Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Abschiebung nach Afghanistan

Innenpolitik Abschiebung nach Afghanistan

pippa
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Re: Zum Thema
geschrieben von pippa
als Antwort auf netarip vom 27.02.2017, 10:30:23
Vielleicht weil es nicht zum Lebensentwurf eines Afghanen gehört zu töten oder getötet zu werden. Aber vielleicht gehört dieser Söder Einfall ja zu einem seiner Fasching Darbietungen.

Nein, das gehört eindeutig zu dem von mir beklagten Stimmenfang, von dem ich befürchte, dass er mit Erfolg gekrönt wird.
Pippa
Edita
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Re: Zum Thema
geschrieben von Edita
als Antwort auf netarip vom 27.02.2017, 10:30:23
Bayerns Finanzminister Markus Söder hat deutlich mehr Abschiebungen gefordert. „Sammelabschiebungen mit gerade mal 20 Leuten sind ein Witz“, sagte der CSU-Politiker der „Welt am Sonntag“. „Es müssten Tausende sein, die abgeschoben werden.“
Die Bürger verstünden nicht, so Söder, warum junge Deutsche Militärdienst in Afghanistan leisteten, afghanische Männer jedoch in Deutschland bleiben dürften.
„Junge afghanische Männer sollten zurück in ihre Heimat können, um sich dort für Stabilität und Demokratie einzusetzen.“


Tausende "junge afghanische Männer" haben für Deutschland ihr Leben riskiert, im Gegenzug hat " Deutschland " ihnen ein Ehrenwort und ein Versprechen gegeben, nämlich in etwa so, " Deutschland ist ein Land, das Dankbarkeit kennt. Ein Land, das auch in Zukunft für ihre Sicherheit sorgt. "Für den Fall, dass Sie bedroht sind - latent oder offen - bieten wir Ihnen auch Schutz in Deutschland.
Darauf können sich alle verlassen "
!

Söder ist ein ganz lustiger Feierfritze und vielleicht auch ein guter bayrischer Finanzminister, aber wenn er sein Maul über afghanische "junge Männer" zerreißt, dann ist das nicht nur eine Schande sondern auch eine verdammt üble Hetze die nur darauf ausgerichtet ist, sich am rechten deutschen Wählerrand Stimmen abzugreifen!
Es ist eine Schande, Deutschland sollte sich schämen, gottseidank zeigen immer mehr Bundesländer DEUTSCHLAND die Stirn und schieben Flüchtlinge aus Afghanistasn nicht mehr nach dorthin ab!

Deutschland läßt afghanische Helfer im Stich

Edita
Re: Zum Thema
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 27.02.2017, 13:27:40
Edita, gut, dass du wieder da bist.
Schade, dass ich dir für diesen Beitrag nicht einen zweiten Sympie verpassen kann.
Aber du kannst ihn ja in deinem Kopf speichern, das kommt dann aufs Gleiche raus.

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pippa
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Re: Zum Thema
geschrieben von pippa
als Antwort auf Edita vom 27.02.2017, 13:27:40
Heute hörte ich in den Nachrichten von einem Afghanen, dessen Asylverfahren (ohne dessen Schuld) über 4 Jahre dauerte.

Er nutzte diese Zeit um Deutsch zu lernen und spricht das inzwischen perfekt. Er arbeitet schon lange in der Flüchtlingshilfe und liegt dem deutschen Staat nicht auf der Tasche.

Nun hat man ihm seine Ablehnung verkündet. Nach so langer Zeit war das natürlich eine besonderer Schock.

Zum Glück lebt er in Schleswig-Holstein, das bekanntlich afghanische Flüchtlinge zur Zeit nicht abschiebt (wie auch Niedersachsen).

Ich bin der Meinung, dass gut integrierte Menschen, die zu allem Überfluss auch noch dringend gebraucht werden, denn dieser junge Mann spricht auch noch andere Sprachen, bei uns eingebürgert werden sollten.

Wann kommen endlich die entsprechenden Gesetze?
Pippa
Edita
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Mitglied

Re: Zum Thema
geschrieben von Edita
als Antwort auf pippa vom 27.02.2017, 13:53:15
Heute hörte ich in den Nachrichten von einem Afghanen, dessen Asylverfahren (ohne dessen Schuld) über 4 Jahre dauerte.
Er nutzte diese Zeit um Deutsch zu lernen und spricht das inzwischen perfekt. Er arbeitet schon lange in der Flüchtlingshilfe und liegt dem deutschen Staat nicht auf der Tasche.
Nun hat man ihm seine Ablehnung verkündet. Nach so langer Zeit war das natürlich eine besonderer Schock.
Zum Glück lebt er in Schleswig-Holstein, das bekanntlich afghanische Flüchtlinge zur Zeit nicht abschiebt (wie auch Niedersachsen).
Ich bin der Meinung, dass gut integrierte Menschen, die zu allem Überfluss auch noch dringend gebraucht werden, denn dieser junge Mann spricht auch noch andere Sprachen, bei uns eingebürgert werden sollten.
Wann kommen endlich die entsprechenden Gesetze?
Pippa


Liebe Pippa,
das ist beileibe kein Einzelfall, und genau darum geht es, es werden zuhauf Leute abgeschoben, die hier arbeiten, die hier in Rentenkasse und Arbeitslosenversicherung einzahlen!
Der Schwäbisch Gmünder Oberbürgermeister Arnold, auch CDU wie der scharfe olle Schäuble-Schwiegersohn Strobl, formuliert das so:
" Die Abschiebepraxis ist aus dem Lot geraten, auch aus humanitärer Sicht gesehen, denn zu unserer DNA gehört natürlich, daß wir den Menschen in den Mittelpunkt stellen, und das ist derzeit nicht der Fall, es geht um Zahlen, Zahlen und um Abschiebezahlen!
Der Wind hat sich gedreht, denn vor 2 Jahren war die Rhetorik noch so, daß es um Integration ging und um Einwanderung, und um " wir schaffen das " und es ging um Menschen, und jetzt hat man vergessen, bei all der Verschärfung des Asylrechts, daß man eine Sache gemacht hat, nämlich den Spurwechsel ermöglichen für diejenigen, die sich integriert haben, die arbeiten, die in die Rentenkasse zahlen und die Arbeitslosenversicherung, usw. - das hat man vergessen - Spurwechsel vom Asylbewerber zum legalen Einwanderer - da würde helfen ....... eine Einwanderungsampel! "


Wenn sich die Mehrheit der Bundesländer einig werden würde, dann könnte man eventuell die De Maizières und Strobls in Deutschland zur Raison bringen!

Edita
olga64
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Re: Zum Thema
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 27.02.2017, 14:37:47
Auch in Baden Württemberg gab es ein Drama mit einem Afghanen,der abgeschoben werden sollte und zweimal in letzter Minute aus dem Flugzeug "gerettet" wurde. Anscheinend ist der Mann jetzt krank und kann vermutlich länger bei uns bleiben.
Bei den anderen Abschiebungen, die in der Entscheidung der Länder liegen, gibt es aber auch viele kriminelle und da halte ich es nach wie vor für richtig, sie abzuschieben. Sie hätten ja die Chance gehabt, bei uns nicht kriminell zu werden und somit auch die Stimmung gegen Flüchtlingen (egal woher sie kommen) noch negativer anzuheizen.
Und dann gibt es noch das "rechte" Argument (wird gerne von der AfD genommen),dass junge Deutsche mit der Bundeswehr in Afghanistan "dienen" und auch aufbauend neue Strukturen entwickeln - junge Afghanen aber bei uns leben und dies nicht machen. Ein wenig bringt mich dies schon ins Grübeln... Olga

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lupus
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Re: Zum Thema
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 27.02.2017, 17:32:57
Mit ihrer Grübelei wagen sie sich weit vor.
Auf meine Frage ob die Flucht zu tolerieren ist, erhielt ich diese starken Worte:
„...deine zuvor geäußerten Gedanken sich vor diesem Hintergrund äußerst häßlich und zynisch lesen“
meint eine Edita und auch eine Marina ließ sich darüber aus.
Der Edita ging es später sogar über die Hutschnur! Also in einen Bereich wo gedacht werden sollte.

lupus
olga64
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Re: Zum Thema
geschrieben von olga64
als Antwort auf lupus vom 28.02.2017, 17:25:08
Ich denke nach wie vor, dass in dieser unruhigen Zeit alle Gedanken gedacht werden sollten und keiner das Recht hat, sie anderen zu verbieten.
Ist aber auch egal, wie ich finde - es sind die Gedanken anderer Diskutanten und ich muss sie mir ja nicht zu eigen machen.
Es sollte aber auch jedem möglich sein, eine frühere Meinung zu einem Thema in irgendeiner Form auch abändern oder sogar revidieren zu dürfen und zu können, wenn sich die Umstände usw. ändern. Olga
Tina48
Tina48
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Re: Zum Thema
geschrieben von Tina48
als Antwort auf lupus vom 28.02.2017, 17:25:08
Guten Tag ,

wenn wir in einem Bereich sind , in dem gedacht werden sollte , dann rufe ich Ihnen Ihre Frage noch einmal ins Ge-dächtnis .
Sie lautete :
"Ist es also zu tolerieren wenn sie ihre Mütter und Schwestern in Afghanistan verlassen?"
lupus

ad1) sind es die Mütter und Schwestern selbst , die das tolerieren müssen , wollen oder können .
ad2) sind es die jungen Männer selbst , die ihre Entscheidung vor sich selbst vertreten bzw. selbst tolerieren.
ad3)gibt es Bundesbürger ud Forenteilnehmer , die das tolerieren , und es gibt welche , die das nicht tolerieren können .
Wenn Sie das nicht tolerieren können , dann ist das so . Sie werden Ihre Gründe haben .
Ihre Frage ist einfach nur in dieser Form falsch gestellt .
Möglicherweise ist es ja so, dass Sie ganz einfach nicht wollen, dass so viele alleinstehende junge Männer aus Afghanistan (oder von sonstwoher) zu uns kommen .
Weil Sie sich die Frage stellen , ob die sich hier integrieren können , oder ob die in dieser hohen Zahl hier integrierbar sind .
Das ist doch eine ehrliche und durchaus berechtigte Frage , die sich außer Ihnen noch eine Menge anderer Menschen stellen .
Warum auch nicht ?
Auch diese Fragen müssen erlaubt sein .
lupus
lupus
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Re: Zum Thema
geschrieben von lupus
als Antwort auf Tina48 vom 28.02.2017, 17:52:44
Du rätselt über meine Gedanken zu meinem Beitrag?
Die waren in der Folge der Goethezitate :
Wer soll die Bevölkerung eines solchen Landes schützen, wenn nicht sie sebst und damit besonders die jungen Leute?
Wer soll das Land aufbauen?

Mit uns hat das nur indirekt zu tun.
Dafür mußte ich mich aber giftig bespritzen lassen.
lupus

Übrigens sehe ich natürlich auch die Notwendigkeit einen für uns tätig gewesenen afghanischen Dolmetscher Asyl zu gewähren. Das ist aber kein Regelfall.

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