Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "Eine Beruf wie jeder andere"?

Innenpolitik "Eine Beruf wie jeder andere"?

panda
panda
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Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von panda
als Antwort auf mane vom 03.11.2013, 14:53:38
An die Thread-Geberin , mal die Frage :

Warum werden denn in Schweden ( in manchen US-Staaten stellt man regelrechte Fallen mit Polizistinnen ) nur die Freier bestraft ?
In der Drogen Bekämpfung ( der Vergleich , wie jeder ,hinkt )
werden die " Konsumenten " wenn , dann sehr milde bestraft , die " Anbieter " jedoch härter......
sittingbull
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Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von sittingbull
" Nicht die sexuellen Beziehungen bestimmen das moralische Ansehen der Frau , sondern ihr Wert im Arbeitsleben , bei der gesellschaftlich-nützlichen Arbeit."
(Alexandra Kollontai)

vielleicht sollten wir dieses thema nicht der deutungshoheit "kleinbürgerlicher feministinnen"
wie Alice Schwarzer überlassen ...

die sexuelle ausbeutung von frauen , kindern und auch männern ...
ist nur im kontext bürgerlich , ökonomischer machtverhältnisse zu begreifen und nur im
revolutionären bruch mit diesen zu lösen .

über Alexandra Kollontai

sitting bull
mane
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Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von mane
als Antwort auf nostalgie vom 03.11.2013, 12:18:46
Siehe doch nur die nicht zensierte für Kinder freizugängliche Pornoseiten im Netz,
geschrieben von Phil.


Da sind aber auch die Eltern gefordert, dies zu kontrollieren. Es gibt Kinderschutzsoftware.

Werteverfall auf allen Ebenen?



Kann es auch sein, dass uns die religiösen Bindungen abhanden gekommen sind?
Das zumindest war doch immer ein Garant für nicht so ausschweifendes Sexualverhalten der Menschen? Oder doch nicht?


Ich würde da eher von Wertewandel sprechen.
Bedingt dadurch hat auch Kirche/Religion weniger oder eine andere Bedeutung für die Menschen bekommen. Wertvorstellungen verändern sich zu allen Zeiten, heute geht es u.a. um Selbstentfaltung, auch auf sexueller Ebene und zunehmende Freizeitorientierung.
Weg von den alten preußischen Tugenden, was ja auch nicht verkehrt ist.

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mane
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Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von mane
als Antwort auf panda vom 03.11.2013, 16:09:07
An die Thread-Geberin , mal die Frage :

Warum werden denn in Schweden ( in manchen US-Staaten stellt man regelrechte Fallen mit Polizistinnen ) nur die Freier bestraft ?
In der Drogen Bekämpfung ( der Vergleich , wie jeder ,hinkt )
werden die " Konsumenten " wenn , dann sehr milde bestraft , die " Anbieter " jedoch härter......


Mal ganz naiv geantwortet:

Wenn die Konsumenten bestraft werden, wird die Nachfrage sinken und die Anbieter bleiben auf ihrem Angebot "sitzen."

Wenn du dich umfassend informieren möchtest, findest du hier einen

Vergleich zwischen dem deutschen und dem schwedischen Modell
panda
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Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von panda
als Antwort auf mane vom 03.11.2013, 17:58:07
Danke !
mal ganz naiv zurück...
das wär doch was für die Drogenbekämpfung ! jeder Junkie kommt in Schutzhaft , dann bleiben die Dealer auf ihrem Angebot sitzen....
qilin
qilin
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Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von qilin
als Antwort auf mane vom 03.11.2013, 14:53:38
Wie Phil, erwähnst du die Frauen, die es möglicherweise freiwillig ausüben.
...
Wenn es im gegenseitigen Einverständnis geschieht, beiden Spaß macht, soll jeder nach seiner Facon glücklich werden.
Die andere hässliche Seite ist öfter vertreten.
geschrieben von mane

Ja, ich erwähnte die Möglichkeit der Freiwilligkeit (an die 'Edelversion' hatte ich gar nicht gedacht), und ich kenne auch die triste Seite und ihre Häufigkeit - sie ist mir schon eindrücklich beschrieben worden - aber das Argument ist ein anderes - inwiefern ist es ethisch vertretbar, eine Handlungsweise strafrechtlich zu verfolgen, die an sich weder Einzelne noch die Gemeinschaft schädigt, aber ein hohes Missbrauchsrisiko beinhaltet? Spielt da nicht doch die 'Sittenwidrigkeit' wieder unterbewusst mit? Wieder drängt sich der Vergleich mit Alkohol und Nikotin auf. Dein Link mit dem Vergleich Deutschland-Schweden ist da recht interessant. Die Maximen 'die Bevölkerung soll sich der [Anlass]Gesetzgebung anpassen' und 'am besten man bestraft die, bei denen die erwünschte Wirkung am größten ist' scheinen mir eher zweifelhaft...

@ Nostalgie: Religiöse Bindungen haben im Zusammenhang gerade mit Prostitution nur selten kalmierend gewirkt - vgl. hier auch den Thread 'Sind religiöse Gesellschaften besser?' unter 'Religion'. Hier fällt mir gerade eine Anekdote ein, die vor einigen Jahrzehnten in Innsbruck für großes Gelächter sorgte - nach einem Umzug der frommen und konservativen Tiroler Schützen hatten es Einige so eilig ins 'Puff' zu kommen, dass sie ihre Schützenfahnen mitzunehmen vergaßen, die dann zum Gaudium der Passanten stundenlang an der Außenmauer lehnten...
(Dass dem Vernehmen nach das betr. Gebäude nur gemietet ist und einem örtlichen Kloster gehört, sei nur am Rande vermerkt)

() qilin

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Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 02.11.2013, 15:12:06
Mane,

[b]Prostitution ist eine Dienstleistung, die wie
jede andere auch
Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.11.2013, 19:00:32
Mane,

[b]Prostitution ist eine Dienstleistung, die wie
jede andere auch, ausgenutzt werden kann
geschrieben von Grums


Grums
Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 03.11.2013, 10:51:37
Beeindruckende Zahlen über das älteste Gewerbe.
14,6 Milliarden Euro setzt das Prostitutionsgewerbe nach Schätzungen des Bundesamts für Statistik um. Doch sozialversicherte Prostituierte gibt es gerade mal 44, darunter vier Männer. Das vermeldet die Bundesagentur für Arbeit. Phil.

dem staat ging es wohl weniger um den schutz der frauen (und männer),
es wurden sprudelnde steuereinahmen erwartet und weniger härtefälle im alter.

pschroed macht uns darauf aufmerksam, dass nur 40 frauen und 4 männer sozialversichert sind.

ich sehe gelegentlich eine sendung (wdr), in der des öfteren auch prostituierte zu wort kommen.
oft dreht sich das gespräch um's "geld" und auch der "spassfaktor" kommt zur sprache.

prostitution ist ein altes gewerbe, dass es das älteste ist, bezweifle ich.
meines erachtens wurde es aber NIE als "ein beruf wie jeder andere" angesehen.

BEISPIEL. im alten athen kam phryne. eine schöne hetäre, durch intelligente geschäftsführung zu reichtum und hohem ansehen.
praxiteles schuf seine aphrodite nach ihr.
es gab einen skandal und einen prozess wegen gotteslästerung (sie als aphrodite) gegen sie.
wäre sie noch in ihrem (vermuteten) beruf als kapernverkäuferin gewesen,
wäre ihre existenz längst vergessen und nie in die (kunst)geschichte und/oder legende eingegangen.

ich bin wohl nicht modern genug,
um prostitution als "ganz normalen beruf" oder "als normale dienstleistung" anzudenken und, ich vermute,
prostituierte empfinden, zumindest als anfängerinnen, genauso.
männer (callboys) haben vermutlich weniger skrupel.

totzdem, ich halte prostitution für notwendig
und ein spezialgebiet, prostitution für behinderte, sogar für wichtig.

m ./.
.
nerida
nerida
Mitglied

Re: "Eine Beruf wie jeder andere"?
geschrieben von nerida
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.11.2013, 23:31:52

totzdem, ich halte prostitution für notwendig
und ein spezialgebiet, prostitution für behinderte, sogar für wichtig.

geschrieben von margarit

Fakt ist doch, die Bedürftigkeit ist nicht nur bei Randgruppen vorhanden und da kann man schon ins grübeln kommen.
Vor allem frage ich mich "wo fängt die Prostitution eigentlich an"?

Bevor ich hier aber mein Haupt aufs Schafott lege, möchte ich an den legendären Disput zwischen Alice Schwarzer und Ester Vilar erinnern.
Mit ihrem Buch "der dressierte Mann" hat Vilar ja den Ehefrauen unterstellt, Sex gegen Versorgung zu bieten.

Eine gewagte These, ich weiss, aber sie hat schmerzhafte Scharten ins Gemüt ehrbarer Ehefrauen geschlagen und letztendlich mehr für den Feminismus getan als Alice, denn es regte sich endlich Wiederstand bei den Frauen.

Vorallem verstand so Manche/r warum Männer des öfteren für ein natürliches Bedürfniss dann doch lieber das unverbindliche Arrangement mit Prostituierten vorziehen.

Ich persönlich bevorzuge aber mehr Vilars Buch "betörender Glanz der Dummheit", denn die Frauen haben trotz aller erkämpften Freiheiten nichts dazugelernt.

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