Innenpolitik Bildzeitung - eine Orgie aus Schmutz und Unappetitlichkeiten?
Eine Boulevardzeitung, wie die Bildzeitung, wurde sicher nie erfunden, um dem wissbegierigen Bildungsbürgertum seriösen und gediegenen Lesegenuss zu bieten.
Hauptzielgruppe sind immer Millionen von Lesern, die in komprimierter Form viele Bilder und viele Sensationen wünschen - gerne auch übertrieben, bis an die Grenzen des ERlaubten oder darüberhinaus.
Also sind solche Medien doch mehr Unterhaltungsprogramm oft für Fussballfreunde, für Voyeure - ein Bündel an Emotionen.
Julian Reichelt, früher Kriegsberichtsreporter, hat es nun doch nicht mehr geschafft. Nachdem er vom mächtigen Herrn Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Springer-Verlages, noch vor kurzem gedeckt wurde, ging das nun anscheinend nicht mehr, da immer mehr Schmutzeleien an die Öffentlichkeit gelangen.
Verquickung eigener, auch sexueller Interessen mit insbesondere weiblichen "Untergebenen", Machtmissbrauch bei engen Mitarbeiter, Drogen am Arbeitsplatz usw. usw. Obwohl Herr Döpfner ihm noch nachweint, war er am Ende doch nicht mehr tragbar. Die charakteriche Deformation des Hern Reichelt war am Ende doch zu gravierend.
Gestern Abend wurde dieses Thema sehr interessant und mit viel journalistischer Expertise bei Markus Lanz behandelt, wo man wichtige Details erfahren konnte.
Aber auch von Herrn Döpfner, der doch lange als begnadeter Musikkritiker und auch guter Journalist bekannt war, scheint sich sehr gewandelt zu haben.
Mittlerweile ist er milliardenschwerder Unternehmer, sieht sich als finanzieller und geistiger Erbe des Axel Springer, wie dies wohl auch die Witwe desselben so sieht.
Herr Döpfner scheint ein jahrelanger Merkel-Hasser gewesen zu sein. Er erklärte im "kleinen Kreis" schon vor längerem,dass "diese Frau" aus dem Sozialismus käme und Deutschland in denselben führen würde.
In der Seuchenzeit versteigt er sich sogar in die Bemerkung an einen US-Geschäftspartner, dass der nun gechasste Julian Reichelt einer der letzten Journalisten gewesen sei, der noch mutig genug war, gegen diesen neuen DDR-Obrigkeitsstaat (= BRD) aufzubegehren. FAst alle anderen Journalisten seien zu Propaganda-Journalisten geworden.
Bild pflegt damit eine unanständige Sprache, die AFD-Wähler und Querdenker bedient.
Die Bild erklärt, dass die Meinungsfreiheit abgeschafft wäre, weil ARD/ZDF die Menschen belügen würden. Auch das "Islamismus-Problem" würde verschwiegen werden.
Nun ist Reichelt weg - aber Herr Döpfner bleibt. Muss das sein oder wie wird das weitergehen? Olga
Letztendlich entscheider die Masse ob sie ihr Toilettenpapier am Kiosk kaufen oder lieber doch in den Supermärkten...........................................
Die Bildzeitung hat in ihrer Printausgabe kontinuierlich Leser in den letzten Jahren verloren. Das versucht sie jetzt damit zu kompensieren, dass es Bild-TV gibt, anscheinend noch mit sehr niedrigen Einschaltquoten. Auch hier wirkte Herr Reichelt an der Seite des ebenso unsäglichen Herrn Strunz mit. Wie das weitergeht, wird man sehen.
Der Springer-Verlag hat mittlerweile einen US-Grossinvestor im Boot. Und in den USA versteht man wenig Spass, wenn es um Machtmissbrauch, insbesondere Frauen gegenüber, geht. Dafür ist die Me-too-Bewegung dort viel zu stark geworden.
Da kommt auf Herrn Döpfner sicher noch einiges zu. Auch der Aufsichtsrat wird sich einschalten müssen, wobei hier natürlich das Problem ist, dass Frau Springer stellvertretende Vorsitzende ist und (noch) Herrn Döpfner anscheinend sehr verehrt. Olga
Das ist alles eine durch und durch unappetitliche Geschichte, Sie haben sicher auch die besonders interessante Lanz-Sendung gestern gesehen.
Da wird sich nicht allzu viel ändern, das ist ein Schmierblatt immer schon gewesen, und Herr Reichelt war einer der größten Schmierfinken von allen. Unzählige Frauen wurden von ihm ausgenutzt und zum Teil psychisch kaputtgemacht, das alles konnte man gestern in aller Ausführlichkeit genau erfahren. Und das Schlimme ist, dass das ganze System da ein total antiqiertes ist, mit Strukturen von Anno Tobak und einem Frauenbild der 50er Jahre. Es ist einfach nur widerwärtig.
Ja Rispe, ich habe mich ja bezogen auf die sehr interessante Lanz-Sendung. Sonst wären mir viele Details ja noch unbekannt.
Es ist erschütternd, zu erfahren, welche Macht dieses Revolverblatt hat. Da recherchieren Journalistinnen, um Aufklärung in die Angelegenheit zu bringen und befürchten dann anscheinend REpressalien vom Springer-Verlag und verassen die Stadt, bzw. getrauen sich nicht, in solche Talkshows zu gehen.
Die Bildzeitung ist seit Jahren dafür verantwortlich ,wenn es bei Menschen "des öffentlichen Interesses"bei Wohlverhalten den Lift nach oben geht und wenn dieses nicht mehr vorhanden ist, den Weg nach unten.
Aus dem Boulevard ist auch bekannt ,dass eine Freundin des Fussballers Boateng so lange von Bild medial verfolgt wurde, dass diese junge Frau dies nicht mehr aushielt und Selbstmord begangen hatte.
Erinnert alles ein wenig an Heinrich Böll, der dieses mediale Verhalten schon vor Jahrzehnten in seinem Buch (und dann Film) ausgearbeitet hatte.
Solche Boulevard-Medien befinden sich heute im harten Wettbewerb mit den Schmierern der asozialen Medien, was nochmals den Stil brutalisiert.
Olga
Stimmt, das war die Katharina Blum, Sie sind eine kluge Frau, Olga.
Es ist eigentlich ungeheuerlich, dass sich das alles seit dieser Zeit fast genauso gehalten bzw. noch verschlimmert hat durch die asozialen Medien, wie Sie richtig schreiben. Und diese Leute gehen über Leichen! Was kümmert die ein Selbstmord! Hauptsache, die Kohle stimmt, und die Karriere kann befördert werden.
DAnke für das Kompliment, Rispe. Tut gut!
ABer diesen Hass auf Frau Merkel hätte ich dem eigentlich klugen und musischen Herrn Döpfner dann doch nicht zugetraut, bzw. die Veröffentlichung desselben in dieser primitiven Sprache.
Vermutlich kann er es nicht verstehen, dass Frau Merkel ihm nie die würdige Audienz gegeben hat, evtl. noch mit einer Home-Story oder langen Interviews. Da hat sie sich halt doch die intellektuellere Basis ausgesucht, wenn sie interviewt werden wollte.
In der SZ ist heute zu lesen ,dass ER nie die Einführung des MIndestlohns verziehen hat, der ja von der SPD kam, ER aber unterstellt, Frau Merkel hätte ihn angeordnet. DAs bedeutete für Bildzeitungs-Mitarbeiter, die besonders mies bezahlt wurden, eine angemessene Lohnerhöhung.
Auch die mediale Verfolgung des kurzzeitigen Präsidenten Wulff ist mir noch im Gedächtnis,d er ebenfalls schnell den Lift nach unten nehmen musste wegen BAgatellen und später gerichtlich voll rehabilitiert wurde.
Ich hoffe sehr ,dass in dieser Angelegenheit nicht zu schnell Gras darüber wächst und diesem Herrn Döpfner nun die Maske vom Gesicht gerissen wird und er hoffentlich ebenso bald gehen muss. Seine Zeit scheint vorbei zu sein.
Auf die Leser der Bildzeitung darf man vermutlich mehrheitlich nicht hoffen; denen ist das vermutlich völlig egal, was dort geschieht. Olga
@ olga64
Ist Hr. Döpfner, der jetzt seine schützenden Hände über den bösen Hrn. Reichelt hält, nicht der politische Ziehsohn und engster Vertrauter der ehem. Zugehfrau von Axel Springer, der mit allen möglichen deutschen Klimperorden bis hin zum Bundesverdienstkreuz hochdekorierten Merkelfreundin Friede Springer?
Die Bild Zeitung hat meiner Meinung nach mit am Niedergang der Union gesägt.
Man sollte neben der Zeitung auch die Leser erwähnen, denn die Bildzeitung steuert nicht nur sondert sie bedient eine Leserschaft die genau das lesen möchte.
.....Nun ist Reichelt weg - aber Herr Döpfner bleibt. Muss das sein oder wie wird das weitergehen? Olga
Ja, das musste sein. Denn als Vorstandsvorsitzender ist Herr Döpfner vor allem Geschäftsmann. Und Herr Reichelt wurde zur Belastung für gute Geschäfte.
Die Bild hat sich nicht geändert und wird sich auch in Zukunft nicht ändern, egal wer Chefredakteur ist. Aber die Gesellschaft hat sich geändert. Was noch vor wenigen Jahren, der sexistische Umgang in Redaktionen mit weiblichen Mitarbeitern, niemand in Geschäftsleitungen störte, hat sich geändert. Bei vielen Kunden, nicht nur Frauen, kommt das nicht mehr an und einer wie Döpfner weiß das und handelt. Der Sexismus gegen Frauen stört ihn nicht, aber wenn es schlecht für die Geschäfte ist, dann wird es ein Problem, so jedenfalls meine These.
Und gegen sinkende Auflagen haben alle zu kämpfen, nicht nur die Bild. Auch hier zeigt sich, dass sich die Gesellschaft wandelt. Viele junge Menschen lesen keine oder kaum noch Printmedien sie informieren sich oder kommunizieren digital.
Und Kirchen, Gewerkschaften, auch die traditionellen Parteien, leiden an Mitgliederschwund. Auch das ist für mich ein Zeichen des gesellschaftlichen Wandels. Und wenn es auch daran liegt, dass viele kritischer werden, dann ist es für mich ein gutes Zeichen.
Auch DER SPIEGEL hat rückläufige Auflagen. Ich weiß es auch deshalb, weil ich ihn seit über 50 Jahren lese und beobachte, sein auf und ab. Und auch DER SPIEGEL hatte am Anfang klar patriarchalische Strukturen. Frauen hatten nur die schlecht bezahlten Arbeitsplätze und das Sagen hatten Kumpelseilschaften. Aber DER SPIEGEL hat sich gewandelt, heute sind sehr viele Frauen in leitenden Stellen. Offenbar sind sie auch hier schlauer wie die Konkurrenz (auch bei hart umkämpftem Werbegeschäft). Soweit ich es überblicke, können sie immer noch eine der besten und teuersten Redaktionen der Welt finanzieren.
Nick42