Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Gibt es einen rechten und linken Totalitarismus

Geisteswissenschaft / Philosophie Gibt es einen rechten und linken Totalitarismus

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Gibt es einen rechten und linken Totalitarismus
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf sittingbull vom 31.08.2011, 16:13:11
so schön hatte ich mir den sozialismus garnicht vorgestellt .
sitting bull[/quote]


Ja und ich bedaure aufrichtig, daß Du ihn, den Sozialismus, nicht hast genießen dürfen.
Im Urlaub mit dem Trabbi, kohleheizung in der wohnung und das klo auf halber treppe.
Anstehen beim bäcker und beim fleischer, Malimo und Präsent 20 auf dem körper und am sonnabend zum Subbotnik.
Du hast wirklich was verpasst.

Mitglied_17db832
Mitglied_17db832
Administrator

Re: Gibt es einen rechten und linken Totalitarismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 31.08.2011, 15:17:23
wie immer "blökst" du nur rum ...
was zu erwarten war .
geschrieben von sitting bull
@ Sitting Bull,

solche persönliche Anmache wird hier nicht geduldet und ich habe keine Lust, Dich ständig ermahnen zu müssen, wir sind hier nicht in einem Kindergarten. Beim nächsten Mal bist Du endgültig draußen.

WM
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Gibt es einen rechten und linken Totalitarismus
geschrieben von carlos1
als Antwort auf clara vom 31.08.2011, 12:31:22

Hallo clara, der Hinweis auf Kant erfolgte im Anschluss an die von mir zitierte Stelle aus dem erwähnten Vortrag Weizsäckers. Er hat mit dem gestellten Thema (Platonische Naturwissenschaft... ) zu tun. Weizsäckers Aussage ganz kurz gesagt besteht in der Feststellung, dass die mathematisch feststellbaren Gesetzmäßigkeiten in der Natur nicht materieller Art seien, sondern Ideen, wie sie bei Platon im Fokus stehen.

"Ich sage als letztes dazu, nicht ohne die Vermittlung Kants. Denn die Formulierung, die mir jedenfalls unerlässlich scheint, um begreiflich zu machen, inwiefern wir mathematische Naturgesetze glauben können, muss den Satz enthalten, dass diese Gesetze Bedingungen der Möglichkeit von Erfahrung sind. ……Dieser Gedanke Kants müsste dazu kommen, wenn wir die Auseinandersetzung mit dem alten platonischen Ansatz leisten wollen." Das wäre dann ein neuer Vortrag, der gehalten werden müsste, so Weizsäcker." C.F. v. Weizsäcker, Ein Blick auf Platon, Vier Aufsätze zur Ideenlehre, Logik und Physik. Reclam


Das Thema Weizsäckers hat direkten Bezug zu dem vorliegenden. Der Kommunismus in der Gestalt des totalitären Stalinismus vertrat einen extrem ausgeprägten Materialismus, Determinismus, aber nur so weit, wie es die Argumentation erlaubte. Sofern die Praxis erforderte , wurde bei konkreten Situationen sofort auf Willensfreiheit und Entscheidungsfreiheit umgeschaltet. Entscheidungsfreiheit gab es dann also trotz der wegen der im Kapitalismus immanenten ökonomischen Gesetzen notwendigen und Entwicklung hin zur sozialistischen Ordnung immer. Nur kann man dies keine philosophisch eindeutige Position nennen. Aus diesem Grund kann auch eine auf historischen Fakten aufgebaute Argumentation nicht sinnvoll sein. Das bedeutet nicht, dass Gefühle, die dabei mitspielen bedeutungslos sind. Im Gegenteil. Sie sind entscheidend für die Politik.

Die Philosophen unterscheiden sehr genau - in Westeuropa jedenfalls war zur Zeit des Stalinismus und vorher und heute auch der Fall - zwischen der Lösung und der Fragestellung vieler Probleme. Darauf beruht dann auch der Unterschied im technischen Niveau. Dies Niveau liegt in Westeuropa weit über dem der Allgemeinsprache und dem, was man Gemeinsinn oder einfach Alltagssprache nennen könnte.

Es muss auch scharf unterschieden werden zwischen der Wahrheit u. der Formulierung einer Lehre. Bochenskij (ausgewiesener Marxismuskenner zur Zeit des Kalten Krieges), schrieb das. Derselbe Gedanke kann sinnvoll oder sinnlos, gut oder schlecht, fachtechnisch oder primitiv ausgedrückt werden. Wenn sittingbull versucht die geschichtliche Notwendigkeit des Sieges des Soz./Komm zu zu verdeutlichen, hätte er den Historischen Materialismus genauer darstellen müssen. Hat er nicht getan. Nur einige Versatzstücke, so das unvermeidliche "Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein" und den unvermeidlichen Übergang von der Feudal- zur bürgerlichen Gesellchaft etc. Die Kommunisten bedienen sich immer der Methode Teilwahrheiten als Beleg für allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten zu beanspruchen. Es gibt Konflikte zwischen Klassen, Schichten, es gibt verschiedene Interessen, es gibt Armut. Wer bestreitet das? Sie unterstellen aber immer ein spirituelles (!!!) Moment: Das Prolentariat als Erlöser wird kommen und die Gegensätze aufheben. Die Erlösung ist da. Der Histomat als Geschichtstheorie entspricht genau im Ablauf von Anfang bis Ende (Vertreibung aus d. Paradies - Wiederkehr des Reiches des Friedens und der Gerechtigkeit) dem christlichen Geschichtsbild. Das erfordert Glauben und Gläubige und eine Kirche (die kommunsitische Weltkirche). Nur die Begriffe sind säkular, aus der Sprache der Sozialökonomie genommen und aus der Soziologie (Marx). Die Methode stammt von Hegel (Dialelektik).

Im Vergleich zum Nationalsozialismus ist die Lehre des Kommunismus auch zusammengeschustert aus verschiedenen Quellen aber unvergleichlich auf besserem technischen Niveau. Im Vergleich zum westeurop. Niveau ist die komm. Lehre völlig inakzeptabel.

In Westeuropa kommt es vor, so Bochenskij, dass man mit einer Lehre nicht einverstanden ist, und doch "betrachtet man sie wegen der korrekten Formulierungen, wegen der richtigen Problemstellung als interessant und der Untersuchung oder Widerlegung wert." Erst wenn eine Lehre das Minimum an technischer Korrektheit erreicht hat, gilt sie als philosophisch. Ob man sie anerkennt oder ablehnt. Die technische Korrektheit entscheidet. Genau hier hat die komm. Lehre ganz erhebliche Schwächen. Das bedeutet nicht, dass Marxens Lehre als wissenschaftliche Hypothese und als Forschungsansatz genommen werden kann. Von Marx kann man vieles lernen, Aber nicht alles. Von Lenin und Stalin lässt sich lernen, wie man es nicht tun darf.

Viele Grüße
c.





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