Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Was eine Teekanne mit Gott zu tun hat

Geisteswissenschaft / Philosophie Was eine Teekanne mit Gott zu tun hat

schorsch
schorsch
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Re: Na, wie wär's?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf dutchweepee vom 14.01.2009, 10:34:42
Du hast es erfasst! (

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schorsch

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schorsch
adam
adam
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Re: Na, wie wär's?
geschrieben von adam
als Antwort auf schorsch vom 14.01.2009, 10:36:03
Wozu braucht Gott Menschen, die an ihn glauben?

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adam
schorsch
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Re: Na, wie wär's?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 14.01.2009, 13:14:02
Nicht Gott braucht Menschen, die an ihn glauben. Sondern jene, die vom Glauben (und Aberglauben) profitieren....

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schorsch

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carlos1
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Re: Na, wie wär's?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.01.2009, 09:23:55
"Die Theodizeefrage war immer schon eine Herausforderung für die Theologie." mart1

Die Theologie kann dir keine Auskunft über Gott geben, weil es nicht ihre Aufgabe ist ein Charakterpofil oder einen Knigge im Umgang mit Gott zu entwerfen. Die Theologie kann aber über den Glauben an Gott etwas sagen. Sie kann sagen, warum wir glauben.

Es gibt protestant. Theologen, die einzig dem Glauben die Fähigkeit zusprechen von Gott zu wissen. Mit dem Wissen ist aber auch ein "Bild" eine Vorstellung von "Gott" verbunden. Für Dostojewski war Gott die Macht, die den Menschen hinderte alles zu tun, alles möglich zu machen. Ohne Gott ist alles möglich. Wenn Gott tot ist, ist a l l e s möglich.

Wozu braucht Gott Menschen, die an ihn glauben, fragt Adam. Wenn er das beherrschende Prinzip ist, von dem alles ausgeht, dann ist der Mensch ein Teil von dieses Prinzips, nach dessen "Bilde" geschaffen. Heidegger wiederum sprach davon, dass das Denken den Gott der Philosophie preisgeben muss. Die ganze Geschichte der Philosophie hindurch bildet die Frage nach Gott den höchsten Gegenstand des Denkens. Gerade auch bei denen, die ihn ablehnen und nichts davon wissen wollen. Es gibt neben dem sehr persönlichen Gott, dem Gott der Offenbarung auch den Gott der Philosophen. Die Frage nach Gott richtet sich immer auf das Ganze des Seienden - wozu bekanntlich auch die Teekanne gehört. Was ist nun legitim unter Gott zu verstehen? Der e i n e Gott, der trinitarische Gott, der Gott der Offenbarung? Oder die vielen Götter? Oder das Göttliche, der unbewegte Beweger? Oder das Absolute als das Prinzip der Welt, das Übersinnliche, das Unbedingte? Oder der absolute Geist? Oder die Transzendenz? Oder das ganz Andere?

Für die Griechen der Antike war das Göttliche überall in den Dingen, in den Lebewesen. Heraklit oder irgendeiner dieser alten weisen Männer soll einem Hereintretenden Mut gemacht haben, da dieser über die Schlchtheit der Behausung erstaunt war: "Auch hier wesen Götter an." Möglicherweise stand dort nur die schlichte Teekanne auf dem Holztisch.

c.

Karl
Karl
Administrator

Die Art der Beweisführung ist wichtig
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 14.01.2009, 18:35:27
Hallo Carlos1,


wie immer ein kenntnisreicher Beitrag deinerseits, aber ich würde die "Teekanne" nicht so einfach abtun. Das Gleichnis der "Teekanne" zeigt m. E. sehr anschaulich die Unmöglichkeit schlüssig nachzuweisen, dass es keinen Gott gibt. Deshalb steht wohl auch auf den englischen Doppeldeckerbussen der Slogan "Es gibt wahrscheinlich keinen Gott", denn beweisbar ist das nicht, ebenso wenig wie die Nichtexistenz der Teekanne (obwohl das vielleicht noch leichter wäre, mir zumindest eher praktisch als theoretisch unmöglich erscheint).

Als Biologe bin ich des öfteren in Diskussionen verwickelt (nicht mit Biologen), in denen mit Hinweis auf besonders gelungene und schöne Anpassungen in der Natur die Notwendigkeit eines göttlichen Wirkens nachgewiesen werden soll. Meist wird ein solches Hineinwirken nicht als Teil des "natürlichen" Prozesses verstanden, sondern als Außeneinwirkung. Solche "Notwendigkeiten" sind noch immer weg geforscht worden und stehen in der Tradition des Donnergottes, der als Lückenbüßer immer herhalten muss, wenn dem Menschen eine Erklärung fehlt.

Ich kann mich hingegen sehr gut mit den von dir angesprochenen altgriechischen Vorstellungen anfreunden. Damit verschmelzen "Gott" und "Natur". Gott ist die Naturgesetzlichkeit, die alles geschaffen hat. Dann jedoch ist der historisch belastete Begriff "Gott" wahrscheinlich die falsche Wahl. Aber gewinnt die "Natur" nicht sehr viel, wenn sie in sich selber die Kraft zur Evolution trägt?
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karl
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Art der Beweisführung ist wichtig
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 14.01.2009, 22:47:56
" ....ich würde die "Teekanne" nicht so einfach abtun. Das Gleichnis der "Teekanne" zeigt m. E. sehr anschaulich die Unmöglichkeit schlüssig nachzuweisen, dass es keinen Gott gibt. Karl


Ichahbe keine Probleme mit der Teekanne. Ich frage mich nur, warum man das, was Kant vor langer zeit schon gesagt hat, noch einmal explzieren muss. Es gibt keinen schlüssigen Beweis für die Existenz Gottes, ebensowenig einen schlüssigen Beweis für dessen Nichtexistenz.

Gehen wir nochmals zu Platon zurück, so stellen wir fest, dass dieser zwei Gründe für die Existenz Gottes anbietet. Gott verstanden als mehr als nur ein persönlicher Gott. Einmal die Ordnung des Kosmos und dann der consensus omnium (weil alle Völker an die Existenz Gottes glauben, sei dessen Existenz wahr. Für uns ist der erste Aspekt interessant. In den Nomoi argumentiert er dahingehend, dass alles, was entstanden ist eine natürliche Ursache haben muss, einen Beweger. Er sieht diesen in der Seele, worunter er die alles leitende und alles Seiende durchdringende Vernunft versteht. In Wahrheit ist die Seele "das Erste". Vernunft also als Ursache allen Vorhandenen, Seienden. Alle Bewegung geht von dieser aus. Die Seele aber durchwaltet auch den Himmel (Kosmos), sie ist "Herr des Himmels und der Erde und des ganzen Umlaufs (der Gestirne). Die Bewegung aber der Gestirne ist der Vernunft ähnlich. In ihr erblickt Platon die Höchste der Tugenden.

Nach diesen Vorgaben kann Palton seinen Schluss ziehen auf das Dasein des Göttlichen. Da eine Seele oder mehrere Seelen als Ursachen von allem erschienen, gut in jeglicher Hinsicht, werden wir sie Götter nennen." (Nomoi 905e).

Deshalb hat eine Teekanne, in einer kosmischen Umlaufbahn, von uns nicht sichtbar, durchaus eine hohe Qualität. Jedenfalls eine andere als die einer Teekann auf dem Tisch neben einem Krankenbett oder auf einem angerichteten Tisch. Hiermit lässt sich auch mit Thales sagen (sorry, es war nicht Heraklit, wie ich in meinem Beitrag meinte), dass alles voller Götter sei. Wir könnten auch sagen allles voll von Naturgesetzlichkeit.

c.

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Die Art der Beweisführung ist wichtig
geschrieben von schorsch
als Antwort auf carlos1 vom 15.01.2009, 11:03:27
Ich messe dieser im All schwebenden Teekanne weniger Bedeutung bei, als all dem Unrat, der von den Satelliten und Raketen stammt. Denn die Teekanne ist abstrakt - wie Gott. Der Unrat aber wird uns oder unseren Nachkommen noch einiges Kopfzerbrechen verursachen.

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schorsch
inspiritosankto
inspiritosankto
Mitglied

Re: Die Art der Beweisführung ist wichtig
geschrieben von inspiritosankto
als Antwort auf schorsch vom 15.01.2009, 11:07:15
Was mir schön länger aufstösst ist die Tatsache dassalle die hier Gott als abstrakt und weit weg einstufen die person Jesus Christus ganz einfach wegleugnen.In ihm endet jeder Zweifel dass Gott eine reine Fiktion sein könnte....
(ich weiss jatzt schon was die Teekannenbefürworter als Antwort schreiben werden - lasst die Teekanne wo sie hingehört - in der Küche denn die Teekanne macht ja bekanntlich den Tee....) LG
--
inspiritosankto
eko
eko
Mitglied

Re: Die Art der Beweisführung ist wichtig
geschrieben von eko
als Antwort auf inspiritosankto vom 15.01.2009, 13:34:35
@ inspiritosankto:

Da wirst Du nichts dran ändern können. Je mehr man hier seinen Glauben an Gott bekräftigt und gegen Angriffe in Schutz nimmt, umso mehr kommen die Gottesleugner aus ihren Verstecken und machen sich einen Spaß daraus, auf Gläubige einzudreschen.

Der dutchie als Verursacher dieses Threads kann meinetwegen Gott leugnen, solange er will. Ich lege ihm nichts in den Weg und ich lasse ihn auch gewähren.

Was aber mir sauer aufstösst, ist, dass die überdurchschnittlich vielen Gottesleugner in diesem Forum nicht die Toleranz aufbringen können, Gläubige in Ruhe zu lassen. Da wird gehetzt und gestänkert bis zum Gehtnichtmehr, aber.................

............wehe, Du greifst sie im selben Stil an, dann ist alles zu spät.!!!

Deshalb schreibe ich auch nichts mehr, es bringt nichts.
--
eko
andrea
andrea
Mitglied

Re: Die Art der Beweisführung ist wichtig
geschrieben von andrea
als Antwort auf inspiritosankto vom 15.01.2009, 13:34:35
was mich immer wieder wundert...

ist...

dass auch alle, die eigentlich gar nicht an Gott glauben,
jedes jahr weihnachten feiern,
wo ja der "angebliche" geburtstag von Jesus Christus gefeiert wird,
der Gottes Sohn ist.

wohl wegen dem wärmenden tee aus der teekanne???

--
andrea

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