem man nicht gegen den Strom schwimmen kann.
Wenn dir droht, dass du ertrinkst, dann schwimmst du besser auch gegen den Strom.
Wenn die Stömung zu stark ist, funktioniert das wohl nicht. Was dann?
bukamary
bukamary
Dies scheint mir ein ganz anderes Thema zu sein.
Re: Wie erlebe ich den Tod ?
witzig.....:) meinen eigenen Tod kann ich ja nicht "ERLEBEN". Aber wie ich bereits mehrfach sagte, jeder darf und soll auf die ihm am meisten zusagende Art mit Trauer umgehen. Manche Menschen trauern vielleicht auch garnicht oder haben keine Erfahrung damit.
Der Glaube daran, dass es nach dem körperlichen Tod irgendwie weitergeht, hilft uns, das Ende gelassener in Angriff zu nehmen.....
Ich stutzte auch kurzfristig und dachte,den eigenen Tod kann man nur bedingt erleben. Ob es so ist, weiss keiner, da ja nie jemand zurückkam und es erzählte. Aber der Titel lautet auch nicht: wie erlebe ich meinen Tod, sondern den Tod allgemein, d.h., auch den Tod anderer.
Es ist kein Wunder, dass uns dieses Thema so beschäftigt - dieses grosse, finale Abenteuer wartet ja auf uns alle.
Man sollte aber nicht wieder den vermeintlichen Grad der Trauer kritisch beurteilen - jeder trauert anders so wie jeder anders liebt und lebt. Nichts muss schlecht oder gut sein - es ist,wie es ist. Olga
Es ist kein Wunder, dass uns dieses Thema so beschäftigt - dieses grosse, finale Abenteuer wartet ja auf uns alle.
Man sollte aber nicht wieder den vermeintlichen Grad der Trauer kritisch beurteilen - jeder trauert anders so wie jeder anders liebt und lebt. Nichts muss schlecht oder gut sein - es ist,wie es ist. Olga
Re: Wie erlebe ich den Tod ?
Lieber Justus,
ich als "hartgesottener" Naturwissenschaftler unterscheide zwischen ererbtem und individuell erworbenem "Wissen". Ersteres ist in der Vorstrukturierung der Entwicklung unseres Gehirns verankert, letzteres wird erst während des individuellen Lebens als "Gedächtnisspur" in unserem Gehirn (durchaus auch strukturell in Form der Anzahl der Kontakte zwischen bestimmten Nervenzellen) gespeichert.
Karl
Ja lieber Karl,
…und eben dieses ererbte Wissen, welches ein frisch aus dem Ei geschlüpftes Tier schon mit auf die Welt bringt, meinte ich.
Es ist eben für mich, der ich kein hartgesottener Naturwissenschaftler bin, ohnehin schon ein Wunder, dass aus dieser wabbligen Eimasse ein komplettes lebensfähiges Wesen mit Blutkreislauf, Verdauungstrakt und Atemfunktion von selbst entstehen kann. Aber dass es schon Verhaltensregeln mitbringt und wo diese gespeichert waren, ist etwas was ich bewundere und worüber ich immer wieder wie ein Kind staunen kann.
justus