Internationale Politik Corona - ein Dauerthema

weserstern
weserstern
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Elbling vom 28.06.2024, 19:50:42
ich spreche nur selten darüber,  auch meinen Mann haben die vielen Informationen sehr geschockt.Nach seinen Vorerkrankungen wollte er gern geimpft werden.  Doch nach der Impfung hat er einen allergischen Schock erlitten  und ist 14 Tage später im KH verstorben. Durch all die Coronamaßnahmen im KH haben wir es noch geschafft, ihn  zu erreichen, er hatte auf mich gewartet und ist dann 10 Minuten später verstorben.

Ja was wäre ohne die Impfung geschehen


 
lupus
lupus
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von lupus
als Antwort auf Zaunkönigin vom 28.06.2024, 18:59:32

Hallo Zaunkönigin
Du schriebst: Ich gehe nicht davon aus, dass wir den Ursprung mit Sicherheit erfahren werden.

Das halte ich für eine sehr realistische Prognose.

Wir werden ja nicht mal erfahren, wer die Gasleitung gesprengt hat.
Es sei denn, in einer solchen Angelegenheit tritt mal einer wie Assange auf.

lupus

aixois
aixois
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von aixois
als Antwort auf Zaunkönigin vom 28.06.2024, 18:47:33

Der Katastrophenschutz und dazugehörige Vorsorgemaßnahmen fallen in die Zuständigkeit der Länder.

Der Katastrophenschutz hat aber nichts mit der Corona-Seuche zu tun.

"Maßnahmen gegen gemeingefährliche oder übertragbare Krankheiten beim Menschen ..." fallen unter die sog. 'konkurrierende Gesetzgebung" ( Art. 74 Abs. 1 Nr. 19 GG), d.h. wenn der (zuständige) Bund Gesetze/Verordnungen erlässt, tritt für die Länder in der Regel eine "Sperrwirkung" ein, d.h. die Länder dürfen für die vom Bund 'erschöpfend' geregelten (oder ganz bewusst nicht geregelten)  Maßnahmen usw. keine eigenen Gesetze mehr erlassen (Bayern hat das trotzdem getan, in dem Fall geht Bundesrecht vor, d.h. das Landesrecht ist nichtig).

Das Infektionsschutzgesetz (IfSG § 32; 28 ff, IfSG) ermächtigt aber explizit die Landesregierungen in bestimmten Bereichen durch eigene Rechtsverordnungen Verbote und Gebote zu erlassen, die auch bestimmte Grundrechte beschränken können.

Rechtsverordnungen sind keine Gesetze und bedürfen daher keines langwierigen Parlamentsbeschlusses (!) , sofern eine gesetzliche Ermächtigung gegeben ist.

Der Sinn, den Ländern zu ermöglichen,  ihre eigenen Verordnungen zu erlassen, liegt darin, den landesspezifischen Eigenarten/Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

Die Haupursache für den ganzen Hick Hack sehe ich darin, dass man das Management (Erlass von Verordnungen usw.) keinem professionellen Fachgremium (entscheidungsbefugter Krisenrat) überlassen hat, sondern den Laienspielern der Politik, mit ihrem Nichtwissen und ihren Eitelkeiten (man sah es nicht gern, wenn Fachleute beliebter waren als man selbst) und ihrem Misstrauen gegenüber manchen Wissenschaftlern (wir haben die besseren - nein wir !) geglänzt haben.
Wie lange hat  es gedauert, bis sie endlich einen erfahrenen Krisenmanger, einen "Corona-General",  bestellt hatten, um Schwung z.B. in die Organisation der Impfkampagnen zu bringen ?

JedeR MinisterpräsidentIn wollte der Beste, der Erste,  sein,  mit noch strengeren oder aber auch mit noch leichteren Auflagen, fachlich begründet waren die Auflagen in den wenigsten Fällen. Siehe die täglichen Vergleichstabellen der Inzidenzzahlen und die dazu gehörenden (recht flexiblen ) 'roten Linien'.
Da kamen auch psychosoziale Auswirkungen unter die Räder.

Dass die Politik jetzt, nach den gemachten Erfahrungen,  bereit wäre, hier zurückzutreten und in Zukunft es den Fachleuten zutraute, dass sie   ihren Job korrekt machen, habe ich bislang (noch ?) nicht bemerkt.

Das Infektionsschutzgesetz abzuschaffen bzw. so zu verändern, dass der Bund nicht mehr zuständig wäre, hielte ich für eine Katastrophe in der Katastrophe. Das Chaos hat doch gezeigt, zu was die Länder imstande sind bzw. wegen des Konkurrenzdenkens  nicht schaffen. Eine Sitzung jagt die andere, kostbare Zeit geht ins Land,  ohne dass etwas Einheitliches, etwas, dem Bürger Vermittelbares, herausgekommen wäre .

Dass Deutschland alles in allem die Pandemie einigermassen gut gemeistert hat lag m.E. an der Lernfähigkeit manch überforderter, aber weiser Politiker,  aber im Besonderen am einsichtigen Verhalten einer Mehrheit der  Bevölkerung, die sich zwar zögerlich , aber letztlich dann doch den erforderlichen Maßnahmen anschloss.


Was jetzt (bei der sog. 'Aufarbeitung') vermieden werden sollte, ist, alles im nachhinein schlecht zu reden.

Das könnte große Probleme schaffen, wenn es zu einer neuen (was sich keiner wünscht) Pandemie kommen sollte und es erneut auf die Akzeptanz der Bevölkerung ankommen wird.

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sneja
sneja
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von sneja
als Antwort auf aixois vom 29.06.2024, 00:38:31

@aixois

Wenn Du schreibst, die Bevölkerung schloss sich mehrheitlich dann doch den erforderlichen Maßnahmen

an, heißt das nach meinem Verständnis, die von Laienspielern der Politik  verordneten Beschränkungen

waren notwendig, oder?

Ich persönlich war sehr froh, dass eine Mehrheit der Bevölkerung verantwortungsbewusst genug war,

und ich war richtig sauer auf einige aus meinem Umfeld - unserer Generation zugehörig - , die ihre privaten

Bedürfnisse in den Vordergrund stellten. 

Und ich finde auch, dass unser Land diese Belastung relativ gut gemeistert hat. Dass, wie Jens Spahn

sagte, wir uns sicherlich später manches zu verzeihen haben werden, machte deutlich, dass es für alle,

Politiker und Bürger eine neue Erfahrung war. Ob auch für Virologen, weiß ich nicht; auf jeden Fall gab es 

und gibt es bis heute widersprüchliche Informationen, und die, die grundsätzlich was zu meckern haben,

würden auch noch unterm Sauerstoffzelt meckern, wenn sie könnten.

Was ich allerdings befürchte, ist, dass  wie auf vielen anderen Gebieten, wo Vorbereitung und Vorbeugung 

nötig wären, verschlafen wird, sich ausreichend auf das "nächste Mal" vorzubereiten. Da sitzen sie dann in

der nächsten Legislaturperiode auf ihren Oppositionsstühlen und werfen der Regierung vor, falsch, zu wenig

oder nichts zu tun.

P.S.: Nein, ich bin kein Jens-Spahn-Fan...😉

sneja

 

Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf aixois vom 29.06.2024, 00:38:31
Der Katastrophenschutz und dazugehörige Vorsorgemaßnahmen fallen in die Zuständigkeit der Länder.
Der Katastrophenschutz hat aber nichts mit der Corona-Seuche zu tun.
 

das stimmt so nicht. Corona-Pandemie - FAQ Corona - BBK (bund.de) . 

Die Pandemie war sehr wohl ein Katastrophenfall. Allerdings anders als ein Schadensfall der räumlich begrenzt ist, kommt bzw. kam hier auch der Bund ins Spiel.
Was ein Katastrophenfall ist bestimmen die jeweiligen Länder. Bayern z.B. hat im Frühjahr sowie im Dezember 2020 den Katastrophenfall wegen Corona ausgerufen. 

Die Impfpflicht z.B. definierte der Bund, die Umsetzung inkl. wie und Ausprägung, die Länder. (um das mal als ein Beispiel zu bringen). Man nennt das, wenn ich mich richtig erinnere, konkurrierenden  Gesetzgebungskompetenzen. 

Ich habe übrigens mit keinem Wort geschrieben, dass das Infektionsschutzgesetz abgeschafft werden sollte/müsste. Und auch nichts davon, dass zukünftig die Länder für so eine übergreifende Katastrophe verantwortlich sein sollen. Im Gegenteil (war ich so unverständlich?).
Ich halte es aber auch nicht für zielführend eine solche Katastrophe entscheidungsseitig auf so viele Gruppen zu verlagern - das war m.E. eines der Probleme mit dem wir zu kämpfen hatten. Schon alleine das die Gesundheitsämter nicht miteinander kommunizierten (zumindest nicht bundeslandübergreifend) ist völlig absurd und hat auch vieles erschwert - resultierte aber auch an den bisherigen Zuständigkeiten und Regelungen.

Und als grundsätzliche Anmerkung: ich rede nichts schlecht. Ich bin vielmehr der Meinung, dass wir das in Summe - als Land - gut hinbekommen haben. Und da ist es nebensächlich wer den Hauptanteil daran hat. Nichts desto Trotz sollten wir daraus lernen und Schlüsse ziehen, damit die nächste Pandemie, mit der zu rechnen ist, besser abläuft.
pschroed
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von pschroed

Interessant sich mal die Zahlen der Pandemie Tote anzusehen.
Der AFD waren die DE-Pandemie-Tote nicht so wichtig. Phil.

QUELLE STATISTA

Todesfälle mit Coronavirus in Deutschland nach Altersgruppe
Veröffentlicht von Rainer Radtke, 15.05.2024
Die ersten beiden Todesfälle in Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) wurden in Deutschland am 9. März 2020 gemeldet. Bis zum 15. Mai 2024 stieg die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus in der Bundesrepublik auf 183.155. Bis zu diesem Tag wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) bundesweit mehr als 38,8 Millionen Infektionen gemeldet.

Weltweit beläuft sich die kumulative Zahl bestätigter SARS CoV-2-Infektionen derzeit¹ auf mehr als 704 Millionen. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Virus beläuft sich weltweit auf mehr als sieben Millionen. Insbesondere in Hinblick auf die Infektionszahlen sollte die Interpretation jedoch mit Vorsicht erfolgen, da die Daten nicht mehr in der Qualität und Quantität erfasst werden wie noch zu aktiven Pandemiezeiten.

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pschroed
pschroed
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Elbling vom 28.06.2024, 19:50:42
..
Die meisten Menschen waren zu Beginn der Pandemie skeptisch. Mich haben die Bilder aus Nord-Italien damals geschockt, als man die vielen verstorbenen per Millitär-LkW weggefahren hat. Da war mir bewußt das da etwas sehr schlimmes auf uns zukommt und wir nichts darüber wissen, nur vermuten
Wie Recht du hast Elbling, mir ging es auch so, aber ein Teil der Menschen vergessen sehr schnell.
Ebenfalls die Bilder aus der USA wo die Corona-Toten in unzähligen Kühl-laster aufbewahrt wurden.  Phil.
aixois
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von aixois
als Antwort auf sneja vom 29.06.2024, 09:44:34

...heißt das nach meinem Verständnis, die von Laienspielern der Politik  verordneten Beschränkungen waren notwendig, oder?

Natürlich waren sie notwendig. Sie wurden aber nicht von den Politikern erfunden (die haben nach endlosem Hin- und Her nur die erforderlichen Verordnungen angeordnet), sondern stammen aus den Lehrbüchern der Epidemiologen, und sind dort detailliert aufgelistet (auch im IfSG). Das Gezerre um die Anwendung der angezeigten Maßnahmen haben aber nicht die Fachleute (Epidemiologen), sondern die politischen Laien verursacht, was dsazu führte, dass die Bevölkerung verunsichert wurde und die Corona- Maßnahmen heute negativ besetzt sind.

Ich erinnere mich noch gut, dass eine politische Partei schon das Ende der Seuche ausrief, während die anderen sich noch an die Feststellung der WHO (und die Ansicht der Fachleute) hielten.

Das ging doch soweit, dass man den Eindruck bekam, es gäbe länderspezifische Viren oder  Einwohner von Bundesländern, die ein stärkeres Immunsystem hatten als andere.
In einem Ort durfte man etwas, was im Nachbardorf verboten war, nur wegen der Länderpolitik.

Die anlaufende Diskussion bestätigt m.E. doch nur die 'Zweifler', die Esotheriker, die Verschwörungsapostel, die jetzt mit stolz geschwellte Brust umherlaufen und sagen 'wir hatten es doch schon immer gesagt, wir werden jetzt durch die - vom Staat zurückgehaltenen, geschwärzten - 'Fakten' bestätigt.
Das ist toxisch.

Viel zu wenig wird öffentlich gezeigt, wieviele Menschenleben durch die Massnahmen gerettet wurden. Die WHO spricht für Europa von über einer Million. Das kann auch als ökonomischer Nutzen (in Milliardenhöhe dargestellt werden, z.B. Auswirkungen einer 'freien' Coronaausbreitung auf den Fachkräftemangel, ausfallende Kinderbetreuung durch Großeltern usw.).
Wie hoch war der kalkulatorische volkswirtschaftliche Nutzen für DE  nochmal ? Ich weiss es nicht . Eine Schätzung nannte mal (2022 ?) einen volkswirtschaftlichen Nutzen in DE von über 6000 Euro pro Person, mal 80 Millionen ....
 
olga64
olga64
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 29.06.2024, 11:04:14
..
Die meisten Menschen waren zu Beginn der Pandemie skeptisch. Mich haben die Bilder aus Nord-Italien damals geschockt, als man die vielen verstorbenen per Millitär-LkW weggefahren hat. Da war mir bewußt das da etwas sehr schlimmes auf uns zukommt und wir nichts darüber wissen, nur vermuten
Wie Recht du hast Elbling, mir ging es auch so, aber ein Teil der Menschen vergessen sehr schnell.
Ebenfalls die Bilder aus der USA wo die Corona-Toten in unzähligen Kühl-laster aufbewahrt wurden.  Phil.
ich sehe das genau so und erinnere mich gut an meine grosse Angst als man mehr und mehr über dieses kleine, oft todbringende Virus erfuhr.
Ich werde meinem Land,in dem ich mich als Deutsche sehr gut betreut und informiert fühle und fühlte immer dankbar dafür sein,dass ich es als Risikoperson überleben durfte.
Meine Hoffnung ist nur ,dass wir für die vermutlich schon auf dem Weg befindliche nächste Pandemie gelernt haben und es uns etwas leichter fallen wird, diese zu überstehen.
Olga
Elbling
Elbling
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RE: Corona - ein Dauerthema
geschrieben von Elbling
als Antwort auf weserstern vom 28.06.2024, 20:09:26
Ja was wäre ohne die Impfung geschehen

 
Das weiß niemand zu sagen. So mancher will morgends nur zur Arbeit fahren. Er selber macht nichts falsch - nur ein anderer hatte gerade einen sehr schlechten Moment und das Leben ist zu Ende.

Was Deinem Mann geschehen ist kann man nur schwer verstehen und verarbeiten. Aber ohne den Versuch des Schutzes hätte ihn das Virus auch sehr schweren Schaden zufügen können. Man hofft immer das Richtige zu tun, aber ob es das Richtige ist weiß man erst viel später.

Und Zeit erstmal alles zu erforschen war nicht, auch wenn es besser gewesen wäre.

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