Internationale Politik Wie ist die Situation in der Ukraine aus unserer Sicht ?
Man weiß daß Krieg etwas furchtbar Entsetzliches ist, da werden Menschen durch Bomben, Raketen und Gewehre getötet, das ist wohl "normal" für einen Krieg, aber solche Tötungsorgien wie in Butscha, und anderswo auf der Welt, wie war und ist so etwas im 20. und 21. Jahrhundert noch möglich?
Und auch darauf gibt es eine Antwort ........
Massaker von Butscha "Der Mensch empfindet Lust am Töten"
Der Neuropsychologe, der an der Universität Konstanz zu Trauma und den Ursprüngen der menschlichen Gewalt- und Tötungsbereitschaft forscht:
"Macht es für Soldaten im Krieg keinen Unterschied, ob sie Tiere oder Menschen jagen?
Der Lust auf Kampf und Jagd setzen jeder Kultur und Gesellschaft moralische Grenzen. So ist auch jedem klar, dass man Menschen nicht jagen darf. Wenn man nun aber die Menschen entmenschlicht, sie als Tiere bezeichnet, dann kann man auch auf sie Jagd machen. Wenn angeblich gegen "Untermenschen", "Kakerlaken" oder "Nazis" gekämpft wird, steigt die Bereitschaft zur Gewaltausübung. Es sind ja schließlich keine wirklichen Menschen. Aus dieser Dehumanisierung einerseits und der biologischen Anlage zu appetitiver Aggression andererseits resultiert dann nicht nur die Fähigkeit, den Feind ohne Empathie, sondern auch mit Lust abzuschlachten. Der Blutrausch wird zudem verstärkt durch mehrfache Kampferfahrungen.
Also führte auch die russische Propaganda zu Gräueltaten in Butscha?
Gute Propaganda ist die halbe Kriegsmaschinerie, besser als die besten Bomben. Man muss den Soldaten einen Grund liefern, warum sie ihre moralischen Hemmschwellen überwinden und andere Menschen schädigen sollen. Ist das einmal geschafft, legitimiert es alle Maßnahmen, bis hin zum Massenmord. Man denke nur an die deutsche Geschichte. Oder an den Völkermord in Ruanda, wo innerhalb von drei Monaten 800.000 Leute umgebracht worden sind. Nicht mit Gewehren, da sie ja keine hatten. Die meisten wurden erschlagen oder mit Macheten zerstückelt. "
Edita
Guten Morgen,Sonstige Reaktionen sind auch lesenswert. (Vereinigte Staaten, etc). . . . . .
Momentan habe ich jedoch den Eindruck, dass die USA sich eher auf Eskalation vorbereitet.
Bei allem Mitgefühl mit den Ukrainern, mag ich dies nicht mal andenken ..
geschrieben von Mareike
Warum schließt Russland sich eigentlich nicht der Nato an?
Provokante Vorstellung, aber es gäbe viel mehr Ruhe und Wohlstand auf der gesamten Welt.
Sollte der Grund ein verecherisches Regime sein, was dann in der Versekung verschwinden würde. Braucht die Welt solcher Banditen?
Meinung, die keiner teilen muss.
von Immanuel Kant ist bekannt, dass er sich nach der Entlassung seines Dieners Martin Lampe in eine Kladde schrieb: „Der Name Lampe muss nun völlig vergessen werden.“
Dass das Rezept erfolgreich gewesen ist, bezweifle ich, Mareike.
Was die Banditen angeht, Digi, vermute ich, dass diese sich selbst nicht als solche sehen und das, was wir Missetaten nennen, intern als notwendig zur Erhaltung von Erhaltenswertem betrachten.
Von daher – keine Chance. Sie werden aller Voraussicht nach der Welt erhalten bleiben und weiterhin „ihren Werten“ folgen.
Bei der Gelegenheit: Oft, wenn ich hier Beiträge mitlese, überlege ich, wie es kommt, dass Leute wie ich Eigenschaften in eine Bevölkerungsschicht hineinprojizieren, die auf ihrem gesellschaftlichen Niveau ihrer eigenen Vorstellungswelt von Moral entsprechen.
Weist denn nicht die Geschichte – und auch die tägliche Nachrichtenlage – auf das Weltfremde dieser Vorstellung hin?
Meine und vermutlich auch unsere Realität hat mit der ihren doch wenig zu tun.
Wenn sie von oben her beispielsweise auf die Notwendigkeit hinweisen „die Gürtel enger zu schnallen“ wäre es ratsam die Gürtellängen zu vergleichen von denen sie sprechen oder sich davon zu überzeugen, wer alles von ihnen Hosenträger verwendet.
Anders: Misstrauen ist angesagt, wenn die Oberen von wir alle reden.
Mit wir verbinde ich eher die russische Verkäuferin, den ukrainischen Installateur, den ungarischen Taxifahrer etc. als beispielsweise Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, Außenministerin Annalena Charlotte Alma Baerbock, Siemenschef Joe Kaeser oder Elisabeth Mohn.
Kommt gut durch den Tag.
So das Wetter es zulässt gehe ich nachher wieder raus auf die Gass, um zusammen mit Leuten wie ich etwas zu unternehmen.
Leider muss ich dir widersprechen. All das was geschieht lässt mich keineswegs kalt nur... und dies ist meine Überzeugung, lassen die Vorfälle keinen anderen Schluss zu. Ich bin zu alt um mir um meine Zukunft noch große Gedanken zu machen, nur sind es die Kinder und Enkel die all das Elend und Leid ertragen müssen."Zum Abschluss hier eine Relativierung:
Und das macht mir Angst.
Wie ich in meinem Beitrag schon schrieb, auf der Suche nach Wahrheiten über den Krieg, gerät man schnell in schwere See. Nun ist es Zeit für das Schlimmste was dem starken Gefühl droht: Die Relativierung.
Sieht man sich die vergangenen 10 Jahre an und blickt weiter zurück, so stellt man fest, es ist alles schon dagewesen. Man muss nichts neu erfinden. Dazu zähle ich auch die Frage nach den Flüchtlingen. Fragen wie es weiter gehen soll? Man lese nach was kommt. Alles wiederholt sich.
geschrieben von Tejon
Russland ( oder Putin ) wird den ukrainischen Genozid voran treiben. Er wird die Ukraine, wenn es sein muss in Schutt und Asche legen, er wird den Rest der ukrainischen Bürger unter Aufsicht stellen und das Land dem großen Russischen Reich zuschlagen.
Es wird dann eine Zeit der Ruhe und Verhandlungen geben. Man wird wieder wirtschaftliche, wichtige Beziehungen anknüpfen und nach einer gewissen Zeit beginnt alles von vorn."
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Das waren Deine Worte, eine Relativierung ist für mich eine Abmilderung oder ein Abschwächen, doch das was Du darunter verstehst, ist eine Art Horrorszenario, emotionslos geschildert. Wenn ich mich geirrt habe und Dir nicht egal ist, was die Ukraine aushalten muss und zukünftig erwartet, umso besser.
Man muss mMn nicht nur 10 Jahre zurückblicken, sondern viele Jahre mehr, Genozide und andere Kriegsverbrechen gibt es nicht nur einen in der Geschichte, dass die auch als solche anerkannt werden, kann dauern, siehe Armenien. Werden nun die Menschen aus der Geschichte klug, wohl eher nicht. Es findet sich immer einer, der das Rad der Geschichte zurückdrehen will, dass es Putin versucht, hätte ich nicht vermutet.
Da "unsere Oberen" von uns in freier und geheimer Wahl bestimmte Volksvertreter sind, geht von denen weniger Gefahr aus wenn sie von "wir" sprechen, als wenn sie von "die", "denen" und "ihr" sprechen würden, wie es z.B. die AfD praktiziert und sich obendrein an der Entmenschlichung von ihr nicht anerkannten Menschen, wie Muslime, Hartz4-ler, Schwule u.a. abarbeitet!
Und ....... "wir" haben noch nicht alles geschafft, aber wir sind auf einem sehr viel besseren Wege als die Menschen in dem hier so oft verherrlichten Putinreich!
Edita
@mareikeLiebe Charlie,
@michiko
1953 und 1989 in der ehemaligen DDR - taugen diese Vergleiche in der heutigen explosiven Zeit noch ?
Höchstens noch als Argument dafür, wenn damals aus Angst vor einer Eskalation des Ost-West-Konflikts die DDR-Bürger mit ihrer Situation ALLEIN fertigwerden mußten, dann sollten es jetzt die Ukrainer auch......,
obwohl sich einem der Magen umdreht, wenn man mit Berichten und Bildern konfrontiert wird, was die ukrainischen Menschen zu LEIDEN haben.
geschrieben von CharlotteSusanne
die Frage lautete: Wie hätte West Deutschland reagiert, wenn die DDR-Revolution nicht unblutig von statten gegangen wäre?
Und meine Antwort war auch nur ein Satz: Wie hat Westdeutschland denn am 17. Juni 1953 reagiert?
Solange es Menschen gibt, die mit der Wiedervereinigung Bauchschmerzen haben und das sind nicht wenige oder Menschen, die 1953 und 1989 selbst erlebt haben, ist es legitim, auch über diese Frage mal nachzudenken. Es ist ja jüngste deutsche Vergangenheit.
Ich bin übrigens ganz und gar nicht der Meinung, dass die Ukrainer mit ihrer Situation alleine fertig werden müssen und kann zwar nicht vor Ort, aber hier in D dazu beitragen. Dreimal am Tag meine Betroffenheit zu äußern, hilft den Ukrainern in ihrer verzweifelten Lage nicht.
Michiko
Am 17. Juni 1953 haben russische Truppen die Proteste, den Volksaufstand gewaltsam beendet, was hätte die BRD tun können, ohne einen Kriegszustand hervorzurufen? Auch Panzer auffahren?
Vieles spricht dafür, daß ohne das Eingreifen der russischen Truppen wir vielleicht schon 53 die Wiedervereinigung erreichen hätten können., denn Ulbricht und seine SED waren am !7. 6. ja praktisch entmachtet worden!
!989 waren weit und breit keine russischen Panzer in Sicht, was niemand wußte, aber Honnecker schon, sie wären der NVA auch nicht zu Hilfe gekommen!
Edita
Ich hörte neulich im Radio einen Psychologen sagen, dass solche Gräueltaten zur Strategie gehören (schrieb ich bereits ganz am Anfang), aber dass sie hauptsächlich von Angst gekennzeichnet sind.Also führte auch die russische Propaganda zu Gräueltaten in Butscha?Von Edita
Soldaten würden fast immer so reagieren, wenn sie in die Enge getrieben würden und zwar aus Angst.
Pippa
Verliert bitte nie aus den Augen, dass Putin auch tschetschenische Killlertruppen (geschätzt 80.000) und die sog.ö "Wagner-Truppe" beschäftigt. Genau die sind für besondere Greueltaten bekannt.
War das im WDR 5?
Dann haben wir vielleicht den gleichen Psychologen (d. h. er wurde in meiner Sendung als „Gewaltforscher“ bezeichnet) gehört.
Er sagte, dass außer Angst der Hunger hinzukäme, die Soldaten bekommen ja nicht genug zu essen und werden schlecht versorgt, wie berichtet wurde. Deshalb rasten sie total aus und kennen keine Gnade mehr und deshalb auch die Plünderungen, die nicht unbedingt zu einer angeordneten Kriegsstrategie gehören müssen.
Aber nichts Genaues weiß man nicht, andererseits habe ich gelesen, dass in Syrien genauso vorgegangen wurde und dass das alles eben doch zu einer Strategie gehört.
Eins dürfte klar sein: Vergewaltigungen sind ein bekanntes Mittel von Kriegsstrategien, mir kann niemand erzählen, dass die aus Frust erfolgten. Es war schrecklich, wie in Butscha erst mal vergewaltigt und gefoltert wurde, bevor die Leute erschossen wurden.
"Der Mensch empfindet Lust am Töten"
P.S. Genau, Ingo, das sind zum Teil die Wagner-Söldner, die waren auch schon in Syrien und sind bekannt für ihre Brutalität.
Nein, NDR Info, aber es war offensichtlich der selbe Beitrag.War das im WDR 5? von Rispe
Pippa