Internationale Politik Ist die Ukraine eine Nation?

Fialka
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Fialka
als Antwort auf Michiko vom 02.02.2022, 16:33:34
Das wäre mir neu. Allerdings konnte man aus den alten Bundesländern hin und wieder vernehmen, dass sie nicht böse wären, würde die Mauer wieder hochgezogen werden.
Allerdings meinte Angela Merkel, dass man mit dem Kopf durch die Wand nicht gehen kann. Die Wand sei allemal stärker als der Kopf.

Die Skulptur / Installation von Jean Marais überzeugt uns davon, dass es dennoch geht. Der Mann der durch die Wand gehen konnte 😉
teri
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von teri
als Antwort auf Juro vom 12.02.2022, 16:43:54
Hallo,
beschäftigt euch doch mal spaßeshalber mit der "Österreichischen Nation". Heute wohl ein sehr abgegrenzter Bereich, aber zu Habsburger Zeiten - 1/3 von Polen, Schlesien, Tschechien, Mähren, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Serbien, Slowenien, die Steiermark, Tirol. Oder davor, als Österreich noch große Teile von Karantanien umfasste und auch mal Vasallenreich der Magyaren war?
Was war denn mit Österreich als Nation im faschistischen 3. Reich?
Juro
 
geschrieben von Juro
Ein kurzer Überblick über die Geschichte Österreichs

Österreich wurde als „Ostarrichi“ erstmals im Jahr 996 erwähnt. Ab 1273 stand das Land unter der Herrschaft der Habsburger, die durch Heirat und Vererbung die Grenzen und den Einflussbereich des Reiches erweiterten.

1804 errichtete Kaiser Franz I. das österreichische Kaisertum, zwei Jahre später musste er nach der Besetzung Österreichs durch Napoleon die deutsche Kaiserkrone niederlegen und Gebiete abtreten.

1867 entstand die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn als Zusammenschluss zweier unabhängiger Staaten unter einem gemeinsamen Herrscher (Franz Joseph I.).

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs und der Monarchie wurde 1918 die Erste Republik ausgerufen.

1938 wurde Österreich als Ostmark ins nationalsozialistische Deutsche Reich eingegliedert und verlor seine staatliche Unabhängigkeit.

Nach dem 2. Weltkrieg war Österreich zunächst von den Alliierten besetzt, erhielt 1955 jedoch durch den Staatsvertrag seine Souveränität zurück.

Seit 1.1.1995 ist Österreich Mitglied der Europäischen Union.

*

Nur so viel zu meiner Wahlheimat Österreich. Geb. komme ich aus Bayern und kann höchstens bei den Dialekten und natürlich Eigentümlichkeiten der Bundesländer kleine Unterschiede feststellen.

teri

PS.: Herzlichen Dank euch allen für die wirklich hochinteressanten, geschichtlichen  und weitgehend der breiten Öffentlichkeit unbekannten Beiträge hier im Forum die ich mit Spannung verfolge.

👍 👍 👍 👍 👍 👍 👍 👍


 
Juro
Juro
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Juro
als Antwort auf olga64 vom 14.02.2022, 19:09:13

Hi Olga,
Dummheit und Jugend sind kein Hinderungsgrund, er war Volljährig und Unterzeichnungsberechtigt.
Außerdem finde ich keine Sprache bedauerlich, nur ihr Verschwinden (bitte vorurteilsfrei lesen).
Unterschiede bei den Menschen machen doch die Würze des Lebens. Und wenn ihr alle reinlasst, ihnen aber keine Wohnung geben wollt, dann ist das ein politisches Problem. 

Die Schlösser von euren Kini hab ich noch nicht besucht, aber das von unserem (Hohenzollern), wegen der Jacke mit der zerschossenen Tabakdose.

Schönen Abend noch Olga
 


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aixois
aixois
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 14.02.2022, 23:39:59

a propos Kini und sein 'Dialekt'

Wenn es um die Sprache des Dialektraums Bayern und Österreich geht, gibt es sogar eine dritte gebräuchliche Variante: In der Sprachwissenschaft ist hier die Schreibung bairisch üblich.

wenn schon, dann schon,  und nix für ungut 😃

aixois

 

Nick42
Nick42
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Nick42
als Antwort auf olga64 vom 14.02.2022, 19:09:13
.....Als unser Kini 1871 dem Preissn-Bund beigetreten ist, war er 26 Jahre alt und wie die gesamte Zeit seinen kurzen Lebens nicht an Politik interessiert.
Er hinterliess uns Bayern jedoch eine Reihe schöner Bauten und Schlösser, die noch heute immens viel Geld einbringen, wenn Millionen von Touristen sich daran goutieren (insbesondere viele Asiaten)......
 

Hallo liebe Olga,
bei so viel Begeisterung für die schönen Bauten von dem, den du liebevoll „unser Kini“ nennst, möchte ich dich auf den historischen Hintergrund bei der Reichsgründung 1871 hinweisen.

Bismarck wollte unbedingt erreichen, dass auch die damaligen Süddeutschen Länder bei der Reichsgründung mitmachen und dabei sind. Aber der damalige Bayrische König Ludwig II, den du liebevoll „unser Kini“ nennst war unter keinen Umständen zu gewinnen. Aber Bismarck, ein Mann der praktischen Vernunft, wusste wie Ludwig II, der vor allem durch Neuschwanstein hoch verschuldet war, zu gewinnen ist: Er hat ihn einfach bestochen und zwar so, dass auch Ludwig II nicht nein sagen konnte. Bayern war dabei. Obwohl die Bayern selber nie bei einer Reichsgründung unter preußischer Führung mitgemacht hätten. Aber damals wurde das Volk nicht gefragt. Bismarck, der alles demokratische verachtete, hat das auf seine Weise geregelt.

Diese Vorgänge sind heute unter Historikern unbestritten und belegt, vor allem die Bestechung. Es musste so viel Geld fließen, dass eine Bank allein das gar nicht stemmen konnte.

Das solltest du wissen, wenn du heute von den vielen neureichen Asiaten berichtest, die täglich nach Neuschwanstein ins schöne Bayernland pilgern.

Nick42

 
olga64
olga64
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nick42 vom 15.02.2022, 16:50:15

Nick42 - Sie erheitern mich ganz vorzüglich.
Ich bin nicht nur geborene und bekennende und stolze Bayerin. Ich habe sogar in Bayern Schulen und Universität besucht und kann wahrheitsgemäss versichern,dass ich auch den Geschichtsuntenrricht nie geschwänzt habe..
Ich finde es nur etwas albern nach dieser langen Zeit unserem Kini nun noch solche Verfehlungen anzulasten, die - wie es immer bei einer Vergangenheitsbewältigung ist - nicht mehr zu korrigieren sind.

Als geschichtsbewusste Frau hat es mich zeitlebens immer mehr beschäftigt, dass Hindenburg es dem Massenmörder Hitler ermöglichte, unser Land in einen Abgrund zu stürzen, an dem wir wohl noch viele Generationen werden leiden müssen. Olga


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Nick42
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Nick42
als Antwort auf olga64 vom 15.02.2022, 18:45:46
Nick42 - Sie erheitern mich ganz vorzüglich......
 
Liebe Olga,
das freut mich, dass ich wenigstens zu deiner Erheiterung beitragen kann.
carlos1
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Nick42 vom 14.02.2022, 04:16:39
" ......Bismarck hat politisch viel erreicht in seinen ersten zehn Jahren seiner Amtszeit als preußischer Min.präs, und dann als Reichskanzler. ...." carlos1


Wenn ich das so lese ohne den Zusammenhang, in dem es steht, sträuben sich mir die Nackenhaare. Aber du zitierst mich und hast es aus einem Beitrag entnommen

. Bismarck war "einer der markantesten Staatsmänner" des 19. Jhds. Da stimme ich dir zu. Und das, was er geleistet und in den ersten 10 Jahren seiner Amtszeit als preuß. Min.pr. vollbracht hat, war die Lösung der nationalen Frage. Seine Lösung war kleindeutsch (ohne Österreich). Sie wurde durch Kriege erreicht, die zu seinem Ruhm beitrugen im Innern; nach außen waren die militärischen Erfolge eher furchteinflößend als beruhigend für Europa Es waren begrenzte Kriege, keine Kriege aus purer Eroberungssucht, Kriege mit begrenzten politischen und militärischen Zielen. Aber es waren Kriege und er hat seit Beginn seiner Amtszeit auf die Stärkung des preußischen Militärs gesetzt und diesen Kampf gegen die liberalen Kräfte mit allen Mitteln durchgesetzt. Es war von ihm nichts anderes zu erwarten. Er war Verächter des Parlaments. Ein treuer Vasall seines Monarchen, der die treibenden Kräfte der Neuzeit nicht verstand. Er hat demokratische Reformen niemals akzeptiert, trat im Reichstag lieber in der Uniform eines preuß. Generalleutnants auf als in Zivil. Er war ein Meister der dt. Sprache, hervorragender Diplomat. Ein hervorragender Außenpolitiker. Die Zeichen der Zeit, die in der Industrialisierung und der Entstehung einer Arbeiterklasse sich ausdrückte stand er fremd gegenüber.

Am Schluss seiner Kanzlerschaft war er eher bereit zu einem Staatsstreich als abzutreten. Innenpolitisch hat er versagt. Nicht mur mit der katholischen Kirche legte er sich im Kulturkampf an, ebenso mit der aufstrebenden Arbeiterschaft mit der SPD als Vorkämpferin. Er war tief besorgt um den Frieden in Europa, aber wer verstand dieses Geflecht aus aus Verträgen und Abmachungen, das Dtld in der Mitte Europas absichern sollte? Er war kein Politiker der Dtld in ein modernes Zeitalter führen konnte. 
Fialka
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Fialka
als Antwort auf olga64 vom 15.02.2022, 18:45:46
Ich finde es nur etwas albern nach dieser langen Zeit unserem Kini nun noch solche Verfehlungen anzulasten, die - wie es immer bei einer Vergangenheitsbewältigung ist - nicht mehr zu korrigieren sind.
geschrieben von olga64
Unser Kini war besonders fortschrittlich in Technik und Sozialem. Seine Freude an technischen Innovationen missverstanden seine Zeitgenossen, hielten das alles für verrückt. Weil sie selber noch nicht offen dafür waren. In deren Augen konnte das nur als verrückt gelten. Er soll sogar einen Telefonanschluß gehabt haben. Alle seine Angestellten waren sozialversichert. Erinnere mich nur an eine Doku im TV vor etlichen Jahren. Ich war höchst erstaunt. Vielleicht war es diese Sendung.

Sein Schloß Neuschwanstein indes empfinde ich, bitte um Verzeihung als abscheulichen Kitsch. Aber wer weiss, vielleicht wird es in künftigen Zeiten als ein Meisterwerk erachtet werden. Wäre nicht das erste Mal, dass posthum manche Leistung zu hohen Ehren gelangte. Das 19. Jh. war nun mal oft auch eklektizistisch, unsere Nazarener u.a.
Nick42
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RE: Ist die Ukraine eine Nation?
geschrieben von Nick42
als Antwort auf carlos1 vom 16.02.2022, 22:35:35
....Wenn ich das so lese ohne den Zusammenhang, in dem es steht, sträuben sich mir die Nackenhaare. Aber du zitierst mich und hast es aus einem Beitrag entnommen.....

geschrieben von carlos1
Ich sehe Bismarck auch so wie du in dem Beitrag. Aber für mich bleibt der Krieg die Geisel der Menschheit. Und das sollten wir aus Birmarck auch lernen, dass der Krieg nicht mehr ein Mittel der Politik sein darf, das muss die Aufgabe werden.

Er soll ja auch gesagt haben, Politik sei die Kunst des Möglichen. Dann sage ich, Politik muss die Kunst werden, das Notwendige möglich zu machen.

Nick42

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