Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen

Geisteswissenschaft / Philosophie Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen

siegfried46
siegfried46
Mitglied

Re: Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen
geschrieben von siegfried46
als Antwort auf hugo vom 27.04.2007, 08:56:30

Ich bin nicht der Meinung, dass uns die Roboter-Entwicklung vor besondere Probleme stellen wird - ganz im Gegenteil sie kann uns das Leben erleichtern, lästige und ungeliebte Aufgaben können von Robotern übernommen werden.

Wir sollten die positiven Seiten betonen und nicht immer nur auf das Negative hinweisen!
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf siegfried46 vom 27.04.2007, 18:21:07
Nicht nur negative Seiten der Technik sehen, argumentiert Siegfried

Völlig einverstanden damit. Ohne Technik würden wir ein Leben führen, das uns sehr hart erschiene. Seien wir ehrlich. Der negative Aspekt ging aus von dem BBC-Link, demzufolge wir von Robotern geradezu wie von einem bösen Geist bedroht erscheinen. Die Zukunft mit Robotern wird in schwarzen Farben geschildert:

"As they become more common, these machines could also have negative impacts on areas such as surveillance and elderly care, the roboticists warn.

The researchers were speaking ahead of a public debate at the Dana Centre, part of London's Science Museum." Zitat aus dem BBC-Link

Es geht auch anders, wenn nur richtige, besser geeignete Beispiele genommen werden. Da gibt es z. B. die fußballspielenden Roboter. Wenn Informatiker diese Maschinchen in einer Liga antreten und sie um die Meisterschaft spielen lassen, so verfolgen sie damit einen Zweck: wissenschaftliche Erkenntnis. Der Stuttgarter Informatiker Paul Levi, dessen Team im Finale gegen die Robos der Uni Osnbrück unterlag (wie im Vorjahr) sind diese Wettkämpfe der Roboter eine Vorstufe zu automatischen Zügen und Autos, die sich selbst durch die Stadt lenken. Die Anforderungen unterscheiden sich nicht allzu sehr von denen auf dem Rasen. Im Verkehr wie beim Fußball muss schnell reagiert werden. Weiter muss die Reaktion anderer Verkehrsteilnehmer in die Entscheidung mit einbezogen werden. Beim Fußballspiel können die Steuerungen ausprobiert werden, neue Konstruktionsideeen auch, da dürfen die Roboter schon mal zusammenkrachen, so der Informatiker. Das Beispiel entnehme ich einem Bericht der Stuttgarter Zeitung vom 25.4.2007 über die deutsche Meisterschaft der Fußballroboter in Hannover.

Wenn diese Entwicklungen und Tests dazu führen, in Zukunft durch bessere Techniken im Auto die Zahl tödlicher Verkehrsunfälle zu reduzieren (im Augenblick sterben etwa 5500 Menschen jedes Jahr den Verkehrstod - die Zahl ist stark gesunken in den letzten Jahren -, Verletzte nicht gerechnet, Sachschäden in Höhe von vielen Milliarden), dann ist es nur zu begrüßen. Die technologischen Verbesserungen an den Verkehrsmitteln sind noch lange nicht ausgereizt. Menschliches Versagen auszuschalten ist sehr begrüßenswert. Mir erscheint ein Bericht in diesem Stil auch glaubwürdiger als jener Link Telepolis, in dem der japanische Professor sein Robo-Ebenbild vorstellt und ein Journalist gleich diese Spielerei in eine Reihe mit Gottes Schöpfung stellt. Man sollte die Kirche im Dorf lassen.

Einen schönen Abend noch
C.
plautus
plautus
Mitglied

Re: Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen
geschrieben von plautus
als Antwort auf Karl vom 24.04.2007, 22:18:24
das problem ist doch nicht die leistungsfähigkeit von robotern, als vielmehr, wem gehorchen sie, wem gehören sie

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plautus

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carlos1
carlos1
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Re: Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf plautus vom 28.04.2007, 18:14:09
Auch Kontrolle ist nicht alles, plautus. Auch die Frage, wem die denkenden Maschinen gehören (Haftungsproblem), trifft nicht ganz den Punkt. Dies wurde schon in einem früheren Beitrag angesprochen. Was Bedenken erregen - und auch in dem einleitenden BBC-Link in englischer Sprache durchscheint - ist die angsteinflößende kumulative Dynamik technischer Entwicklungen. Hans Jonas schreibt dazu in seinem Buch "Das Prinzip Verantwortung", dass wir aus Erfahrung wissen, dass die "vom technologischen Tun jeweils mit Nahzielen (Leben erleichtern, Profitstreben)in Gang gesetzten Entwicklungen, die Tendenz haben sich selbstständig zu machen....". Dadurch werden sie irreversibel und auch vorantreibend und beeinflussen das Wollen und Plannen der Handelnden. "Das einmal Begonnene nimmt uns das Gesetz des Handelns aus der Hand, und die vollendeten Tatsachen, die das Beginnen schuf, werden kumulativ zum Gesetz seiner Fortsetzung." (Prinzip Verantwortung, Suhrkamp 1984, S.72). Anders gesagt: Die Geister, die wir riefen, werden wir nicht mehr los. Oder: Den ersten Schritt zu tun, dazu sind wir frei, beim zweiten und allen folgenden sind wir Knechte.

Einen schönen Abend noch
C.
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 29.04.2007, 17:51:36
Sehr gut formuliert: "Den ersten Schritt zu tun, dazu sind wir frei, beim zweiten und allen folgenden sind wir Knechte." Das merke ich mir
--
karl
carlos1
carlos1
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Re: Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 29.04.2007, 22:56:34
"Den ersten Schritt zu tun, dazu sind wir frei, beim zweiten und allen folgenden sind wir Knechte." Das merke ich mir
--
karl

Merken kann man sich Vieles. Ist es aber auch sinnvoll einen solchen Satz sich zu Herzen zu nehmen? In der Theorie ist vieles denkbar, was in der Praxis nicht machbar ist. Vor langer Zeit prägte ein bekannter deutscher Politiker den Ausdruck von der normativen Macht des Faktischen. Er meinte, dass durchaus die Gefahr bestehe der normativen Macht des Phraseologischen zu erliegen.

Ist Knechtschaft nicht manchmal auch süß und bekömmlich?
Es kommt ganz darauf an, welchen Preis dafür zu bezahlen ist.

Einen schönen Tag noch,
C.

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Karl
Karl
Administrator

Der Selbstfahrer
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 27.04.2007, 22:34:49
Ein wichtiger Schritt in die Automatenwelt wird die Entwicklung tatsächlicher "Auto"-Mobile sein. Laut Spiegel werden diese nicht mehr lange auf sich warten lassen.
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karl
joan
joan
Mitglied

Re: Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen
geschrieben von joan
als Antwort auf carlos1 vom 25.04.2007, 10:38:24

--Hallo Karl,als ich die Roboter-Fussballspiele heuer im Fernsehen sah,wurde mir mulmig.Ich stellte mir die Vervollkommnung dieser "Wesen " vor----und eines Tages einen von ihnen auftragsgemäss in mein Haus einbrechen,Schrecken verbreitend weil noch weniger als menschliche Verhaltensweise einschätzbar (Mitleid?) und später dann Krieg fühen mit Waffen und in Bombern.
Vielleicht bleibts ja beim Freund und Helfer----und beim sauerstoffsparenden Fussball (denn atmen müssen die Kerle wohl nicht...) Joan
schorsch
schorsch
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Re: Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf joan vom 01.05.2007, 13:34:07

So lange nicht ein Roboter, der mich ersetzen soll, in meinem Bett liegt, bin ich noch optimistisch....

schorsch
angelottchen
angelottchen
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Re: Die Roboterentwicklung wird uns vor große Probleme stellen
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf schorsch vom 01.05.2007, 17:09:23
..du solltest mal in die nachttischschublade deiner Frau schauen, schorsch ))
--
angelottchen

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