Internationale Politik Der Brennpunkt Syrien
Ich denke, wir sollten mal abwarten wie sich alles in der Zukunft gestaltet, denn es ist noch alles offen.
Doch fand ich auch die eigenen, erlebten Erfahrungen hier auf dieser Seite sehr informativ.
poldy
Putin Blamage. Phil.
Militärexperte analysiert Putins Syrien-Blamage: „Wenn ich Scholz wäre, würde ich ihn nicht mehr fürchten“
QUELLE FOCUS
Montag, 09.12.2024, 17:57
Der Sturz Assads und der Ukraine-Krieg setzen Russland unter Druck. Der Schweizer Militärexperte Albert Stahel erklärt, warum Putin geschwächt ist, Trump eine klare Strategie verfolgt – und wieso der Kremlchef weltweit an Glaubwürdigkeit verliert.
Die geopolitische Lage hat sich für Kremlchef Wladimir Putin dramatisch verschärft: Der Kollaps des syrischen Regimes unter Bashar al-Assad bringt Russland in Bedrängnis, und auch der Ukraine-Krieg fordert weiter Tribut. Der Schweizer Militärexperte Albert Stahel analysiert für FOCUS online die Folgen und erklärt, warum er Putin aktuell für geschwächt hält.
Donald Trump , der designierte US-Präsident, hat nach dem Umsturz in Syrien Kremlchef Putin aufgefordert, den Krieg in der Ukraine zu beenden. „Ich kenne Wladimir gut. Jetzt ist seine Zeit zum Handeln gekommen. China kann helfen. Die Welt wartet!“, mahnte Trump. Weiter forderte er eine „unverzügliche Waffenruhe“ und appellierte an Kiew und Moskau, Verhandlungen aufzunehmen.
Syrien-Kollaps spielte bei Trump-Ansage Schlüsselrolle
Doch warum hat Trump ausgerechnet diesen Zeitpunkt gewählt?
Stahel sieht eine klare Strategie: „Trump will vor seiner Amtseinsetzung Tabula rasa machen, was die geopolitischen Konflikte betrifft, die die USA betreffen. Sein Fokus liegt darauf, die Bühne frei zu machen für Themen wie Migration, China, Energie, Zölle und Steuern.“
Der Syrien-Kollaps habe dabei eine Schlüsselrolle gespielt: „Trump hat das Regime von Putin bereits als geschwächt bezeichnet – wenn auch verklausuliert. Mit der Niederlage in Syrien hat Russland einen totalen Gesichtsverlust erlitten.“
„Mit der Niederlage in Syrien hat Russland totalen Gesichtsverlust erlitten“
Für Stahel steht fest, dass Russland durch den Sturz Assads und die anhaltenden Konflikte in der Ukraine in eine prekäre Lage geraten ist: „Das Regime von Putin ist geschwächt: durch die Wirtschaftssanktionen, die Verluste im Ukraine-Krieg und jetzt das Debakel in Syrien. Wenn ich Scholz wäre, dann würde ich Putin nicht mehr fürchten.“
Die Ankündigung Trumps, die Ukraine-Hilfe „wahrscheinlich“ zu kürzen, sei indes mit Vorsicht zu genießen. „Das ist eine bewusste Strategie. Trump will die Drohung an Putin, dass die USA die Ukraine massiv aufrüsten könnten, wenn es zu keinem Waffenstillstand kommt, abschwächen. Es ist ein taktisches Manöver.“ Syrien – ein verlorenes Kapitel für Putin
Karl - ich glaube mich zu erinnern, dass auch Du und Margit zur Zeit als es mit der sog. Flüchtlingskrise losging, Freundschaften zu geflüchteten SyrerInnen aufgebaut hattet.
Besteht diese Verbindung noch?
Die bei uns lebenden, die ich nun auch seit dieser Zeit kenne und schätze, haben jetzt das Problem: hierbleiben oder zurück in eine Heimat, an die man wenige gute Erinnerungen hat, bzw. die Kinder überhaupt keine, da sie zum Zeitpunkt der Flucht zu klein waren.
Aber diese Familie hat mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft, ist beruflich und gesellschaftlich gut integriert und können sich vermutlich auch als Besucher nach Syrien aufmachen mit der Möglichkeit zur unproblematischen Rückkehr nach Deutschland. Ich wünsche es den Menschen sehr - . Olga
...Dem ist jedenfalls zuzustimmen. Russland hat in Syrien den Fall Assads nur hinausgezögert und eine unheilvolle Rolle gespielt. Jetzt versucht Putin in Windeseile die Fronten zu wechseln, um seine zwei Stützpunkte weiter betreiben zu können.
Dieser Krieg hätte viel früher beendet werden können; es hätte weniger Tote, Geflüchtete, Gefangene usw. gegeben
...
Russland und der Iran sind beide durch die Ereignisse wesentlich geschwächt worden. Putin ist auch vor Augen geführt worden, wie schnell es gehen kann, wenn sich ein Regime nur durch Unterdrückung an der Macht gehalten hat.
Karl
Dazu kommt, dass es verfrüht wäre, über einen Aufnahmestopp von Syrern zu entscheiden oder über Rückführungen.
Es ist Wahlkampf - aber trotzdem dürften Unionspolitiker selbst nicht über Aufnahme oder Nichtaufnahme entscheiden; das erledigen auf bestehender Gesetzesgrundlage die Bundesämter für Migration,die aber seit Jahren extrem überfordert sind und nun vermutlich nach Prioritäten einordnen und entscheiden.
Unionspolitiker machen sich bereits Gedanken darüber.
Ich hoffe nur, dass man nicht auf eine ähnliche Idee kommt ,wenn es um die Einbürgerung von SyrerInnen in unserem Land geht. DAs viele von diesen bereits bis zu 10 Jahren bei uns leben und die entsprechenden Kriterien erfüllen dürften, werden sie ihre Anträge gestellt haben und hoffen,dass bald deutsche StaatsbürgerInnen sein werden. Olga
Liebe Olga,
ich habe eben die Seite 3 der SZ gelesen, die du ja sicher auch gelesen hast: Die Nacht, als der Diktator floh
Diesen Bericht sollte eigentlich jeder und jede gelesen haben, um diesen Massenmörder Assad richtig beurteilen zu können, es ist nicht zu fassen, welche Morde und Folterungen er auf dem Gewissen hat, all das wurde ja schon vor Jahren hier diskutiert und immer von denselben Leuten abgestritten, die es nicht wahrhaben wollten.
Nur einen Satz zitiere ich aus dem Bericht:
„Keine Kriegspartei, auch nicht der später aufkommende IS, ist für annähernd so viele Tote verantwortlich wie Assads Regime.“
Und dieser Satz will ja schon was heißen.
Mehr will ich jetzt gar nicht mehr dazu schreiben, ich habe keine Lust mehr zu weiteren Ausführungen.
Ich weiß, wo ich mich seriös informieren kann, das reicht mir.
Den ätzenden Sarkasmus mal beiseite gelassen : was ich lese von den Redakteuren 'vor Ort' (die ja bislang unter Assad d.J. so gut wie gar nicht ins Land durften) ist: wir sind überrascht, haben keine Ahnung, was da in Idlib vom Abu Muhammad al-Dschaulani vor sich ging und geht (die einen sprechen von 'tief verschleierten Frauen', andere wissen was von einem freien Umgang mit dem 'Verhüllen'), wissen nicht, wer da alles mitmacht und haben auch keine Ahnung, was die alle wollen bzw. wie es jetzt weitergehen wird...dass Selbsterlebtes von vor ca. 16 Jahren den aktuellen Berichten der Redakteure, die das Ganze direkt vor Ort beobachten und darüber berichten,
Ich jedenfalls teile die Ansicht, dass 'Selbsterlebtes', Kontakte, Zusammenleben, Zusammenarbeiten, längere Aufenthalte (keine touristischen Kurztrips) ... durchaus zum besseren Verständnis der Betroffenen beitragen. Wobei man aufpassen muss, nicht einfach 'Meinungen' von Einheimischen für bare Münze zu nehmen, die sind durchaus auch subjektiv gefärbt, aber auch das ist ja instruktiv und gibt Hinweise zum jeweiligen spezifischen kulturellen Umfeld bzw. Sozialisierungsprozess.
Eigene Erfahrung hilft beim Verstehen, ersetzt aber nicht die Erarbeitung einer eigenen Meinung.
Wenn 'Selbsterlebtes' so wenig Aussagekraft hat, dann könnten sich ja die Redakteure ihre ganze Beobachterei 'vor Ort' sparen.
Und wenn dann der Journalist 'vor Ort' dann z.B. aus Kairo berichtet, was alle ohnehin schon wissen, dann ...
Dass aber so wenig über die 'Rebellen' ( und die Unterstützer im Hintergrund ) bei uns bekannt ist, überrascht doch einigermaßen.
Ich kann nicht glauben, dass z.B. die Syrer hier, oder auch unsere Geheimdienste und unsere Militärs vor Ort , so gar keine Ahnung hatten, was sich da über längere Zeit vorbereitete.
Dass al-Dschaulani eines Morgens aufgestandenn ist, in die Hände geklatscht hat und rief: so Leute, heute ist mir danach, auf geht's, jetzt wollen wir mal nach Aleppo und
dann weiter Richtung Damskus marschieren ... ist wohl nicht anzunehmen.
Meine vorläufige Erklärung: wir hatten die Entwicklung nicht auf dem Schirm, uns war Syrien einfach weitgehend 'wurscht' geworden, gab es doch andere, 'heißere' Krisenherde.
Zunächst einmal sollten wir m. M. n. aufmerksam auf die Reaktionen der Flüchtlinge achten. Sie freuen sich sehr und sie werden wissen warum. Der Massenmörder ist weg.Das wird sicher auch andere Berufszweige betreffen. Aber ich vermute, wer sich hier eine Existenz aufgebaut hat, der wird wahrscheinlich hier bleiben. Es sei denn, der gesamte Rest der Familie lebt in Syrien. Doch hier haben die Menschen Wohnung, Beruf, Einkommen, die Kinder gehen zur Schule - sollen sie das alles aufgeben, um in ein zerbombtes Land zurück zu kehren und dann wieder bei Null anfangen? Es gibt Flugzeuge! Wenn die Lage in Syrien stabil ist, können ruck-zuck Besuche gemacht werden. An eine "Massenflucht" zurück glaube ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht.
Natürlich darf man sich Sorgen machen, ob nun wirklich alles besser wird, aber negieren wir doch nicht alle Hoffnungen gleich zu Beginn ohne Wissen!
Ich jedenfalls wünsche mir von Herzen, dass die Hoffnungen der Millionen von Flüchtlingen in Erfüllung gehen und viele von ihnen wieder in der Heimat gebraucht werden.
In deutschen Krankenhäusern geht allerdings bereits die Angst um, Personal zu verlieren, das dringend gebraucht wird.
Karl
Simiya
Warum? Weil es nicht um das Thema selbst geht, sondern darum unliebsame Diskutantinnen vorzuführen. Das könnte verhindert werden, so man denn wollte. Es könnte auch unnötiger Streit vermieden werden, wenn das gewollt wäre.
Ich darf zumindest mit Fug und Recht behaupten, dass ich Erfahrungen in Ländern, die andere nicht einmal betreten hätten, machen durfte. Ich hätte mich ja auch irgendwo an einem Strand räkeln können 😁
Für einen, der das Zeitgeschehen verfolgt ist das, was der Assad Clan und seine Helfershelfer in Syrien machten, nun aber wirklich seit Jahrzehnten bekannt und offensichtlich auch schon hier diskutiert.
Was mit der Aussage gemeint ist :
"all das wurde ja schon vor Jahren hier diskutiert und immer von denselben Leuten abgestritten, die es nicht wahrhaben wollten."verstehe ich nicht, da da mit ominösen Andeutungen gearbeitet wird, als ob es UserInnen gegeben hätte -gar heute noch gibt ? - die diese Gräueltaten in Abrede gestellt hätten.
Ich finde das nicht fair, denn ich kann den Wahrheitsgehalt nicht nachprüfen ("vor Jahren" ?) und fühle mich daher unwohl mit dem Gefühl, hier gäbe es Leugner oder gar Befürworter der Assadschen Verbrechen.