Internationale Politik Ist die Ukraine eine Nation?

Tina48
Tina48
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Tina48
als Antwort auf freddy-2015 vom 03.02.2022, 12:04:47

Und diese Sklaven ...äh....Slawen waren von Anfang an eine homogene Masse ??

Ich weiß es nicht .

aixois
aixois
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von aixois
als Antwort auf freddy-2015 vom 03.02.2022, 12:04:47
Du darfst nicht vergessen das die Russifizierung ja schon lange läuft
Das stimmt wohl. Sehr lange sogar, oder noch länger.

Und wer hat Schuld ?  Natürlich die Deutschen, besser eine Deutsche, sozusagen ein frühe 'Ossa' namens Sophie von Anhalt-Zerbst,  ihres Zeichens "Selbstherrschin aller Reußen zu Moskau, Kiew ... ".

Als Zarin hat sie nicht nur große Teile Polens, sondern auch das 'Land an der Grenze' (die Ukraine) sich unter den Nagel gerissen, und  auch noch erste Annektion der Krim hingekriegt.
Damit nicht genug,  sie auch noch angefangen, das Land durch ihre, heutzutage fast revolutionär zu nennende Einwanderungspolitik,  zu 'germanifizieren' ...

Sie war eben nicht nur attraktiv und aufgeschlossen, sondern auch sehr klug und pragmatisch, aus Furcht geachtet, respektiert, wenn auch nicht unbedingt von allen beliebt, aber ihr reichten schon ein paar Liebhaber, um sich an die Macht zu bringen und dort zu halten.

Vielleicht hat Putin sich zu intensiv mit der Geschichte deutscher Adelshäuser befasst und sich davon inspirieren lassen, immerhin wurde aus der Sophie ja Katharina die Große ....

aixois

 
Wilfrid45
Wilfrid45
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Wilfrid45
als Antwort auf Bruny_K vom 02.02.2022, 21:04:46
"...dass keiner entweder bewusst oder unbewusst eine falsche Bewegung mach.....t"

Bruny, genau das ist es was mich in Unruhe versetzt, vorallem auch die Ukrainer benutzen "...ausgerechnet die Deutschen für die Lösung ihr ureigensten Probleme..." Ich kann nur hoffen, und noch mal hoffen in dieser angespannten künstlich gemachten politischen Lage, keiner die Nerven verliert!
Wilfrid45

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MarkusXP
MarkusXP
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Wilfrid45 vom 03.02.2022, 16:46:56
Ich kann nur hoffen, und noch mal hoffen in dieser angespannten künstlich gemachten politischen Lage, keiner die Nerven verliert!
Wilfrid45
Das hoffe ich auch Wilfrid!

Da liegen sich viele Soldaten mit schwerem Gerät gegenüber! Wir können keinem dieser Menschen ins Hirn gucken, es kann Provokation aus einem "Missgeschick" heraus geben, aber vielleicht sind bei den Vielen auch Leute dabei, die bewusst eine Kettenreaktion in Gang setzen wollen!

Nichts ist wichtiger als das es schnell zu einer Entflechtung der Armeen kommt!
MarkusXP
Juro
Juro
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Juro

Guten Tag,
da kommt ja einiges zusammen bei der Definition dieses Begriffes "Nation". Vielleicht kann man mit der Abgrenzung der Begriffe Nation und Nationalität dem Problem näher kommen. Wenn wir z.B. Spanien betrachten, dann hat sich das heutige Spanie aus einer Mischung von römischen Kolonisatoren, Westgoten, Vandalen, Galliern, Mauren und anderen herausgebildet. Ehemals selbständige Völkerschaften wurden aufgenommen und beanspruchen eigene Rechte bis heute (Katalanen, Basken).

In Deutschland haben wir ein eigenes Verständnis dieses Problemkreises.

Das Recht der Bundesrepublik Deutschland wählt für seine Staatsbürger eine Mischform zwischen Staatsangehörigkeitsprinzip und Volkszugehörigkeitsprinzip.

Vielleicht muss man zur Bezeichnung eines Staatsvolkes nicht den Begriff Nation verwenden. Sonst landen wir wieder bei der mittelalterlichen Kleinstaaterei.
Man kann auch den einigenden politischen Willen zur Vereinigung in einem Staat nehmen. Diesen politischen Willen können verschiedene Nationalitäten gemeinsam formulieren. Bisher sind wir doch gut damit gefahren zu sagen
Staatsangehörigkeit:                             Deutsch / Deutsche / Deutscher / BRD
Nationalität  (Volkszugehörigkeit):         Deutsche/r, Dänin/Däne, Sorbin/Sorbe.
Dazu braucht es aber seitens der größeren, staatstragenden Nationalität erst mal den Willen, andere Nationalitäten anzuerkennen und dann eine ausgleichende Nationalitätenpolitik zu gestalten. Hier sehe ich in dem Staat Ukraine heute ein gravierendes Defizit. Wenn Nationalismus zur Staatsdoktrin wird (Sprachenpolitik, Bildungspolitik, Eigentumsgarantien usw.) gibt es immer Konflikte.
In der Ukraine war das Nationalitätenproblem (Sprachen) schon immer präsent. Dominierte bis 1991 die Mehrsprachigkeit als "erlaubt", gab es darum seit der Unabhängigkeit heftige Auseinandersetzung. Es ging so weit, dass z.B. Russisch nur als Dialekt des Ukrainischen angesehen wurde, also keinen Status als Sprache hatte (Juschtschenko). Als dann Janukowitsch an die Macht kam, wurden wenigstens Minderheitensprachen als regionale Sprachen anerkannt. In Wiki kann man folgende Passage finden:

Im Jahr 2005 ratifizierte die Ukraine die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Ein von der Werchowna Rada 2012 bzw. 2013 beschlossenes Gesetz erkennt folgende Sprachen offiziell als Minderheitensprachen an: 
RussischBelarussischBulgarischArmenischGagausischJiddischKrim-TatarischMoldauisch (Variante des Rumänischen), DeutschNeugriechischPolnischRomaniRumänischSlowakischUngarischRuthenisch (Variante des Ukrainischen), KaräischKrimtschakisch.

Im Februar 2018 wurde dieses Gesetz vom Verfassungsgericht als verfassungswidrig befunden und damit für nichtig erklärt.

Hat schon den Anschein einer Diktatur und entspricht nicht der Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen.

Juro
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Juro vom 04.02.2022, 11:54:34
Hat schon den Anschein einer Diktatur und entspricht nicht der Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen.

Juro
geschrieben von Juro
Na, die Hauptsache ist ja, dass Russland ein demokatischer Staat ist und alles, was Putin tut oder tun lässt, der Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen entspricht.
Jau!

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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
30 Minuten mit Vitali Klitschko Auszug aus dem Interview Artikel :

"Es kann keinen Kompromiss geben" Ein Besuch bei Bürgermeister Vitali Klischko in der ukrainischen Hauptstadt Kiew von Cathrin Gilbert DIE ZEIT Nr. 6 vom 3. Februar 2022

Die Menschen sitzen in den Cafés, die Stadt bereitet sich auf den Ernstfall vor !

Vitali Klitschko, Ex-Soldat, ehemaliger Box-Weltmeister im Schwergewicht. Er ist jetzt Bürgermeister und hat vor kurzem gesagt, dass er mit dem Sturmgewehr in der Hand an der Front kämpfen will, wenn Russland angreifen sollte. Russische Truppen stehen hinter der Grenze zu Belarus, und die ist nur gut 100 Kilomenter weit weg.

ZEIT: Russlands Präsident Putin hat eine gewaltige Armee an den Grenzen der Ukraine zusammengezogen, wohl mehr als 100.000 Soldaten mit schwersten Waffen, genug für eine Invasion. Rechnen Sie mit Krieg ?

Klitschko: Lassen Sie mich eines vorwegschicken : Wenn ich sage, dass ich einen Angriff auf die Ukraine ausschließe, dann würde ich ungern wieder irgendwo lesen , dass wir hier in meinem Land panisch sind. Das sind wir einfach nicht. Setzen Sie sich doch mal in uns hinein. Noch vor zehn Jahren konnte sich hier niemand vorstellen, dass Russland mal einen Teil unseres Landes einnehmen würde und dass in diesem Krieg 13.000 Ukrainer sterben würden. Und dann kam es genau so, als Putin die Halbinsel Krim, Donezk und Lugansk eingenommen hat. Heute jedoch, nachdem dieser Albtraum wahr wurde, wollen wir hier auf gar keinen Fall die Gefahr noch einmal unterschätzen. Wir sind nicht hysterisch, sondern realistisch.

ZEIT : Die USA und Nato-Experten warnen, ein russischer Angriff könne bald bevorstehen. Die Amerikaner haben schon angefangen, ihr Botschaftspersonal aus Kiew zu evakuieren.

Klitschko: Eine solche Evakuierung gab es noch nie in der Geschichte unserer 30-jährigen Unabhängigkeit. ... Wir wissen noch genau, wie Russland 2008 Georgien angegriffen hat. Wir hoffen und wir wünschen uns, dass sie uns nicht attackieren. Aber niemand, der noch bei Trost ist, kann eine Aggression der Russen ausschließen.

ZEIT: Wie bereiten Sie die Hauptstadt darauf vor ?

Klitschko : Wir werden nicht einfach warten, ob etwas passiert. Wir proben den Ernstfall.

ZEIT : Herr Klitschko, Sie haben schnelle Hilfe des Westens gefordert. Wie sollte die aussehen ?

Klitschko: Die russische Armee ist eine der am besten bewaffneten Armeen der Welt. Deshalb brauchen wir Unterstützung, auch aus Deutschland. Diese militärische Unterstützung könnte Putin aufhalten. Wenn er sieht, dass der Angriff für seine Soldaten blutig enden könnte, dann greift er vielleicht nicht an. Wenn wir aber schwach sind, ist die Hürde viel kleiner.

ZEIT : Die Deutschen hätten ein Druckmittel gegen Russland : Sie könnten damit drohen, die Gas-Pipeline Nord Stream 2 nicht in Betrieb zu nehmen - das würde für Russland massive Einbußen bedeuten. Bisland aber heißt es allenfalls, dass diese Option nach einer Invasion auf dem Tisch liege.

  Klitschko : Wenn Deutschland die Ukraine unterstützen will, dann muss es sich von Nord Stream 2 verabschieden. Das wäre ein wichtiges Instrument. In so einem schwierigen Moment muss Deutschland handeln. Natürlich verstehe ich, dass Nord Stream 2 gut für die deutsche Wirtschaft wäre. Aber Abhängigkeit von Russland ist gefährlich. Es ist doch kein Geheimnis, dass die Russen nicht nur die Ukraine wieder in ihre Einflusszone bringen wollen. Die Unabhängigkeit der baltischen Staaten gefällt Putin genauso wenig. Da gibt es auch ein Sprichwort : Der Hunger kommt beim Essen. Es geht Putin um ein Imperium.


 
Juro
Juro
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Juro
als Antwort auf Rispe vom 04.02.2022, 14:44:29

Na, die Hauptsache ist ja, dass Russland ein demokatischer Staat ist und alles, was Putin tut oder tun lässt, der Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen entspricht.
Jau!

Hallo Rispe, bei aller Liebe, ich habe da gar nichts von Putin geschrieben.😵
Hättest ja auch mal bei Wiki nachschauen können, wie der Stand der Unterzeichnung und Ratifizierung ist.

Die Charta wurde bisher von 25 Staaten des Europarates ratifiziert (Stand: 5. November 2017).
Staaten, die die Charta bis jetzt nicht unterzeichnet haben, sind: AlbanienAndorraBelgienBulgarienEstlandGeorgien
GriechenlandIrlandLettlandLitauenMonacoPortugalSan Marino und die Türkei.
AserbaidschanFrankreichIslandItalienMaltaMoldau
Nordmazedonien und Russland haben die Charta zwar unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert.

Die Ukraine bevorzugt übrigens bei der Definition in der Nationalitätenfrage nicht das Vorhandensein von durch die weltgeschichtliche Entwicklung und Grenzziehung dort wohnenden Menschen anderer Nationalitäten, sondern eher die Erklärung der UNO über die indigenen Völker. Damit wird die Sache dann sehr kompliziert. Ich denke, die entsprechenden Veröffentlichungen kennst du ja.
Nach der Version der indigenen Völker werden z.B. die Karäer als indigenes Volk anerkannt. Auch die Krim-Tataren sind so eingeordnet. Die Polen, Russen, Moldauer und Ungarn, mehrere Millionen von Einwohnern der Ukraine, aber dann nicht. Sie wären dann Minderheiten, die sich der Staatlichkeit der Ukraine sprachlich anzupassen hätten. Einen Karäer kannst du nicht sprachlich anpassen, weil du ihm sofort seine Lebensbasis, seine Religion, entziehen würdest. Sie verstehen sich als die einzig wahren Vertreter der jüdischen Religion.
Um viele europäische indigene Völker gibt es noch in den einzelnen Ländern unterschiedliche Meinungen. Deshalb ist der Ratifizierungsprozess auch noch nicht weiter.
Da wo ich herkomme, lebten Schnurkeramiker, welche Sprache die hatten, weiß man nicht. Vielleich haben auch mal Trichterbecher-Stämme dort gewohnt. Viel später waren es Vandalen, die dort ihr Lager hatten, nach ihnen kamen die Langobarden, denn die Vandalen waren nach Pannonien ausgewandert. Als dann auch die Langobarden ausgewandert sind und in Norditalien ihr Königreich errichteten, die slawischen Stämme endlich das Joch der Awaren abschütteln konnten, kamen Balkanslawen in die menschenleere Gegend und siedelten dort. Die deutsche Ostexpansion hat diese nach 1200 mit Mord, Krieg und wirtschaftlicher Ausgliederung zu unterdrückten Völkern degradiert. Die Reste haben heute den Status indigener Völker. Ihre  Sprachen und ihre Kultur sind seit 1945 geschützt.
Juro
Juro
Juro
Mitglied

RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Juro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.02.2022, 15:50:19

Hi, 
lies bitte mal nach, was Herr Selenski seinen NATO-Förderern zu sagen hat über die Bedrohung und die ganze Kriegspanik. Hat so jeder seine Meinung.
Juro

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Juro vom 04.02.2022, 11:54:34
Guten Tag,
da kommt ja einiges zusammen bei der Definition dieses Begriffes "Nation". Vielleicht kann man mit der Abgrenzung der Begriffe Nation und Nationalität dem Problem näher kommen. Wenn wir z.B. Spanien betrachten, dann hat sich das heutige Spanie aus einer Mischung von römischen Kolonisatoren, Westgoten, Vandalen, Galliern, Mauren und anderen herausgebildet. Ehemals selbständige Völkerschaften wurden aufgenommen und beanspruchen eigene Rechte bis heute (Katalanen, Basken).

In Deutschland haben wir ein eigenes Verständnis dieses Problemkreises.
Das Recht der Bundesrepublik Deutschland wählt für seine Staatsbürger eine Mischform zwischen Staatsangehörigkeitsprinzip und Volkszugehörigkeitsprinzip.....geschrieben von Juro
Wie sieht es denn in der Praxis aus, kann man die russische Sprache verbieten.???
Nein, dass ist nicht durchführbar, genauso ist das in den baltischen Staaten, aber man umgeht ein Verbot mit einer Amtssprache.
So wird es aktuell in den baltischen Staaten gehandhabt.
Für die älteren Russen ist das ein Problem.
Man kann ja etliche Völker aufzählen die in der Ukraine leben,
aber sprechen die meisten nicht Ukrainisch und Russisch.???
Völker verschmelzen im Laufe der Zeit wie bei uns in Deutschland, übrig geblieben sind die dänische Minderheit und die Sorben.

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