Forum Soziales und Lebenshilfe Lebenshilfe Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.

Lebenshilfe Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.

jeweller
jeweller
Mitglied

RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von jeweller
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2022, 12:49:04

Enya, darfst du keine Schlaftabletten und Whisky kaufen?😂

LG Hubert

 

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2022, 12:49:04

Ich ziehe mich jetzt hier zurück, nur so viel: Man kann auf GANZ einfache Weise, ohne Medikamente, ohne Schmerzen, ohne Staat, ohne Arzt usw. seinem Leben ein Ende setzen, so wie ein lungekrebskranker Freund von uns das 2020 getan hat. Ich werde das hier aber NICHT preisgeben, denn das könnte verboten sein. Solche Verbote gehören abgeschafft, da bin ich voll auf Deiner/Eurer Seite. Der Staat sollte aber nicht verpflichtet werden, tödliche Medikamente auszugeben.

Liebe Grüße

DW

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Der-Waldler vom 13.09.2022, 13:35:44
.................... Der Staat sollte aber nicht verpflichtet werden, tödliche Medikamente auszugeben.

Liebe Grüße

DW
Es würde schon genügen, dass "der Staat" uns nicht auch noch das selbstbestimmte Ende vorschreiben würde.

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Tina03
Tina03
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RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von Tina03
als Antwort auf Der-Waldler vom 13.09.2022, 13:35:44
Solche Verbote gehören abgeschafft, da bin ich voll auf Deiner/Eurer Seite.
Auf meiner Seite nicht, denn Anleitungen zum Suizid zu veröffentlichen, könnte Menschen - die sich nur vorübergehend in einer schweren depressiven Phase befinden - in Versuchung bringen, davon Gebrauch zu machen.

Nicht selten waren Menschen, die in einer solchen Phase versucht hatten, sich das Leben zu nehmen, aber noch gerettet werden konnten, anschließend sehr dankbar dafür.

Du darfst mir das Rezept aber gerne per PN verraten, lieber @Der-Waldler. Ich versichere Dir, dass ich weder aktuell zuizid bin, noch leichtfertig zu anderer Zeit davon Gebrauch machen würde, und für den Fall, dass ich einmal nicht mehr selbst entscheidungsfähig wäre, habe ich die Verantwortung, über mein Weiterleben zu entscheiden, einer Vertrauensperson übertragen, die diese Verantwortung dankenswerter Weise übernommen hat, weil sie diesbezüglich die gleiche Einstellung hat, wie ich.

Bezüglich der Gründe, die auch bei einem nicht unheilbar kranken Menschen den Wunsch zu sterben wecken können, muss ich stets an meine Großmutter denken. Sie war 92 J. alt, als sie - noch bei vollem Verstand und entscheidunngsfähig - einfach keine Freude mehr am Leben hatte, d. h. lebensüberdrüssig, also im wahrsten Sinne des Wortes lebensmüde geworden war.

Das Trauma, sie irgendwo von einem Zug überfahren aufzufinden o. ä., wollte sie ihren Liebsten nicht zumuten. So griff sie zu dem einzigen Mittel, das ihr zur Verfügung stand (oder einfiel): Sie verweigerte von einem bestimmten Tag an jede Nahrung und Flüssigkeitszufuhr. Dabei war ihr wohl nicht bewusst, welch ein Trauma es für Angehörige ebenfalls bedeutete, ihrem langsamen Verfall und dabei Ringen um den Erhalt ihrer Selbstdisziplin (die ich mit Sicherheit nicht aufbringen würde!) zuzusehen.

Meiner Ansicht nach hat niemand das Recht, einem Menschen in einem solchen Fall das Weiterleben aufzuzwingen.
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Tina03 vom 13.09.2022, 16:14:29

Ja, das ist ein Problem. Ich meine damit auch nicht das wahllose Darlegen von Suizidmöglichkeiten. Aber es müsste möglich sein dürfen, einer lebenserfahrenen Person, die mich z.B. hier per PN fragt, wie dieser Freund das gemacht hat, in einer PN antworten zu dürfen. Soviel ich von einem Anwalt weiß, KANN das bereits als Beihilfe gewertet werden. Daher werde ich Dir das nicht mitteilen, sorry...

Dass mit solchen Infos sorgsam und achtsam umzugehen ist, ist für mich selbstverständlich. Das von Dir erwähnte Sterbefasten ist, soviel ich weiß, die einzige Möglichkeit, die legal ist und die Infos darüber sind es, soviel ich weiß, auch.

Übrigens glaube ich, dass das hier im "Westen" so problematisch ist, liegt an den Einflüssen der Religionen. Für diese ist das Leben ja ein Geschenk Gottes... ich stehe ja dem Buddhismus nahe, und im Buddhismus ist das weder eine Sünde noch verpönt. Die "strengen" Theravada-Buddhisten empfinden Suizid als sinnlos, da sie ja an die Wiedergeburt glauben, und dann geht es eben nach dem Tod wieder weiter. Aber es ist moralisch keinesfalls verwerflich, und auch andere Buddhisten (z.B. Zen- oder Amitabha-Buddhisten) haben wenig Probleme damit, das moralisch zu akzeptieren.

Lieben Gruß

DW

Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
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RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jeweller vom 13.09.2022, 13:26:35
Enya, darfst du keine Schlaftabletten und Whisky kaufen?😂

LG Hubert

 
Whisky schon!
Und davon machen wir auch hin und wieder Gebrauch 😁

Schlaftabletten sind meines Wissens nach verschreibungspflichtig.

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schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Tina03 vom 13.09.2022, 16:14:29
..................

Nicht selten waren Menschen, die in einer solchen Phase versucht hatten, sich das Leben zu nehmen, aber noch gerettet werden konnten, anschließend sehr dankbar dafür.
...............
....und ich kenne mehrere, die gesagt haben: "Warum nur habt ihr mich zurückgeholt? Es war sooo schön drüben!"
Tina03
Tina03
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RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von Tina03
als Antwort auf schorsch vom 14.09.2022, 08:49:28
....und ich kenne mehrere, die gesagt haben: "Warum nur habt ihr mich zurückgeholt? Es war sooo schön drüben!"
Das war, als ich noch sehr jung war, auch einmal meine erste Reaktion in einem solchen Fall -  bis sich doch noch eine Lösung für das Problem, das mich an den Punkt gebracht hatte, fand und mein Leben wieder lebenswert wurde.
Wenn ich heute bedenke, wie viele schöne Lebensjahre mir entgangen wären, wenn ich nicht zurückgeholt wordne wäre . . .
Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
Mitglied

RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 14.09.2022, 08:49:28
..................

Nicht selten waren Menschen, die in einer solchen Phase versucht hatten, sich das Leben zu nehmen, aber noch gerettet werden konnten, anschließend sehr dankbar dafür.
...............
....und ich kenne mehrere, die gesagt haben: "Warum nur habt ihr mich zurückgeholt? Es war sooo schön drüben!"

Auf den obigen Aspekt möchte ich auch noch gerne eingehen:

Ich bin davon überzeugt, dass es diese "vor sich selbst Geretteten" gibt.
Noch mehr aber bin ich davon überzeugt, dass es viele unheilbar Kranke gibt, die in der letzten Phase ihres
Leidens nichts mehr wünschen, als einen friedlichen Tod in Würde. Und dies zu einem Zeitpunkt, den sie selbst bestimmen können.

Und wenn hier von einer 92jährigen erzählt wird, die ihr Leben gelebt hatte und keinen Sinn mehr in dessen Fortsetzung fand - also wirklich "lebensmüde" war, so kann ich auch das sehr gut nachvollziehen.
Warum macht man es solchen Menschen so schwer, wenn sie mit ihrem Leben abschliessen möchten?

Ich habe es schon einmal erzählt: ich hatte eine Freundin, die relativ jung an ALS erkrankte. Sie durchlebte   - später durchlitt - sie diese unerbittliche Krankheit in allen Facetten.
Und beendete schliesslich ihren Leidensweg auch durch Sterbefasten.
Vermutlich, weil dies die einzige Form des Suizids war, die ihr offenstand.
Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Es gibt ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 14.09.2022, 08:49:28

 
....und ich kenne mehrere, die gesagt haben: "Warum nur habt ihr mich zurückgeholt? Es war sooo schön drüben!"
so ein Satz von Dir? Ich dachte, Du glaubst an so etwas gar nicht.
In einer Nahtodsituation (hatte ich) erlebt es wohl jeder anders oder aber man hört Berichte, die sich alle gleichen - so wie die angeblichen Begegnungen mit Außerirdischen und UFOs. Ich habe es wie einen herrlichen Rausch erlebt , aber weder weisses Licht noch anderes gesehen, was man so hört und liest. EIn LSD Trip dürfte ähnlich sein und wie "schön" der empfunden wird, weiss man durch die vielen Drogensüchtigen 

Um mein Leben zu beenden, brauche ich kein eigenes Gesetz. Wenn ich will beende ich es und sei es durch Patientenverfügung

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