Innenpolitik Krankenhausreform

olga64
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 16.05.2024, 16:06:23

Ich habe mich noch gar nicht so intensiv mit dieser Krankenhausreform beschäftigt. WAs ich aber erfuhr, erscheint mir sehr logisch.
Man kann (z.B. in ländlichen Gegenden) keine kostenintensiven Krankenhäuser bestehen lassen, wenn es kein Personal dafür gibt. Z.B. keine Pflegekräfte und auch keine Ärzte. Letztere gehen auch verstärkt in grosse Kliniken, die auch Forschungsmöglichkeiten bieten und der Karriere des Arztes mehr hilft als ein kleines Krankenhaus. wo stark gespart werden muss und dieses dann unattraktiv für den medizinischen Nachwuchs gilt.

Teilweise bieten diese kleineren Kliniken auf dem Land Notfallstationen und -ambulanzen. Das verführt dann PatientInnen auch dazu, sich schon  bei kleineren Dingen nicht der  hausärztlichen Versorgung anzuvertrauen, sondern den Notdiensten in den Krankenhäuser. Wenn man das auf Dauer macht, muss es schiefgehen - und so weit dürften wir sein.
Ich finde, Herr Lauterbach ist ein mutiger Gesundheitsminister und ich traue ihm persönlich auch eine hohe Expertise zu - Medizin ist sein Beruf.
Vermutlich ist er deshalb bei so vielen Leuten unbeliebt, die selbst über wenig bis keine medizinischen Kenntnisse verfügen.

Persönlich muss ich bei mir natürlich auch zugeben,dass ich grundsätzlich mehr dazu neige, auch Vertrauen in solche Entscheidungen zu haben und sie deshalb nicht vonvorherein ablehne, damit mein Widerspruchsgeist gepflegt wird.
Zudem lebe ich im Umkreis der Millionenstadt München mit bester, schnell erreichbarer medizinischer Versorgung in allen Bereichen. DAs ist natürlich egoistisch von mir ,dies so zu sehen - aber ich stehe dazu. Olga

olga64
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 16.05.2024, 13:39:28
 

Man kann nur staunen...Herr Lauterbach ... ❗️ Heißt für mich, da wird gemauschelt ❗️


Kristine
Ich bin immer wieder erstaunt, solche Verdächtigungen zu lesen, wenn es um PolitikerInnen geht. Glauben Sie wirklich ,dass Herr Lauterbach so dämlich ist, ein viel diskutiertes Gesetzesvorhaben vorbei an zuständigen Gremien und Abstimmungspflichten im Parlament zu verstecken?
Es schadet wirklich nichts, sich vorher besser zu informieren, bevor man wieder einen Politiker solcher Dinge verdächtigt.
Bayern wird jetzt - nachdem die Abstimmung im Bundestag gelaufen ist - eine sog. Bundesrats-Initiative einbringen. Da wird man dann ja sehen, wie sich die Mehrheit der 16 Bundesländer dazu stellt und wie das Ergebnis aussieht. Olga
olga64
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 16.05.2024, 16:06:23
 
auch deshalb, weil Landärzte fehlen und wohl kaum in absehbarer Zeit nachrücken.

Kristine
Auch hier schlägt der demografische Faktor zu: wachsen weniger junge Menschen nach, gibt es es in allen Bereichen weniger Nachrücker - so auch in der Medizin.
Nicht von ungefähr kommt schon heute ein immer grösserer Teil an medizinischem Personal aus dem Ausland. Diese sind aber auch anderswo gefragt und bevorzugen nicht immer Deutschland als ihr neues Land (Sprache zu schwierig, Wetter zu schlecht, Leute zu unfreundlich usw.).

Seit einigen Jahren gibt es bereits zur Förderung der Landarztquote einen reduzierten Numerus Clausus. D.h., wenn sich jemand schon vor dem Medizinstudium verpflichtet, später mindestens 10 Jahre in einer ländlichen Gegend mit Ärztemangel zu praktizieren, geht das auch mit einer schlechteren Abitur-Note.
Aber die Nachfrage unter den jungen Leuten ist nicht überwältigend, weil diese auch für eigene Familien von einem neuen Wohn- und Wirkungsort mehr verlangen: gutes Kulturangebot und Infrastruktur und auch entsprechende Schulen für die eigenen Kinder.
Bei Frauen ist es so,d ass diese in Teilzeit arbeiten möchten, um die eigene Familie zu versorgen - das ist dann auch nicht sehr hilfreich bei einer allgemeinen Ärzteverknappung. Olga

 


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Elbling
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Elbling
als Antwort auf pippa vom 16.05.2024, 15:59:11
Ich halte sie auch für richtig.

Allerdings muss dafür gesorgt werden, dass ältere Menschen, die kein Auto mehr haben,
auch die Kliniken aufsuchen können.

Alte Menschen haben meist Freunde und Bekannte, die selber kein Auto haben, oder sich nicht mehr in eine Großstadt wagen.
Pippa
Richtig und das mach mal wenn vom ÖPNV nichts zu sehen ist - obwohl man ständig ihn lobt, auch wegen den günstigen Ticket's. Bloß was nützt er wenn er nicht statt findet, der ÖPNV..?
Elbling
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 16.05.2024, 17:17:35
Man kann (z.B. in ländlichen Gegenden) keine kostenintensiven Krankenhäuser bestehen lassen, wenn es kein Personal dafür gibt. Z.B. keine Pflegekräfte und auch keine Ärzte.
 
Das sehe ich aber anders. Hier besteht 'noch' ein Krankenhaus. Wird es geschlossen wird das Personal kaum zum nächsten wechseln. Wenn sie es gewollt hätten wären sie schon längst weg.
werderanerin
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf pippa vom 16.05.2024, 15:59:11

Es muss ja auch deswegen an ältere Menschen gedacht werden, eben weil sie oft nicht mehr motorisiert sind. Wenn man sich auf dem Lande gegenseitig hilft, ist das sehr ehrenwert, aber es kann ja in Gänze nicht die Lösung sein, liebe Pippa.

Wenn es schon oft keine Landärzte mehr gibt, ist es fatal nun auch noch kleinere Kliniken zu schließen. Selbst Anreize für Studenten und zukünftige Ärzte , ggf. als Landarzt tätig zu werden, hält sich sehr in Grenzen. Das alles hört man von Experten schon seit langem.

Ich lebe in einer ländlichen Umgebung und zum Glück haben wir hier alles, was man braucht an Ärzten, sollte mal ein Krankenhaus oder ein Facharzt infrage kommen, sind Potsdam und Berlin nicht weit. So haben wir uns das damals auch ausgesucht. Die Kriterien waren klar für uns.

Kristine 


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Lenova46
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf werderanerin vom 17.05.2024, 09:58:14

In ländlichen Gegenden wird durchaus dafür gesorgt, dass die nicht motorisierte Bevölkerung in kompetente Krankenhäuser, Arztpraxen etc. kommen kann.
Offizielle Fahrdienste sind vorhanden.
Deswegen muss kein kleines Krankenhaus kostenintensiv und nicht allen Anforderungen gerecht werdend z. B. aufrechterhalten werden.

Gerade die Krankenhausreform strebt flächendeckende Gesundheitsversorgung an.

Granka
Granka
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Granka

Beförderungskosten im Krankheitsfall werden nur bedingt von der Krankenkasse übernommen

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/krankentransport-auf-rezept-wann-gesetzliche-krankenkassen-zahlen-33784

Die Lücke bei der Gesundheitsversorgung auf dem Land war vorhanden und wird dadurch weder besser noch kleiner. Absehbare orthopädische OPs werden sich Patienten sicherlich nicht in kleinen Krankenhäuser machen lassen, es gibt schon heute die Möglichkeit, sich per Internet das geeigneteste Krankenhaus dafür zu suchen. Problematisch ist es, wenn lebensgefährliche Krankheiten, die schnell behandelt werden,  erst 60km ins nächste Krankenhaus transportiert werden müssen, Schlaganfälle Herzhinfarkte usw. um dann fachärztlich behandelt zu werden.

Die Fahrkosten ins Krankenhaus zur Knie Op z.B.zahlt der Patient, dazu kommt dass man einen Tag vorher zu den üblichen Untersuchungen ins Krankenhaus muss, dann nach Hause und am nächsten Tag zur Op wieder erscheinen muss, es besteht aber die Möglichkeit, einen Transportschein vom Hausarzt zu bekommen.
Auf dem Land ist es nicht unüblich, dass jeder Fachcharzt in einer anderen Stadt ist, die Fahrtkosten werden nicht immer von der Krankenkasse übernommen.

Schlagworte nützen niemanden.
 

Lenova46
Lenova46
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Granka vom 17.05.2024, 11:20:55
Beförderungskosten im Krankheitsfall werden nur bedingt von der Krankenkasse übernommen

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/krankentransport-auf-rezept-wann-gesetzliche-krankenkassen-zahlen-33784

Die Lücke bei der Gesundheitsversorgung auf dem Land war vorhanden und wird dadurch weder besser noch kleiner. Absehbare orthopädische OPs werden sich Patienten sicherlich nicht in kleinen Krankenhäuser machen lassen, es gibt schon heute die Möglichkeit, sich per Internet das geeigneteste Krankenhaus dafür zu suchen. Problematisch ist es, wenn lebensgefährliche Krankheiten, die schnell behandelt werden,  erst 60km ins nächste Krankenhaus transportiert werden müssen, Schlaganfälle Herzhinfarkte usw. um dann fachärztlich behandelt zu werden.

Die Fahrkosten ins Krankenhaus zur Knie Op z.B.zahlt der Patient, dazu kommt dass man einen Tag vorher zu den üblichen Untersuchungen ins Krankenhaus muss, dann nach Hause und am nächsten Tag zur Op wieder erscheinen muss, es besteht aber die Möglichkeit, einen Transportschein vom Hausarzt zu bekommen.
Auf dem Land ist es nicht unüblich, dass jeder Fachcharzt in einer anderen Stadt ist, die Fahrtkosten werden nicht immer von der Krankenkasse übernommen.

Schlagworte nützen niemanden.
 
Pauschale Annahmen ohne Hintergrund wie die deinigen nützen niemand. Das stimmt.

Akute, lebensgefährliche Krankheiten werden sicher nicht durch das nächstgelegene Dorfkrankernhaus fachmännisch behandelt. Einer schnellen Erstversorgung steht nichts entgegen.

In meinem Kommentar geht es ausdrücklich und erkennbar nicht um die von der Krankenkasse zu übernehmenden Beförderungskosten. Es gibt Wohlfahrtsverbände etc......
Anmerkung: Nicht immer muss von dir etwas geschrieben werden.

Lenova
werderanerin
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Lenova46 vom 17.05.2024, 10:26:22

...ich würde mir unbedingt eine flächendeckende Versorgung erhoffen..., sehe aber gerade hier bei uns z.B. sehr viel Nachholbedarf. Ob sich das mit der neuen Reform wirklich ändern könnte...warten wir es ab.

Kristine


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