Fernsehen und Film TV Leckerbissen in Serie ab Sonntag, 20.15 Uhr ARD
Endlich auch im Free-TV: Babylon Berlin, 20er Jahre Epos von Tom Tykwer u.a.
Kritiker und Publikum waren national und internal voll des Lobes. Nun gibt es die 16 Episoden der ersten beiden Staffeln jeweils in Doppelfolgen - beim Auftakt kommenden Sonntag die ersten drei Serienepisoden plus Hintergrund-Doku.
Es scheint grosses Kino zu sein und wird anstatt des Tatortes ausgestrahlt. Ich bin sehr gespannt, weil ja viel darüber zu lesen war in den letzten Monaten über dieses 40 Mio Euro teure Mammutprojekt. Ein Sittengemälde über die deutsche Hauptstadt des Jahres 1929,das sogar Parallelen zwischen diesem Jahr und 2018 aufweisen soll.
Viel Vergnügen. Olga
Ja, der Tykwer, der die Mauer für ein sogenanntes "Kunstwerk" wieder aufbauen wollte, was zum Glück verhindert wurde.
Ich bin kein großer Fan von seinen Filmen und weiß noch nicht, ob ich mir die Serie ansehe. Ich hab's sowieso nicht mit Serien, erst recht nicht, wenn sie wieder so grandiose Themen mit viel Getöse und Schau abhandeln.
Aber vielleicht ist das auch nur ein Vorurteil, ich guck mal in die erste Folge rein und entscheide mich dann, ob ich das weiter sehen will.
bin auch gespannt auf die Serie, schaue dem aber mit etwas gemischen Gefühlen entgegen, denn ich habe alle bisher erschienenen Romane von Volker Kutscher, auf denen die Serie zum Teil beruht, mit Genuss gelesen - und da Kutscher sehr detailverliebt und sensibel nicht nur die Zeit zwischen Ende des 1. Weltkriegs und der Machtübernahme durch die Nazis beschreibt, die stadt Berlin der damaligen Zeit sehr genau beschreibt - selbst die Kneiben und Geschäfte , die er nennt, hat es alle gegeben - bin ich gespannt, was von alle dem in der Verfilmung übrig geblieben ist.
Auf jeden Fall freue ich mich auf den neuen Roman der Reihe, der im Oktober auf den Markt kommt.
Wer sich jetzt schon ein wenig einlesen mag , auf der Website des Autors gibt es viele Infos und historische Fotos - besonders das Kapitel "Recherche" ist sehr interessant.
Noch eun Klugscheisser-Bonus: die Figur des Ernst Gennat ist tatsächlich historisch.
Er war zur damaligen Zeit Kriminalrat und hatte den Spitzname „Buddha“ oder „der volle Ernst“. Geboren am 1. Januar 1880 in Plötzensee. Als Sohn des Oberinspektors der Strafanstalt Plötzensee wuchs Gennat in der Dienstwohnung auf dem Gefängnisgelände auf. Nach der Volksschule besuchte Gennat das Königliche Luisengymnasium in Moabit. Danach Militärzeit. 1904 nach acht Semestern an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität Abbruch des Jurastudiums und Eintritt in die Kriminalpolizei. 1905 besteht Gennat die Prüfung zum Kommissar und wird Kriminalkommissar in der Berliner Polizei. 1925 Aufbau der Zentralen Mordinspektion in der Inspektion A, deren Leitung er übernimmt, und Beförderung zum Kriminalrat. Schon zu Lebzeiten ist Gennat eine Legende. Die Presse berichtet über ihn und seine Mitarbeiter wie über Filmstars. Um die modernen Ermittlungsmethoden der Berliner Kriminalpolizei kennenzulernen, die Gennat eingeführt hat und stetig verbessert, pilgern viele ausländische Polizisten zum Alex, aber auch Prominente wie Edgar Wallace oder Charlie Chaplin.
Also die Verfimung ist zwar bombastisch und völlig überzogen gemacht und mit den Krimis von Volker Kutscher haben sie so gut wie nichts mehr zu tun ... die Hauptpersonen sind völlig verzerrt dargestellt - In den Büchern waren die Figuren nicht alle kaputt, depressiv, drogensüchtig, korrupt etc. In der TV- Serie gibt es keine Figur, die nicht kaputt wäre. Schade. Ist nicht der Kutscher, den ich gelesen habe.
Bei einem 45 Mio. Budget hätte man weniger in Computereffekte stecken sollen und für so viel Geld hätte ich mehr erwartet. Es sind zu schnelle Szenenwechsel und einem Handlungsstrang wirklich zu folgen, wird schon sehr schwer, auch wenn man die Bücher NICHT kennt. Dass man eine Dampflok zeigt, die erst 1943 gebaut wurde (mein Enkel hat glaube ich alle Dampfloknummern im Kopf und dem fiel das gleich auf) ist wohl nicht der einzige Fe3hler, der sich da eingeschlichen hat . Aber ob ich mir das weiterhin antue ... ich glaube nicht
Mit einem "TV Leckerbissen" hat das alles wohl nur insofern etwas zu tun, dass auch in vielen Kochsendungen völlig überzogene und dämliche Schnickschnackgerichte vorgestellt werden, die kaum ein Mensch nachkochen will und die eher wie bemalte Teller und nicht wie eine Speise wirken ,,,
Ich gestehe, ich bin sehr enttäuscht von dieser opulenten Verfilmung, d. h. eigentlich wieder nicht, denn ich ahnte es ja schon vorher, meine Vorurteile sehe ich bestätigt.
Von der Handlung habe ich bisher so gut wie nichts verstanden, ich geb's zu, Innerhalb der ersten Serie habe ich vor lauter Frustration abgeschaltet, gestern habe ich es nochmal versucht und mir vorgenommen, einfach die Handlung nicht als Wichtigstes zu sehen, weil ich den Anschlusss eh nicht mehr kriege, sondern die wirklich tollen Showszenen, die Kostümierungen, überhaupt das ganze Milieu und Drumherum auf mich wirken zu lassen. Mit dieser bescheidenen Voraussetzung ging das dann besser, war dann doch ganz interessant. Dass ich die Handlung nicht verstehe, liegt aber zum Teil auch an viel zu schnellen Szenenwechseln, wie du genau richtig schreibst, und für mich außerdem am Ton, denn viele Gespräche hab ich schon rein akustisch nicht verstanden.
Ich glaube, man müsste die literarische Vorlage kennen, um den Inhalt wirklich zu verstehen, hier wird viel zu wenig Rücksicht genommen auf diejenigen, denen dieser Inhalt nicht bekannt ist.
Aber vielleicht liegt es auch an mir, ich wäre gespannt zu erfahren, ob es anderen genauso ging, oder ob ich da etwas unterbelichtet bin. Aber seid bitte nicht zu ehrlich mit eurer Ausssage, falls letzteres zutrifft, ich habe auch meine Ehre!
P.S. " bombastisch und völlig überzogen gemacht", wie du schreibst - das trifft es genau!
Ich gestehe, ich bin sehr enttäuscht von dieser opulenten Verfilmung, d. h. eigentlich wieder nicht, denn ich ahnte es ja schon vorher, meine Vorurteile sehe ich bestätigt.Nein marina - sei froh, dass Du die Bücher noch nicht gelesen hast - denn dann wärest Du NOCH enttäuschter. Ich bin da nicht die einzige - die Charaktere wurden wirklich komplett verändert und verfälscht, aus der Charlotte, im Roman eine Jurastudentin, die sich als Stenotypistin in der Mordkommission das Studium finanziert wird im Film eine clever-naive kleine Hure, die tagsüber als Aushilfstippse im Polizeipräsidium wird und ihre Freund Greta, eine taffe junge Frau, Germanistikstudentin aus "gutem Haus" , die im Roman mit Charlotte zusammenwohnt, wird in der Verfilmung zu einer verschüchterten Obdachlosen, die durch Zufall ihre Freundin Charlotte wiederfindet. Auch haut Gereon Rath sich nicht bei allen Problemen Morphium in den Kopf - das einzige, was authentisch ist, das ist die Kettenraucherei ..
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Aber vielleicht liegt es auch an mir, ich wäre gespannt zu erfahren, ob es anderen genauso ging, oder ob ich da etwas unterbelichtet bin. Aber seid bitte nicht zu ehrlich mit eurer Ausssage, falls letzteres zutrifft, ich habe auch meine Ehre!
Selbst in den Roman steckt Gereon Rath oder irgend eine andere Figur sich ständig Zigaretten an - schöne Füllsätze, denn die fast 600 Seiten müssen ja voll werden :-)
Aber zu den Büchern schreibe ich gerne an anderer Stelle mehr, wenn es Dich interessiert . Die sind nämlich auch nicht so einfach zu lesen, weil in Kursiv immer noch eine parallelgeschichte erzählt wird.
Mir ging es exakt wie Dir, Marina, ich habe bei der ersten Folge nach einem Drittel abgeschaltet, gestern habe ich es noch mal versucht, aber es hat mich auch da nicht "gepackt". Ich habe das Buch auch gelesen, so "aufgeplustert" war es jedenfalls nicht, abgesehen davon, dass zuviel "künstlerische Freiheit" einen Film auch nicht besser macht. Vielleicht bin ich auch nicht "reif" dafür !
Luchs
Danke, Luchs, du hast mich und meine Ehre gerettet.
Ich werde mir auch die nächsten Folgen ersparen.
Ach ja, dir auch danke, Woschi, sehe jetzt erst deinen Kommentar.
Mir ergeht es auch nicht anders als Marina und Luchs. Gestern schaltete ich erst gegen 21.00 Uhr ein und fand es dann auch ein wenig spannender als bei der ersten Folge.
Ich denke - wie dies oft bei Serien ist - wären die einzelnen Folgen straffer und zügiger, würde man auch dabeibleiben.
Die Schauspieler gefallen mir sehr gut und dies ist auch ein Grund ,weshalb ich es mir nächste Woche nochmals ansehen werde. DA es am Donnerstagabend um 20.15 Uhr ist, muss ich aber vorher immer "Quer" am BR sehen, zumal kurz vor der Wahl in Bayern. Das ist und bleibt mein persönlicher Pflichttermin für satirische Politiksendung im TV. Olga
jacare4