Internationale Politik Der Brennpunkt Syrien
Tut mir leid, Markus, wenn Sie sich durch meine Provokation gestört fühlen - mir ergeht es ebenso, wenn ich so manche Berichte lesen muss.
Aber glauben Sie wirklich ,dass es nicht Leute gibt (in Syrien und auch anderswo), die diesen Assad gerne dort wieder sähen? Es gab ja bis vor sehr kurzem auch noch in diesem Forum DiskutantInnen, die Assad nie als mörderischen Diktator sahen mit einem hohen, familiären Drang zu unsäglichen Grausamkeiten.
Dessen Situation dürfte problematisch werden, wenn sich Putin von ihm abwendet oder ihn gar ausliefert nach Syrien, wo er dann wirklich erwartet wird, damit er entsprechend bestraft wird. Olga
Wenn ich mich recht entsinne, bemerkte ich bereits, dass Syrer, die sich hier eine Existenz aufgebaut haben, bleiben können, wenn sie denn möchten.
Und was die einmalige Unterstützung für Heimkehrer angeht - wenn die Leute hier bleiben, wird es für uns viel teurer.
Simiya
Was meint denn sehr frühzeitig. ?....Hallo aixois,
....Auch BMZ Ministerin hat ihrerseits schon am 11.12. deutlich gesagt , was Erwartungen sind....
...von der Forderung, die Russen rauszuwerfen, und die Hilfe mit der Verabschiedung einer Verfassung (HTS sagt, sie brauchen dazu 2- 3 Jahre..... - gibt es vorher also keine Hilfe ?...
alle westlichen Politiker sollten jetzt mal aus alten Fehlern im Nahen Osten lernen. Das heißt auch den Gedanken verabschieden, dass die Welt nur am westlichen Wesen genesen kann. Und Hilfe nicht gleich wieder an Forderungen knüpfen, was im neuen Syrien jetzt zu geschehen hat.
Niemand kann zur Zeit sagen, wohin sich Syrien jetzt entwickelt. Aber die vielen unterschiedlichen Gruppen in Syrien müssen das entscheiden, nicht Kräfte von Außen.
Die Probleme für ein neues Syrien sind riesig und der Westen ist materiell vergleichsweise reich und sollte helfen, auch politisch, wenn er gefragt wird. Aber wer wirklich helfen will, stellt keine Bedingungen. Auch das sollte der Westen jetzt lernen.
Nick42
Tut mir leid, Markus, wenn Sie sich durch meine Provokation gestört fühlen - mir ergeht es ebenso, wenn ich so manche Berichte lesen muss.Hallo? Wo haben Sie das gelesen? Ich kann mich aber erinnern, dass Sie um die armen Kinder der Familie besorgt waren! Ist auch irgendwie seltsam. Wären es 8- oder 10-jährige, könnte man das eventuell nachvollziehen. Aber in dem Fall...
Aber glauben Sie wirklich ,dass es nicht Leute gibt (in Syrien und auch anderswo), die diesen Assad gerne dort wieder sähen? Es gab ja bis vor sehr kurzem auch noch in diesem Forum DiskutantInnen, die Assad nie als mörderischen Diktator sahen mit einem hohen, familiären Drang zu unsäglichen Grausamkeiten.
Dessen Situation dürfte problematisch werden, wenn sich Putin von ihm abwendet oder ihn gar ausliefert nach Syrien, wo er dann wirklich erwartet wird, damit er entsprechend bestraft wird. Olga
Simiya
Tja - alles hat seine zwei Seiten.
Da die meisten SyrerInnen oft schon 10 Jahre und länger bei uns sind, nehme ich an,dass die meisten nun ihre Einbürgerung vorantreiben werden, um bald einen deutschen Pass zu erhalten. Sehr oft sind deren Kinder ja schon hier geboren und bereits Deutsche.
Bis sich dann die Lage in Syrien normalisiert, wird es vermutlich einen weiteren Brennherd irgendwo auf derWelt geben,d er dann für Aufregung sorgt.
Evtl. im Iran? Olga
Ich glaube nicht, dass irgendein Staats-/Regierungschef in absehbarer Zeit nach Damaskus pilgert, um den derzeitigen Machthabern (immer noch Angehörige einer Terrororganisation !) ihre Aufwartung zu machen.Ursula v.d.L. wird nach ihrer Genesung sicherlich auch einen Besuch bei den Machthabern in Syrien planen. Das mag möglicherweise noch einige Zeit dauern. Man erfährt ja jeden Tag mehr in welche Richtung sich das Land entwickelt ...
Das wäre nicht nur gegen die diplomatischen Gepflogenheiten , sondern könnte leicht als unterwürfige Anbiederung verstanden werden. Von den guten Beziehungen zu den Staaten, die sich derzeit in Syrien benehmen als wären sie dort zuhause (Israelis, Türken, USA, ...) , ohne Rücksicht auf irgendwelche Machthaber in Damaskus, ganz zu schweigen.
Das wäre für einige der HTS Genossen ehrenrührig , auch demütigend, sicher nicht karrirerefördernd.
Von größerer Bedeutung ist die Absicht der EU Kommission (EK) , ihre diplomatische Vertretung in Syrien in naher Zukunft wieder zu eröffnen. Herr Ohnmacht, ein Münchner, (Michael Ohnmacht seit Sommer 24, als chargé d'affaires a.i. Chef der EU Delegation in Syrien, chargé d'affaires a.i.) dürfte schon auf seinen Koffern sitzen.
Ohmacht bzw. sein Team haben auch unter Assad sog. 'field visits' nach Syrien unternommen und es ist anzunehmen, dass Ohnmacht, der gut arabisch spricht und den Nahen Osten sehr gut kennt, auch gut informiert ist, was vor sich geht und daher auch in der Lage, falls nötig, Botschaften von seiner Chefin vertraulich an die richtigen Stellen weiterzureichen.
So funktionieren - ganz ohne Medienauftritte - Botschaften und auch der Europäische Auswärtige Dienst der EK (EEAS).
Ich denke, auch andere Länder werden so allmählich ihre verlassenen Botschaften wieder mit einer 'Stallwache' besetzen, gar 'symbolisch' wiedereröffnen, in erster Linie um die notwendigen Renovierungsarbeiten zu organisieren bzw. durchführen zu lassen. Aber natürlich auch, um Kontakte herzustellen , Gesprächskanäle aufzumachen.
Für mich wäre außerdem von besonderem Interesse, mehr , bzw. überhaupt etwas in unseren Medien darüber zu erfahren, welche Rolle der "Rat der syrischen Charta" (Berlin) in diesen Tagen spielt bzw. spielen kann, z.B. indem er seine gemeinsame Charta von 2017/18 in den Reformprozess einbringt, er ist eine gute Diskussionsgrundlage für die Ausarbeitung einer syrischen Verfassung.
Angeblich sollen ja die alawitischen Mitglieder des Rats maßgeblich mitgewirkt haben, dass der Umsturz weitgehend unblutig verlief, was bedeuten würde, dass Assads eigener 'Stamm' ihn im Stich gelassen und einen Wechsel mitbetrieben hatte.
Es scheint so, als getrauten sich jetzt die Menschen in Syrien allmählich zu erzählen, was sie so erlebten während der Assad`schen tödlichen Knechtherrschaft.
Angeblich sollen ja die alawitischen Mitglieder des Rats maßgeblich mitgewirkt haben, dass der Umsturz weitgehend unblutig verlief, was bedeuten würde, dass Assads eigener 'Stamm' ihn im Stich gelassen und einen Wechsel mitbetrieben hatte.
Da berichten Soldaten,dass sie so wenig Sold erhielten,dass sie nebenbei Taxi fahren mussten, um sich und ihre Familien zu ernähren.
Als dann die Rebellen anmarschierten, zogen sie ihre Uniformen aus und schmissen sie auf die Strasse und flohen. Dazu kam dann natürlich noch,dass a uch Putins Truppen und dieIraner Assad nicht mehr zu Hilfe eilen konnten aufgrund militärischer Überbeschäftigung in anderen Bereichen und dann erscheint es fast logisch,dass die Familie Assad schnell einen Privat-Jet organisierte, um sich unter Putins Schutzschirm zu begeben.
Aber ob diese Idee auf lange Sicht wirklich so gut war? Olga
alle westlichen Politiker sollten jetzt mal aus alten Fehlern im Nahen Osten lernen. Das heißt auch den Gedanken verabschieden, dass die Welt nur am westlichen Wesen genesen kann.Dein Wort in deren Ohren, nicht nur, aber besonders, den 'westlichen' Politiker-Ohren !
Syrien muss zu sich finden, sich selbst definieren , bisher hat ihm die Geschichte dazu noch sehr wenig Gelegenheit gegeben, viel zu lange war es imperialistischer Fremdherrschaft unterworfen, die der Herausbildung einer eigenen, tragfähigen syrischen Identität im Wege stand.
Wenn man die Forderungen/Vorschläge z.B. der kurdischen Frauen (Rojava) oder der syrischen Intellektuellen/Führungspersönlichkeiten (Miglieder des Rats der Syrischen Charta) liest, dann erkennt man, dass die SyrerInnen durchaus dazu in der Lage sind, sich selbst zu berappeln, viele ungebetene Ratschläge oder gar Drohungen von außen wirklich nicht brauchen.
Dass Deutschland riskiert, seinen Vertrauensvorschuß noch weiter zu verspielen, erkennt man an den Reaktionen der kurdischen militanten Frauen auf die Forderung unserer Aussenministerin , den Kurden/Kurdinnen ihre Waffenwegzunehmen mit denen sie die IS bekämpft haben und die sie gegen die Angriffe der demokratischen Türkei zur Verteidigung ihrer Existenz brauchen.
Tagesschau (20 12 2024) " Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat - wie die Türkei - gefordert, dass kurdische Rebellen in Nordsyrien ihre Waffen niederlegen und in die syrische Sicherheitsarchitektur eingegliedert werden."
Welche "Sicherheitsarchitektur" damit wohl gemeint sein sollte ???
Waffenübergabe an die HTS Rebellen etwa ?
um sich unter Putins Schutzschirm zu begeben.
Aber ob diese Idee auf lange Sicht wirklich so gut war?
Gute Frage, die eine erste Antwort bekommen haben könnte, falls das Gerücht des Giftstoffanschlags auf Assad sich bewahrheiten sollte.
" Der mutmaßliche Giftanschlag wirft ein Schlaglicht auf die prekäre Situation gestürzter Machthaber im Exil. Während Putin seinem Verbündeten zwar Schutz gewährt, zeigt der Vorfall, dass selbst Moskau keine absolute Sicherheit garantieren kann. Die Ereignisse erinnern auf erschreckende Weise an frühere Vergiftungsfälle, die sich auf russischem Boden ereignet haben. "
Eine offizielle Bestätigung dieser Berichte durch russische Behörden steht allerdings noch aus. Quelle u.a.
Und leider wird seitens der Bundesregierung einmal mehr der falsche Weg beschritten, indem versucht wird, unsere Werte in Länder zu exportieren, die unsere Werte ablehnen. An unserem Wesen muss nicht schon wieder die Welt genesen, und unserer noch-Außenministerin steht es nicht an, mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt zu jetten. Bestes Beispiel dafür, wie deren "feministische Außenpolitik" bei solchen Herrschern ankommt war dieses Foto, welches die HTS auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlichte, und Frau Baerbock verpixelt darstellte:
An der Zukunft Syriens wollen viele aus Eigennutz mitmischen.