Geisteswissenschaft / Philosophie Netz besiegt Minister
Manchmal erinnert die heutige Art der Kommunikation - (im Allgemeinen) - an jenen Sketch dessen Titel Sonnenfinsternis ist.
Man vermutet, dass der Autor des Textes Wolfgang Neuß war.
Sonnenfinsternis
Der Oberst zum Adjutanten:
Morgen früh ist eine Sonnenfinsternis, etwas, was nicht alle Tage passiert. Die Männer sollen im Drillich auf dem Kasernenhof stehen und sich das seltene Schauspiel ansehen. Ich werde es ihnen erklären. Falls es regnet, werden wir nichts sehen, dann sollen sie in die Sporthalle gehen.
Adjutant zum Hauptmann:
Befehl vom Oberst. Morgen früh um neun ist eine Sonnenfinsternis. Wenn es regnet, kann man sie vom Kasernenhof aus nicht sehen, dann findet sie im Drillich in der Sporthalle statt. Etwas, was nicht alle Tage passiert. Der Oberst wird's erklären, weil das Schauspiel selten ist.
Hauptmann zum Leutnant:
Schauspiel vom Oberst morgen früh neun Uhr im Drillich Einweihung der Sonnenfinsternis in der Sporthalle. Der Oberst wird's erklären, warum es regnet. Sehr selten sowas!
Leutnant zum Feldwebel:
Seltener Schauspiel-Befehl: Morgen um neun wird der Oberst im Drillich die Sonne verfinstern, wie es alle Tage passiert in der Sporthalle, wenn ein schöner Tag ist. Wenn's regnet, Kasernenhof!
Feldwebel zum Unteroffizier:
Morgen um neun Verfinsterung des Oberst im Drillich wegen der Sonne. Wenn es in der Sporthalle regnet, was nicht alle Tage passiert, antreten auf'm Kasernenhof! Sollten Schauspieler dabei sein, sollen sie sich selten machen.
Gespräch unter den Soldaten:
"Haste schon gehört, wenn's morgen regnet..." - "Ja, ick wees, der Oberst will unser Drillich verfinstern. Det dollste Ding: Wenn die Sonne keinen Hof hat, will er ihr einen machen. Schauspieler sollen Selter bekommen, typisch! Dann will er erklären, warum er aus rein sportlichen Gründen die Kaserne nicht mehr sehen kann. Schade, daß das nicht alle Tage passiert."
Miriam - die sich für diesen off-topic-Text der das Thema verfinstert hat, entschuldigt...
Man vermutet, dass der Autor des Textes Wolfgang Neuß war.
Sonnenfinsternis
Der Oberst zum Adjutanten:
Morgen früh ist eine Sonnenfinsternis, etwas, was nicht alle Tage passiert. Die Männer sollen im Drillich auf dem Kasernenhof stehen und sich das seltene Schauspiel ansehen. Ich werde es ihnen erklären. Falls es regnet, werden wir nichts sehen, dann sollen sie in die Sporthalle gehen.
Adjutant zum Hauptmann:
Befehl vom Oberst. Morgen früh um neun ist eine Sonnenfinsternis. Wenn es regnet, kann man sie vom Kasernenhof aus nicht sehen, dann findet sie im Drillich in der Sporthalle statt. Etwas, was nicht alle Tage passiert. Der Oberst wird's erklären, weil das Schauspiel selten ist.
Hauptmann zum Leutnant:
Schauspiel vom Oberst morgen früh neun Uhr im Drillich Einweihung der Sonnenfinsternis in der Sporthalle. Der Oberst wird's erklären, warum es regnet. Sehr selten sowas!
Leutnant zum Feldwebel:
Seltener Schauspiel-Befehl: Morgen um neun wird der Oberst im Drillich die Sonne verfinstern, wie es alle Tage passiert in der Sporthalle, wenn ein schöner Tag ist. Wenn's regnet, Kasernenhof!
Feldwebel zum Unteroffizier:
Morgen um neun Verfinsterung des Oberst im Drillich wegen der Sonne. Wenn es in der Sporthalle regnet, was nicht alle Tage passiert, antreten auf'm Kasernenhof! Sollten Schauspieler dabei sein, sollen sie sich selten machen.
Gespräch unter den Soldaten:
"Haste schon gehört, wenn's morgen regnet..." - "Ja, ick wees, der Oberst will unser Drillich verfinstern. Det dollste Ding: Wenn die Sonne keinen Hof hat, will er ihr einen machen. Schauspieler sollen Selter bekommen, typisch! Dann will er erklären, warum er aus rein sportlichen Gründen die Kaserne nicht mehr sehen kann. Schade, daß das nicht alle Tage passiert."
Miriam - die sich für diesen off-topic-Text der das Thema verfinstert hat, entschuldigt...
Re: Netz besiegt Minister
Trotzdem: Ich fühle mich durch TV, Radio und Printmedien deutlich stärker der Manipulation ausgesetzt.
Sorella
Zurecht! Die manipulierende Kraft von Bildern ist enorm und wirkt voll in unser Unbewusstes, vielleicht sogar Unterbewusstes.
Die Kraft des Internet liegt in seiner leichten und weiten Verbreitung.
Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Im Internet wirkt auch die Kraft der Bilder (wenn man sich nicht nur mit reinem Text begnügt).
In TV, Radio und Printmedien steht hinter jedem Sender oder jeder Zeitung eine wirtschaftliche Interessensgruppe und eine entsprechende Philosophie.
Im Internet gibt es diese Interessensgruppen zwar auch, aber gleichzeitig ist es auch das Medium der unabhängigen Kommunikation.
Wollte ich "das Internet" für etwas verantwortlich machen, dann müsste ich analog "das Holz" für etwas verantwortlich machen oder von mir aus als nächsten Produktionsschritt "das Papier" - also die Träger der Kommunikation.
Re: Netz besiegt Minister
Zurecht! Die manipulierende Kraft von Bildern ist enorm und wirkt voll in unser Unbewusstes, vielleicht sogar Unterbewusstes.
Die Kraft des Internet liegt in seiner leichten und weiten Verbreitung.
Beim Fernsehen kommt noch die Hintergrundberieselung hinzu, während im Internet doch gezielter gesucht wird.
Re: Netz besiegt Minister
Im Internet wirkt auch die Kraft der Bilder (wenn man sich nicht nur mit reinem Text begnügt).
Dort, wo es Bilder gibt (ich meine nicht die Fotoclub-Seiten o.ä., die ich wegen der Fotos anschaue), beeindrucken sie mich wenig. Ich denke, ich kann dir beantworten, was auch dich mehr beeindruckt: ein Spielfilm auf dem PC-Bildschirm oder, ganz extrem als Gegensatz, im Kino.
Damit meine ich, zwischen dir und dem PC-Bildschirm gibt es bereits eine räumliche Distanz, die auch emotional für Distanz sorgt. Die Tastatur liegt auch noch dazwischen, und du "siehst" dich immer am Schreibtisch sitzen.
Ich gebe zu, für die gute Wirkung der unterschwelligen Botschaften, die so manche (sympathische oder unsympathische) Großaufnahme neben oder unter dem zugehörigen Zeitungstext vermittelt, gilt diese Distanz wiederum nicht. Dieser Journalisten-Trick funktioniert perfekt. Keine Ahnung, war ein Erklärungsversuch.
................nicht einfach per Killswitch ausgeschaltet werden können, ohne die Grundfesten unserer Gesellschaft radikal zu verändern. Der freie Informationsaustausch über das Internet ist zu einem Grundpfeiler der Wissenschaft geworden. Ich bin Optimist und glaube, dass dies so bleiben wird.
Karl
@Karl
gestern :
koaltionspolitiker-fordern-erneut-fragwurdiges-zugangserschwerungsgesetz/
Dazu ein Kommentar :
"Es bleibt abzuwarten wie sich das Ganze mit dem neuen Innenminister Friedrich entwickeln wird, ich befürchte allerdings das große Komplettpaket im CSU-Stil:
unwissend, halb zuende gedacht und ganzheitlich zensierend!"
Bleiben wir optimistisch.
Marija
Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von ehemaliges Mitglied
mehr räumliche Distanz durch die Tastatur??
Zu meinem TV hab ich einen Abstand von ungefähr 3 m.
Bei Bildern im PC denk ich nicht an einen Fotoclub, sondern beispielsweise an Youtube.
Vermutlich sprechen wir über unterschiedliche Internetnutzung.
Sorella
Re: Netz besiegt Minister
Auch youtube, gerade youtube, wo das Bild gelegentlich ruckelt, von schlechter Qualität ist und nicht mit dem Ton synchron ist. Das erzeugt bei mir eine Verfremdung (d.h. in diesem Fall Distanz) ähnlich der, die in der Literatur bewusst als Effekt eingesetzt wird. Meine Distanz misst sich nicht in Metern, sondern in der Intensität oder Nichtintensität eines Eindrucks. Anders gesagt, youtube-Bilder sind für mich nichts, was mich emotional berührt. Dazu ist schon der äußere Rahmen, das übliche Arbeitsgerät PC, der Schreibtisch, zu banal.
Ein Psychologe könnte das besser erklären, ich bin keiner.
Ein Psychologe könnte das besser erklären, ich bin keiner.
Sonnenfinsternis
"Manchmal erinnert die heutige Art der Kommunikation - (im Allgemeinen) - an jenen Sketch dessen Titel Sonnenfinsternis ist." miriam
"Manchmal erinnert die heutige Art der Kommunikation - (im Allgemeinen) - an jenen Sketch dessen Titel Sonnenfinsternis ist." miriam
@miriam
Eigentlich könnte jeder/e darüber nachdenlen, an welcher Stelle der Befehlskette er/sie steht. Diese Befehlskette steht doch für die hierarchische Gliederung der Gesellschaft. Wir stolpern kontinuierlich über unseren unvollkommenen Begriffsapapparat und reden und reden.
Zum Thema:
Jetzt hat es einen Freiburger Ordinarius "erwischt". Prof. Dickhuth, Direktor des sportmedizinischen Instituts, soll nach Agenturmeldungen seine Habilitationschrift in den 80er Jahren mit Material aus zwei Dissertationen angereichert haben. Verwunderlich ist nur, dass offenbar niemand an seiner Qualifikation zweifelt. Es wird geprüft, was zuerst veröffentlicht wurde. Ehrlich gesagt, die Sache interessiert mich nicht sehr. Sie ist nur interessant im Hinblick auf öffentliche Befindlichkeiten.
Vor Jahren passierte es, dass ein Krankenpfleger ohne Abitur und Studium, jedoch mit Interesse an Medizin, lange Zeit an einem Krankenhaus als Arzt tätig war, ohne dass die fehlende Qualifikation auffiel. Offenbar kam niemand zu Schaden. Der Mann soll beliebt und geschätzt gewesen sein.
c.
Was zeigen deine zwei Geschichten denn anderes als das, was doch eh niemand bestreitet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Zum ersten Fall:
Immerhin hat die von Prof. Dickhuth seit 9 Jahren geleitete Abteilung eine Dopingvergangenheit, die derzeit von einer Evaluierungs-kommission mit einer belgischen Kriminologin als Chefin aufgearbeitet wird.
Falls sich der Verdacht gegenüber der Habilitationsschrift bestätigt, dann scheint die kriminelle Karriere des Professors mit dem Doping von Radfahrern fortgesetzt worden zu sein. Und natürlich wird er, falls sich der Plagiatsverdacht bestätigt, er sich den Professor abschminken können.
Der zweite Fall:
demonstriert miriams Stille-Postgeschichte vorzüglich. Wer? Wann? Wo?
-----------
Allerdings werden bei keiner dieser zwei Fälle die fakultativen Analphabeten mitreden. Dazu müßte sich jemand die Mühe machen, BILDgeschichten zu zeigen bzw. erzählen.
Immerhin hat die von Prof. Dickhuth seit 9 Jahren geleitete Abteilung eine Dopingvergangenheit, die derzeit von einer Evaluierungs-kommission mit einer belgischen Kriminologin als Chefin aufgearbeitet wird.
Falls sich der Verdacht gegenüber der Habilitationsschrift bestätigt, dann scheint die kriminelle Karriere des Professors mit dem Doping von Radfahrern fortgesetzt worden zu sein. Und natürlich wird er, falls sich der Plagiatsverdacht bestätigt, er sich den Professor abschminken können.
Der zweite Fall:
demonstriert miriams Stille-Postgeschichte vorzüglich. Wer? Wann? Wo?
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Allerdings werden bei keiner dieser zwei Fälle die fakultativen Analphabeten mitreden. Dazu müßte sich jemand die Mühe machen, BILDgeschichten zu zeigen bzw. erzählen.