Innenpolitik Asylrecht kompliziert
DAnke Markus - Ihr Beitrag spricht mir voll aus dem Herzen.
Gerade wir alten Menschen beklagen doch oft den Egoismus und die fehlende Empathie unserer Gesellschaft und pflegen sie selbst in hohem Umfange.
Mein Bruder lebt mit seiner Frau in einer 100qm grossen Berliner Altbauwohnung und zwar mit "altem", also sehr günstigen Mietvertrag, weil sie dort schon seit mehr als 50 Jahren leben und unkündbar sind.
Früher wohnte dort noch der Sohn - der ist aber längst ausgezogen.
Die Wohnung hat auch den Nachteil,dass sie ohne Lift im 3. Stock liegt und meine Schwägerin, die etwas mobilitätseingeschränkt ist, allein nicht mehr rauf und runter kann.
Aber die Beiden hängen an diesem Zuhause und auch Einwände,d ass es doch ungerecht ist, wenn zwei alte Menschen so viel Platz für wenig Geld verbrauchen und im Gegenzug junge Familien verzweifelt nach annehmbaren Wohnungen in dieser Grossstadt suchen, wird nicht gerne gehört,bzw ignoriert.
Es sind nicht immer die Politiker, die Schuld haben, wenn Wohnungsprobleme nicht gelöst werden. In dicht bevölkerten Ländern wie Deutschland sind freie Grundsntücke auch nicht unendlich und die braucht es, um sie einmal bebauen zu können: ob mit Hochhäusern oder 'Einfamilienhäusern.
Ich selbst wohne in einer 50qm Wohnung und fühle mich damit recht wohl, auch weil ich es gar nicht wollte, eine grosse Wohnung zu pflegen und zu unterhalten.
Aber in meiner Wohngegend käme es oft auch einem finanziellen Ruin gleich, wenn "man" sich eine Mietwohnung in grösseren Dimensionen aussuchen möchte. Olga
Mein Bruder lebt mit seiner Frau in einer 100qm grossen Berliner Altbauwohnung und zwar mit "altem", also sehr günstigen Mietvertrag, weil sie dort schon seit mehr als 50 Jahren leben und unkündbar sind.Das ist aber auch zugleich ein Problem - viele ältere leben in den großen Wohnungen weil eine wesentlich kleinere für sie nicht mehr bezahlbar ist, einfach zu teuer. Der spekulative Rahmen bei den Mieten ist doch nur noch Wucher³ (..hoch ³). Die Mietpreisbremse ist doch viel zu oft ein Totalversager.
Alles Relikte einer falschen Privatisierungspolitik, für die jetzt 'Zahltag' ist.
Mietobergrenzen, sozialer Wohnraum muß her..!
Mein Bruder lebt mit seiner Frau in einer 100qm grossen Berliner Altbauwohnung und zwar mit "altem", also sehr günstigen Mietvertrag, weil sie dort schon seit mehr als 50 Jahren leben und unkündbar sind.
DAs trifft auf meine Bruder nicht zu - er und seine Frau könnten sich als gut ausgestattete Pensionäre sehr wohl auch eine teurere, kleinere Wohnung leisten.Das ist aber auch zugleich ein Problem - viele ältere leben in den großen Wohnungen weil eine wesentlich kleinere für sie nicht mehr bezahlbar ist, einfach zu teuer. Der spekulative Rahmen bei den Mieten ist doch nur noch Wucher³ (..hoch ³). Die Mietpreisbremse ist doch viel zu oft ein Totalversager.
Alles Relikte einer falschen Privatisierungspolitik, für die jetzt 'Zahltag' ist.
Mietobergrenzen, sozialer Wohnraum muß her..!
Es ist ein Berlin spezifisches Problem: dort gibt es noch aus Vorwendezeiten alte Mietverträge, die eine Klausel beinhalten,dass sie nur unwesentlich geändert werden dürfen. Beide wohnen seit 1972 in dieser Wohnung und haben so einen Vertrag mit einer spottbilligen Miete für die Grösse, Lage und Ausstattung.
Aber sie wollen keine Änderung und auch nicht ausziehen - wie das bei vielen alten Menschen der Fall ist, wo sich nichts ändern darf im Leben.
Der Sohn der beiden, also mein Neffe, lebt seit Jahren mit seiner Familie in Kopenhagen. Die haben aber auch noch eine Wohnung in Berlin,die sie nicht aufgeben; allerdings ist diese vermietet und steht nicht leer. Auch das ist ein Problem in grossen,d eutschen Städten. Dort wird Immobilienbesitz erworben, steht leer und wird nur einige Wochen im Jahr von den Eigentümern bewohnt. Oft handelt es sich hier um Menschen, die im Ausland leben.
Aber bis ca 2005 war die Lage in Berlin auch anders: da gab es ein Überangebot günstiger Mietwohnungen ; aber dann setzte eine grosse Zuwanderung ein und es änderte sich alles extrem.
Ich erinnere mich,d ass ich Anfanger der Nullerjahre mich auf dem dortigen Immobilienmarkt mal erkundigte. Man bot mir eine ca 60qm -Wohnung zu einem Traumpreis an und zugleich hätte ich einige Monate umsonst dort leben können, wenn ich dann einen Mietvertrag unterschreibe.
DAs hatte mich damals fast so stark motiviert, dass ich meinen Altersruhesitz dorthin verlegt hätte. Heute bin ich froh,dass ich es nicht getan habe und möchte nicht wissen, was diese Wohnung heute kosten würde.
Auch wenn Sie jetzt schreien "sozialer Wohnraum" müsse her, bringt das nicht viel. Gerade in Berlin verkauften damals die regierenden Parteien SPD und Linke ihren Bestand an Investoren, weil die Stadt so stark verschuldet war, dass sie Geldeinnahmen brauchte. Und damit fing alles an und heute isit man in allen grossen Städten auf finanzstarke Investoren angewiesen, die allerdings keine Sozialwohnungen bauen, weil sie zu wenig Rendite erzielen würden. Olga
Solange der Wohnungsmarkt dem freien Spiel der Immobilienfirmen ausgesetzt ist, wird die real existierende Mangelwirtschaft an bezahlbarem Wohnraum weiter leben. Im Osten ist dieses Problem aus bekannten Gründen zugegeben etwas entspannter, wenn man von den Leuchtturm-Städten mal absieht, da ist freier Wohnraum, selbst in größeren Städten, kein Problem. Bis vor kurzem warb eine Wohnbaugesellschaft in Gera damit, dass sie jedem Neumieter eine 1-wöchige Mallorca-Reise bei Unterschrift unter dem Mietvertrag schenkte. Und das waren keine Bruchbuden, sondern sanierte "Platte" mit Fahrstuhl, Balkon usw. und das für 5,20€/m² kalt.
DAs glaube ich sofort, Friedensfürst.
Aber grösserer vorhandener Leerstand bei Wohnungen bedeutet auch ,dass viele Menschen dort nicht hin möchten. Thüringen hat ja bedeutende Universitäten, wo auch Westdeutsche studieren, weil neben der Exzellenz derUnis auch das Leben billiger und genügend Wohnraum vorhanden ist.
Aber nach Beendigung ihres Studiums gehen sie wieder weg, auch wenn es dort gute berufliche Chancen gäbe.
Dazu kommt natürlich noch durch das Erstarken der AFD dass Nicht-Deutsche die Gegend sowieso meiden, auch wenn sie aktuell in NRW arbeiten und teurer wohnen, sind sie von dort nicht wegzulocken, weil sie befürchten aufgrund ihrer Nationalität kein Leben führen zu können, wie sie es möchten.
Das wird bei weiterer Vergreisung der Bevölkerung in diesen Regionen noch zu massiven Problemen führen. Denn auch die Tatsache,dass viele Frauen längst weggezogen sind und die Männer dann allein dort bleiben führt ja nicht zu einer Steigerung der Geburtenrate. Olga
Ich dachte an alte Menschen deren Kinder ausgezogen sind, der Partner verstorben und nun die große Wohnung nur noch schwerlich unterhalten können.
...
.....ohne Worte...
Ich finde Ihren Beitrag schon ziemlich befremdlich und auch unsolidarisch, insbesondere, wenn es um Wohnungen für junge Familien geht, was Sie dann mit Gegebenheiten kurz nach dem 2. Weltkrieg vergleichen wollen.Da komme ich erst heute wieder mal dazu, hier vorbeizuschauen und was sehen meine müden Augen? Einen Beitrag allererster Güte auf mein Geschreibsel. Dann will ich doch mal wieder etwas zurückschreibseln.
M.W. ist die Region, wo Sie wohnen eine mit der höchsten Armutsquote (ca 30%). Das wird noch mal Probleme geben, wenn auch bei Ihnen junge Menschen nötig Das Durchscnittsalter beträgt m.W. ca 50 Jahre, wodurch sich die Bevölkerung also nicht mehr selbst reproduzieren kann, sondern Zuzug von ausserhalb benötigt und diese benötigen dann auch Wohnungen. Je höher der Zuzug, desto höher der Bedarf an Wohnungen.
Inwieweit Sie als Person im fortgeschrittenen Alter sich gegen Hochhäuser in Ihrem Umfeld wehren können, sei mal dahingestellt - solidarisch ist Ihre Einstellung jedenfalls nicht. Das finde ich sehr schade. DAs ist es auch, was junge Menschen uns Alten oft vorwerfen,d ass wir nur an uns selbst denken - und es bewahrheitet sich anscheinend. Olga
Erstens habe ich nichts mit Gegebenheiten von Zeiten nach dem 2.Weltkrieg verglichen. Vor 60 Jahren, das war 1964. Da war das Wirtschaftswunder noch voll im Gange, J.F. Kennedy war schon tot und Adenauer und seine CDU wollten Wahlen gewinnen und starteten in der ganzen Bundesrepublik massenhaft Beförderungen im öffentichen Dienst. Ich habs selbst erlebt. 1964 hatte ich schon 7 Jahre Arbeitsleben hinter mir, mit 17 gings los und 1964 habe ich immerhin bei der Postgewerkschaft in der Jugendgruppe mitgemischt.
Sie scheinen die Region, wo ich wohne, doch nicht genau zu kennen. Diese wird hier auch der "Speckgürtel" genannt, was heißen soll, viele haben haben viel mehr als andere. Auch hier kann ich mitreden. Mein direkter Nachbar zu rechten hat vor 20 Jahren beschlossen, genau hier zu siedeln und hat sich eine 200 qm Hütte gebaut. Die wurde ihm bald zu klein und er konnte das Grundstück direkt neben unserem ergattern, 4000 qm, und er ließ sich die nächste Hütte errichten, 400 qm groß. Noch während des Baus dieser Hütte kam ihm die Erkenntnis, dass es wohl doch nicht die richtige Heimstatt für ihn sei und er beschloss, in einem anderen Ortsteil unserer Stadt auf einem Grundstück mit Blick aufs Wasser das nächste Schlösschen erstellen zu lassen, 800 qm. Familie hat er, aber die lebt in weiter Ferne. Die 400 qm Hütte wollte er verkaufen zum Preis von 3.000.000. Obwohl er Schritt für Schritt auf 1.700.000 runtergegangen war, hat kein Interessent angebissen. So stand er vor 5 Jahren also mit der 400qm-Bude nebenan und mit der 800qm-Bude und Weserblick da und musste sich entscheiden. Bleibe ich in der einen oder ziehe ich in die andere. Er ist bei uns geblieben, lebt nun die meiste Zeit des Jahres alleine auf seinem Gehöft und ist ganz froh darüber, solche alten Niedersachsen wie unsereins als Nachbarn zu haben. Die 800qm-Hütte steht jedenfalls leer und wird auf immowelt seit einigen Jahren für 3.395.000 zum Kauf angeboten. Da könnten mehrere junge Familien eine Bleibe finden. Unser Nachbar stammt übrigens aus einer Familie, die früher aus weiter östlichen Gefilden in die BRD gezogen ist und die in RU ihr Millionen mit Pipelinebau verdient hat.
Ich bin auch völlig unbesorgt, dass wir hier aussterben. Unsere Nachbarn zur Linken sind seit Februar Eltern einer süßen kleinen Tochter. Ihr Vater hat die 50 schon 3 Jahre überschritten und Mutti hat es vor kurzem geschafft. Ich freue mich schon darauf, wenn die Lütte bald laufen kann und über den Zaun zu mir klettern will.
Und statt Hochhäusern können wir jetzt schon mit der freien Sicht auf Windräder angeben, das nächste steht Luftlinie 800 m weg und misst immerhin ca. 250 m Höhe. Das muss ein Hochhaus erst mal schaffen. Es sollten noch einige dazu kommen, aber zur Zeit scheint es mit den Investitionen nicht mehr zu klappen.
Grüsse aus dem schönen Niedersachsen ins noch schönere Bayern - Zausel2
Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen. Aber hat schon jemand darauf hingewiesen, dass der zunehmende Wohnungmangel auch stark darauf zurückzuführen ist, dass "Kinder" nicht mehr so lange zu Hause wohnen, sondern so schnell wie möglich eine eigene Wohnung haben wollen? Das ist eine Masse in der Bevölkerung.....
Ich bewohne eine 55 qm-Wohnung. Das ist sicher okay. Aber ich habe mit meinen Eltern in einer 65 qm-Wohnung gelebt; und als ich ausgezogen bin, hatte ich geheiratet. Da hatten wir eine ca. 80 qm-Wohnung und wollten Kinder haben. Ich finde, das war alles okay so. Nur: Heute ist es halt ganz anders. Wenn ich bei Tarifverhandlungen die Frage lese: Wie soll sich denn ein Azubi mit seiner Vergütung eine Wohnung leisten können, dann bestätigt das meinen Beitrag. Heute ist es wohl eine Selbstverständlichkeit, dass man während seiner Ausbildung eine eigene Wohnung hat. Über diese "Notwendigkeit" mag sich jetzt jeder seine Gedanken machen.
Nachtrag: Hier ein passendes Beispiel für meine Behauptung. Stammt aus einem "Frage-Forum":
Wohnungen?