Innenpolitik Wer hat den Anschlag auf Nordstream 2 und 1 ausgeführt?
Die Versicherungen decken keinen "Kriegsschaden". Entsprechende Klauseln schließen den Versicherungsschutz aus.
Nord Stream: Pipeline-Versicherer wollen offenbar nicht zahlen (handelsblatt.com)
"Moskau. Die Versicherungs-Policen für die beschädigten Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 sehen einem Zeitungsbericht zufolge keine Deckung für Kriegsfolgen vor. Dies gehe aus Unterlagen des Obersten Gerichtshofs in London hervor, berichtete am Donnerstag die russische Tageszeitung „Kommersant“.
Eine Deckung gebe es nicht bei direkten oder indirekten Schäden in Folge von Krieg, militärischen Manövern oder Sprengstoff-Explosionen. Die beiden Doppelröhren waren im September 2022 durch Explosionen stark beschädigt worden. Die Ursache ist bis heute ungeklärt. Nord Stream will vor Gericht von seinen Versicherungen mehr als 400 Millionen Euro erstreiten.
Eine Stellungnahme zu dem Bericht war zunächst weder von Nord Stream noch vom russischen Gazprom-Konzern oder den genannten Versicherungen Lloyd's und Arch Insurance erhalten.
Ermittler aus Schweden und Deutschland hatten Spuren von Sprengstoff an den Röhren auf dem Grund der Ostsee gefunden. Dies legte nahe, dass es sich um Sabotage handelte. Russland und der Westen, die werfen sich gegenseitig vor, für die Schäden an den von Russland bis Deutschland reichenden Röhren verantwortlich zu sein."
Die russische Firma Gazprom soll von der Firma Uniper vor einem internationalen Schiedsgericht verklagt worden sein.Das vertraglich vereinbarte Schiedsgericht in Schweden (SSC Arbitration Institute) hat nach Schweizer Recht im Juni 2024 seinen Schiedsspruch gefällt. Er ist aber bislang noch nicht veröffentlicht worden. Bekannt ist nur, was Uniper dazu erklärte.
Offen ist auch die Frage nach den unterschiedlichen Auffassungen zwischen den Versicherungen (kein Schadensersatz wg Krieg) und dem Schiedsgericht (Gazprom war es möglich, seine Lieferpflichten normal zu erfüllen).
Da Gazprom gar nicht an dem Schiedsverfahren teilnahm, ist die Frage nach der Gültigkeit des Spruches offen, wenn eine Seite - aus welchen Gründen auch immer - das vorgesehene Schiedsverfahren nicht mehr akzeptiert (und folglich nur die UNIPER einen von ihr benannten Fürsprecher in das Verfahren schickte).Streitschlichtung ohne Beteiligung beider Streitenden ?
Ob der Bund (=UNIPER) seinen Entschädigungsanspruch von 13 Milliarden einfordern wird ?
Ich glaube - schon aus politischen Gründen : Nein.
Wichtig ist , dass UNIPER aus seinen 30 Jahren laufenden Verträgen mit Gazprom schadlos rausgekommen ist. Was aber auch bedeutet, dass mit Gazprom auf unabsehbare Zeit keine Lieferverträge für Erd-Gas nach Deutschland mehr geschlossen werden dürften. Russisches Gas also nur als LNG aus Belgien, Niederlande und Frankreich ins deutsche Netz fließen wird.
Zaunkönigin hallo,
das hatte ich doch geschrieben.
Nur Polen baute gerade eine Pipeline von Norwegen nach Polen, die Anschluss erhalten könnte über die Ukraine zu den westeuropäischen Leitungen. Es gab da Eigeninteressen Polens gegen Nordstream 1 und 2.
Es gab auch Manipulationen, dass billiges Gas von Russland nach Deutschland geliefert wurde und dieses ohne Meldung an den Lieferanten über Polen in Speicher in der Ukraine wanderte, obwohl die kein Vertragspartner mit Nordstream war. Das gab einen richtigen Eiertanz damals, wo das Gas geblieben ist. Die Sache ging so aus, dass wohl dieses Gas nur für Spitzenbedarfe in freien Speichern zwischengelager werden sollt. Aber warum muss man das heimlich machen?
Außerdem, aixois hat das gerade angesprochen, drehte die Ukraine vor Nordstream 1 auch ab und an den Gashahn zu oder zweigte Gas ab. Es gab jedenfalls ständig Auseinandersetzungen.
Wenn du mehr über diesen russisch-ukrainischen Gas-Komflikt lesen möchtest, dann ist das hier sehr kompakt aber verständlich aufgearbeitet und es ist keine russische Propaganda.
https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-ukrainischer_Gasstreit#Konflikt_2008/2009
Juro
Zaunkönigin, hier noch ein Nachtrag zu der polnischen Pipline mit Norwegen via Dänemark.
Mehr zu lesen gibt es hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Baltic_Pipe
Juro
In jedem Fall ist eine Diversifizierung für Produkte, die im eigenen Land (noch)nicht verfügbar sind, klüger als sich einem einzelnen Lieferanten auszuliefern, der dann so reagiert wie es Putin machte und einseitig Verträge aufkündigt, in dem ER einfach den Hahn abschaltet.
Außerdem haben wir uns nun von einer Abhängigkeit in die nächste begeben.
Nachdem Herr Biden Anfang diesen Jahres auf Grund der Proteste innerhalb der USA für die Genehmigung weiterer LNG-Exporte "eine Pause" angekündigt hatte, stiegen die Sorgen in Deutschland bzgl. der Energieversorgung...
Katja
Aber es gäbe auch dieMöglichkeit, Gas selbst zu fracken. DAfür gibt es in Deutschland ausgewiesene Möglichkeiten. Da Fracking in Deutschland abaer (noch) verboten ist, kam es bisher meist nur zu Probebohrungen,die aber schon ergaben,dass wir mit den geschätzten Vorkommen unseren Bedarf decken könnten, also nicht mehr auf Importe angewiesen wären.
Das hätte natürlich auch positive, preisliche Effekte,da u.a. die Transportkosten z.B. aus den USA wegfielen, die noch ca 80% unseres LNG-Bedarfes decken.
Aber sollten wir uns dazu entschliessen, dauert dies natürlich eine gewisse Zeit und ist mit Sicherheit keine Sofortmassnahme, um unseren Bedarf kurzfristig zu decken. Olga
Es wird immer übersehen,dass für die Ermittlungen zum Anschlag der Nordstream-Pipelines in Deutschland dieGeneralbundesanwaltschaft zuständig ist.
Deshalb war es auch so amüsant, hier lesen zu dürfen,dass umgehend Frau Baerbock (Aussenministerin) ihren ukrainischen Kollegen im Aussenministerium (Herr Kubelka) nach Berlin zitieren müsse.
Warum dies einem User so wichtig erschien, erklärte er nicht - vermutlich wollte er nur einen Zündfunken legen, um unserer engagierten und angesehenen AussenministerIn mal wieder irgendwelche Versäumnisse anlasten zu können.
Nun hört man einiges zu dem Bericht des Wall Street Journals, aber leider sind diese Aussagen schwer verizierbar, weil das Journal seine Quellen nicht bekannt gibt.
Aber es reicht natürlich für diejenigen, die schon lange gegen dieUkraine sind, nun "anzudrohen",dass sofort die Waffenlieferungen an das vom Krieg geplagte Land eingestellt werden müssen.
Wie nicht anders erwartbar, bewegt sich an vorderster Linie hier Frau Wagenknecht als treue Populistin in Sachen Putin.
Einer der vom deutschen Generalbundesanwalt verdächtigte Taucher - ein Ukrainer, der in Polen lebt - sollte dort festgenommen werden. Klappte aber nicht mehr, weil der Mann vorher geflohen ist.
Die Rolle Polens in dieser Angelegenheit ist nach Möglichkeit zu prüfen, obwohl logischerweise in der Denkweise von Polen jeder als Held gelten dürfte,der an diesem Anschlag auf die Pipelines beteiligt war.
Zum einen ging es um Russen und auch um Deutsche - insbesondere wir als Deutsche wurden auch von den Polen lange Zeit gewarnt und aufgefordert, diese Pipelines unsererseits aufzugeben. Aber uns war es ja wichtiger - obwohl Russland schon Krieg in der Ukraine führte - billige Energie zu erhalten,die dann sehr plötzlich dank Putins Abschalt-Manöver nicht mehr verfügbar war. Olga
Die EU braucht kein russisches Gas, man kann die Röhren ruhig der Natur überlassen.
Das Salzwasser wird sowieso schon das nötige getan haben , ausser es gebe Rückschlagklappen. Phil.
QUELLE RND
Wer noch russisches Gas bezieht
Keine Importe aus Russland mehr nötig: Studie ermittelt gesicherte Erdgasversorgung der EU
Die Nordstream-Gasleitung ist zerstört, der Ukraine-Krieg hat einen Keil in die Wirtschaftsbeziehungen der EU zu Russland getrieben. Jetzt hat eine neue Studie ermittelt, dass es auch ohne geht: Die Erdgasversorgung sei dennoch gesichert.
23.05.2024, 11:44 Uhr
Berlin. Ein Einfuhrverbot von russischem Erdgas in die EU würde die Gas-Versorgung in der Europäischen Union laut einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts DIW nicht gefährden. Selbst wenn die Gasnachfrage in der EU bis zum Jahr 2030 hoch bliebe, wäre ein vollständiger Verzicht auf russisches Erdgas möglich, heißt es in der Studie. Sie lag der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vorab vor.
„Der Gasbedarf könnte durch Pipeline-Importe aus anderen Ländern und LNG ohne Ausbau der Infrastruktur in fast allen Szenarien gedeckt werden“, schreiben die Autoren. Auch in sehr von russischem Erdgas abhängigen mittel- und osteuropäischen EU-Ländern wie Österreich und Ungarn könnte die Versorgung sichergestellt werden. „Die Versorgungssicherheit steht also weiteren EU-Sanktionen gegen Russland nicht im Weg“, heißt es in der Untersuchung. Grundlage der Studie waren Modelle, die sowohl mit schnell als auch mit langsam sinkender Erdgasnachfrage rechneten.
Die EU braucht kein russisches Gas, man kann die Röhren ruhig der Natur überlassen.Deine teils klammheimliche, teils offene Freude über den mutmaßlich von ukrainischen Militärs geplanten und von Selenskyj genehmigten Terroranschlag ist schon irgendwie merkwürdig, denn so, wie sich ihr jetziger Zustand darstellt, werden sie wohl auch in Zukunft nicht mehr einsetzbar sein. Du findest das wunderbar, ich möchte Dir aber zu Denken geben, dass man sie irgendwann vielleicht doch hätte betreiben können. Stell' Dir doch nur mal vor, der Krieg wäre vorbei, Putin abgesetzt, in Russland würde ein Wandel hin zur Demokratie erfolgen und die EU wäre bereit, wieder normale Wirtschaftsbeziehungen zu Russland aufzunehmen. Dann könnte man in diesem Zuge ja auch wieder Öl und Gas von den Russen beziehen. Blöd nur, dass der Transport via Ostsee nicht geht - Pipeline zerstört. Mist. Außerdem haben wir ja dann langlaufende Verträge über die Abnahme von umweltschädigenden US-Frackinggas, dass wir überdies auch noch heillos überteuert einkaufen. Die Ukraine wird es nicht stören, die USA gleich gar nicht. In Deutschland aber wird die Wirtschaft leiden, und mehr und mehr Unternehmen ins Ausland abwandern, so, wie das jetzt bereits zunehmend der Fall ist, dorthin, wo die Energiepreise noch so gering sind, dass man wettbewerbsfähig produzieren kann. Hierzulande ist das immer weniger der Fall, Deutschland leistet sich mittlerweile weltweit mit die höchsten Energiepreise.
Das Salzwasser wird sowieso schon das nötige getan haben , ausser es gebe Rückschlagklappen. Phil.
Aber - Schwamm drüber, Deine Enkel werden' schon ausfechten. Toi-toi-toi ...
Polen hatte schon seit längerem die Strategie verfolgt, sich und andere MOEL (Mittel-Ost-Europa Länder) von russischer Energie- bes. Gasversorgung abzukoppeln und selbst die Funktion einer wichtigen 'Drehscheibe' (im Fachjargon 'hub') wahrzunehmen, natürlich auch aus ökonomischem Interesse.
Dazu die polnische Regierung :
(Übrigens: ähnliche Ambitionen - hub zu werden - hat auch die Ukraine, was Polen allerdings weniger gefällt, wie man noch sehen wird, spätestens wenn der Krieg zu Ende ist...)"Ministerpräsident Mateusz Morawiecki: Unser Plan ist es, ein Energiedrehscheibe und ein Gasdrehkreuz für Mitteleuropa zu werden " (15.03.2023).
Ganz nebenbei, was die "Baltic-Pipe" nach Polen angeht: sie bekommt ihr Gas über einen Abzweig-Anschluß (auf 'hoher See' siehe Ausschnitt) an die Europipe II, die 1999 gebaut wurde, um zusätzlich zur Europipe I und den beiden älteren Pipes, die bis zum Gasterminal nach Emden gehen, norwegisches Gas nach Deutschland zu liefern (Dornum/Ostfriesland) .
Ergänzend dazu (ARD vom 27 09 2022) :
" Warschau hatte sich schon lange vor dem russischen Angriff bemüht, andere Quellen für die Gasversorgung des Landes zu erschließen - nicht nur aus Misstrauen gegenüber Russland, sagt der Energieexperte Piotr Maciążek:
Die 'Baltic Pipe' ist auch ein Symbol des Misstrauens zwischen Deutschland und Polen. Deutschland kann direkt aus Norwegen importieren, also hätte Polen norwegisches Gas über Deutschland organisieren können. Warum haben also die Polen eine Pipeline gebaut, die Deutschland umgeht? Wahrscheinlich aus demselben Grund, aus dem Deutschland eine Pipeline gebaut hat, die Polen umgeht.
Die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 - für Polen immer schon das Signal, lieber selbst vorzusorgen: mit einem Flüssigerdgasterminal in Swinoujiscie (Swinemünde), mit europäischen Verbindungspipelines nach Litauen oder der Ende August eröffneten Pipeline in die Slowakei. Und jetzt eben die "Baltic Pipe".
Da Russland nach den USA und Qatar, der drittgrößte LNG Lieferant für Europa ist (Qatar 20 Mrd m³, Russland 19,5 Mrd m³ in 2023) könnte es sein , dass im Gas das Deutschland nach Polen liefert (über Mallnow) auch etwas russisches Gas steckt ...Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas und extrem klimaschädlich. Jede Tonne davon heizt die Erde über 20 Jahre betrachtet 84 mal so stark auf wie die gleiche Menge Kohlendioxid. 2020 beispielsweise gelangten weltweit rund siebzig Millionen Tonnen Methan in die Umwelt.Die EU braucht kein russisches Gas, man kann die Röhren ruhig der Natur überlassen.Deine teils klammheimliche, teils offene Freude über den mutmaßlich von ukrainischen Militärs geplanten und von Selenskyj genehmigten Terroranschlag ist schon irgendwie merkwürdig, denn so, wie sich ihr jetziger Zustand darstellt, werden sie wohl auch in Zukunft nicht mehr einsetzbar sein. Du findest das wunderbar, ich möchte Dir aber zu Denken geben, dass man sie irgendwann vielleicht doch hätte betreiben können. Stell' Dir doch nur mal vor, der Krieg wäre vorbei, Putin abgesetzt, in Russland würde ein Wandel hin zur Demokratie erfolgen und die EU wäre bereit, wieder normale Wirtschaftsbeziehungen zu Russland aufzunehmen. Dann könnte man in diesem Zuge ja auch wieder Öl und Gas von den Russen beziehen. Blöd nur, dass der Transport via Ostsee nicht geht - Pipeline zerstört. Mist. Außerdem haben wir ja dann langlaufende Verträge über die Abnahme von umweltschädigenden US-Frackinggas, dass wir überdies auch noch heillos überteuert einkaufen. Die Ukraine wird es nicht stören, die USA gleich gar nicht. In Deutschland aber wird die Wirtschaft leiden, und mehr und mehr Unternehmen ins Ausland abwandern, so, wie das jetzt bereits zunehmend der Fall ist, dorthin, wo die Energiepreise noch so gering sind, dass man wettbewerbsfähig produzieren kann. Hierzulande ist das immer weniger der Fall, Deutschland leistet sich mittlerweile weltweit mit die höchsten Energiepreise.
Das Salzwasser wird sowieso schon das nötige getan haben , ausser es gebe Rückschlagklappen. Phil.
Aber - Schwamm drüber, Deine Enkel werden' schon ausfechten. Toi-toi-toi ...
Gas hat sowieso keine Zukunft, schau mal was klima-mässig weltweit los ist.
Gas dient nur zum Übergang für die Erneuerbaren. Da liegen die Grüne richtig.
Putin hat sehr viel getan für die Umwelt, als er das Gas zudrehte.
Meine Enkel werden garantiert davon profitieren, wäre Putin ein wenig heller so hätte er die Gelegenheit nutzen können seine Pipelines auf Wasserstoff umzustellen, anstatt die Rubel der RU Bürger zu verpulvern und unschuldige Bürger tötet, aber leider ist er von vorgestern und zieht lieber in den Krieg.
50 Grad Celsius Südeuropa in Griechenland, Wüste in Sizilien , Vertrocknung Spanien usw. unglaubliche schlimme Brände in Kalifornien , alles klimabedingt und doch würden 17% die Klimaleugner wählen. N1 - N2 sind gut ausser Betrieb. Findest du den Fehler ? Phil.