Innenpolitik Wer hat den Anschlag auf Nordstream 2 und 1 ausgeführt?
Mir ist nicht klar, was der Unterschied von meiner Aussage zu deiner sein sollte. Ich habe ja geschrieben".......wenn die Herkunft des Sprengstoffs.......". Somit ist für mich aus dieser Aussage ersichtlich, DASS auch ich annehmen, DASS es ein Anschlag war. Nur eben: Aus der Zusammensetzung des Sprengstoffs abzuleiten, der Anschlag sei mit den Herstellern des Sprengstoffs identisch, lässt sich nicht mit voller Sicherheit - schon gar nicht "mit 99,9 Prozent" - beweisen.
Einverstanden, dass wir beide weder den Schweizern noch den Deutschen die Schuld zuweisen werden?
Hallo, wieder hat sich jemand an eine Analyse gewagt, natürlich wieder recht unkonkret.
Wir müssen also noch warten, bis ein Tröpfchen mehr ans Licht kommt.Das Rätsel der Dark Ships
Von Jonas Mueller-Töwe
Aktualisiert am 29.11.2022 - 12:47 Uhr
Lesedauer: 5 Min
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/aussenpolitik/id_100082820/nord-stream-sabotage-das-raetsel-der-dark-ships-ohne-signal.html
Aber auch die Zwischenberichte sind interessant. Hier ein Auszug:
Lassen wir das erst mal so stehen.Wurden die Schiffe kontrolliert?
Denn sollten im fraglichen Zeitraum andere Anrainerstaaten wie Dänemark oder Schweden in ihren Gewässern ausgeschaltete Signale festgestellt haben, wäre eine Sanktionskette in Gang gesetzt worden, der sich ein Schiff auch im Nachhinein nur schwer entziehen kann. Europa- und weltweit würde in einem der nächsten anzulaufenden Häfen eine sogenannte Hafenstaatkontrolle durchgeführt. Inspekteure gingen an Bord. Bei Mängeln beispielsweise könnten sie das Schiff festsetzen.
Seit Mitte September wurden allein in Europa über 3.000 solcher Kontrollen durchgeführt, die allerdings auch durch andere Verstöße als gegen die AIS-Pflicht ausgelöst werden können. Alle Kontrollen sind in einer zentralen Schiffsdatenbank dokumentiert. Findet sich hier ein Hinweis auf die mysteriösen Schiffe, die am Tatort der Pipeline-Sabotage kreuzten?
Der Generalbundesanwalt bestätigt nicht, dass ihm die Analyse der Satellitenbilder vorliegt oder dass er durch AIS-Verstöße ausgelösten Hafenstaatkontrollen nachgeht. Dänische und schwedische Behörden antworteten auf entsprechende Anfragen bislang nicht.
Und auch was genau Kapitän Klüber mit der "ATAIR" gefunden hat, ist noch geheim. Mittlerweile liegt das Spezialschiff wieder in Bremerhaven vor Anker.
Juro
Seymour Myron Hersh brachte es in seinem journalistischen Leben zu vielen Ehrungen und man kann ihn sicher als sehr renommiert bezeichnen, insbesondere in den späten 60er Jahren, als er die wohl grössten Kriegsgräuel der US-Streitkräfte in Vietnam aufdeckte und dann später im Irak-Krieg in den dortigen US-Gefängnissen. Die juristische Aufarbeitung sollte vor der Öffentlichkeit versteckt werden - Hersh machte diese Fälle jedoch öffentlich. Er arbeitete zuerst für die NYT und dann für den New Yorker - mittlerweile ist er 85 Jahre alt.
Seit ca 15 Jahren haftet seinen Recherchen oft der unangnehme Geruch von Konspiration an - er fällt immer wieder durch dürftige Fakten, mangelnde Recherche und eigene Behauptungen auf.
Nun behauptet er, er wisse, wer die Nord-Stream-Pipeline am 26.9.22 in der Ostsee gesprengt habe: nämlich die USA selbst auf 'Befehl von Mr Biden. Belege liefert Hersh keine,beruft sich aber auf eine einzige, anonyme Quelle.
Die Mittäter sollen nach seiner Meinung diverse Stellen der US-Regierung sein und die europäischen Staaten Norwegen, Schweden, Dänemark und natürlich Deutschland.
Es ist verständlich ,dass sich umgehend nachVeröffentlichung dieses Artikels von Mr Hersh konspirative Gruppen fasziniert und begeistert zeigen: dazu gehören Frau Wagenknecht (Linke) und Herr Chrupalla (AFD), deren persönliche Legende, die USA seien für alles Böse in der Welt verantwortlich und ist auch passend für deren nicht nachlassende, prorussische Propaganda zugunsten Putin.
Frau Wagenknecht erklärt sogar vollmundig, Mr Hersh "hätte minutiös recherchiert" (obwohl ihr die dürftige, mangelnde Plausibilität bekannt sein dürfte, wenn der Autor nur von einer anonymen Quelle berichtet).
Diese Form der nicht faktengestützten Beschuldigung werden weitergehen, auch weil nach ca 6 Monaten immer noch keine Ermittlungsergebnisse von den untersuchenden und betroffenen Staaten vorliegen.
Hersh dehnt seine Anschuldigen aus: z.B. erklärt er, Herr Stoltenberg (Nato) würde seit dem Vietnamkrieg mit dem US-Geheimdienst zusammenarbeiten, weil "er ein überzeugter Kommunis sei".
Nur auch hier fehlt die Plausibilität: Herr Stoltenberg war zum Ende des Vietnamkrieges gerade mal 13 Jahre alt und soll trotzdem mit dem US-Geheimdienst zusammengearbeitet haben?
Schade, dass ein so renommierter Journalist im hohen Alter solche Wege geht und damit sein eigenes Berufsleben stark in Mitleidenschaft zieht. Olga
Denkst Du daß er das freiwillig macht?
Ich denke eher, daß er von einer "Zwangsvorstellung" getrieben wird und ihn niemand daran hindert, oder sich nicht traut ihn daran zu hindern.
Edita
Mir war dieser Mann bisher kein Begriff und seine Beweggründe kenne ich nicht. Vielleicht hängt es mit seinem Alter zusammen, dass er sich nicht mehr "beachtet" fühlt oder er erkennt ganz einfach die Vorteile liberaler und demokratischer Staaten, in denen es in den Verfassungen verankert ist,dass jeder seine Meinung äussern kann und darf.
Für mich ist fast interessanter, wer sich hier "zusammen" umgehend als Fans outet: Frau Wagenknecht und Herr Chrupalla..... Und da sage mir nochmal jemand, zwischen diesen beiden (Parteien) bestünde nicht irgendeine ideologische starke Verbindung.
Olga
Hallo Olga64, Hallo Edita,
klar, dieser Journalist muss ja wenigstens ein Zwangsneurotiker sein, wer zeigt sonst mit dem Finger in der Schulfrage hier auf die USA. Es wäre besser gewesen, mal seine Verdachtsäußerungen zu prüfen. Mehr kann es ja bei der besonderen Geheimhaltung nicht sein.
Fest steht wohl inzwischen, dass es die Russen nicht waren. und dass ein Staat oder eine Gruppe von Kräften in Frage kommen, die allein oder im Verbund die entsprechenden Fähigkeiten zu so einem Anschlag hat oder haben.
Da bleiben dann ja nur ein paar übrig.
Juro
Hallo Olga64, Hallo Edita,
Na ja, wenn Sie Ihre Aussage, es seien die Russen nicht gewesen (obwohl von den ermittelnden Staaten noch keine Ergebnisse vorliegen) genauso auf Plausibilität und Faktentreue geprüft haben, wie Sie es nun - von wem eigentlich? - erwarten,d ass diese journalistische Berichterstattung geprüft wird, frage ich Sie und alle anderen, wie das gehen soll: bei einer anonymen Quelle?
klar, dieser Journalist muss ja wenigstens ein Zwangsneurotiker sein, wer zeigt sonst mit dem Finger in der Schulfrage hier auf die USA. Es wäre besser gewesen, mal seine Verdachtsäußerungen zu prüfen. Mehr kann es ja bei der besonderen Geheimhaltung nicht sein.
Fest steht wohl inzwischen, dass es die Russen nicht waren. und dass ein Staat oder eine Gruppe von Kräften in Frage kommen, die allein oder im Verbund die entsprechenden Fähigkeiten zu so einem Anschlag hat oder haben.
Da bleiben dann ja nur ein paar übrig.
Juro
Das ist so Standpunkt von Wagenknecht und ihren AFD-Freunden - aber schon spontanes Nachdenken darüber zeigt uns, wie dümmlich der auch ist. Und das bei so einer mutmasslich hochintelligenten Frau wie Frau Lafontaine. Olga
Olga64
ich habe mich nicht zum Wahrheitsgehalt der Recherche geäußert. Lediglich dazu, dass man nicht vorschnell jemanden zum Zwangsneurotiker macht oder zumindest ihn nur aus der Absicht handeln sieht, auch mal im Vordergrund stehen zu wollen.
Was die Aussage, dass es die Russen nicht waren, betrifft, so erschien das in fast allen großen Medien als ein Ergebnis der Untersuchungen. Da hättest du dann die Informationslücke.
Juro
Wenn Seymour Hersh etwas anderes 'herausgefunden' hätte, z.B. dass die Russen ihre Hand im Spiel gehabt hätten, dann würde man ihm heute bestimmt nicht sein Alter vorwerfen, ihm Senilität unterstellen, um ihn unglaubwürdig erscheinen zu lassen.
Gings dem alten bald hundertjährigen,von allen hoch geachteten Henry Kissinger (war sogar Nobelpreisträger, obwohl, das muss nicht unbedingt ein Qualitätsmerkaml sein) nicht ähnlich als er seine Meinung zur Lösung des Kriegs kund tat ? Alter Auch eine Art von recht offener Altersdiskriminierung.
Das einzige,was mich in der ganzen Geschichte befremdet: nach fast einem halben Jahr und vielen komplizierten mit Geräten höchsten Standards, ist es nicht gelungen, herauszufinden, was denn nun Sache war.Da wird ein Geheimnis um einen Sprengstoffanschlag auf eine doch in Privatbesitz befindliche Gas- Pipeline gemacht, die der Firma Gazprom gehört.
Dass förmlich ausgeschlossen worden wäre, dass sie es nicht waren, ist mir nicht bekannt. Eher war von 'dürfte eher nicht wahrscheinlich sein' oder anderen wachsweichen Umschreibungen die Rede,solange die Ermittlungen noch laufen. Und sie laufen eben immer noch. Wohin nur ?
Ob das auch so bei einem Anschlag z.B. auf die STEGAL Leitung der Fall wäre ?
Entweder es liegt an Unfähigkeit, Unerfahrenheit, fehlendem Wissen - dann könnte man das ja dem unwissenden Publikum erklären - oder man weiss, was Sache ist, aber will (darf ?) es nicht sagen, weil die - warum eigentlich geheimdienstlich eingestuften , geheimen ? - Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind bzw, sich im Wald der Zuständigkeiten 'verlaufen' haben.
Sogar die ermittelnden Stellen und die sich sehr angestrengt um Aufklärung bemühenden Institutionen (von wievielen Ländern eigentlich ?) sind nicht öffentlich bekannt.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Hinweise darauf, dass Gazprom bzw. sein Eigentümer, ihre eigenen Infrastrukturen in die Luft gejagt hätten, nicht schon lange , zumindest andeutungsweise, öffentlich bekannt gemacht worden wären.
Und weil sich das alles so endlos lange hinzieht, hat das alles halt ein ziemliches G'schmäckle, für das der alte Seymour, der m.E. nichts zu verbergen hat (höchstens den Namen seines anonymen Informanten) nun wirklich nichts kann.
Warum das aber so ist, das ist, nicht nur für mich, das eigentliche Mysterium, weniger, wer da letztlich, im Gegensatz zu den Ermittlungen, so fix und erfolgreich gezündelt hat.
" Nach Ansicht von Julian Pawlak von der Universität der Bundeswehr in Hamburg sind die Fakten der Berichts von Hersh selektiv ausgewählt, damit die Geschichte keine Widersprüche enthalte.
"Die Minenkriegsführung wird bereits seit mehreren Jahren im Rahmen des Manövers durchgeführt, insbesondere nach Beginn des russischen Angriffs 2014 auf die Ukraine."
Die Andeutung in dem Artikel, die USA hätten extra daraufhin gewirkt, dass Minentaucher auf deren Initiative hin in die Übung mit aufgenommen worden seien, sei daher irreführend.
"Das Legen und Räumen von Minen gehört schon seit Jahren zum Programm."
Während einer gemeinsamen Militärübung einfach eine verdeckte Operation durchzuführen, sei zudem mindestens schwierig.
"Es gibt unterschiedliche Abläufe, in denen Schiffe verschiedene Übungen durchführen", sagt Pawlak. "Es gibt Kommandoschiffe, die unterwegs sind und das Ganze auch strukturieren.
Es ist schwer vorstellbar, dass sich da ein Schiff einfach entfernt, seinen Empfänger ausschaltet und dann versucht, zwischen einer Vielzahl von anderen NATO-Einheiten so eine verdeckte Operation durchzuführen."
Auch dass die US-Navy - wie in dem Bericht behauptet - es überhaupt in Erwägung gezogen habe, die Pipeline mit ihren U-Booten zu zerstören, sei abwegig.
"Die US-Navy verfügt nur noch über nuklear betriebene, große U-Boote. Da ergibt es überhaupt keinen Sinn, mit solchen U-Booten zu versuchen, unbemerkt in diese schmale Ecke der Ostsee zu fahren." Es sei daher unglaubwürdig, dass hochrangige Militärs dies überhaupt als Möglichkeit angesehen hätten."
Was ist dran am Hersh-Bericht über US-Sabotage?
Edita