Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Warum Erinnerungskultur wichtig ist

Innenpolitik Warum Erinnerungskultur wichtig ist

Karl
Karl
Administrator

Warum Erinnerungskultur wichtig ist
geschrieben von Karl
Der Nazi-Ideologe Höcke in der AfD hat sich wieder einmal geoutet und das Holocaust-Mahnmal als "Schande" bezeichnet. Seine widerliche Rede ist auch in Videos festgehalten, aber ich werde ihm hier diese Plattform nicht bieten. Ich hatte früher schon einmal hier im ST seine Reden denjenigen Goebbels gegenüber gestellt, die Parallelen sind frappierend.

Ich möchte schwerpunktmäßig hier nicht über Höcke diskutieren, das erübrigt sich, sondern generell einmal meine Meinung zu der Bedeutung von Erinnerungskultur äußern.

Ohne das Wachhalten von Wissen über die Geschichte ist es unmöglich Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Wenn wir nicht wollen, dass sich so etwas wie der Holocaust hier oder anderswo wiederholt, dann müssen wir wissen, dass er stattgefunden hat und vor allem, wie es dazu kommen konnte.

Ich habe deshalb im Rahmen meiner Aktivitäten bei der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet ein Projekt initiiert, das darauf abzielt, Schüler über die Reichspogromnacht im November 1938 zu informieren. Gerade heute, wo die Intoleranz in unserer Gesellschaft gegen Minderheiten wieder wächst, ist es wichtig darauf hinzuweisen, wohin solche Entwicklungen und die Ausgrenzung von Menschen anderer Religion oder Ethnie führen können.

Wer Deutschland wirklich liebt, wird sich darum bemühen, die Erinnerungen an Nazideutschland und dessen Gräuel wach zu halten. Wir wissen heute (oder sollten es wissen), wer Deutschland in den Abgrund geführt hat. Dies waren die das Völkische betonenden Menschen, diejenigen, die die Grenze zwischen Menschen in der Biologie und Religion gesucht haben. Unser scheidender Bundespräsident hat zu Recht betont, dass die wichtigste Grenze in unserer Gesellschaft nicht zwischen Christen, Muslimen oder Juden verläuft, sondern zwischen Demokraten und Nichtdemokraten.

Deshalb lasst uns wachsam sein und verhindern, dass jemals wieder die Unmenschlichkeit siegt.

Karl
Tina48
Tina48
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Re: Warum Erinnerungskultur wichtig ist
geschrieben von Tina48
als Antwort auf Karl vom 19.01.2017, 11:18:09
" Schüler über die Reichspogromnacht im November 2038 zu informieren"

Im Text zu deinem Projekt hast du hoffentlich eine andere Jahreszahl genannt .
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Warum Erinnerungskultur wichtig ist
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Karl vom 19.01.2017, 11:18:09
Unser scheidender Bundespräsident hat zu Recht betont, dass die wichtigste Grenze in unserer Gesellschaft nicht zwischen Christen, Muslimen oder Juden verläuft, sondern zwischen Demokraten und Nichtdemokraten.
geschrieben von karl


ein gutes und wichtiges projekt , Karl .

allerdings irrt dein scheidender Bundespräsident :

der Hauptwiderspruch in unserer gesellschaft verläuft nicht zwischen demokraten und nichtdemokraten , sondern zwischen Kapital und Arbeit .

die lösung dieses widerspruchs , ist die grundlage für die entwicklung einer allseitigen demokratie , die diesen namen verdient .

sitting bull

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Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Warum Erinnerungskultur wichtig ist
geschrieben von Tina48
als Antwort auf sittingbull vom 19.01.2017, 11:38:18
"allerdings irrt dein ?? scheidender Bundespräsident :

der Hauptwiderspruch in unserer gesellschaft verläuft nicht zwischen demokraten und nichtdemokraten , sondern zwischen Kapital und Arbeit ."

Da fehlt was . Das darf der scheidende Bundespräsident nicht sagen , aber ich sage es :

Widersprüche verlaufen auch zwischen Bildung/Nichtbildung , Wissen/Nichtwissen , Dummheit/Intelligenz , Moral/Unmoral , Hass/Vernunft , Undiszipliniertheit/Disziplin , Toleranz/Intoleranz und Neid/Hilfsbereitschaft .
ingo
ingo
Mitglied

Re: Warum Erinnerungskultur wichtig ist
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 19.01.2017, 11:18:09
""Wer Deutschland wirklich liebt, wird sich darum bemühen, die Erinnerungen an Nazideutschland und dessen Gräuel wach zu halten.""
Ich widerspreche Dir nicht, bin aber Realist. Frag' junge Menschen, die schon ins Stocken kommen, wenn gefragt ist, wer Bundeskanzler, Bundespräsident, Bundestagspräsident ist, nach dem Dritten Reich/nach Himmler, Göring, Eichmann; und du wirst merken, dass die Erinnerung auf die Jahrgänge während oder kurz nach dem Krieg beschränkt ist. Das ist so; und das ist der immer schneller werdende Lauf der Zeit. Von den Teilnehmern an Gedenkveranstaltungen, in einer Woche beim Holocaust-Gedenktag gehen wohl die Wenigsten aus eigenem Antrieb hin. Die Meisten gehören zu (gesellschafts-)politischen Vereinigungen und nehmen Teil, weil sie teilnehmen müssen.
Ein Wort zu Höcke: Ich hoffe, dass die AfD ihn endlich rausschmeißen kann, wenngleich mir ein "öffentlicher" Höcke mir lieber wäre, als ein "verborgener". Untergrund-Nazis können gefährlicher sein, als öffentliche. Deshalb gehöre ich auch zu denen, die das BVG-Urteil zur NPD in Ordnung finden. Ich beobachte den Untergang der NPD schon seit v. Thadden mit Genugtuung. Diese "Kameraden" wurden von den Wählern eliminiert; und das ist gut und wichtig.
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Warum Erinnerungskultur wichtig ist
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 19.01.2017, 11:18:09
@ karl

hinter dem "https" muss noch n Doppelpunkt gesetzt werden, sonst funktioniert der link nicht.

Dass solch ein Projekt ganz offensichtlich notwendig ist, damit die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, wirft allerdings auch Fragen auf, nämlich Fragen danach, was eigentlich mit dem Bildungssystem in der Bundesrepublik nicht stimmt, wieso die Kenntnisse der Schüler an dieser Stelle so mangelhaft sind.
Björn Höcke übrigens ist Geschichtslehrer und ehem. Oberstudienrat aus Bad Sooden/Hessen.

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sittingbull
sittingbull
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Re: Warum Erinnerungskultur wichtig ist
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Tina48 vom 19.01.2017, 11:57:56
Widersprüche verlaufen auch zwischen Bildung/Nichtbildung , Wissen/Nichtwissen , Dummheit/Intelligenz , Moral/Unmoral , Hass/Vernunft , Undiszipliniertheit/Disziplin , Toleranz/Intoleranz und Neid/Hilfsbereitschaft .
geschrieben von tine48


sicher verlaufen auch dort widersprüche ... Nebenwidersprüche ... nur eben nicht der Hauptwiderspruch , aus dem sich diese Nebenwidersprüche
generieren .

z.B. "Dummheit/Intelligenz" : heute weiss man , durch viele verschiedene studien belegt , dass Intelligenz oder Dummheit eine Klassenfrage ist und nicht im Genpool der Menschen abgebildet wird ...
von unglücklichen Chromosomenaberrationen mal abgesehen .

sitting bull

p.s. : entsprechend ist der bildungsauftrag , die aufklärung über die grundlagen des Holocaust nicht vergessen zu lassen , ein zentrales thema .

SB
Karl
Karl
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Off topic
geschrieben von Karl
Danke tina48 und wandersmann. Ich habe beide Flüchtigkeitsfehler korrigiert.

Karl
werderanerin
werderanerin
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Re: Warum Erinnerungskultur wichtig ist
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Karl vom 19.01.2017, 11:18:09
Erinnerungskultur ist auch in meinen Augen sehr wichtig, zeigt sie uns, was für Fehler bereits gemacht wurden und man sollte zumindest denken, dass "die Menschheit" diese nicht wiederholen wird aber das ist wohl weit gefehlt - leider -!

Frage doch mal heute Jugendliche (egal ob Ost oder West) was sich damals im 3. Reich wirklich abspielte...der Name Hiltler, vielleicht noch einige andere sind geläufig aber dann hörts doch schon auf. Frage mal nach, was "DDR" heißt und war...wirst staunen, was da raus kommt...

Nur da muss man fragen, woran liegt es, sind heutzutage die Unterrichtspläne so gestaltet, dass manchen geschichtlichen Ereignissen nur noch wenig Raum gegeben wird...dann muss man sich nicht wundern, dass so wenig Wissen vorhanden ist...?

Und was ist mit uns, die da Eltern oder auch Großeltern sind...haben wir es vielleicht auch versäumt, unseren Nachwuchs rundum aufzuklären. Da sollte sich jeder mal an seine Nase fassen und das klären...

Das Geschichte im nachhinein oftmals verfälscht wird oder der Versuch unternommen wird, ist erschreckend aber es ist so.
Habe gestern ganz kurze Ausschnitte aus der "Höcke Rede" gesehen und erschrocken war ich auch über die zustimmenden Teilnehmer, die lauthals applaudiert haben und das nicht zu knapp...

Erinnerunen müssen wach gehalten aber auch an unsere Jungend weiter getragen werden, damit sie erhalten bleibt und genau darin sehe ich ein Problem...von nichts kommt nichts !

Kristine
Karl
Karl
Administrator

Re: Warum Erinnerungskultur wichtig ist
geschrieben von Karl
als Antwort auf werderanerin vom 19.01.2017, 13:32:26
Erinnerunen müssen wach gehalten werden aber auch an unsere Jungend weiter getragen werden, damit sie erhalten bleibt und genau darin sehe ich ein Problem...
Genau und deshalb sind Mahnmale so wichtig und es ist die Aufgabe der Schulen und Universitäten, aber auch unsere ganz private Aufgabe über die Hintergründe aufzuklären.

Karl

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