Gesundheit gesichtslähmung

Re: gesichtslähmung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sissismam vom 01.05.2009, 11:17:38
Hallo Sissimam,

da muss ich doch auch noch meinen Senf dazugeben )!

Wenn Du das Augenlid nicht mehr richtig schließen kannst, was bei einer kompletten peripheren Lähmung des Gesichtsnerven (periphere Fazialisparese) immer der Fall ist, musst Du das Auge nicht nur während der Nacht vor dem Austrocknen schützen, sondern unbedingt auch tagsüber.
Am Tag reicht evtl. eine Brille mit Seitenschutz und die zusätzliche Behandlung mit "künstlichen Tränen" (z.B. Vidisic Augentropfen), um das Auge feucht zu halten.
Nachts sollte das Auge mit einer Augenklappe und einer Augensalbe (z.B. Bepanthen Augensalbe)versorgt werden.

Zu der Behandlung mit Steroiden ist noch zu sagen, dass diese hoch genug dosiert sein muss (z.B. Decortin 1mg/kg Körpergewicht), lange genug durchgeführt werden muss und nicht abrupt beendet werden darf.

Manchmal wird zusätzlich zu einer Behandlung mit Steroiden noch eine zehntägige Infusionsbehandlung mit Dextran40 empfohlen. Diese muss allerdings stationär durchgeführt werden.

Auch ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass bald eine Besserung eintritt.

Viele Grüße, Ursula
navallo
navallo
Mitglied

Re: gesichtslähmung
geschrieben von navallo
als Antwort auf sissismam vom 01.05.2009, 11:17:38
Bist Du einem HNO-Arzt vorgestellt worden???
Wurde in die Ohren geschaut? Wurden Hörprüfungen, Gleichgewichtsprüfungen, Geschmacksprüfungen, Prüfung der Tränensekretion durchgeführt?

Ich frag ja nur :0)

Laß später mal hören, was aus der Sache geworden ist.
Liebe Grüße.
--
navallo
sissismam
sissismam
Mitglied

Re: gesichtslähmung
geschrieben von sissismam
als Antwort auf navallo vom 01.05.2009, 13:19:55
hallo ursula...senf is immer gut...lach
also tagsüber ist das mit dem auge nicht so ein grosses problem, wenn ich feste kneife geht zu, sonst helfe ich mit dem finger nach, habe auch salbe.
alles andere was du schreibs macht mir doch schon ein bischen angst.
na ja, muss montag eh wieder hin.
lg

an navallo
nööö, zum hno hat er mich nicht überwiesen. ich habe immer sehr grosse schwierigkeiten einem arzt zu sagen, was er tun soll. (hab zwar eigentlich ne grosse klappe, aber da bin ich immer kleinlaut)
denke immer, wenn er seinen job macht, weiss er was er tut.
manche ärzte reagieren auf solche vorschläge ja sehr...sagen wir mal ungehalten.
werde euch auf dem laufenden halten
lg

--
sissismam

Anzeige

navallo
navallo
Mitglied

Re: gesichtslähmung
geschrieben von navallo
als Antwort auf sissismam vom 01.05.2009, 17:07:12
Hallo sissimam,
es ist richtig: viele Ärzte geben sich verdammt eitel. Das hängt unter anderem damit zusammen, daß ihre Diagnosen nur noch selten, wie weiland in der DDR, durch Pathologen bestätigt oder verworfen werden. Sie haben (fast) keinen mehr über sich, der ihnen ihre Irrtümer aufzeigt.

Niedergelassene Neurologen und Ohrenärzte sind mitunter Konkurrenten, besonders, wenn es um Hirnnerven geht. Das ist im bundesrepublikanischen Bereich unter vielen medizinischen Fachgruppen so. Jeder behauptet, mehr zu wissen, ohne aber wirklich das Handwerkzeug des anderen zu beherrschen. Man vermeidet die Überweisung zum kompetenteren Spezialisten aus Angst, damit den Patienten als Einnahmequelle zu verlieren. Als Arzt auf Einwürfe eines Patienten „ungehalten“ zu reagieren, ist ein Zeichen von Schwäche (persönliche Beleidigungen ausgenommen).

Bei einer so frischen Fazialisparese hat man im Allgemeinen auch etwas Zeit zu erforderlichen Entscheidungen – wie gesagt, heilen 80 % spontan. Insofern möchte ich keineswegs Panik bei dir auslösen. Und Karl (hatte aber eine vermutlich ganz andere Ursache) hat ja hier schon geschrieben, daß er schon 2 x ein halbes Jahr mit einer Gesichtsnervenlähmung zurecht kommen mußte. Ab 3 Wochen ohne Anzeichen einer Funktionsrückkehr des Nerven sollte ein klares Programm für das weitere Vorgehen existieren, weil sich sonst der entzündlich aufquellende Nerv im eigenen Lager zu strangulieren droht. Es gibt weitere Gründe zur Einhaltung zeitlicher Fixpunkte (z. B. rechtzeitiger Ausschluß meist gutartiger Geschwülste).

Kannst du deinen Neurologen nicht etwas naiv fragen, ein Bekannter hätte gesagt....?

Sollte er eine Überweisung ablehnen, bist du höchstwahrscheinlich an der falschen Schmiede. Was soll dann schon noch passieren? Schlimmstenfalls kann er dich raußchmeißen. Dann muß er dich aber an einen Kollegen „weiterreichen“ ( tut er mit vorwarnendem Telefonat, muß dich nicht jucken).

Die Dekompressionsoperation des Gesichtsnerven beherrschen nicht allzu viele HNO-Ärzte, wohl aber die erforderliche Diagnostik. Die Operation ist kein „Standardeingriff“ für Facharztkandidaten. Ein gewiefter Ohroperateur (z. B. früherer Oberarzt an Hochschule) wäre günstig.

Drück dir weiter die Daumen!

--
navallo
sonja47
sonja47
Mitglied

Re: gesichtslähmung
geschrieben von sonja47
als Antwort auf sissismam vom 01.05.2009, 17:07:12
sissimam
Versuch eine etwas kritische Patentin zu werden,
"navallo" hat es Dir sehr treffend beschrieben, wie Du Fragen stellen
kannst, ohne anzugreiffen!
Machs guet!
--
sonja47
johanna
johanna
Mitglied

Re: gesichtslähmung
geschrieben von johanna
als Antwort auf sonja47 vom 02.05.2009, 00:00:36
vor über 40 Jahren hatte ich auch eine linksseitige Gesichtslähmung - sie kam für mich unangekündigt, unvorbereitet und ohne Schmerzen einfach so über Nacht. Ich konnte das Auge nicht mehr ohne Hilfe schliessen, trinken war mühsam, die Mimik entsetzlich. Mein damaliger Hausarzt überwies mich sofort zum HNO - dieser umgehend ins Krankenhaus. Dort verabreichte man mir 3 mal täglich Stöße von diversen Tabletten, behandelte mit Rotlicht und eröffnete mir, dass bei einer Besserung innerhalb von ca 3 - 6 Monaten nicht operiert werden müßte..... nach insgesamt 6 Monaten war ich wieder fast beschwerdefrei. Ursache war eine sehr lange bestehende Nervenbelastung und ich habe noch sehr lange bei extremer Nervenbelastung die Auswirkungen in der linken Gesichtshälfte verspürt.

--
johanna

Anzeige

sissismam
sissismam
Mitglied

Re: gesichtslähmung
geschrieben von sissismam
als Antwort auf johanna vom 02.05.2009, 17:03:30
hallo johanna, das hört sich ja schlimm und langwierig an.
ich für meinen teil gebe gaaaanz vorsichtig entwarnung :))
hatte das gefühl es ist besser geworden, war mir aber nicht sicher, ob nicht der wunsch der vater des gedanken war. habe aber heute nachmittag eine bekannte getroffen, die von sich aus sagte, ich sähe besser aus (natürlich nur im rahmen der altersbedinngten möglichkeiten...lach)
puh, da ist mir doch ganz leicht ein stein von der seele gerollt!!

muss montag zum arzt und bin mal gespannt...halte euch auf dem laufenden!
tut gut, nicht immer mit allem alleine dazustehen, danke an alle die interesse und anteilnahme gezeigt haben.
lg
--
sissismam
sissismam
sissismam
Mitglied

Re: gesichtslähmung
geschrieben von sissismam
als Antwort auf sissismam vom 02.05.2009, 20:37:02
hallo zusammen,
ja der arzt hat gestern auch leiche besserungen festgestellt. muss nun langsam das kortison absetzt und ich halt in geduld üben. das auge lässt sich zum glück inzw. wieder leicht schliessen, zwinkert auch wieder mit.
man bin doch sehr erleichtert! (dafür habr ich gestern versehentlich vor ne tür geschlagen und nun tut die hand weh...oh man, hab wohl gerade eine glückssträhne!!)
lg
--
sissismam
rodi
rodi
Mitglied

Re: gesichtslähmung
geschrieben von rodi
als Antwort auf sissismam vom 05.05.2009, 10:44:56
Hallo sissismam,
Du weisst doch, wenn man im Mist sitzt, kommt immer neuer Mist dazu.
Komm ganz schnell wieder raus...
wünscht Dir
--
rodi
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: gesichtslähmung
geschrieben von rolf †
als Antwort auf sissismam vom 05.05.2009, 10:44:56
Hab den Ordner noch nicht gefunden, erinnere mich aber, daß es nur einige Wochen wären, bis alles wieder richtig funktionierte.
--
rolf

Anzeige