Kleine Reimereien PARODIEN

marianne
marianne
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von marianne
als Antwort auf na-und vom 03.12.2010, 16:52:55
Ich bin voll Bewunderung...!!

Aber ich weiss nicht viel...(und das ist nicht von mir...)

"Stille Nacht, heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund....."

Stille Nacht, heilige Nacht!
Gottes Sohn...., OBI lacht...."


Das wurde hier im Forum garantiert schon mal eingestellt...
na-und
na-und
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von na-und
als Antwort auf marianne vom 03.12.2010, 18:06:25
OBI et ORBI
Lilith
Lilith
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von Lilith
als Antwort auf na-und vom 03.12.2010, 19:11:33
Knecht Ruprecht
(Theodor Storm)

Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit großen Augen das Christkind hervor;
Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
Da rief's mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt' und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat."
- "Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier:
Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
Essen fromme Kinder gern."
- "Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil, den rechten."
Christkindlein sprach: "So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"
Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich's hierinnen find!
Sind's gute Kind, sind's böse Kind?

Knecht Ruprecht

(Lilith)

Von drauß’ vom Weihnachtsmarkt komm ich her:
Ich muß euch sagen, es drängt sich dort sehr!
Allüberall in dem Menschengewimmel
hört man der Kassenglocken Gebimmel
Und am Glühweintrinkerstand
sich sogar schon ‚ne Schnapsleiche fand.

Und wie ich so strolcht’ durch das Gassengewirr,
da wurd’s mir in meinem Herzen ganz irr:
All dieses Treiben ist doch ganz weit
entfernt von besinnlicher Weihnachtszeit.



Ich dachte: „Lieber Herre Christ,
ob das wohl in Deinem Sinne ist?
Ganz arm bist Du bei uns erschienen
und wolltest in Demut den Menschen dienen.
Doch aus der stillen Heiligen Nacht
hat der Mensch ein großes Geschäft gemacht“



Von drauß’ vom Weihnachtsmarkt komm ich her:
Ich muß euch sagen, es drängt sich dort sehr!
Nun sprecht, wie ich’s hier drinnen find:
Was wisst ihr noch vom Christuskind?





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na-und
na-und
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Re: PARODIEN
geschrieben von na-und
als Antwort auf Lilith vom 05.12.2010, 11:37:10
Du sprichst mir aus dem Herzen.....
Danke.
miriam
miriam
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von miriam
als Antwort auf Lilith vom 05.12.2010, 11:37:10
Liebe Lilith,

auch mir sprichst du aus der Seele mit deiner wunderbaren Parodie - dafür danke ich dir.

Ich hoffe, dass du es mir nicht übel nimmst, wenn ich nun das Christkind eine Runde drehen lasse durch Köln - wo es letztendlich den Weihnachtsmarkt besichtigte:

Was du nicht sahst – das hab ich gesehn:
Das Christkind staunte übers Geschehn,
Dann hört ich es sagen: "Wat soll dat Jedöns?"
Und kaufte sich an 'ner Bude een Flönz.


Flönz ist ein kölscher Ausdruck – und bedeutet Blutwurst
na-und
na-und
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Re: PARODIEN
geschrieben von na-und
als Antwort auf miriam vom 09.12.2010, 22:56:49
Blutwurst zur Weihnachtszeit ist schon eine Parodie für sich!

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miriam
miriam
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von miriam


Heinrich Heine

Die schlesischen Weber

Im düstern Auge keine Träne
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterskälte und Hungersnöten;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt -
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnte erweichen
Der den letzten Groschen von uns erpreßt
Und uns wie Hunde erschiessen läßt -
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wir nur gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt -
Wir weben, wir weben!

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht -
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch,
Wir weben, wir weben!


Eine gekürzte Parodie:

Die Dichter..............

Am Morgen ich noch fürchterlich gähne,
Nun steh ich im Bad und putz mir die Zähne -
Forum, wir dichten dir nun ein Lied,
Es dichtet dabei so manches Mitglied,
Wir dichten, wir dichten...

Ein Fluch alljenen die uns dabei stören,
Von Schmach und Schande sollen sie hören,
Wenn unsre Verse früh gecknickt
Weil Prosa die anderen nur erquickt -
Wir dichten, wir dichten...

Die Tasten klappern, der Stuhl der kracht,
Wir dichten emsig bei Tag und bei Nacht,
Dem Forum wir dichten ein buntes Gewand
Aus schönen Farben und wortgewandt -
Wir dichten, wir dichten...

Lilith
Lilith
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von Lilith
als Antwort auf miriam vom 17.12.2010, 18:14:11
Miriam, das ist großartig...und sooo wahr!
Ich träume ja schon in Versen!
na-und
na-und
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von na-und
als Antwort auf miriam vom 17.12.2010, 18:14:11
Seeeehr schööön! Toll.
Hatte die Parodien ganz aus dem Auge verloren...
na-und
na-und
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von na-und
Ludwig C,H Höty

Frühlingslied

Die Luft ist blau. Das Tal ist grün,
die kleinen Maienglocken blühn
und Schlüsselblumen drunter;
der Wiesengrund
ist schon so bunt
und malt sich täglich bunter.

Drum komme, wenn der Mai gefällt,
und freu sich der schönen Welt
und Gottes Vatergüte,
die diese Pracht
hervorgebracht,
den Baum und auch die Blüte.


und nun ich ...

Forumslied

Die Themen gut und int´ressant
man schreibt sehr schnell und auch rasant
mal schlecht und mal besser.
Dann pöbelt man
so gut man kann
und wetzt die scharfen Messer.

Drum schreibe doch nur mit Verstand
mit Witz, Humor und allerhand
Ideen und schönen Worten,
die hast du doch
meist noch und noch.
und schmeiß nicht geich mit Torten.

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