Internationale Politik Der Brennpunkt Syrien

olga64
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von olga64

ES können in Syrien undenkbare Dinge denkbar werden - derUntergang der Assad-Diktatur in weniger als zwei Wochen zeigte dies. Die Neuen regieren nein zerstörtes, wirtschaftlich ruiniertes Land. Die Syrer müssen sich nach der absoluten Herrschaft von Assads Folterknechten intern aussöhnen und es kommt auch die nötige Loslösung von Iran und derHisbollah, evtl. sogar von Russland dazu.
Krieg und Konflikte können die neuen Machthaber nicht brauchen - schon gar nicht mit einem militärisch weit überlegenen Israel, einem Land, das unverhohlen nach nahöstlicher Vormacht greift.
An Mässigung denkt in der Regierung Netanjahus kaum jemand - derzeit sind die Huthis im Jemen dran. Und es ist mehr als zweifelhaft, ob Mr Trump einen Netanjahu an die Zügel nehmen kann und will.

Verbleibt Teheran: Iran hat seit dem 7. Oktober schwerste Rückschläge einstecken müssen: die Hamas in Gaza, die Hisbollah im Libanon, Assad in Syrien.
Das Projekt iranischen Nahost-Vormacht mittels ferngesteuerter Anti-Israel-Milizien ist gescheitert.
Die Iraner könnten versuchen, in Syrien Unruhe zwischen den neuen Machthabern und den alten Assadisten zu schüren - der einfachste Weg in der arabischen Welt, sich der Unterstützung vieler Menschen zu vergewissern ist immer noch das alte Feindbild "Nieder mit Israel und den USA".
Olga

Elbling
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 02.01.2025, 18:47:10

Ich wünsche den Syriern von Herze die Freiheit selbstbestimmt zu leben. Not und Elend müssen doch mal ein Ende haben.

olga64
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von olga64

Als eine der ersten MinisterInnen von Europa reiste unsere Aussenministerin mit ihrem französischen Kollegen nach Damaskus. Befremdlich war schon,dass einer der neuen Machthaber (der immer ein wenig an den jungen Fidel Castro aus Cuba erinnert)  zwar Monsieur aus Frankreich per Handschlag begrüsste, unsere weibliche AussenministerIn jedoch nicht.
Schon ziemlich unhöflich, weil sicher bekannt war, dass viele Kameras dieses Begrüssungszeremoniell auf dem Schirm hatten.
Aber ich denke, sobald es sich abzeichnet, dass Syrien auch von Deutschland Geld benötigt und alles in allem doch das Land ist, in welchem nach der Türkei die meisten syrischen Geflüchteten Unterschlupf seit Jahren finden, könnte sich das ändern.
Eingefallen in diesem Zusammenhang ist mir auch die Unhöflichkeit des Herrn Trump (augenscheinlich kein Anhänger des Islams) unserer damaligen KanzlerIn den Handschlag verweigerte und bei einem Besuch in der Türkei Herr Erdogan und EU-Delegierter gemütlich Platz nahmen auf kitschigen Sesseln und Frau von der Leyen etwas unschlüssig in der Gegend rumstehen liessen.
Da vermischen sich u.U. auch schlechtes Benehmen von irgendwelchen Männern, die denken, sie seien einfach viel wichtiger als irgendwelche Frauen... Olga
 


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Friedensfreund
Friedensfreund
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf olga64 vom 03.01.2025, 19:23:33

Vielleicht entspricht es auch nur islamischen Regeln, dass Frauen nicht mit Handschlag begrüßt werden, sondern indem man die rechte Hand aufs Herz legt, wie bei dieser Begrüßung geschehen. Ich weiß das nicht, man sollte da aber nicht gleich als "Eklat" an die große Glocke hängen, im Sinne von, dass am deutschen Begrüßungswesen die Welt genesen soll, am islamischen selbigen aber untergeht. Ein bissel schicker hätte sich Fr. Baerbock aber schon machen können, so wie sonst auch, und nicht als Cowboy-Lady zum Staatsbesuch rumlaufen.
 

Bruny_K
Bruny_K
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf Friedensfreund vom 03.01.2025, 20:02:33

Nein, das entspricht nicht den islamischen Regeln, wohl aber den islamistischen Regeln. Frau Bearbock wurde ganz einfach nicht wahrgenommen. Den jetzigen Machthabern wird aber daran gelegen sein, dass die Sanktionen aufgehoben werden und außerdem brauchen sie Geld für den Wiederaufbau. Zumindest so lange müssen sie Kreide fressen. Ich traue diesem Bartträger überhaupt nicht über den Weg, lasse mich aber gerne belehren, allerdings von Taten, nicht von Worten.

olga64
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von olga64
als Antwort auf Friedensfreund vom 03.01.2025, 20:02:33

Natürlich machen es die Medien zu einem Eklat, aber damit gewinnt dieser Besuch unserer Aussenministerin auch an Aufmerksamkeit und Wichtigkeit.
Ich denke, sie hat sich in Casual Look gekleidet, weil sie vorher Foltergefängnisse besucht hat und sich die Grausamkeiten des Assad-Clans beschreiben liess.
Stellen Sie sich mal vor, sie wäre dorthin in High Heels mit kürzerem Rock gelaufen - wie sehr hätte man sie wieder getadelt.
Ich finde es gut, dass sie dort war und sie wusste vermutlich auch ,was sie vom Ebenbild des Fidel Castro in jüngeren Jahren zu erwarten hatte. Ihr Schluss-Statement klang da schon aufgeräumter und evtl. gab es doch noch einen Handschlag?
Es stimmt sicher auch nicht, was eine DisputantIn hier schreibt, dass unsere Aussenministerin "nicht wahrgenommen wurde" - es folgte ja ein stundenlanges Gespräch und die neuen Machthaber wissen sicher sehr genau, dass sie für den Wiederaufbau des von Assad, den Russen und Iranern völlig zerstörten Landes die Hilfe der Nichtgläubigen benötigen.
Gut fand ich auch, dass sie offiziell erklärte, es würde kein Geld aus Deutschland geben, um islamistische Strukturen mit Ungerechtigkeiten gegen Ethnien und Frauen zu finanzieren.
Wie das natürlich die deutsche Nachfolgeregierung sehen wird, wird man sehen. Aber auch ein Herr Merz wird nie allein regieren können, ebenso wenig im Verbund mit Herrn Söder - da sitzen dann auch noch andere Entscheider am Koalitionstisch.
Bin schon gespannt, wie ein evtl. Besuch von Frau von der Leyen dort ablaufen wird - denn diese Hilfen dürften vermutlich noch wichtiger sein als jene aus Deutschland. Olga


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Friedensfreund
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von Friedensfreund
als Antwort auf Bruny_K vom 03.01.2025, 20:11:55

Danke Bruny_K für die Information, wusste ich so nicht, ich dachte, dass dies zu den üblichen Begrüßungsregeln gehört, so, wie bspw. auch die asiatischen, die deutlich von den unsrigen abweichen.

olga64
olga64
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von olga64
als Antwort auf Bruny_K vom 03.01.2025, 20:11:55
Nein, das entspricht nicht den islamischen Regeln, wohl aber den islamistischen Regeln. Frau Bearbock wurde ganz einfach nicht wahrgenommen.
Wie schauerlich! Ging es Ihnen auch so, wenn Sie dort - wie Sie seit Jahren immer wieder stolz berichten - auf Geschäftsreise waren? Wurde dann einem evtl. Mann an Ihrer Seite die Ehre zuteil - oder war es, wie anzunehmen, bei Ihnen natürlich gaaaanz anders? Olga
Michiko
Michiko
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Bruny_K vom 03.01.2025, 20:11:55
Nein, das entspricht nicht den islamischen Regeln, wohl aber den islamistischen Regeln. Frau Bearbock wurde ganz einfach nicht wahrgenommen. Den jetzigen Machthabern wird aber daran gelegen sein, dass die Sanktionen aufgehoben werden und außerdem brauchen sie Geld für den Wiederaufbau. Zumindest so lange müssen sie Kreide fressen. Ich traue diesem Bartträger überhaupt nicht über den Weg, lasse mich aber gerne belehren, allerdings von Taten, nicht von Worten.
Das wird ein Prozess sein Bruny, nicht von heute auf morgen. Der Bartträger hat im eigenen Land noch viele Feinde und soll so eine funktionsfähige Regierung auf die Beine stellen, etwas, das er wohl nicht gelernt hat. Hilfen jeder Art sind willkommen, natürlich und wenn jedes Land Bedingungen daran knüpft, ist das nicht einfach. Politisches Parkett ist schlimmer als Eis, besonders in diesem Fall.
Bruny_K
Bruny_K
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RE: Der Brennpunkt Syrien
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf olga64 vom 03.01.2025, 20:35:38

Tja, was Sie glauben ist mir egal Olga. Ich war in diesen Ländern als Geschäftsfrau und wurde mit Respekt behandelt, auch begrüßt. Mit Islamisten hatte ich in keinem Land zu tun. Nur in Japan wurde nicht per Handschlag begrüßt, sondern mit einer Verneigung. Von beiden Seiten übrigens.


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