Internationale Politik Der Brennpunkt Syrien
Diese dauert eine Stunde und Hörerinnen können dann anrufen
und ihre Meinung zu einem bestimmten Thema sagen.
Thema heute: Rückführung syrischer Geflüchteter.
Alle, die angerufen haben waren gegen eine Rückführung.
Einige hatten die Argumentation, dass die Syrer gut integriert
sind und in Bereichen arbeiten, in denen Fachkräftemangel vorliegt.
Andere widersprachen diesem " Nützlichkeitsprinzip " und vertraten
die Ansicht, dass sie hier Rechte habe, auch dann, wenn sie wenig
oder keinen " Nutzen " für unsere Gesellschaft hätten. Nach dem
reinen Nützlichkeitsprinzip zu fragen, das wäre ethisch betrachtet
generell fragwürdig, nicht nur bezogen auf Geflüchtete.
Bei der Einschätzung der Situation in Syrien waren die Anrufer
einer Meinung: Viel zu instabil. Einige hofften auf eine Art
demokratischer Staat.
Aber die Mehrheit hielt dies für sehr unwahrscheinlich, weil es nicht
" das Volk " war, dass das Assad-Regime zu Fall gebracht habe, von
daher sei der Vergleich mit dem Mauerfall nicht angebracht, sondern es
waren islamistische Milizen unter der Führung der HTS.
Ich selber bin gegen Abschiebungen.
Habe ich bereits öfter geschrieben.
Mir bereiten sie Bauchschmerzen.
Das Wort ist schon schrecklich.
Und Remigration/Rückführung ist in diesem Zusammenhang
auch nicht besser.
Anna
So ist es.
Dennoch sind für die Betroffenen durch die aktuelle Entwicklungen neue Unwägbarkeiten entstanden, denn ein Schutzstatus kann wiederrufen werden.
Wer einen dauerhaften, unbefristeten Aufenthaltstitel hat, darf in Deutschland bleiben. Die Behörden könnten aber bei Menschen im Asylverfahren oder mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung – oft mit dem subsidiären Schutzstatus – die Ausreise anordnen. Dabei geht es um mehrere hunderttausend Menschen.
Ob jemand zurück müsse, ist dann jeweils eine Einzelfallentscheidung.
Hier nachvollziehbar erklärt: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/syrien-ohne-assad-was-heisst-das-fuer-gefluechtete-in-deutschland,UWRon4h
Mareike
Ich habe das ungute Gefühl, dass sich eben jetzt gerade Scholz und Macron "profilieren" wollen (Wahl,-und Machtkampf) und dabei wird eben alles gemacht, um "gut" auszusehen.
Nur nützt das den Syriern vielleicht nicht viel...die Lage muss sich doch erstmal sortieren und dann...irgendwann... ist es überhaupt möglich, neu zu denken, zu handeln.
Das alles braucht Zeit, viel Zeit ggf. !
Kristine
Ich selber bin gegen Abschiebungen.Da bin ich gleicher Meinung.
Habe ich bereits öfter geschrieben.
Mir bereiten sie Bauchschmerzen.
Das Wort ist schon schrecklich.
Und Remigration/Rückführung ist in diesem Zusammenhang
auch nicht besser.
Anna
Aber nun wird dennoch deutlich, dass man Re-Migration auch aus einer anderen Warte betrachten kann.
Sollte sich die politische Situation in Syrien einigermaßen stabilisieren, wäre das Land auf Fachkräfte zum Wiederaufbau angewiesen.
Für wie viele Syrer, die nunmehr fast ein Jahrzehnt in De leben, mühsam die Sprache lernten, sich etwas aufbauten, deren Kinder hier geboren wurden, zur Schule gingen, möglicherweise nun weiterführenden Schulen besuchen, wäre eine freiwillige Rückkehr ins Heimatland eine lukrative Option?
Ich denke dabei an eine Ärztin aus dem Kosovo.
Sie arbeitete hier als schlechtbezahlte Pflegekraft in einem hiesigen Krankenhaus.
Sie war eine sympathische Kollegin meiner jüngsten Tochter.
Ihre Kinder besuchten das hiesige Gymnasium.
Groß war das Entsetzen, als diese Familie zur Remigration gezwungen wurde.
Für uns unvergessen - im Grunde aber nur unser "Erfahrungsbericht", weil die Tochter mit dieser Familie befreundet war.
Mareike
Zur Situation der kurdischen Gebiete in Syrien.
Anna
Für mich muss zu Abschiebungen erst mal ein Konzept erarbeitet werden.
.....Ich selber bin gegen Abschiebungen.
Habe ich bereits öfter geschrieben....
Beispiele:
Empfinden die Menschen es als ihre Heimat, wohin sie abgeschoben werden?
Gibt es zuverlässige Kontakte zu diesen Ländern? Ist es mit diesen Ländern abgestimmt?
Haben die Abgeschobenen Straftaten in Deutschland begangen?
Wer kann kontrollieren, ob Abgeschobene gleich wieder illegal nach Europa zurückkommen?
Das ist nur teilweise geklärt. Aber solange das so ist, machen Abschiebungen keinen Sinn.
Nick42
Ich denke, dass in dieser Hinsicht einiges gleichzeitig ablaufen wird. Also einerseits Diejenigen, die nur auf diesen Moment gewartet haben und nun gern zurückkehren möchten, andererseits Diejenigen, die festgestellt haben, dass das Leben hier in Deutschland doch angenehmer ist, als das in ihrer Heimat, auch im Hinblick auf Bildung und Ausbildung ihrer Kinder. Und diese werden hierbleiben, so es unsere Rechtslage zulässt. Freiwillig gehen werden sicher auch die Errichter der syrischen Parallelgesellschaften nicht, deren Gelderwerb zu oft in der OK begründet ist. Geldwäsche, Drogenhandel, kriminelle HAWAL- Kreditgeschäfte, eigene Gerichtsbarkeit usw.
Und gehen müssen all jene, deren Asylgrund sich mit dem Sturz des Assad-Regimes erledigt hat.
So ist es.
Ich werde jetzt hier ganz bestimmt kein Fass aufmachen mit Informationen, Spekulationen, Vermutungen, könnte, sollte, müsste...aus dem Internet hochladbar schon mal garnicht. Im Moment kann niemand seriöse Angaben machen in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird.
Dennoch sind für die Betroffenen durch die aktuelle Entwicklungen neue Unwägbarkeiten entstanden, denn ein Schutzstatus kann wiederrufen werden.
Wer einen dauerhaften, unbefristeten Aufenthaltstitel hat, darf in Deutschland bleiben. Die Behörden könnten aber bei Menschen im Asylverfahren oder mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung – oft mit dem subsidiären Schutzstatus – die Ausreise anordnen. Dabei geht es um mehrere hunderttausend Menschen.
Ob jemand zurück müsse, ist dann jeweils eine Einzelfallentscheidung.
Hier nachvollziehbar erklärt: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/syrien-ohne-assad-was-heisst-das-fuer-gefluechtete-in-deutschland,UWRon4h
Mareike
Ich denke, dass in dieser Hinsicht einiges gleichzeitig ablaufen wird. Also einerseits Diejenigen, die nur auf diesen Moment gewartet haben und nun gern zurückkehren möchten, andererseits Diejenigen, die festgestellt haben, dass das Leben hier in Deutschland doch angenehmer ist, als das in ihrer Heimat, auch im Hinblick auf Bildung und Ausbildung ihrer Kinder. Und diese werden hierbleiben, so es unsere Rechtslage zulässt. Freiwillig gehen werden sicher auch die Errichter der syrischen Parallelgesellschaften nicht, deren Gelderwerb zu oft in der OK begründet ist. Geldwäsche, Drogenhandel, kriminelle HAWAL- Kreditgeschäfte, eigene Gerichtsbarkeit usw.Ich sehe das ähnlich, Friedensfreund.
Und gehen müssen all jene, deren Asylgrund sich mit dem Sturz des Assad-Regimes erledigt hat.
Es werden sicherlich ( zur gegebenen Zeit wohlgemerkt! ) viel gehen, wo wir sagen würden "Schade, wäre schön wenn sie geblieben wären!" , aber es werden auch welche dabei sein, die wir gerne außer Landes sehen würden, die aber nicht gehen wollen. Einige mögliche Gründe hast du ja aufgezählt.
Da würde ich die Interessen unseres Landes höher bewerten, ohne Willkür, auf dem Boden des geltenden Rechts.
MarkusXP