Geisteswissenschaft / Philosophie Was eine Teekanne mit Gott zu tun hat
Re: Richtige Prämissen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das stimmt .... ich habe noch gelernt, dass der Besuch einer anderen konfessionellen Kirche bzw. Gottesdienst absolut verdammenswertes war .... das hat sich nun auch in der offiziellen Lehre geändert.
Ich finde aber, dass man sehr wohl unterscheiden muß zwischen dem, was offizielle Lehrmeinung ist und dem, was Gläubige bzw. das Kirchenvolk denkt und tut. Die da unten sind meistens schon sehr viel weiter als die da oben. Siehe offizielle Lehrmeinung über Empfängnisverhütung und die Praxis. Ich kann da versichern, dass sich die überwiegende Mehrheit der Katholiken hierzulande keinen Deut darum schert.
Diese Unterscheidungen werden bei den Diskussionen aber selten getroffen.
Die Diskussionen leiden aber auch darunter, dass es an Wissen, was offizielle Lehrmeinung ist mangelt. Immer wieder muß ich lesen, dass sogar ein Papstes Pups als mit dem Siegel der "Unfehlbarkeit" versehen betrachtet wird.
Es müßte bei Diskussionen dieser Art der Standpunkt, von dem aus argumentiert wird, klargelegt werde.
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mart1
Ich finde aber, dass man sehr wohl unterscheiden muß zwischen dem, was offizielle Lehrmeinung ist und dem, was Gläubige bzw. das Kirchenvolk denkt und tut. Die da unten sind meistens schon sehr viel weiter als die da oben. Siehe offizielle Lehrmeinung über Empfängnisverhütung und die Praxis. Ich kann da versichern, dass sich die überwiegende Mehrheit der Katholiken hierzulande keinen Deut darum schert.
Diese Unterscheidungen werden bei den Diskussionen aber selten getroffen.
Die Diskussionen leiden aber auch darunter, dass es an Wissen, was offizielle Lehrmeinung ist mangelt. Immer wieder muß ich lesen, dass sogar ein Papstes Pups als mit dem Siegel der "Unfehlbarkeit" versehen betrachtet wird.
Es müßte bei Diskussionen dieser Art der Standpunkt, von dem aus argumentiert wird, klargelegt werde.
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mart1
Bei uns hatte es sich eingebürgert, dass jährlich mindestens 1 ökomenischer Gottesdienst abgehalten wurde. Als dann der unselige Papst das verbieten wollte, haben die beiden Kirchenoberhäupter unserer Gemeinde beschlossen dies zu ignorieren.
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schorsch
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schorsch
"Die Katholische Kirche kennt keinen Austritt aus der Glaubensgemeinschaft Kirche, da eine Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann." mart1
Hallo Mart, ich ging als Nichtkatholik von anderen Voraussetzungen aus, hatte die protestantiche Kirchenwelt im Blick. Es macht mir aber nichts aus, katholische Theologen zu hören. Ich muss nicht unbedingt deren Ansichten in voller Gänze teilen. Es sind die Ansichten der Kirche und diese besteht aus Menschen. Die Lehre Jeu hat ein anderes Gewicht. In einem Beitrag verwies ich auf die Notlage der Gläubigen: Sie erwarteten die Wiederkehr Christi und was stattdessen kam war die Kirche. Die kath, Kirche betont mit Nachdruck, dass sie allein "Kirche" sei, deren Höherwertigkeit gegenüber anderen Glaubensgemeinsachften wird also hervorgehoben. Es ist für mich ein Zeichen von Unduldsamkeit, aber aus der katholischen Theologie logisch ableitbar. Ich habe die Taufe nicht auf die gleiche Stufe gestellt, wie sonstige Entscheidungen in Erziehungsfragen. Grundsätzlich haben aber auch Eltern die Möglichkeit, die Taufe abzulehnen. Leider führt diese Diksussion weg vom Thema.
Was die religiöse Indoktrination betrifft, so sieht der Staat die Notwendigkeit einer ethischen Erziehung überhaupt. Es geht nicht ohne eine Hinwendung auf Werte. Wenn die religiöse Unterweisung dies ermöglicht, gut. Wenn diese abgelehnt wird, dann erfolgt ein Ethikunterricht.
Die Diskussion schweift ab vom vorgegebenen Thema. Das Thema war bereits in anderem Fahrwasser. So schrieb Karl in seinem Beitrag vom 14.1.2009 um 22.47 Uhr:
Zufall oder Notwendigkeit, das ist hier die Frage. Die Anhänger der Religion wittern immer Morgenluft, wenn ein Problem (noch) nicht wissenschaftlich erklärt werden kann. Die Suche nach dem Faktor X (wobei X schnell für "Gott" zu stehen hat) wird dann zum mystischen Erlebnis, man ist Gottes Wirken, seinen Bauplänen auf der Spur. Das hat Folgen, weil sich dann der Diskurs aufspaltet, aber auch die Gesellschaft. Die einen sind Anhänger der (Natur)Wissenschaft, sehen sich als Realisten, die anderen betonen Gottes Wirken, eines persönlichen Gottes. Das wären zwei Welten. Aber da sind dann noch die so genannten Geisteswissenschaften. Sind Politik, Soziologie etc. auch Wissenschaften? Also dann: Mehrere oder gar viele Welten? Und die "Einheit" der Welt? Zunächst: Wie lässt sich Wissenschaft definieren? Ein Wissenschaftsphilosoph (so was gibt es auch schon) würde sagen, dass die Wissenschaften (zumindsest das Wort Naturwissenschaft) einen Bereich der Kultur bezeichnet oder auch abgrenzt, der sich durch eine besondere Methode und eine besondere Beziehung zur Realität auszeichnet. Aber was ist Realität? Sicher geht es um die Realität, die wir vorfinden, wenn wir an die Existenz eines Tisches im Alltagsgebrauch denken. Aber es geht tiefer in die Probleme, wenn wir nach der realen Existenz von Elektronen, nach deren Wirklichkeit fragen. Wie "wirklich" sind Elektronen? Wir fragen nach der realen Existenz, wie bei der eines Tisches. Hier lässt sich gut ein metaphysischer Tanz aufführen. "Gott" lässt sich gut als X einbauen, um es salopp zu sagen. Dann stünden wir vor der Entscheidung zwischen "X glauben" und den Begriff X zur Wahrheitsfindung verwenden.
Allen einen schönen Abend
c.
Hallo Mart, ich ging als Nichtkatholik von anderen Voraussetzungen aus, hatte die protestantiche Kirchenwelt im Blick. Es macht mir aber nichts aus, katholische Theologen zu hören. Ich muss nicht unbedingt deren Ansichten in voller Gänze teilen. Es sind die Ansichten der Kirche und diese besteht aus Menschen. Die Lehre Jeu hat ein anderes Gewicht. In einem Beitrag verwies ich auf die Notlage der Gläubigen: Sie erwarteten die Wiederkehr Christi und was stattdessen kam war die Kirche. Die kath, Kirche betont mit Nachdruck, dass sie allein "Kirche" sei, deren Höherwertigkeit gegenüber anderen Glaubensgemeinsachften wird also hervorgehoben. Es ist für mich ein Zeichen von Unduldsamkeit, aber aus der katholischen Theologie logisch ableitbar. Ich habe die Taufe nicht auf die gleiche Stufe gestellt, wie sonstige Entscheidungen in Erziehungsfragen. Grundsätzlich haben aber auch Eltern die Möglichkeit, die Taufe abzulehnen. Leider führt diese Diksussion weg vom Thema.
Was die religiöse Indoktrination betrifft, so sieht der Staat die Notwendigkeit einer ethischen Erziehung überhaupt. Es geht nicht ohne eine Hinwendung auf Werte. Wenn die religiöse Unterweisung dies ermöglicht, gut. Wenn diese abgelehnt wird, dann erfolgt ein Ethikunterricht.
Die Diskussion schweift ab vom vorgegebenen Thema. Das Thema war bereits in anderem Fahrwasser. So schrieb Karl in seinem Beitrag vom 14.1.2009 um 22.47 Uhr:
"Als Biologe bin ich des öfteren in Diskussionen verwickelt (nicht mit Biologen), in denen mit Hinweis auf besonders gelungene und schöne Anpassungen in der Natur die Notwendigkeit eines göttlichen Wirkens nachgewiesen werden soll. Meist wird ein solches Hineinwirken nicht als Teil des "natürlichen" Prozesses verstanden, sondern als Außeneinwirkung. Solche "Notwendigkeiten" sind noch immer wenig erforscht worden und stehen in der Tradition des Donnergottes, der als Lückenbüßer immer herhalten muss, wenn dem Menschen eine Erklärung fehlt." Karl
Zufall oder Notwendigkeit, das ist hier die Frage. Die Anhänger der Religion wittern immer Morgenluft, wenn ein Problem (noch) nicht wissenschaftlich erklärt werden kann. Die Suche nach dem Faktor X (wobei X schnell für "Gott" zu stehen hat) wird dann zum mystischen Erlebnis, man ist Gottes Wirken, seinen Bauplänen auf der Spur. Das hat Folgen, weil sich dann der Diskurs aufspaltet, aber auch die Gesellschaft. Die einen sind Anhänger der (Natur)Wissenschaft, sehen sich als Realisten, die anderen betonen Gottes Wirken, eines persönlichen Gottes. Das wären zwei Welten. Aber da sind dann noch die so genannten Geisteswissenschaften. Sind Politik, Soziologie etc. auch Wissenschaften? Also dann: Mehrere oder gar viele Welten? Und die "Einheit" der Welt? Zunächst: Wie lässt sich Wissenschaft definieren? Ein Wissenschaftsphilosoph (so was gibt es auch schon) würde sagen, dass die Wissenschaften (zumindsest das Wort Naturwissenschaft) einen Bereich der Kultur bezeichnet oder auch abgrenzt, der sich durch eine besondere Methode und eine besondere Beziehung zur Realität auszeichnet. Aber was ist Realität? Sicher geht es um die Realität, die wir vorfinden, wenn wir an die Existenz eines Tisches im Alltagsgebrauch denken. Aber es geht tiefer in die Probleme, wenn wir nach der realen Existenz von Elektronen, nach deren Wirklichkeit fragen. Wie "wirklich" sind Elektronen? Wir fragen nach der realen Existenz, wie bei der eines Tisches. Hier lässt sich gut ein metaphysischer Tanz aufführen. "Gott" lässt sich gut als X einbauen, um es salopp zu sagen. Dann stünden wir vor der Entscheidung zwischen "X glauben" und den Begriff X zur Wahrheitsfindung verwenden.
Allen einen schönen Abend
c.
@ carlos:
Es macht richtig Freude, Deine Beiträge zu lesen. Da werde ich schon auch ein bisschen (aber nuuur ein kleines bisschen!) neidisch darauf, dass ich das nicht auch so darlegen kann.
Bitte mach weiter so und Danke!
--
eko
Es macht richtig Freude, Deine Beiträge zu lesen. Da werde ich schon auch ein bisschen (aber nuuur ein kleines bisschen!) neidisch darauf, dass ich das nicht auch so darlegen kann.
Bitte mach weiter so und Danke!
--
eko
@eko
das geheimnis der beiträge von CARLOS1 ist die zusammenballung kluger gedanken, bei völliger abwesenheit von beleidigungen und gekränkter eitelkeit.
vielleicht sollten wir (ich und du) uns das auch zu eigen machen?
ich wünsche ALLEN mitdiskutanten eine tolle woche ohne schneeschieben zu müssen.
p.s.: ich bete, daß dem obama bei der amtseinführung nichts passiert
*augenzwinker*
das geheimnis der beiträge von CARLOS1 ist die zusammenballung kluger gedanken, bei völliger abwesenheit von beleidigungen und gekränkter eitelkeit.
vielleicht sollten wir (ich und du) uns das auch zu eigen machen?
ich wünsche ALLEN mitdiskutanten eine tolle woche ohne schneeschieben zu müssen.
p.s.: ich bete, daß dem obama bei der amtseinführung nichts passiert
*augenzwinker*
....und ich hoffe, dass Obamas Bodyguards nicht mit den Augen zwinkern werden, sondern sie nach allen Seiten offen halten. Denn ich bin überzeugt, dass mehrere Gruppen und Einzelpersonen die Gelegenheit versuchen werden zu benutzen, das Farbige, das jetzt in Old USA einzukehren "droht", vorher schon auszumerzen.
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schorsch
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schorsch