Geisteswissenschaft / Philosophie Sollten Politiker/Politikerinnen ihrer Bevölkerung Angst machen?
Ich denke, das sollten sie lassen. Das ist auch nicht Aufgabe der Politik.
Nur undemokratische, autokratische Regime schüren mit Vorliebe irgendwelche
Ängste. Sie entwerfen gerne Horrorszenarien, mit der Absicht, die Bevölkerung
gefügig zu machen.
Zuerst wird mächtig Ängste geschürt, anschließend stellen sich die gleichen
dann als die großen Retter dar, die den einzigen möglichen Ausweg kennen.
Die Heilsbringer.
Leider gibt es immer mehr autokratisch geführte Länder.
Ich glaube aber, dieser Trump ist so ähnlich verfahren. So nach dem Motto:
Ich bin euer Heilsbringer.
Angst ist kein überzeugender Ratgeber für eine liberale demokratische Politik.
Wenn ich Angst habe bin ich entweder gelähmt oder aggressiv.
Anna
aber es sollte mehr infos im tv, im internet und in den zeitungen geben, was man machen kann, wenn z.b. strom und wasser sehr lange ausfallen
auch in friedenszeiten kann das mal passieren.z.b. wenn bei umfangreichen bauarbeiten leitungen beschädigt werden.
Ja, das sehe ich auch so.
Politiker sollten schon die Nöte und die Sorgen der Menschen ernst
nehmen und sie nicht abwürgen.
Wegen der hohen Energiepreise, haben sie ja auch entsprechend reagiert.
Sie haben die Ängste der Leute nicht noch weiter angeheizt, sondern ent-
sprechende politische Maßnahmen ergriffen.
Als ich im Fernsehen hörte, dass alle Rentner 300,--Euro bekommen, da
habe ich gedacht, ich glaube es erst, wenn ich es sehe.
Ich habe nicht wirklich daran geglaubt.
Aber dann waren sie da, die 300,--Euro.
Und ich dachte: Ach, sie plappern also nicht nur herum.
Mir hat das gefallen.
Mein Cousin, 82 Jahre alt, meinte: Das ist doch unser Geld, das da verteilt
wird.
" Ja, aber ich kann davon fast einen Monat Lebensmittel kaufen! "
Ich denke, auch diese Energiepreisbremse, war eine gute politische
Entscheidung.
Am Anfang kam ja nur, dass wir demnächst für den Frieden frieren sollten.
Oder die Anweisung, wir sollen uns mit Waschlappen waschen.
Das fand ich albern. Das ist nicht die Aufgabe der Politik.
Das war grottenschlecht kommuniziert.
Hat die Politik wohl auch selber gemerkt.
Und es wurden Maßnahmen ergriffen.
An lange Stromausfälle, minerva, habe ich noch nie drüber nachgedacht.
Keine Ahnung, was da zu tun ist.
Mir fällt nix diesbezüglich ein.
Das muss ich mal durchdenken, was das heißt, wenn 10 Tage kein Strom kommt.
Anna
Ich bin da vermutlich toleranter und auch duldsamer.
In dem sicheren Wissen,dass auch PolitikerInnen zu dem Kreis der Menschen gehören, die nun mal auch ein Recht darauf haben, ihre eigene Meinung zu sagen und auch, Fehler zu machen, fühle ich mich nicht als OberaufseherIn für PolitikerInnen. Es scheint ja deutsche 'BürgerInnen zu geben, die sich als Arbeitgeber für diejenigen sehen, die gewählt unser Volk repräsentieren.
Eine solche Sichtweise würde mir persönlich immer als sehr armselig vorkommen.
Und "Politik" besteht nun mal nicht nur aus einer Koalition, die die Regierung stellt, sondern auch aus der Opposition. Und die ist es doch meist, die mit grosser Lust versucht ,der Bevölkerung "Angst zu machen" und sei es auf der Basis von Verschwörungstheorien oder anderem Geschwurbel ohne jegliche Fakten.
Wochenlang wurde letztes Jahr ein "heisser Herbst" herbeigeredet - fiel dann grossflächig aus. Und so ist es oft mit dieser Art der Verbreitung von Weltunergang, Spaltung der Gesellschaft usw.
In unserem Land werden noch keine extremen Parteien mehrheitlich gewählt - diese dümpeln alle an den äusseren Rändern dahin und suchen sich auch durch kollektive Angstmache ihr Publikum. Olga
So ist es liebe Olga, Angst und Panik wird seit Jahren nicht von liberalen Politiker:innen(n) geschürt, sondern ausschließlich von radikalen und extremistischen Gruppierungen und deren Anhängern!
Und dieses Angst und Panik schüren hat nur einen Zweck, die Bevölkerung zu verunsichern, sie besser manipulieren zu können, um so einen Umsturz herbeiführen zu können!
Edita
Bei der Überschrift ist mir das " k " entkommen. Wenn es eine findet, bitte
wieder einsetzen. Danke.
Aber mit der Sprache ist es so, dass ein Wort selbst noch dann verstanden
wird, wenn Einzelteile fehlen.
Lässt sich das eigentlich auf die Politik, auf eine politische Rede übertragen?
Dazu fällt mir eine Rede von B. Höcke ein. Vor einiger Zeit mal irgendwo auf
einem Marktplatz gehalten.
Er sagte unter anderem, Deutschland sei das einzige Land der Welt, dass sich
ein Mahnmal der Schande mitten in die Hauptstadt gesetzt hat.
Dieser Satz ist, glaube ich, richtig.
Aber seine Zuhörerschaft, fiel in ein lautes Gejohle, welches sich in meinen Ohren
merkwürdig bedrohlich anhörte.
Wie kann so ein Satz völlig anders verstanden werden?
Also so, dass es eine Schande ist mit diesem Mahnmal in der Hauptstadt.
Und es endlich mal einen gibt, der sich traut, das auszusprechen.
Welche Gefühle waren es denn nun, die offensichtlich ein B. Höcke da so
gezielt bediente? Und es funktionierte.
Und wie können diese manipuliert werden?
Anna
Ich sehe Angst-machen differenziert:
- Es gibt Situationen die Angst machen - wie zB. Krieg. Es ist normal und sinnvoll davor Angst zu haben.
- andererseits wird bewusst mit Angst und Angststeigerung gespielt
Ich meine, dass es wenig nützt den Politikern Angstmache vorzuwerfen.
Es wird von einigen Politker*innen als Strategie eingesetzt, ob es mir passt oder nicht.
Wenn mir das bewusst ist, wenn ich es zu durchschauen lerne, dann lässt die erwünschte Ängstlichkeit nach.
Die Lösung liegt mMn. darin, dass über diese Praktiken breitflächig aufgeklärt wird und jeder Einzelne lernt, sich dem so weit, wie möglich zu entziehen.
WurzelFluegel
Der Satz kann darum so völlig anders verstanden werden, weil er ganz AfD gemäß, doppel deutbar, formuliert wurde!
Es kann sich um ein Schande-Denkmal, also ein schändliches Denkmal handeln, aber auch um ein Denkmsl zur Erinnerung an eine Schande, und da er sämtliche bekannten Holocaust-Leugner unterstützt, kommt für ihn nur erste Version in Frage.
Edita
Vielleicht kommt das öfter vor als wir denken, Edita, dass Sätze so verformt
werden, dass wir sie komplett anders verstehen.
Ich glaube, ich lese noch mal das Buch " 1984 ".
Habe ich, glaub ich, bereits viermal im Leben gelesen.
Wenn ich mich recht erinnere, geht es auch um die Worte, die in ihr Gegenteil
verkehrt werden und damit werden Leute manipuliert.
In autokratisch regierten Ländern ist das glaube ich Standard.
Hier kannst du dir ganz unterschiedliche Meinungen anhören.
Das finde ich gut.
Anna
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand diese Frage reinen Herzens mit "JA!" beantwortet, also im Wortlaut mit "Ja, die Politiker sollten ihrer Bevölkerung Angst machen!"
Wäre dies so, so wäre ich erschüttert!
MarkusXP