Geisteswissenschaft / Philosophie Zufall, Schicksal, Vorherbestimmung - Wo stehen wir?
@ loretta,
das Problem der Willensfreiheit ist gar nicht so einfach. Nicht verhöhnen war mein Ziel, sondern die Offenlegung der absurden Argumentationskreise, die resultieren, wenn alles als vorherbestimmt angesehen wird.
Es gäbe keine Verantwortung! Dem widerspreche ich aus einem Bedürfnis heraus, denn ich bin verantwortlich für das, was ich tue. Unsere Welt würde aus den Fugen geraten, wenn wir diese Verantwortung eines jeden Menschen nicht einfordern würden. Auch dieses Nervengeflecht in meinem Kopf, das mein Unterbewusstsein ausmacht, ist ein Teil von mir.
Solange wissenschaftlich die Wechselbeziehung zwischen bewussten und unbewussten Schaltkreisen nicht wirklich aufgeklärt sind, solange kann man sich m. E. auch nicht auf die Libetschen Experimente zurückziehen.
Karl
das Problem der Willensfreiheit ist gar nicht so einfach. Nicht verhöhnen war mein Ziel, sondern die Offenlegung der absurden Argumentationskreise, die resultieren, wenn alles als vorherbestimmt angesehen wird.
Es gäbe keine Verantwortung! Dem widerspreche ich aus einem Bedürfnis heraus, denn ich bin verantwortlich für das, was ich tue. Unsere Welt würde aus den Fugen geraten, wenn wir diese Verantwortung eines jeden Menschen nicht einfordern würden. Auch dieses Nervengeflecht in meinem Kopf, das mein Unterbewusstsein ausmacht, ist ein Teil von mir.
Solange wissenschaftlich die Wechselbeziehung zwischen bewussten und unbewussten Schaltkreisen nicht wirklich aufgeklärt sind, solange kann man sich m. E. auch nicht auf die Libetschen Experimente zurückziehen.
Karl
Zwei Gründe für die Unberechenbarkeit der Zukunft
Neben der Heisenbergschen Unschärferelation gibt es einen zweiten Grund für die prinzipielle Unberechenbarkeit der Zukunft. Zunächst einmal, ein guter Positivist hätte schon vor Heisenberg die mögliche Existenz eines Laplaceschen Dämons ablehnen und folglich die Unberechenbarkeit der Zukunft postulieren müssen. Wissenschaftler würden nach der Entdeckung eines Laplaceschen Dämons diesen gleich den Naturphänomenen zuordnen. Folglich hätte der Dämon nicht nur die gesamte bisherige Welt, sondern auch noch sich selbst vollständig darzustellen usw. usf., was aus prinzipiellen Gründen unmöglich scheint. Es wäre sinnvoll anzuerkennen, daß prinzipiell die Speicherkapazität eines realen Systems (zu denen wir uns auch als Menschen rechnen dürfen) nicht ausreichen kann, die Welt (einschließlich sich selbst) vollständig zu beschreiben. Die Unbestimmtheit atomarer Prozesse verweist nur auf eine der prinzipiellen Ursachen unvollständiger Weltbeschreibung. Wenn man will, kann man diese Unbestimmtheit der Zukunft, die prinzipieller Natur ist, als 'Offenheit' bezeichnen. Quelle
Ok, karl, dann habe ich vielleicht deinen Beitrag fehl interpretiert, sorry.
Ich glaube übrigens auch an einen im Prinzip vorgezeichneten Weg, den jedes Individuum zu gehen hat mit einer kleinen Differenzierung:
Es unterliegt meinem Willen, an welcher Weggabelung ich entscheide, ob ich links, rechts oder geradeaus weitergehe. Das macht dann die Individualität meines Schicksals aus, was ich demnach logischerweise auch selbst in der Hand habe.
loretta
Glauben impliziert also grundsätzlich Richtigkeit, Wahrheit und "Bierernst"?
geschrieben von Die-Klostermaus
... Man sollte nicht die verhöhnen, die glauben. loretta
Nun, wenn jemand glaubt, dass die Universum nur ein großer Badeschwamm ist? Oder die zentrale Figur der Welt ein kleiner grüner Gummibär ist?
Oder wie geht man mit jenen Bibelfundamentalisten um, die einfach alles Zahlenangaben in der Bibel zusammengerechnet haben und so auf die bekannten rund 6000 Jahre für die Menschheit kommen etc.? (Wobei natürlich dann alle "Wahrheiten" der verschiedenen Religionen im Laufe der Menschheitsgeschichte auf den prüfstand gehören ...)
Alles ehrfürchtig registrieren oder so? Noch so zwei Aspekte, die mir gerade in den Sinn kommen ...
Der universelle Absolutheitsanspruch von Religionen und die offenbare absolute Humorlosigkeit aller Religionen ...
Die Klostermaus
Re: Glauben impliziert also grundsätzlich Richtigkeit, Wahrheit und "Bierernst"?
Alles ehrfürchtig registrieren oder so?
Das verlangt keiner - du hast mich doch nun schon zitiert:
... Man sollte nicht die verhöhnen, die glauben. loretta
angekommen? das ist einfach die Toleranz gegenüber anders Glaubenden / Denkenden - nicht mehr und nicht weniger.
btw - ich bin nicht gläubig, aber ich akzeptiere!
loretta
Re: Zufall, Schicksal, Vorherbestimmung - Wo stehen wir?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Über Glaubensfragen und Religionen, darüber sind schon Kriege entstanden.
Jeder meint, SEINS sei das einzig Wahre ...
Soll doch jeder glauben woran er mag und dabei die anderen Glaubensrichtungen tolerieren ... es gibt Menschen, die behaupten , an gar nichts zu glauben; nun...auch das ist eine Form von GLAUBEN !
Man kann auch nicht alles wegdiskutieren, was einem selbst suspekt oder zu abstrakt erschein; man kann schon, ja, aber man sollte es den Andersgläubigen schlicht belassen.
Jeder meint, SEINS sei das einzig Wahre ...
Soll doch jeder glauben woran er mag und dabei die anderen Glaubensrichtungen tolerieren ... es gibt Menschen, die behaupten , an gar nichts zu glauben; nun...auch das ist eine Form von GLAUBEN !
Man kann auch nicht alles wegdiskutieren, was einem selbst suspekt oder zu abstrakt erschein; man kann schon, ja, aber man sollte es den Andersgläubigen schlicht belassen.
Toleranz wird offenbar so verstanden: Wissenschaftler sollen gefälligst den Mund halten, wenn sie unhaltbaren Nonsense von sogenannten Gläubigen lesen. Diese dürfen dann in einer Art Schutzraum ihren von Rationalität losgelösten freien Assoziationen nachgehen.
Ich könnte dem zustimmen, wenn nicht immer wieder versucht würde mit den Ergebnissen dieser Luftgedanken in die reale Welt hineinzuregieren.
Das fordert zum Widerspruch heraus und Toleranz ist keine Einbahnstraße.
Karl
Ich könnte dem zustimmen, wenn nicht immer wieder versucht würde mit den Ergebnissen dieser Luftgedanken in die reale Welt hineinzuregieren.
Das fordert zum Widerspruch heraus und Toleranz ist keine Einbahnstraße.
Karl
Individuell kannich glauben, was ich will und was meiner Neigung entspricht. Was aber, wenn dubiose selbsternannte
'Priester' wider jegliche Vernunft unhaltbare Thesen aufstelllen (mit Geldabzocke)? Bin ich dann auch noch 'frei'?
Val
'Priester' wider jegliche Vernunft unhaltbare Thesen aufstelllen (mit Geldabzocke)? Bin ich dann auch noch 'frei'?
Val
Hallo, val,
Du bist frei!
Seit über 2000 Jahre bleiben die Götter der Viehzüchter aus dem
vorderen Orient stumm, aber ……… um so eifriger schwatzen ihre
selbsternannten Missionare.
Viele Grüße
arno
Du bist frei!
Seit über 2000 Jahre bleiben die Götter der Viehzüchter aus dem
vorderen Orient stumm, aber ……… um so eifriger schwatzen ihre
selbsternannten Missionare.
Viele Grüße
arno
Re: Zufall, Schicksal, Vorherbestimmung - Wo stehen wir?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich werde nicht versuchen, Andere von meinem Weg zu überzeugen - nur werde ich echt grantig, wenn das bei mir selbst versucht wird !
Toleranz gegenüber der Wissenschaft - solange deren Aussagen belegbar und halbwegs nachvollziehbar sind - jederzeit.
Aber da jene sich ja auf die Fahne schreibt, für alles Beweise zu brauchen und einzufordern (Thema Esoterik, Grenzwissenschaften oder "Glaube" allg.), dann darf ich doch auch im Gegenzug die Beweise der Wissenschaftler für ihre Widerlegungen erwarten ...oder ?
Wobei ich mich dann frage: was wird an den Universitäten für Parapsychologie und Grenzwissenschaften denn eigentlich gelehrt ??? Warum werden es immer mehr Universitäten, die sich diesen Studiengängen widmen und diesen Wissenschaften öffnen ???
grübel
dennoch:
WAS ich glaube und wie ich mein Leben LEBE, ist einzig meine ganz pers. Überzeugung und auch meine absolut eigene Angelegenheit.Ich lasse mir da von niemandem dreinreden, weder von der Wissenschaft noch von militanten Glaubens-Fanatikern jeglicher Coleur.
DIESE Freiheit nehme ich mir einfach ....das ist mir zufällig vom Schicksal so vorherbestimmt *zwinker*
Toleranz gegenüber der Wissenschaft - solange deren Aussagen belegbar und halbwegs nachvollziehbar sind - jederzeit.
Aber da jene sich ja auf die Fahne schreibt, für alles Beweise zu brauchen und einzufordern (Thema Esoterik, Grenzwissenschaften oder "Glaube" allg.), dann darf ich doch auch im Gegenzug die Beweise der Wissenschaftler für ihre Widerlegungen erwarten ...oder ?
Wobei ich mich dann frage: was wird an den Universitäten für Parapsychologie und Grenzwissenschaften denn eigentlich gelehrt ??? Warum werden es immer mehr Universitäten, die sich diesen Studiengängen widmen und diesen Wissenschaften öffnen ???
grübel
dennoch:
WAS ich glaube und wie ich mein Leben LEBE, ist einzig meine ganz pers. Überzeugung und auch meine absolut eigene Angelegenheit.Ich lasse mir da von niemandem dreinreden, weder von der Wissenschaft noch von militanten Glaubens-Fanatikern jeglicher Coleur.
DIESE Freiheit nehme ich mir einfach ....das ist mir zufällig vom Schicksal so vorherbestimmt *zwinker*
Hallo, asray,
Du verwechselst da etwas.
Es gibt keine Universitäten oder Studiengänge für Parapsychologie.
Die Universitäten untersuchen als Forschungsobjekt solche
Grenzerscheinungen!
Das ist ein erheblicher Unterschied.
Viele Grüße
arno
Du verwechselst da etwas.
Es gibt keine Universitäten oder Studiengänge für Parapsychologie.
Die Universitäten untersuchen als Forschungsobjekt solche
Grenzerscheinungen!
Das ist ein erheblicher Unterschied.
Viele Grüße
arno