Innenpolitik Die Wirkung der Energiepolitik im persönlichen Bereich
Liebe Anna, vielen Dank für die Grüße, ich gebe sie gern zurück an mein Heimatland. Du fragtest, was Schweden mit dem Atommüll macht.
Der radioaktive Abfall wird sortiert, sobald er aus dem Autokraftwerk verlässt; in Schwach-, mittel- und hochradioaktiver Abfall. Der schwachaktive Abfall besteht aus Schutzausrüstungen zum Beispiel aus Kunststoff und Reinigungsmaterialien. Dieser wird in einer speziellen Verbrennungsanlage in Studsvik verbrannt. Die Asche und der Rauchgasfilter werden dann als mittelradioaktiver Abfall behandelt. Bei den mittelaktiven Abfällen handelt es sich um gebrauchte Filter und sogenannte Ionenaustauschermassen aus der Reinigungsanlage des Reaktorsystems. All das wird in Beton gegossen und dem Endlager für kurzlebigen radioaktiven Niederschlag, der neben dem Kernkraftwerk Forsmark liegt, zugeführt. Der höchste aktive Wert liegt außerhalb des vorherigen Reaktorbrandes und wird zunächst etwa zwei Jahre unter zu kühlendem Wasser in dem reaktoreigenen Brennstoffbecken gelagert. Anschließend wird er in speziellen Behältern zum Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente transportiert, wo es 30 Jahre lang gelagert wird. Dieses Zwischenlager, Clab, befindet sich neben dem Kernkraftwerk Oskarshamn. Zusammengenommen gibt es Anträge auf Verwaltung sowohl von Svensk Kärnbränslehantering AB, SKB als auch von den Kernkraftwerksunternehmen selbst. SKB hat den Rahmen und das Verfahren für die Endlagerung der abgebrannten Brennelemente aus den schwedischen Reaktoren übernommen. Davor beträgt die maximale Dauer der Endlagerung bis zu 100.000 Jahre. Bei der Zwischenlagerung im Clab wird die Radioaktivität um 90 Prozent reduziert und es ist einfacher zu handhaben. Die Ermittlungen ergaben zwei Alternativen – in Forsmark oder Oskarshamn. Analysen und Ergebnisse der Standortuntersuchungen führten wiederum dazu, dass sich SKB im Juni 2009 für Forsmark entschied. Im März 2011 fügte SKB der Radiation Safety Authority hinzu und erhielt eine kleine Kuppel, die gestohlen wurde, um die Genehmigung zum Bau des Kernbrennstofflagers in Forsmark zu erhalten. In den frühen 2030er Jahren SKB geht davon aus, dass die Anlage bereit sein wird, die ersten Lieferungen abgebrannter Kernbrennstoffe zur Endlagerung entgegenzunehmen. Das schwedische System zur Entsorgung radioaktiver Abfälle besteht somit aus einer Reihe von Einrichtungen in einer Kette, die miteinander verbunden ist. Für den Transport von gebrauchtem Kraftstoff setzt SKB das Schiff Sigrid ein. Der Reaktor, der weiter betrieben wird, ist für mindestens einen Betrieb für insgesamt 60 Jahre vorgesehen. Mit der Voraussetzung für den gesamten Atommüll in einer Menge, die etwas mehr als einem Drittel der schwedischen Sportarena Globen in Stockholm entspricht. Die Atomkraftwerke zahlen eine Gebühr an einen Abfallfonds, etwa vier Öre pro Kilowattstunde. Der Fonds umfasste Ende 2016 rund 60 Mrd. SEK. Das Geld wird zur Finanzierung von Forschung, Technologieentwicklung, Bau von Anlagen und allen anderen Investitionen verwendet, die für die Abfallentsorgung in der Zukunft erforderlich sind. Quelle: https://www.energiforetagen.se/energifakta/elsystemet/produktion/karnkraft/karnkraften-och-avfallet/
Liebe Olga, wie ich Dir bereits mitgeteilt habe, würde eine Fortsetzung dieser Diskussion mit Dir nur eskalieren, ich erspare mir deshalb, weiter darauf zu antworten, Du solltest das gleiche mit meinen Beiträgen tun.
Danke, @Gitti Schweden ! Das war ein wirklich fundierter und aufschlussreicher Bericht. Ich schätze es sehr, dass du dir die Mühe gemacht hast, ihn für uns einzustellen. Das war interessant. Florentine
Gern geschehen. Danke.
Simiya
Danke für die tröstende Bemerkung.
Nachdem Weserstern was über die tatsächlichen z.T. kaum überbrückbaren praktischen Schwierigkeiten schreibt, wird aber schon wieder was kommen
Simiya
" Alter Schwede !! " sag ich da mal.
Liebe Gitti, danke, danke, dass du es so ausführlich dargelegt hast.
Ich habe zuvor noch nie davon gehört.
Schweden hat ja ein gut durchdachtes Konzept erarbeitet, sich viel Gedanken
gemacht und Lösungen gefunden.
Und sie bleiben weiter dran mit dieser Thematik, um sich zu verbessern.
Hut ab für die Schweden!
Warum lernt Deutschland nicht?
In den Nachrichten habe ich, als Laie, immer nur gehört, dass wir kein
Endlager haben und die Suche danach schwierig ist.
Das Aus für die deutschen Atomkraftwerke kam ja nach dem GAU in Japan.
Aber vor Japan kann es zu Verschiebungen tektonischer Platten kommen.
Diese Problematik haben wir hier gar nicht.
Ich habe noch mal eine Frage, nutze jetzt mal die Gelegenheit, da du in
Schweden wohnst: Woher bezieht Schweden das Uran für die AKWs?
Würde mich freuen, wenn du es beantworten könntest.
Ganz herzliche Grüße.
Anna
Euratomsamarbett koordiniert den Einkauf von Uran. In dieser Zusammenarbeit hat Euratom Supply Agency (ESA) die Aufgabe, für die Mitgliedsstaaten den Einkauf von Uran zu koordinieren. Alle Verträge zum Einkauf von Uran sowie der Anreicherung in der EU muss von der ESA genehmigt werden. Damit will man gewährleisten, dass so viele Lieferanten wie möglich eingebunden sind. Damit soll verhindert werden, dass ein oder mehrere Länder abhängig von einem Lieferanten sind. ESA hat auch das Recht, das Uran zwischen den Mitgliedsstaaten zu verteilen. Das hat den Vorteil, dass die Versorgung bei gewissen Geschehen gesichert ist und das Risiko, ohne Uran zu sein, minimiert wird.
Quelle: https://www.energiforetagen.se/energifakta/elsystemet/produktion/karnkraft/om-forsorjningen-av-uran-och-karnbransle-pa-varldsmarknaden/
Noch ein paar eigene Gedanken zum Endlager - ich bin (ohne dass ich in irgendeiner Form viel darüber weiß) überzeugt, dass in absehbarer Zukunft der Atommüll irgendwo im Weltall (aber schon in unserem Sonnensystem) endgelagert wird. Ich könnte mir vorstellen, dazu einen Mond des Planeten Jupiter zu nutzen. Davon gibt es 69 (mir z. Zt. bekannte). Da aber die Jupitermonde auch mit im Zentrum der astronomischen Forschung zur Besiedlung durch Menschen steht (z. B. der Jupitermond Europa), wäre vielleicht ein Mond des Saturn auch interessant. Davon gibt es nach heutigem Wissensstand 82. Es ist natürlich nicht ganz ungefährlich, Atomabfall so weit zu transportieren, da ja eine solche "Transportsonde" erst einmal um die Erde kreisen müsste, um mit wenig Treibstoff genügend Schwung zu bekommen und so der Erdanziehung zu entkommen.Das nennt man ein Swing-by-Manöver oder auch Fly-by bzw. Slingshot. Man nutzt da die Gravitationskraft von den auf der Bahn liegenden Planeten, um die Raumsonden zu beschleunigen oder abzubremsen, denn auch das Abbremsen muss gelernt sein. Wenn eine Raumsonde an einem relativ schweren Planeten oder anderem Himmelskörper vorbei fliegt, kann sie im Vorbeiflug etwas Energie aufnehmen, um zu beschleunigen, abzubremsen oder auch die Richtung des Fluges zu beeinflussen. Aber das Ganze gehört heute wohl noch zum utopischen Wissen der Menschheit. Und das alles sind zum großen Teil meine eigenen Gedanken, abgesehen von den Swing-by-Manövern, die in der astronomischen Forschung bereits fest verankert sind.
Liebe Olga, wie ich Dir bereits mitgeteilt habe, würde eine Fortsetzung dieser Diskussion mit Dir nur eskalieren, ich erspare mir deshalb, weiter darauf zu antworten, Du solltest das gleiche mit meinen Beiträgen tun.Sie scheinen hier etwas misszuverstehen: Sie und ich befinden uns in einem öffentlichen Diskussionsforum, an dem jede(r) teilnehmen kann,d er oder die der Meinung sind, etwas beitragen zu können.
Da werden keine Tickets verteilt, damit man in diesen Genuss kommt!
Meinerseits muss hier auch nichts eskalieren - die Basis ist nur ,dass man die freie Meinungsäusserung des jeweils Anderen akzeptiert. Ich habe hier seit langem in der virtuellen und auch realen Welt Übung und mache dies auch auf dieser Basis, weil ich erkannt habe, dass es immer wertvoll ist, auch andere Meinungen zu erfahren und sie dann evtl. für sich mit zuverarbeiten, um eigene Ansichten gegebenenfalls auch zu revidieren oder zu komplettieren.
Also kann ich Ihrer Bitte nicht so nachkommen, wie Sie sich dies wohl wünschen wollen. Ich denke aber, als kluge Frau werden auch Sie damit umgehen können. Viel Erfolg. Olga