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Internationale Politik Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?

adam
adam
Mitglied

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 04.01.2009, 00:03:29
Solange das Wort "Vergeltung" bei den Überlegungen für eine Beilegung dieses Konfliktes vorkommt und sei es nur in der Betrachtung der Vergangenheit, wird es keinen Frieden geben. Jeder Vorschlag ist "für die Katz", wenn man nicht begreift und akzeptiert, daß ein Frieden nach einem blutigen Konflikt nie gerecht sein kann!

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adam
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.01.2009, 23:51:35
Wenn es wirklich um die Menschen ginge und nicht um Ideologien, Ehre und ähnlichen Scheiß....

Was wäre gewesen, wenn die reichen arabischen Brüdervölker so wie z.b. Libyen und Saudi-arabien und der Iran hunderte, ja tausende LKW mit kontrollierten Hilfslieferungen an der äyptischen Gazagrenze stationiert hätten, ........

wenn die palästinensischen Vertriebenen in ihren Flüchtlingslagern nicht in erbärmlichsten Verhältnissen ohne Bürgerrechte eingesperrt geblieben wären, .....

wenn das Hamasparteiprogramm mit den Hitlersagern öffentlich als das von arabischen Brüdervölkern bezeichnet würden, was es ist ....Ansage der Verpflichtung für Moslems für die Vernichtung der Juden, extremster Rassismus und Faschismus,.... und damit unakzeptabel für einen jeden Moslem, der sein Verständnis aus der Religion des Friedens bezieht.

wenn ähnliche zwei- bis eindeutige Bemerkungen von welcher Seite auch immer, verurteilt würden, von Imanen aufwärts bis zu Regierungen...

Wie sagte Wolf Biermann einmal:
"Wenn die Araber ihre Waffen niederlegen, gibt es keinen Krieg mehr, aber wenn Israel seine Waffen niederlegt, gibt es kein Israel mehr."



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mart1
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf adam vom 02.01.2009, 19:29:20
Die Konfliktparteien in diesem Stückchen Wüste müssen lernen, welchen Nutzen sie derzeit für die Welt haben, nämlich keinen. Die fetten Jahre, zu Zeiten der Blockbildung während des kalten Krieges, sind vorbei.

Mein Vorschlag:

Keinerlei Hilfen mehr für beide Parteien, kein Geld, nichts zum "Basteln", nichts mehr. Humanitäre Hilfe nur gegen Herausgabe von Waffen aller Art. Schaffung eines palästinensischen Staates, der von Israel anerkannt werden muß. Anerkennung Israels durch die arabische Welt, nach Verzicht Israels auf nukleare Waffen.

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adam
geschrieben von adam

(ich kann es nicht leiden, ganze beiträge zu zitieren, aber hier war es notwendig)

@adam,

genau diese bzw. ähnliche gedanken hatte ich auch.
quid pro quo für beide seiten, hilfe?...ja aber gegen waffen rausgabe.

wenn ich manch meine gedanken jetzt hier äussern würde, käme ich auf den scheiterhaufen.

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eleonore

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf eleonore vom 04.01.2009, 08:14:05
Lösungsvorschläge sollte man nicht mit dem Schaum vor dem Mund anbieten. Die Empörung über das Blutvergießen ist berechtigt. Es entsteht aus Fehlern der Vergangenheit. Diese Fehler werden hier nicht diskutiert, so Karls Vorgaben.

Statt Lösungen würde ich zunächst einmal sagen, wäre es notwendig die Bedingungen für die Möglichkeit eines Waffenstillstandes und dann langfristig eines Friedens zu finden.

Vorrangig wäre ein Schweigen der Waffen auf beiden Seiten.
Aggression ist nicht nur ein direkter Angriff, Aggression ist auch eine wirtschaftliche Blockade, Maßnahmen, die die Lebensmöglichkeiten der Menschen einengen.

Diese Maßnahmen erfordern von beiden Seiten Zusagen, die auch eingehalten werden müssen. Da das auf absehbare Zeit nur durch internationale Kontrolle, also eine Friedenstruppe möglich wäre, erhebt sich die Frage, wer dazu in der Lage ist und wer eine solche Truppe stellen würde und mit welchem Mandat welcher Organisation.

In der folgenden Zeit müsste es zu der längst überfälligen pal. Staatsgründung kommen. Schon 1948 wäre diese Staatsgründung möglich gewesen. Dieses staatliche Gebilde muss jederzeit freien Zugang zum Welthandel besitzen, was wichtiger ist als Geldlieferungen zum Wiederaufbau. Die wirtschaftliche Entwicklung darf nicht durch willkürlich gezogene Schranken behindert werden. Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen (Wasser) muss gewährleistet sein.

Einstellung der isr. Siedlungspolitik.

Erweiterung des pal. Wirtschaftsraumes durch Einbeziehung Jordaniens (mehrheitlich leben dort Palästinenser!). Notwendig, da Gaza und Westbank auf Dauer keine Grundlage für ein Staatsgebilde sein können.

Das sind Bedingungen für die Möglichkeit eines Friedens auf lange Sicht. Kurzfristig ist das nicht durchzuführen. Die Schwierigkeiten liegen in der Kontrolle Israels und der Uberechenbarkeit der arabischen Welt. Verträge setzen immer Vertrauen voraus.

Nur langfristig sind die Hauptstadtfrage (Jerusalem, Rükkkéhrerproblem) zu lösen.

c.




carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf adam vom 03.01.2009, 10:03:45
Hallo Adam,

deinen Beitrag las ich zu spät. Er gefällt mir. Ich kann das nachvollziehen.

Ich glaube auch, dass Medea mit ihrer Forderung nach einer anderen gesellschaftlichen Stellung der Frau den richtigen Weg einschlägt.Wir leben im 21. Jahrhundert. Eine Industrie und Technologiegeslslchaft kann auf die gleichberechtigte Mithilfe der Frauen nicht verzichten.

carlos1
Karl
Karl
Administrator

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 04.01.2009, 22:36:10
Vorrangig wäre ein Schweigen der Waffen auf beiden Seiten.
Aggression ist nicht nur ein direkter Angriff, Aggression ist auch eine wirtschaftliche Blockade, Maßnahmen, die die Lebensmöglichkeiten der Menschen einengen.

Carlos1, ich danke dir für deinen Beitrag. Ich verstehe nicht, dass so wenige hier sehen, dass die Schaffung eines Ghettos und dessen gewollte Verelendung durch mannigfaltige Schikanen bereits ein Kriegsakt ist.

Es ist sehr wichtig, das zu erkennen, denn zu den konstruktiven Vorschlägen für einen dauerhaften Frieden muss eben auch gehören, dass die Blockade aufgehoben wird.
--
karl

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 04.01.2009, 22:53:44
irgendwie werd ich das Gefühl nicht los das Israel sich gezielt und explizit auf diesen Eimarsch vorbereitet hat und das die Zeit dafür nun reif war,, uunabhängig davon wie viele Hamasraketen die letzten Tage abgefeuert wurden..

Die zu Ende gehende Buschära könnte ein weiterer Anlsß zur Beeilung gewesen sein.

gerade sehe ich einen Beitrag bei NTV wo gezeigt wird, das Israel extra eine der Stadt Gaza nachempfundene Übungsstätte für Straßenkämpfe usw mit Wohnhäusern, Minarett usw gebaut hat.,,und die Israelis sich nach eigenen Angabe seit Monaten auf genau diesen Tag vorbereiteten.

was mir besonders (als ehemaliger Artillerist) auffällt sind de Granatexplosionen mit hochgezogenem Sprengpunkt,,also nicht etwa die Sprengbomben oder Sprengranaten um Hamasverstecke und Bunker auszulöschen sondern -so wie es im offenem Grabenkampf gegen Infanterie üblich ist, Splittegranaten die in bestimmter Höhe detonieren, um einen großen Splitterstreubereich abudecken,,
Also eindeutige, auf größtmögliche Verletzungsgefahr für umherlaufende, fliehende ungeschützte Menschen ausgerichtet, auf sogenannte weiche Ziele,,

Bild Nr 10, Nr 15, Nr 16
--
hugo
arno
arno
Mitglied

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 04.01.2009, 23:26:23
Hallo, hugo,

wie wir aus den Beiträgen sehen, ist es fast unmöglich
konstruktive Vorschläge für die Beendigung des Israel/ Gaza-
Konfliktes zu machen.
Alle Seniorinnen und Senioren haben in Organisationen gearbeitet,
in denen Konflikte zum Alltag gehörten. Diese Organisationskonflikte
wurden anders als im Israel/ Gaza- Konflikt nicht offen artikuliert und
nicht sichtbar ausgetragen. Wurden in der Organisation solche Konflikte
bekannt, wurden sie immer kooperativ entschärft , indem eine gemeinsame
Analyse der Konfliktursachen erstellt wurde.
Probleme machten immer nur die Wahrnehmungsverzerrungen der Beteiligten.
Auch bei diesen „Organisationskonfliktgesprächen“ gab es keine konfliktfreie Lösung!
Heute weiß ich, dass konfliktfreie Lösungen dem Bereich der Utopie angehören!

Auf den Israel/ Gaza- Konflikt bezogen heißt dies, dass der von uns gewünschte
baldige Frieden kein Zustand, sondern ein schwieriger Prozess sein wird!


Als Friedensziel sollte ein gewaltfreies Zusammenleben von Israelis und Palästinenser
vereinbart werden.
Bekannt ist, dass in jeder Friedensordnung die vormals kriegerische Gewalt zwar an
Regeln gebunden wird, aber latent weiter wirkt. Deshalb muss eine tragfähige
Friedensordnung in einer von jetzt allen Partnern akzeptierten Rechtsordnung
verankert sein!


Bedingungen für eine tragbare Friedensordnung könnten sein:
- Aufrechterhaltung der zwischenstaatlichen Beziehungen,
- Sachlich und inhaltlich klares Austragen der grundsätzlichen Standpunkte,
- Vermeidung von faulen Kompromissen,
- Vermeidung von Scheinübereinstimmungen,
- Finden von Lösungen,
- Abbau von Feindbildern,
- Hinweise auf Gefahren ernst nehmen,
- Menschenwürde der anderen respektieren,
- Erziehung als Schutz vor Gewalt,
- Forschungserkenntnisse ernst nehmen,
- Autoritäten gegenüber eine kritische Haltung einnehmen,
- usw., usw..
Jedem muß klar sein, daß Rüstung und Rüstungsexport nachhaltig die Friedensentwicklung
verhindern und dass dies nur dem Profit der Industrieländer und den dummen Machteliten dient!
Ich habe keine Idee, wie dieses schlimme Problem in einer Friedensordnung gehandhabt werden kann!

Viele Grüße
--
arno
hema
hema
Mitglied

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.01.2009, 21:45:01
man ist so kaltblutig geworden..
so gleichgueltig..


Ja du hast recht. Es ist so.
Willst du dafuer die Menschen verurteilen?
Taeglich und ohne Ende kommen kommen Grausamkeiten und unertraegliche Zustaende aus vielen Laendern der Erde ueber die Medien zu uns in die Wohnszimmer.

Wir halten das nicht mehr aus!

Um geistig ueberleben zu koennen muessen wir uns manchesmal abschotten.
Dann sieht es aus als ob wir gleichueltig und kaltherzig geworden waeren.

Es ist aber nicht so. Es ist nur unertraeglich geworden!



--
hema
yankee
yankee
Mitglied

Re: Konstruktive Vorschläge für eine Lösung des Nahost Konflikts?
geschrieben von yankee
als Antwort auf Karl vom 02.01.2009, 17:29:30
Mögliche zivile Konfliktlösungen bez. Israel-Palästina wird auch u.a. von der "Deutschen Friedensgesellschaft" diskutiert und in u.a. Link vorgestellt. Dort finden sich auch interessante Hintergrundinformationen.
Falls es jemand interessiert siehe link.
--
yankee

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