Internationale Politik Ist die Ukraine eine Nation?
Fialka, ja, warum ist das eine Meldung wert. Was für eine strategische Bedeutung hat eine Atomruine in einer nuklearen Sperrzone?Das wirst schon am eigenen Körper merken, wenn diese Ruine mit üblichen Bomben zerschlagen wird. Warum umzingeln russische Soldaten denn diese nukleare Sperrzone? Sei bitte so gütig und erkläre mir das.
Juro
Juro, ich hielt Dich für intelligent. Warum musst Du mich enttäuschen?
Fialka
@Fialka Dem ersten Teil stimme ich zu.
DW
Bei der Vielzahl der gestrigen Nachrichten und Infos habe ich gehört, dass die Ukraine über 15 Atom-Reaktoren an 4 Standorten verfügt. Alle im Betrieb und auch nicht ad hoc abschaltbar, da es dann keine Stromerzeugung mehr in der Ukraine gibt.
Teilweise wurden diese Kraftwerke mit westlichen Krediten finanziert,nachdem Tschernobyl endgültig abgeschaltet wurde.
Olga
Jetzt wird uns deutlich vor Augen geführt, wie gefährlich Atomkraftwerke sind.
Ein einziger mächtiger, aber durchgeknallter Mensch genügt, um riesige Gebiete zu vergiften.
Pippa
Wissen wir das nicht schon seit Fukushima in 2011?
In Deutschland haben wir auch noch einige AKW`s, die am Netz sind (und natürlich sehr viel mehr in unserer französischen Nachbarschaft).
Wenn sich aber durch russische Probleme die Energiebeschaffung fürDeutschland weiter verkomplizieren wird - sei es nun mengen- oder kostenmässig - kann es gut sein,d ass diese verbliebenen AKW`s in Deutschland am Netz bleiben (müssen) und auch das Ende der Kohle zumindest terminmässig nochmals diskutiert werden muss. Olga
"Eine Nation sein" bedeutet nicht eine ethnische oder sprachliche Einheit darzustellen, sondern eine Wertegemeinschaft zu sein, die gleiche Staatsform zu unterstützen.
Die Ukrainer kämpfen derzeit mit hoher Moral für die westliche Lebensweise, für ihre Demokratie, für ihren Staat. Putin hat diesen Krieg auf verlogene Blut und Boden Ideologie gegründet und wohl geglaubt, ein Enthauptungsschlag in Kiew würde genügen, um als "Bruder" auf den Straßen bejubelt zu werden. Jeder Tag, den dieser Krieg andauert, wird das als eine Illusion entlarven.
Putin führt seinen Krieg, weil er die Demokratie fürchtet. Er war nicht militärisch bedroht, aber ideologisch. Ein Erfolgsmodell Ukraine hätte seine despotische Herrschaftsform in Russland gefährdet.
Wir Europäer haben aus Angst vor Russland den Fehler gemacht, die Ukraine nicht genügend zu unterstützen. Die NATO hat durch ihre Aussage vorab, militärisch in einen Konflikt nicht einzugreifen - wofür es natürlich auch gute Gründe gibt - die Ukraine dem Wolf Putin zum Fraß vorgeworfen. Man wollte den Wolf nicht sehen und dachte es sei ein braver Hund.
Bei mir setzt derzeit ein Umdenken ein. Ich weiß nicht mehr, ob es nicht ein großer und auch strategischer Fehler war, die Ukraine nicht schnellstmöglich in die NATO zu integrieren, denn ich bin davon überzeugt: Heute gäbe es keinen Krieg dort, die Abschreckung hätte gewirkt.
Karl
Danke Karl für diesen Beitrag 👍 Phil.
Lieber @karl,
danke für Deinen Beitrag. Auch wenn ich Dir im Wesentlichen zustimme, weiß ich nicht, ob das, was Du in Deinem Fazit (letzter Abschnitt) schreibst, wirklich so gekommen wäre. Ich frage mich mehr als noch vor ein paar Tagen, ob man Putin mit rationalen Maßstäben beurteilen kann/sollte. Ich weiß es wirklich nicht, hege aber Zweifel, dass das zu verhindern gewesen wäre.
LG
DW
Und wie man sehen kann,
die Menschen kämpfen mehr oder weniger seit Jahren wie die Löwen um ihr Land, Putin dachte wohl, daß er sie mit einem Handstreich erledigen könne .......
Edita
Ich denke auch seit längerem so, dass sich Putin von der Demokratie in seinen Nachbarstaaten bedroht sieht (z.B. Belarus, Kasachstan, Georgien usw.). Völlig zu Recht denkt er,dass solche Strömungen dann auch innerhalb Russlands einwandern, wo er ihnen noch mit Brachialgewalt begegnen kann, mit Schikanen, Verboten, Verhaftungen usw.
Putin führt seinen Krieg, weil er die Demokratie fürchtet. Er war nicht militärisch bedroht, aber ideologisch. Ein Erfolgsmodell Ukraine hätte seine despotische Herrschaftsform in Russland gefährdet.
Wir Europäer haben aus Angst vor Russland den Fehler gemacht, die Ukraine nicht genügend zu unterstützen. Die NATO hat durch ihre Aussage vorab, militärisch in einen Konflikt nicht einzugreifen - wofür es natürlich auch gute Gründe gibt - die Ukraine dem Wolf Putin zum Fraß vorgeworfen. Man wollte den Wolf nicht sehen und dachte es sei ein braver Hund.
Bei mir setzt derzeit ein Umdenken ein. Ich weiß nicht mehr, ob es nicht ein großer und auch strategischer Fehler war, die Ukraine nicht schnellstmöglich in die NATO zu integrieren, denn ich bin davon überzeugt: Heute gäbe es keinen Krieg dort, die Abschreckung hätte gewirkt.
Karl
Junge, gut ausgebildete Menschen verlassen in grosser Anzahl das Land seit Jahren. Der Rest, der bleibt, kann nicht weg, konsumiert Staatsmedien, die ihnen eine andere Faktenlage vorgaukeln als es diese tatsächlich ist.
Wo stünden wir heute, wenn man die Ukraine frühzeitig in die Nato aufgenommen hätte? Wir hätten alle die Beistandspflicht und ich denke, es könnte der Beginn des 3. Weltkrieges sein,da sich Putin, der anscheinend in seiner etwas wirren Fantasiewelt lebt, davon nicht abschrecken lassen würde.
Ausserdem gehört es zu den 'Statuten der Nato, keine gefährdeten Länder aufzunehme, was die Ukraine seit 8 Jahren ja ist, weil im Osten des Landes Krieg geführt wurde und wird.
Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass ER bereits nächste Länder, die er zu überfallen gedenkt, auf seiner Agenda hat - genau so wie es Mordlisten im Kreml geben soll, auf denen aktuell wohl ganz oben der tapfere Herr Selenskij steht. Olga
Herr Selenskij fordert in einer Art Blitzverfahren die Aufnahme der Ukraine in die EU.
Ich hielte das nicht für gut.
Ein solcher Aufnahmeprozess dauert Jahre und ist mit einem immens grossen Frage- und Bestätigungskatalog verbunden, den alle Aspiranten durchlaufen müssen.
Die Ukraine ist u.a. wegen ihrer Korruptionsanfälligkeit kein realistischer Aufnahmekandidat für die EU und es wäre auch eine grosse Ungerechtigkeit gegenüber den Staaten, die diesen Prozess schon länger durchlaufen und noch keinen abschliiessenden Bescheid dazu erhalten haben.
M.E. würde dieses beschleunigte Verfahren, das Herr Selenkskij nun fordert,weder die Ukraine stärken noch die EU, bzw. den vorherrschenden Kriegsfall zu Ende führen.
Die EU und alle europäischen Staaten sollen die Ukraine weiter unterstützen, soweit es deren Mittel usw. erlauben. Über militärische Direkthilfe entscheidet nicht die EU, sondern die Nato und deren Mitgliedsstaaten. Olga