Internationale Politik Der Brennpunkt Syrien
Wenn es möglich ist mit Waffengewalt ,hier Bomben und Raketen, Verhaltensweisen in anderen Ländern zu erzwingen oder zu bestrafen, müsste es noch einige solcher Brennpunkte geben z.B. in Afrika.
Der Vorgang in Syrien lässt den Drang des koreanischen Machthabers in etwas anderen Licht erscheinen. Es ist wohl mehr Existenzangst die ihn zum Besitz von Atomraketen treibt. Das ist in Anbetracht der Entwicklung nicht ganz unbegründet.
lupus
Erst schießen, dann reden, erinnert mich an den Wilden Westen. Wir entwickeln uns wohl zurück und es gilt wieder das Recht des Stärkeren, nicht das internationale Recht.
Karl
P.S.: Charta der Vereinten Nationen
Artikel II,4Wie oft wurde dies nun schon seit der Gründung der UNO gebrochen, unzählige Male von sehr vielen Regimen.
(4) Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.
Ein interessanter Gedanke, der was an sich hat.
Aber warum schon wieder ein neuer Thread zu diesem Thema. ...und ewig grüßt das Murmeltier.
Es wäre schon viel getan, wenn der Westen unabhängige Untersuchungen abwartet, bevor Sanktionen verhängt oder Militärschläge ausgeführt werden.
Ich - und vermutlich viele andere auch - kommen mit der "Zuerst schiessen, dann fragen" Taktik einfach nicht zurecht. ...nicht nur hier im St. Vertreten, sondern von Politikern,die durchaus Wert auf ihre Respektabilität legen.
Ich denke, dieses Auseinanderklaffen von aussenpolitisch geübten Usancen mit den grundlegenden rechtsstaatlichen Prinzipien bereitet vielen grosse Probleme. Wenn mir dann entgegnet wird, "Sorry, diese Prinzipien gelten nicht im internationalen Miteinander", dann frage ich mich schon, weshalb sinnvolle Regelungen zur Aufrechterhaltung des Rechtsfriedens (damit sich Maxi und Hansi nicht die Köpfe einschlagen) im viel heikleren aussenpoltischen Bereich (Krieg!!!) nicht gelten sollen.
Kann mir jemand erklären, was der seit kurzen in den Medien verwendete Begriff "Westmächte" bedeuten soll?
Der Begriff "Westmächte" ist für mich nicht neu. Der wurde in meiner Erinnerung schon immer verwendet.
Karl
Das ist nun interessant:
WIKIPEDIA schreibt:
"Als Westmächte werden zusammenfassend bezeichnet
- im Krimkrieg (1853–1856) die Kriegsgegner Russlands: Großbritannien und Frankreich;
- im Ersten Weltkrieg (1914–1918) als Entente die westeuropäischen Kriegsgegner Deutschlands und Österreich-Ungarns: Großbritannien, Frankreich und Italien;
- im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) als Westalliierte die nordamerikanischen und westeuropäischen Siegermächte und Kriegsgegner Deutschlands, Italiens und Japans: Vereinigte Staaten, Großbritannien und Frankreich;
- die im Kalten Krieg (1945–1991) in der NATO verbundenen Hauptkontrahenten der Sowjetunion und des Ostblocks bzw. Warschauer Pakts: Vereinigte Staaten, Kanada, Großbritannien und Frankreich; aus deren Besatzungszonen in Westdeutschland entstand 1949 die Bundesrepublik Deutschland als weitere NATO-Hauptmacht.
Ich versuche, es nicht als schlechtes Omen zu sehen.
Deine Worte erinnern mich daran, das die Bombardierung von Chemischen Forschungseinrichtungen und Laboratorien in terroristischer Staaten eine lange Tratition besitzen. Man beachte bitte die Folgeschäden. Dafür konnte der amerikanische Präsident Clinten nun wirklich nichts, als er die Bombardierung der Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik anordnete bzw genehmigte.
Die Menschen hätten doch einfach gesund bleiben können. Zu was werden sie auch Krank. Dort wurden übrigens nicht von US-Pharmakonzernen lizensierte Medikamente, wie zum Antibiotika, Malariamittel, Medikamente gegen Durchfall, Infusionsflüssigkeiten und einige Tierarzneimittel, hergestellt.
So sah die Fabrik zehn Jahre danach aus und ist heute ein bleibendes Mahnmal gegen den Internationalen Terror. Wer von euch wundert sich eigentlich noch? Können die dummen Sudan-Neger nicht einfach mal vergessen?
Übrigens wurden vergangene Nacht erneut britische und amerikanische Marschflugkörper vor/über Homs abgefangen. Keine einzige Rakete hat ihr Ziel erreicht. Vermutlich wurden die Raketentruppen vorher von den Russen gewarnt.
Du mußt mal versuchen im anderen Thread was über Syrien zu schreiben! und??
Aber warum schon wieder ein neuer Thread zu diesem Thema. ...und ewig grüßt das Murmeltier.
lupus
Gegenteil zu "Westmächte" sind "Ostmächte"
Das Thema eignet sich wohl nicht für Ironie! aber:
lupus
Das Thema eignet sich wohl nicht für Ironie!
lupus
geschrieben von lupus
Schon am Fürstenhof durfte nur der Narr ungestraft die Wahrheit aussprechen.
Dazu passt auch treffend eine Kolumne von Jakob Augstein auf SPIEGEL ONLINE
Bomben auf Syrien
Unser Krieg
Trump wirft die guten Bomben, Assad und Putin die bösen? Nein. Nirgends entlarvt sich westliche Heuchelei so wie in Syrien. Auch wir tragen Schuld an diesem Krieg.
Die ganze Welt lacht über Donald Trump und verachtet ihn. Es gibt nur eine Sache, für die er Lob bekommt: Bombenwefen. So war es vor einem Jahr, als die USA ein Flugfeld in Syrien attackierten. Und so war es auch diesmal: Mehr als 100 Marschflugkörper hat Trump gemeinsam mit Briten und Franzosen auf das in Trümmern liegende Syrien gefeuert - und der ganze Westen applaudiert ihm. Sogar die deutsche Bundeskanzlerin findet lobende Worte, und die mag Trump wirklich nicht. Das ist absurd.
Die Bomben, die der Dreibund da geworfen hat, sind vergeblich, verkehrt und verlogen. Vergeblich, weil sie am Lauf dieses Krieges nichts ändern werden. Verkehrt, weil sie das Völkerrecht weiter schwächen anstatt es zu stärken. Und verlogen, weil sie von der Schuld des Westens ablenken.
Dieser Krieg ist auch das Vermächtnis von Barack Obama. Es ist verblüffend, dass diese Tatsache in der Empörung über das Leid in Syrien überhaupt keine Rolle spielt. Ohne Barack Obama, ohne die USA, ohne den Westen wäre dieser Krieg schon lange Geschichte. Es ist ein unglaublicher Zynismus und eine historische Verlogenheit, mit der sich der Westen von der Mitverantwortung für die hohe Zahl der Opfer, die lange Dauer der Kämpfe, die ganze Grausamkeit dieses Krieges selbst freispricht.
Hier der ganze Artikel:
Bomben auf Syrien Unser Krieg
Ja - justus- der Artikel von Augstein ist gut und sagt einiges über die verfahrene Situation in Syrien und in der Politik der Staaten, die meinen, in der Lage zu sein, eine friedliche lebenswerte Zukunft weltweit zu schaffen.
Ich meine damit u.a. USA, RUSSLAND, Frankreich...
Man muss natürlich alles lesen, nicht nur das, was du hier zitiert hast, wenn es um seine Gesamteinschätzung geht.
Deshalb noch einige Zusätze zu deinen Zitaten.
"Ohne die westliche Einmischung hätte Assad seine Macht längst stabilisiert und seine nahöstliche Despotie fortgesetzt. Stattdessen schwächte die CIA das Assad-Regime und bereitete so erst den Islamisten den Weg - und dann den Russen. Syrien ist ein weiteres Beispiel für die Fehleinschätzungen amerikanischer Geopolitik."
ODER
"Nach den höchsten Schätzungen wurden im syrischen Krieg vielleicht 4000 Menschen Opfer von chemischen Waffen. Das ist weniger als ein Prozent der Menschen, die in den vergangenen sieben Jahren dort ihr Leben verloren haben. Zählt ein Toter, der in einem Keller elend am Gas erstickt ist, mehr? Weil er sozusagen in einer ganz anderen Liga spielt - politisch, völkerrechtlich - als die Menschen, die ganz konventionell von Raketen, Mörser- und Haubitzengeschossen zerfetzt, von Kugeln getroffen, von Trümmern verschüttet, von Krankheiten und Mangelernährung aufgezehrt wurden? Man wüsste gerne die Ansicht der Toten dazu. Es ist bedauerlich, dass man sie nicht fragen kann."
ODER
"Den Hunderttausenden von Toten in diesem Krieg hat das Völkerrecht, das jetzt verteidigt werden soll, nicht geholfen. Es würde nicht lohnen, ihm mit auch nur einem einzigen zusätzlichen Menschenleben Geltung zu verschaffen. Übrigens geschieht das auch nicht: Nach bisherigen Erkenntnissen wird Assad sein Volk auch nach diesem Luftschlag weiter mit chemischen Waffen quälen können."
ODER
"Der Tod ist real. Die Schmerzen sind real. Aber die Politik des Westens ist surreal. Es geht uns um hygienische Verhältnisse. Rechtshygiene. Moralische Hygiene. Diese Bomben wurden für uns abgeworfen. Nicht für die Opfer des Krieges in Syrien.
Wenn es uns um die Opfer ginge, gäbe es nur eine Lösung: sofortiger Rückzug, damit dieser Krieg endlich endet."