Künstliche Intelligenz (KI-Systeme) und ihre Folgen ChatGPT - wird diese KI die Welt verändern?
Hallo Karl,
und wann läuft das ganze aus dem Ruder, so dass die KI die Steuerung unseres Lebens übernimmt, ohne dass wir sie stoppen können?
Vergleichbar einer Kernschmelze?
Juro
Ich bin kein Wahrsager. Die Zukunft ist offen. Karl
@Juro,
KIs sind mehr als Simulation. Beschäftige Dich einmal mit Kybernetik und Norbert Wiener, zu dem ich weiter oben verlinkt habe.
Du wiegst Dich und andere in falscher Sicherheit. Du bist aber nicht alleine und in guter Gesellschaft.
Aber z. B. die Hebbsche Lernregel funktioniert nicht nur in biologischen neuronalen Netzen, sondern auch in künstlichen. Noch sind biologische Netze komplexer als künstliche, aber wie lange noch? Zudem sind sie viel langsamer.
Die Hebbsche Lernregel ist eine Regel in der Neurowissenschaft, die besagt, dass "Zellen, die gemeinsam feuern, miteinander verkabelt werden."
Mit anderen Worten, wenn ein Neuron (eine Zelle im Gehirn) aktiviert wird und gleichzeitig ein anderes Neuron aktiviert wird, dann wird eine Verbindung zwischen diesen beiden Neuronen verstärkt. Diese Verstärkung der Verbindung macht es wahrscheinlicher, dass das erste Neuron das zweite Neuron in der Zukunft aktivieren wird.
Die Hebbsche Lernregel ist wichtig, weil sie erklären kann, wie das Gehirn Informationen verarbeitet und speichert. Es ist auch der Grund, warum wir Dinge wie Fahrradfahren, Lesen und Schreiben lernen können, indem wir wiederholt trainieren und üben - unsere Gehirne stärken die Verbindungen zwischen Neuronen, die bei diesen Aufgaben aktiv sind.
Wikipedia:
"...
In künstlichen neuronalen Netzen wird diese Veränderung der synaptischen Übertragung als Gewichtsänderung des neuronalen Graphen abgebildet. Die hebbsche Lernregel ist die älteste und einfachste neuronale Lernregel.
..."
Siehe auch hier.
Karl
Hallo Hobbyradler,
du hast die richtigen Fragen gestellt !!!! Danke.
Juro
Hallo @Juro,
es spielt für mich im Augenblick keine große Rolle was die KI antwortet. Denn natürlich unterliegen die Antworten dem zugelassenen Trainigsmaterial und den Algorithmen ihrer Entwickler. Es hat lediglich zu meiner Meinung gepasst, ist prinzipiell aber kein Beweis.
Ich denke auch nicht, dass ich die Intelligenz einer KI beweisen muss, sondern das muss von denjenigen bewiesen werden die ihr Intelligenz unterstellen.
Wenn jemand an der Supermarktkasse einen Quittung ausgedruckt bekommt müsste man ja auch von Intelligenz des Systems sprechen. Der große Unterschied ist lediglich der, dass bei einer KI die Entscheidungsfindung mit simulierten neuronalen Netzen nachempfunden wird.
Man kann jedoch eine Maschine nicht mit einem Gehirn vergleichen. Ich verstehe nichts von Biologie, habe aber mehrfach gelesen, dass ein Gehirn noch nicht vollständig erforscht ist.
Niemand weiß wie es im Gehirn zu Bewusstsein kommt.
Konstrukteure bilden auf vielen Gebieten die Vorteile der Natur nach.
Ich verstehe auch nicht warum man, zumindest heute, die geistige Leistung bei der Maschine statt dem Urheber ansiedeln will?
Ciao
Hobbyradler
Lieber Karl, ich habe mal eine Streitschrift gelesen.
In dieser ging es darum, dass der Mensch hauptsächlich ein
künstliches Wesen ist, nur die Basis, die Möglichkeiten der neuronalen Vernetzung ist biologischer Natur, aber alles andere, was dann in diesem biologischem System vernetzt
wird, ist künstlich, weil es ausschließlich von der Kultur bestimmt wird, und die Kultur
nicht von der Natur erschaffen ist, sondern ausschließlich von Menschen.
Also, selbst wenn wir ein Feuer machen, so ist dieses Feuer kein natürlich
entstandenes Feuer, sondern ein von Menschen gemachtes, als schon
unnatürlich,
Und da unser Gehirn ausschließlich die Kultur widergibt, könnte da gar nicht mehr
von einem " natürlichen " Gehirn gesprochen werden.
Das menschliche Gehirn ist aufgrund der Kultur, die als Informationen hinein gegeben
werden, ein künstliches Gehirn.
Und selbst wenn wir die Natur sehen, kann unser Gehirn die Natur nie so aufnehmen, wie
sie ist, sondern sie wird mit Begriffen belegt und dies wäre bereits künstlich.
Also das hieße, dass die Grundlage des Gehirns biologisch angelegt ist, wir aber die Welt
nicht natürlich wahrnehmen können, sondern sie wird gedeutet von der jeweiligen
Kultur, die sich von Epoche zu Epoche, von Land zu Land ändert.
Da kam auch der Satz, dass wir nicht wissen, wie die Welt ist, wir wissen nur das, was das Gehirn daraus macht.
Und wie wir bei der Vorlesung über Verschwörungstheorien gesehen haben, kann
es ganz unterschiedliche Welten machen.
Die Basis, die neuronalen Verbindungsmöglichkeiten, die ist natürlich, alles
andere ist künstlich.
Anna
Hallo Karl,
das ist mir durchaus bekannt. So viele Kenntnisse über die Funktion unseres Gehirns gehörte zum Studium und zur Weiterbildung. Auch neuronale Netze sowohl biologische als auch der Beginn der technisch erzeugten habe ich in meiner beruflichen Tätigkeit in der Erwachsenenpädagogik noch kennengelernt.
Diese wechselseitige Erregung von Zellen und Leitungsbahnen ist die Grundlage des Lernens und der Automatisierung bzw. Verkürzung der Überprüfungsprozesse, die unser Hirn milli-sekündlich vollbringt. Letztlich von Routinen, die wir zur Bewältigung der beruflichen als auch der alltäglichen Lebensanforderungen hervorbringen müssen.
Aber gerade die Ausschaltung von Überprüfungsprozessen durch eine Routine birgt die Gefahr von Fehlschlüssen. Wenn der KI keine Selbstkritik und der Abgleich mit ähnlichen Ebenen wie unsere biologischen sogenannten Kontrollinstanzen (Wissen, Überzeugungen, Moral, weltanschauliche Grundsätze, Tabus usw.) einprogrammiert wird, dann nutzt sie der Menschheit nichts. Dann führt sie uns permanent auf falsche Wege. Zumindest in der Geisteswissenschaft und Politik.
Du hast doch selbst gesehen, dass sie zu Programmierung und zu selbstkritischen Fragen keine Antworten gibt. Oder sie lügt sogar. Dazu wurde sie von ihren Autoren programmiert.
In der Pädagogik und Psychologie wissen wir, dass gerade im sozialen, interagierenden Bereich manchmal ein Break erforderlich ist, um Konflikte aufzubrechen oder um bisherige nicht zum Ziel führende Denkweisen oder Routinen "neu zu denken." Das ist menschliche Genialität und Schöpferkraft. Davon gibt es unzählige Beispiele in der Menschheitsgeschichte. Bekommt das eine KI hin, wenn sie auf Unterdrückung der Selbstkritik programmiert ist.
Wenn eine neue Technik eingeführt werden muss, Grundabläufe verändert werden müssen, dann erfordert das einen Break und Neuerlernen. Da können Welten einstürzen.
Juro
@Juro,
Du bist sehr ungeduldig mit der KI. Überlege einmal wie kurz sie erst auf der Welt ist. Wir erleben derzeit doch nur den Anfang.
Allerdings verläuft die Entwicklung in atemberaubenden, exponentiellem Tempo. Exponentiell sieht so aus:
Wir haben bereits in den nächsten 10 Jahren noch einiges zu erwarten.
Karl
Ich erinnere an Ray Kurzweil (The singularity is near):
Jede hilfreiche Maschine beschleunigt die Entwicklung noch hilfreicherer Maschinen. Im Englischen ist dieses Prinzip als „The law of accelerating returns“ bekannt geworden, die deutsche Übersetzung wäre „Das Gesetz der sich beschleunigenden Rendite“. Mehr dazu ...
ChatGPT (u.a.) wird dabei helfen, noch leistungsfähigere KIs zu programmieren.
Karl
Allerdings war am Kopf jeder dieser Maschinen (und ist es noch heute - und wird es auch in Zukunft noch sein) ein lebendiger Mensch - oder gar Dutzende als Team.
Lieber @schorsch,
ob deine Aussage die Entwicklungen, die aktuell in Gang gesetzt worden sind, langfristig korrekt beschreiben, wage ich zu bezweifeln.
@ChatGPT: Wie siehst Du die Entwicklung der Programmierfähigkeit von KI-Programmen? Werden sie irgendwann ihren eigenen Code verbessern können?
KI programmiert so gut wie ein Mensch
Das Unternehmen Deep Mind ist auf Künstliche Intelligenz spezialisiert und hat schon Programme präsentiert, die besser als Menschen Schach oder Poker spielen. Jetzt kann eine KI des Google-Ablegers auch selbst Programme schreiben.
Mehr dazu
Karl