Haustiere Besuchserlaubnis für Hund (Patientenverfügung)
Hundenarren werden´s verstehen:
In meiner Patientenverfügung steht für den Fall meiner KO-Runde "Ich wüsche menschenwürdige ... Zuwendung". Gestern habe ich den Satz hinzugefügt: "Hierzu zähle ich auch die Besuchserlaubnis für meinen Hund!"
Die Berechtigung leite ich davon ab, daß ich mit meinem Hund mehr gemeinsame Zeit verbringe als mit irgend einem anderen Menschen (meine Frau arbeitet noch).
Ob die dann Macht ausübenden Hausherren uns so einen Wunsch wohl gewähren? Ich habe Zweifel.
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navallo
In meiner Patientenverfügung steht für den Fall meiner KO-Runde "Ich wüsche menschenwürdige ... Zuwendung". Gestern habe ich den Satz hinzugefügt: "Hierzu zähle ich auch die Besuchserlaubnis für meinen Hund!"
Die Berechtigung leite ich davon ab, daß ich mit meinem Hund mehr gemeinsame Zeit verbringe als mit irgend einem anderen Menschen (meine Frau arbeitet noch).
Ob die dann Macht ausübenden Hausherren uns so einen Wunsch wohl gewähren? Ich habe Zweifel.
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navallo
Ich kann dich sehr gut verstehen. Vermutlich wird man aber außer in der eigenen Wohnung diesen Wunsch nicht erfüllt bekommen. Den Wunsch auf die Verfügung zu schreiben, halte ich aber für eine gute Idee. Vielleicht wird dann doch einmal darüber nachgedacht.
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karl
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karl
Re: Besuchserlaubnis für Hund (Patientenverfügung)
Gedanklich kann ich Deinem Wunsch gut nach vollziehen. Rechtlich habe ich allerdings einige Bedenken.
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hafel
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hafel
Navallo,
du schreibst (Zitat): "....., dass ich mit meinem Hund mehr gemeinsame Zeit verbringe als mit irgendeinem anderen Menschen....."
Hast du deinen Hund nun mit Absicht als "Mensch" bezeichnet oder kam das tief aus deinem Unterbewusstsein, "einfach so"? Da ich selbst auch einen Hund habe, der mir sehr ans Herz gewachsen ist, kann ich es sehr wohl nachvollziehen, dass bei einem solchen "Familienmitglied" die Grenze zwischen Mensch und Tier unbewusst verschwimmen kann. Auch ich überlege nun, ob ich meine Patientenverfügung entsprechend ändere, wobei ich hoffe, dass mein Hund nicht an meinem Grabe stehen wird, sondern lieber umgekehrt.
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wolfgang
du schreibst (Zitat): "....., dass ich mit meinem Hund mehr gemeinsame Zeit verbringe als mit irgendeinem anderen Menschen....."
Hast du deinen Hund nun mit Absicht als "Mensch" bezeichnet oder kam das tief aus deinem Unterbewusstsein, "einfach so"? Da ich selbst auch einen Hund habe, der mir sehr ans Herz gewachsen ist, kann ich es sehr wohl nachvollziehen, dass bei einem solchen "Familienmitglied" die Grenze zwischen Mensch und Tier unbewusst verschwimmen kann. Auch ich überlege nun, ob ich meine Patientenverfügung entsprechend ändere, wobei ich hoffe, dass mein Hund nicht an meinem Grabe stehen wird, sondern lieber umgekehrt.
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wolfgang
Re: Besuchserlaubnis für Hund (Patientenverfügung)
warum gleich zweifeln?
vielleicht beizeiten eine pflegeeinrichtung wählen, die den besuch von hunden begrüßt? du bzw. die angehörigen entscheiden doch, welche einrichtung gewählt wird im fall des falles?
unser familienhund besucht selbstverständlich die mum im Stift, liegt dort...wie ehedem und gewohnt...im bett zu ihren füssen und wenn einer von uns das nahegelegene einkaufscenter besucht, hütet die mum halt, wie früher, hundi.
schläft die mum und hundi langweilt sich, findet er den weg in die stationsküche und weiß, lekkerchen ist ihm sicher!
es hat sogar einen *Heimhund* , er gehört einer mitarbeiterin und oft tollen die beiden hunde im park während der kaffeestunden und anderer aussenveranstaltungen. zurück ins zimmer lässt sich hundi natürlich fahren; auf den knien der mum beobachtet er mit halbgeschlossenen augen alles watt sich links und rechts vom rollstuhl bewegt.
also...wird schon möglich sein!
--
pilli
vielleicht beizeiten eine pflegeeinrichtung wählen, die den besuch von hunden begrüßt? du bzw. die angehörigen entscheiden doch, welche einrichtung gewählt wird im fall des falles?
unser familienhund besucht selbstverständlich die mum im Stift, liegt dort...wie ehedem und gewohnt...im bett zu ihren füssen und wenn einer von uns das nahegelegene einkaufscenter besucht, hütet die mum halt, wie früher, hundi.
schläft die mum und hundi langweilt sich, findet er den weg in die stationsküche und weiß, lekkerchen ist ihm sicher!
es hat sogar einen *Heimhund* , er gehört einer mitarbeiterin und oft tollen die beiden hunde im park während der kaffeestunden und anderer aussenveranstaltungen. zurück ins zimmer lässt sich hundi natürlich fahren; auf den knien der mum beobachtet er mit halbgeschlossenen augen alles watt sich links und rechts vom rollstuhl bewegt.
also...wird schon möglich sein!
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pilli
Re: Besuchserlaubnis für Hund (Patientenverfügung)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der Wunsch ist sicherlich verständlich. Wer ein Haustier hat, hängt natürlich sehr daran, will auch "bis zuletzt" wahrscheinlich das geliebte Tier um sich haben.
Im Heim, denke ich, wird es eher machbar sein.
Die Patientenverfügung greift aber meist im Krankenhausfall.
Da glaube ich nicht, daß das machbar ist, daß ein Hund zu Besuchszwecken mitgebracht werden darf, allein aus Hygienegründen.
Und nicht alle, die dort im Krankenhaus sein müssen, sind Hundenarren.
--
karin2
Im Heim, denke ich, wird es eher machbar sein.
Die Patientenverfügung greift aber meist im Krankenhausfall.
Da glaube ich nicht, daß das machbar ist, daß ein Hund zu Besuchszwecken mitgebracht werden darf, allein aus Hygienegründen.
Und nicht alle, die dort im Krankenhaus sein müssen, sind Hundenarren.
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karin2
Hallo,
ein interessanter Artikel zum Thema.
Viele Grüße
--
arno
ein interessanter Artikel zum Thema.
Viele Grüße
--
arno
Hallo navallo - vor ca 12 Jahren habe ich zusammen mit 2 Freunden eine kleine Organisation gegründet, um die Tiere von HIV+ Patienten zu betreuen, wir besuchten sie daheim und versorgten die Tiere, gingen Gassi, kauften für Mensch und Tier ein und wenn die Menschen vorübergehend - oder eben leider auch endgültig - in eine Klinik oder in ein Hospiz mussten. Verstarb jemand, so haben wir die Tiere im Sinne des Verstorbenen weitervermittelt. Vor allem aber haben wir die Kranken ständig über ihre Tiere informiert und wenn es irgendwie ging, die Tiere zu ihnen gebracht.
Es gab so gut wie niemals Probleme, mit den Tieren der Erkrankten auch einmal einige Minuten ins Zimmer zu dürfen - oder aber man sagte mir, dass man eben von "nichts weiss" und so konnte ich einige Kätzchen und Hunde in der Tasche an dem Pflegepersonal vorbeischummeln, die niemals nachfragten. Manchmal durften wir auch nir aufs Gelände der klinik und wenn es irgendwie ging, wurde der Kranke eingemummelt in Decken im Rolli in den park oder Hof gefahren - es war für beide - besonders aber für die betroffenden Menschen - jedesmal wie ein kleines Stück Normalität, wenn sie ihre Tiere streicheln durften oder diese ihnen übers Gesicht oder die Hände schleckten. Ich denke, es hängt ganz stark mit den Menschen zusammen, denen man sich da anvertraut und nicht nur mit den Institutionen.Übrigens war der sogenannte Tierschutzbund absolut gegen unsere Arbeit - weil die armen Tiere emotional ja so durcheinander kämen und ihnen besser gedient sei, wenn sie in ein "richtiges Tierheim" kommen und sofort weitrvermittelt werden .. damit sie wissen, wo sie hingehören.. jaja, die wissen genau, wie es geht ..
Leider gibt es unseren kleinen Verein nicht mehr, denn ich wohne schon lamge nicht mehr in der Gegend und die Helfer sind leider selbst inzwischen verstorben. Hätte ich mehr Platz und Mittel, ich würde gerne wieder so etwas machen.
--
angelottchen
Es gab so gut wie niemals Probleme, mit den Tieren der Erkrankten auch einmal einige Minuten ins Zimmer zu dürfen - oder aber man sagte mir, dass man eben von "nichts weiss" und so konnte ich einige Kätzchen und Hunde in der Tasche an dem Pflegepersonal vorbeischummeln, die niemals nachfragten. Manchmal durften wir auch nir aufs Gelände der klinik und wenn es irgendwie ging, wurde der Kranke eingemummelt in Decken im Rolli in den park oder Hof gefahren - es war für beide - besonders aber für die betroffenden Menschen - jedesmal wie ein kleines Stück Normalität, wenn sie ihre Tiere streicheln durften oder diese ihnen übers Gesicht oder die Hände schleckten. Ich denke, es hängt ganz stark mit den Menschen zusammen, denen man sich da anvertraut und nicht nur mit den Institutionen.Übrigens war der sogenannte Tierschutzbund absolut gegen unsere Arbeit - weil die armen Tiere emotional ja so durcheinander kämen und ihnen besser gedient sei, wenn sie in ein "richtiges Tierheim" kommen und sofort weitrvermittelt werden .. damit sie wissen, wo sie hingehören.. jaja, die wissen genau, wie es geht ..
Leider gibt es unseren kleinen Verein nicht mehr, denn ich wohne schon lamge nicht mehr in der Gegend und die Helfer sind leider selbst inzwischen verstorben. Hätte ich mehr Platz und Mittel, ich würde gerne wieder so etwas machen.
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angelottchen
@angelottchen
@Pilli
Solange ich selbst in der Lage bin, zu bestimmen, in welches Heim ich gehen will, werde ich selbstredend keines auswählen, das Hunde nicht zuläßt.
Während sich heutzutage zunehmend Dauerpflege-Einrichtungen Haustiere als gelegentliche Gäste wünschen, bestehen in Kliniken nach wie vor strikte "Verbote". Man schiebt z. B. seuchenhygienische Gründe vor, so als würden Menschen sich regelmäßig mit Hundekrankheiten infizieren. Oder man verweist auf nötige Rücksichtnahme gegenüber Mitpatienten, als wäre es eine Zumutung, diese selbst zu fragen, ob sie Einwände gegen den Tierbesuch hätten. Aus meiner Sicht ist der einzige wahre Verbotsgrund rangwahrende Machtlust - ähnlich Vorschulkindern im Kindergarten, nur besser maskiert.
Nun kann man leider nicht selbst festlegen, wachen Geistes irgendwo eingeliefert zu werden. Speziell für diese Situation, in der man als Patient selbst keine eigenen Entscheidungen mehr treffen oder dazu befragt werden kann (z. B. anhaltende Bewußtlosigkeit nach Schlaganfall, soll die Patientenverfügung vorsorglich dienen.
Aus mehrfachem eigenem Erleben weiß ich, daß man auch in Narkose noch verdammt viel mitkriegen kann, z.B. was am Op-Tisch gesprochen wurde. In übler Erinnerung ist mir auch geblieben, in der Aufwachphase von einer jungen Schwester wiederholt ins Gesicht geschlagen und angeschrieen ("Aufwachen! Atmen Sie endlich! LUFT HOLEN!!!") worden zu sein, während ich bereits hellwach, aber wegen der Narkosemittel noch gelähmt war, also weder sprechen noch selbständig atmen konnte. Ähnlich mag es manchem "bewußtlos" Erscheinendem gehen. Ich bin daher überzeugt, daß es in der beschriebenen auf ein Ende zusteuernden Phase mir selbst, vielleicht auch meinem Hund , besser gehen würde, wenn wir die Zeit bekämen, Nähe zu spüren und sich andere da einfach mal raushalten könnten.
Die von angelottchen beschriebenen Aktionen mit den Krankenbesuchen finde ich klasse
--
navallo
@Pilli
Solange ich selbst in der Lage bin, zu bestimmen, in welches Heim ich gehen will, werde ich selbstredend keines auswählen, das Hunde nicht zuläßt.
Während sich heutzutage zunehmend Dauerpflege-Einrichtungen Haustiere als gelegentliche Gäste wünschen, bestehen in Kliniken nach wie vor strikte "Verbote". Man schiebt z. B. seuchenhygienische Gründe vor, so als würden Menschen sich regelmäßig mit Hundekrankheiten infizieren. Oder man verweist auf nötige Rücksichtnahme gegenüber Mitpatienten, als wäre es eine Zumutung, diese selbst zu fragen, ob sie Einwände gegen den Tierbesuch hätten. Aus meiner Sicht ist der einzige wahre Verbotsgrund rangwahrende Machtlust - ähnlich Vorschulkindern im Kindergarten, nur besser maskiert.
Nun kann man leider nicht selbst festlegen, wachen Geistes irgendwo eingeliefert zu werden. Speziell für diese Situation, in der man als Patient selbst keine eigenen Entscheidungen mehr treffen oder dazu befragt werden kann (z. B. anhaltende Bewußtlosigkeit nach Schlaganfall, soll die Patientenverfügung vorsorglich dienen.
Aus mehrfachem eigenem Erleben weiß ich, daß man auch in Narkose noch verdammt viel mitkriegen kann, z.B. was am Op-Tisch gesprochen wurde. In übler Erinnerung ist mir auch geblieben, in der Aufwachphase von einer jungen Schwester wiederholt ins Gesicht geschlagen und angeschrieen ("Aufwachen! Atmen Sie endlich! LUFT HOLEN!!!") worden zu sein, während ich bereits hellwach, aber wegen der Narkosemittel noch gelähmt war, also weder sprechen noch selbständig atmen konnte. Ähnlich mag es manchem "bewußtlos" Erscheinendem gehen. Ich bin daher überzeugt, daß es in der beschriebenen auf ein Ende zusteuernden Phase mir selbst, vielleicht auch meinem Hund , besser gehen würde, wenn wir die Zeit bekämen, Nähe zu spüren und sich andere da einfach mal raushalten könnten.
Die von angelottchen beschriebenen Aktionen mit den Krankenbesuchen finde ich klasse
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navallo
@karl
So wie du sehe ich das auch. Ich werde mit meinem Ansinnen kaum Erfolg haben. Aber steter Tropfen höhlt den Stein. Und wenn Verantwortliche genügend oft unter Druck stehen, wird man sogar an Uni-Kliniken irgendwann umdenken. Das war in der Vergangenheit ja auch schon so bei der Mitaufnahme von Elternteilen erkrankter Kinder oder der Anwesenheit von Ehemännern bei Geburten. In den 50er Jahren waren sogar eigene Kofferradios verboten.
Meine Frau hat ihre Patientenverfügung ebenfalls mit dem Zusatz "Besuchserlaubnis für den Hund" versehen. Einer von uns beiden wird eines hoffentlich recht fernen Tages in die Verlegenheit kommen, jemandem den Zettel unter die Nase halten zu müssen und der wird bei einer Ablehnung vielleicht mal darüber nachdenken.
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navallo
So wie du sehe ich das auch. Ich werde mit meinem Ansinnen kaum Erfolg haben. Aber steter Tropfen höhlt den Stein. Und wenn Verantwortliche genügend oft unter Druck stehen, wird man sogar an Uni-Kliniken irgendwann umdenken. Das war in der Vergangenheit ja auch schon so bei der Mitaufnahme von Elternteilen erkrankter Kinder oder der Anwesenheit von Ehemännern bei Geburten. In den 50er Jahren waren sogar eigene Kofferradios verboten.
Meine Frau hat ihre Patientenverfügung ebenfalls mit dem Zusatz "Besuchserlaubnis für den Hund" versehen. Einer von uns beiden wird eines hoffentlich recht fernen Tages in die Verlegenheit kommen, jemandem den Zettel unter die Nase halten zu müssen und der wird bei einer Ablehnung vielleicht mal darüber nachdenken.
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navallo