Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?

Internationale Politik USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von Anna842
als Antwort auf olga64 vom 06.07.2024, 18:08:03
Olga, es ging um die Frage, wer sind die Leute, die rechtspopulistisch,
rechtsextrem wählen.
Einigen sind der Ansicht, dass Bildung ein Mittel dagegen sein könnte.

Ich kam unter anderem auf die USA, weil diese als Überschrift
hier steht.

Es gab mal eine Reportage " Im Trump-Land " von einem deutschen
Journalisten.
Im Gegensatz zu Deutschland, stehen die US-Bürger zu dem, was sie
wählen: Trump.
Jene, die befragt worden sind, warum sie für Trump sind, das waren
keine ungebildeten Menschen. Sie waren auch nicht verwahrlost oder
verarmt. Nein, es waren Leute aus der gutbürgerlichen Mitte der
USA.
Was ich damit sagen wollte, dass Bildung nicht immer ein Mittel
ist, um sich gegen Demagogen, wie z.B. Trump, aus zu sprechen,
welcher mit einfachsten Schlagworten auch bei gebildeten Leuten
gut ankommt.

In Frankreich ist es ähnlich. Die Leute geben es offen zu, dass
sie für Marie Le Pen sind. Es sind dabei nicht nur Leute ohne
Bildung.
Also die Formel Bildung hilft gegen rechte Demagogen wird
meiner Meinung nach nicht aufgehen.

Anna
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Anna842 vom 07.07.2024, 10:04:09

Anna dann versuche du mal eine Erklärung abzugeben, warum daß die EU Bürger rechtspopulistisch wählen inklusive die USA ?

Du schreibst es sind gebildete Bürger wo auch Rechts wählen, das stimmt aber warum ist das so ?
Sogar Juncker stellt sich gestern diese Frage.

In DE haben die 16jährigen zum ersten mal gewählt, daß es bei einigen der jugendlichen an Aufklärung fehlte kann ich mir vorstellen.


Welche Erwartungen haben dann die gebildeten Bürger vom Rückschritt, der Brexit zeigte ja was passiert.

Jetzt nachdem sie die Tories in die Wüste geschickt haben und die Labour Partei gewählt haben , werden schon die ersten Stimmen wieder laut sich wieder an die EU zu binden. 

Ja, ich bin mal gespannt wie das ganze ausgeht. 

Wenn Bürger sich an destruktive Schreier orientieren, wie Farage bzw. Johnson, Trump, Höcke, Orban usw. zweifle ich aber doch am Verständnis der politischen Situation. Phil.

Anna842
Anna842
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RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von Anna842
als Antwort auf pschroed vom 07.07.2024, 10:35:16
Lieber Phil, ich habe leider keine eindeutige Erklärung dafür.
Ich habe 3-4 Bücher über dieses Phänomen gelesen.
Z.B. über den  " libertären Autoritarismus ".
Dieser soll eine Folge der Freiheitsversprechen der Spätmoderne
sein. Mündig und frei in seiner Verantwortung soll der Einzelne sein.
Gleichzeitig erlebt er sich aber zunehmend als macht-und einflusslos
gegenüber einer immer komplexer werdenden Welt.
Das wird nach dieser Theorie , als Kränkung erfahren, die sich in
Demokratiefeindlichkeit und Ressentiments äußert

In diesem Buch gibt es zahlreiche Fallstudien, welche diese These
nachweisen.

Es werden einfache Erklärungen abgegeben für extrem komplexe Zusammenhänge.
Das ist bei Trump deutlich zu sehen. Bei all den anderen auch.

Aber es gibt auch noch andere Gründe: Nationalstolz. Der wird
überall bedient. Nicht nur Trumps " Amerika First " oder
" Make Amerika great again ". Nein solche Aussagen haben auch
Le Pen, Orban, Wilders. Höcke steht deshalb vor Gericht wegen
unserer Geschichte. Hätte er gesagt: Alles für unser geliebtes
Vaterland, wäre nichts passiert.

Aber eine einzige gültige Erklärung für dieses Phänomen kann
ich nicht liefern.

Mich persönlich erschreckt es. Ich denke: Hoffentlich ist dieser
Spuk bald vorbei !!


Auch die Türkei ist weiter nach Rechts gerückt.
Das ein Fußballspieler ganz offen vor einem Millionenpublikum
es wagt, den Wolfsgruß zu zeigen, ist mir auf den Magen
geschlagen.
Der Gruß der türkischen Faschisten. Ich fase es nicht.

Ja, Phil, so ist es. Aber die türkische Mannschaft hat gestern 
Abend ein ausgezeichnetes Fußballspiel abgeliefert.
Auch wenn sie verloren haben: Sie haben klasse gespielt.



Anna

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jeweller
jeweller
Mitglied

RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von jeweller
als Antwort auf lupus vom 07.07.2024, 07:11:43

Habe mal, an der Ostküste, Krokodil verspeist, sie brachten es aber schon gebraten auf den Tisch. Lekkker.

LG Hubert

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aixois
aixois
Mitglied

RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Anna842 vom 07.07.2024, 10:04:09

So ist es leider. Die Machtübernahme Trumps wurde von intelligenten Leuten minutiös (bis hin auf die letzten Neu-Besetzung von Beamtenstellen durch loyale Trumpanhänger) vorbereitet. In erster Linie von deer Heritage Foundation, der dafür Millione zur Verfügung standen.

Wer es genauer wissen will: siehe die über 1000 Seiten des "project 2025 US"

Soll keiner überrascht sein über das, was da auf die USA (und uns) zukommt. Nicht nur für ein paar Jährchen, sondern für das nächste Jahrzehnt.

sneja
sneja
Mitglied

RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von sneja
als Antwort auf pschroed vom 07.07.2024, 08:31:44

Ja Phil, ich fürchte, da hat Juncker Recht.

sneja


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ingo
ingo
Mitglied

RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von ingo
als Antwort auf pschroed vom 07.07.2024, 08:31:44
""" Und vielen Bürger würde es dann erst richtig schlecht gehen. Phil."""
Und die Verursacher würden sich in Schweigen hüllen oder/und mitjammern.
Elbling
Elbling
Mitglied

RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von Elbling
als Antwort auf aixois vom 07.07.2024, 12:10:36

Und die 'Deer Heritage Foundation' macht das alles für 'lau'..?

Selbst Trump zog seinen Nutzen auß seiner Präsidentschaft.

skys
skys
Mitglied

RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von skys
als Antwort auf pschroed vom 07.07.2024, 10:35:16

In DE haben die 16jährigen zum ersten mal gewählt, daß es bei einigen der jugendlichen an Aufklärung fehlte kann ich mir vorstellen.
pschroed

Mehr und bessere Aufklärung wäre überall wichtig, da stimme ich dir zu.
 
Bei den Jungen sah man die Neigung, auch eher kleine Parteien zu wählen. Hier fehlt meiner Meinung nach Wissen oder eher Erfahrung, um abschätzen zu können, wo eine Stimme in einer schwierigen Situation mit mehr Gewicht sinnvoller sein kann.
Klar ist es schön, wenn z. B. eine kleine Partei "xy" gewählt wird. Aber die Stimme ist leider verloren, wenn Partei "xy" es nicht mal in die Reichweite geschweige denn zu einem Sitz schafft.
Auch, wenn einem eine große Partei "a-z" weniger gefällt als eine Partei "xy", weil die Themen xy in der großen Partei nur Unterpunkte sind, kann man mit einer großen Partei bei so einer Wahl mehr erreichen.
 
Derlei ist aber nicht nur Jungen nicht so bekannt/bewusst, das findet man auch bei Älteren. Ich sehe deshalb immer noch nicht so das Problem des Alters als vielmehr der Aufklärung und Bildung generell.
olga64
olga64
Mitglied

RE: USA - Der Anfang vom Ende der Demokratie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Anna842 vom 07.07.2024, 10:04:09

In Frankreich ist es ähnlich. Die Leute geben es offen zu, dass
sie für Marie Le Pen sind. Es sind dabei nicht nur Leute ohne
Bildung.
Also die Formel Bildung hilft gegen rechte Demagogen wird
meiner Meinung nach nicht aufgehen.

Anna
Ich werde es nie verstehen: woher möchten Sie wissen, welche unterschiedlichen Menschen aus welch unterschiedlichen Motiven in demokratischen Ländern welche Parteien wählen?
Kennen Sie Frankreich und diese Bevölkerung wirklich so gut und intensiv, dass Sie sogar deren Motivation vor Wahlen glauben, richtig einschätzen zu können?
Olga

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