Internationale Politik Wie soll es mit Griechenland weiter gehen?

Auf dem ersten Blick sieht das Spardiktat für Griechenland aus wie: "Friss Vogel, oder stirb".

Die deutsche Kanzlerin und der französische Präsident verstärken den Druck auf Athen. Ihre Forderung, einen Teil der Staatseinnahmen auf ein Sonderkonto zur Zinstilgung zu sammeln, schränkt natürlich die Griechen in ihrer Haushaltsautonomie stark ein.

Aber die andere Seite der Medaille ist, dass Deutschland die Hauptlast bei der Entschärfung der Krise trägt und sich Griechenland selbst in diese Situation rein manövriert hat. Letztlich haftet Deutschland für deren Schulden. Da ist es verständlich, dass Merkel auf Haushaltsdisziplin pocht.

Bisher hat das die Griechen recht wenig beeindruckt, denn sie leben noch immer über ihre Verhältnisse. Korruption und Steuerhinterziehungen grassieren weiter.

So lassen die EU-Verträge es nicht zu, Griechenland aus der Eurozone auszuschließen. Doch so kann es auch nicht weiter gehen. Entweder zeigt Athen ernsthaft den Sparwillen zu ändern – oder aber die EU-Hilfen müssen gestoppt werden.

Hier geht es ja auch um die Glaubwürdigkeit der Kanzlerin gegenüber ihren Wählern. Noch vertraut die Mehrheit, dass Merkel das Richtige tut.

Hafel

So lassen die EU-Verträge es nicht zu, Griechenland aus der Eurozone auszuschließen.

ausschließen ?!?


interessantes Gedankenspiel. Was wäre wenn ??

erstens -so meine Meinung- würde das den Griechen nicht helfen, die Schulden könnten sie trotzdem bzw gerade deshalb nicht begleichen.

zweitens- also müßten sie Insolvenz anmelden. Wem (außer den schuldbeladenen Griechen) wäre vorerst geholfen ?

-drittens gibts wohl gar keine Gesetze und/oder Regelungen die eine geordnete Staats-Insolvenz begleiten.

-viertens- eine Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit (wie sie bei geordneten Insolvenzen angedacht ist)
kann ich mir so schnell bei den Griechen nicht vorstellen.

-fünftens- der demnach wohl unvermeidbare Schuldenschnitt wird die Gläubiger nun sehr hart treffen. Viel härter als derzeit, da die EU, also die Merkel und co noch ihre Hände ins Feuer halten.

-sechstens- für Europas Märkte hätte dieser Schritt wohl weniger Auswirkungen (die griechische Produktion ist zu unbedeutend) aber die Folgen auf die EU-Moral da hab ich so meine Bedenken.

hugo

@ Hugo:

und was schlägst Du vor?

Hafel

- Zitat Hafel -

"Entweder zeigt Athen ernsthaft den Sparwillen zu ändern – oder aber die EU-Hilfen müssen gestoppt werden."


Nun ich war von Anfang an gegen diese
sogenannten Rettungsschirme, - das für und wider
wurde ja auch seitenlang diskutiert -
ich sehe auch keine besonderen Anstrengungen von
Regierung und Volk, aus dieser selbstverschuldeten
Misere herauszukommen so lange die Milliarden
aus der EU fließen -

gäbe es keine Gelder mehr, würde der pleite Staat
gezwungen sein, sich seiner Selbstheilungskräfte
zu erinnern und endlich die notwendigen Reformen
anpacken, um wieder Fuß zu fassen.

Beim Aufbau einer funktionierenden Verwaltung etc.,
da bin ich mir sicher, ständen ausreichend
fachmännische Hilfen aus den übrigen EU-Ländern
bereit, um erst einmal die Administration wieder flott zu machen. Dieser offenbare Schlendrian schadet dem Land
und den Menschen.

Der große Fehler, Griechenland in die €uro-Zone aufzunehmen, obwohl die Kriterien nicht erfüllt wurden, ist nun nicht mehr rückgängig zu machen.
Ausschluß ist nicht vorgesehen, würde aber auch nichts bringen, denn dadurch werden die Schulden nicht beseitigt.
Einstellen der Hilfen führt zur Zahlungsunfähigkeit, belastet also die Gläubiger, u.a. die EZB und kostet uns mindestens soviel wie die geplanten Hilfen, die natürlich nur langfristig wirken können.
Die Karre ist im Dreck und muß durch, zurück geht nicht mehr.

Es ist wie im Bergbau ! Aus alle ländern Europa kamen
Bergarbeiter worunter welche dabei sind die für diesen Beruf
nicht geeignet sind ! Griechenland ist ein so einen Kanidat !
Sie haben Stollen ohne Stützen gebaut, und nun stürtzt
alles zusammen !
Aber der Italiener und der Portugiese schätze ich auch als
nicht fähige bergarbeiter ein !
Ich befürchte das noch mancher Stolle wieder Zugeschüttet
werden muss !
Auch wenn das Schuttmaterial in Gold aufgewogen werden
muss !

Ausganglage:

Griechenland erschwindelte sich durch falsche Angaben den Euro.

Griechenland versprach mehrfach entsprechende Maßnahmen für die finanziellen Hilfen. Diese Maßnahmen wurden nicht korrekt umgesetzt.

Griechenland scheint keinen Plan über eine künftige Wirtschaftsentwicklung zu besitzen.

Der griechische Bürger ist sauer auf die, die für die bisherige und zukünftige Hilfe gerade stehen müssen.

Deutschland hat selbst noch lange keinen ausgeglichenen Haushalt.

Wir hinterlassen bereits jetzt mehreren Generationen unserer Nachkommen eine erdrückende Schuldenlast.

Das Deutschland Haupt-Nutznießer dieses Euros war und ist, halte ich für unbewiesen. Auch mit der DM hätte sich an der wirtschaftlichen Situation der europäischen Länder nichts verändert. Mag sein, dass wir durch einen harten Währungskurs etwas weniger verkauft hätten, doch was nutzt Umsatz den das Volk über die Hilfe an andere Länder teuer bezahlt.

Die Beratung der Bundesregierung durch Banken, speziell Ackermann, war für das Volk nachteilig. Es wurden Bankeninteressen und keine Volksinteressen vertreten.

In diversen Diskussionen forderten Wirtschaftsführer die Abtrennung Griechenlands bzw. einen Nord- und einen Süd- Euro.


Deshalb:

Es gibt keine befriedigende Lösung, sonst wäre diese schon längst jemandem eingefallen. Griechenland und alle Mitglieder der Eurozone werden beschädigt aus dieser Situation hervorgehen.

Ich bezweifele zudem das Griechenland selbst ohne die Last der Zinsen und der Tilgung aktuell lebensfähig ist. Das wäre die Mindestvoraussetzung um über vernünftige Lösungen zu sprechen.

Griechenland muss seine Zukunft ohne Diktat von außen selbst planen.

Es sollte momentan jede weitere finanziellen Hilfe an Griechenland eingestellt werden.

Griechenland wird für 4 Jahre von Zinszahlungen und Schuldenrückerstattung freigestellt, oder besser werden gleich alle Schulden erlassen.

Eine Zwischenfinanzierung der Beamtengehälter und der notwendigern Betriebskosten sollte Griechenland den bisherigen Nutznießern der Misswirtschaft aufbürden. Also denen die bisher keine Steuern zahlten.

Ciao
Hobbyradler

Griechenland - die Griechen - wer ist das? Menschen, die unter einer schlechten Regierung leben - sich nehmen, was sie wie auch immer so legal wie möglich kriegen können von Menschen, die keine Skrupel haben auf Kosten derer zu leben, die wenig bis nichts haben. Die politische Situation in diesem Land war nie so, wie man sich das in den wohlhabenden europ. Ländern als ideal vorstellt. Europa kann aber nur stark sein, wenn es auch seine schwachen Mitgliedsländer nicht fallen lässt, sondern ihnen hilft auf einen guten Weg zu kommen.

Dass dieser Weg kein leichter sein wird, hätten die "Europa-Erweiterer" wissen müssen - jetzt den schwachen Mitgliedern die Schlinge im den Hals zu legen, finde ich richtig DOOOOF!!!!!

@ Hobbyradler:

das sehe ich ähnlich, wir haben eh keine weitere Chance als nur nach vorne zu schauen.

Hafel

Dass dieser Weg kein leichter sein wird, hätten die "Europa-Erweiterer" wissen müssen - jetzt den schwachen Mitgliedern die Schlinge im den Hals zu legen, finde ich richtig DOOOOF!!!!!

Da haben wir ja etwas gemeinsam. Ich finde es auch DOOOOF!!!!

Z.B. das du behauptest man würde Griechenland die Schlinge um den Hals legen. Das waren sie mit ihren gefälschten Bilanzen selbst.

Z.B. das du meinen Nachkommen die Schlinge am Hals noch weiter zuziehen willst. Sinnlos und ohne jede Aussicht auf Erfolg für die Griechen.

Hilfe jederzeit - aber keine sinnlosen Unterfangen.

Ciao
HObbyradler