Fernsehen und Film Nackt unter Wölfen - heute Abend in der ARD

doch, das können wir! Denn so etwas sahen wir zum ersten Mal! Und die Meisten von uns hatten eine gute Schulzeit. Auch wenn manche immer noch denken, daß wir von der Kinderkrippe über Kindergarten, Pioniere, FDJ nur geknebelt und anderweitig schikaniert wurden! Heidewitzka, aus Vielen sind von uns schlaue und studierte Menschenkinder geworden!

Ich habe Anfang der 70er Jahre Holocaust gesehen. Es hatte viel mit mir gemacht und meine Generation zum (Um)-denken gebracht. Jahre später sah ich Holocaust wieder - es machte wieder viel mit mir, aber auch ich war älter geworden und meine Blickwinkel veränderte sich ebenso.
Wir hatten vermutlich aber die Chance, über solche Filme dann frei diskutieren zu können - sie wurden auch vorher nicht ausgewählt, um sie uns zu zeigen, um uns evtl. "auf den richtigen Weg zu bringen". Es wurde auch nichts verheimlich, wie z.B. die mich stark erschütternde Tatsache, dass einigen DDR-Generationen verheimlicht wurde, dass es die Amerikaner waren, die Buchenwald befreiten und nicht die wenigen Kommunisten, die als Funktionsgefangene in diesem Lager teilweise mit den Nazis kooperierten.Und genau hier denke ich dass ein Fast-Kind dies nicht begreifen konnte, wenn nicht neutrale Erwachsene es darauf aufmerksam machen. Hat ja nichts mit Intelligenz zu tun, egal ob damals schon vorhanden oder ob sie später einsetze. Dieses Statement ist leider Thema verfehlt, oder? Olga

aber auch wir haben uns entwickelt und sind nicht auf dem Stand von damals stehen geblieben. In der anschließenden Doku über Buchenwald wurde mir nichts Neues geboten.
Ich empfehle nochmal das Buch von Primo Levi, "Ist das ein Mensch". Da beschreibt ein italienischer Jude seine KZ Zeit ohne Vorbehalte, und für uns sehr neutral! Es ist ein sehr beeindruckendes Buch und hat nur 200 Seiten!

Da ich in der DDR zur Schule ging,haben wir das Buch von Bruno Apitz--Nackt unter Wölfen---durchgearbeitet---es ging mir damals schon unter die Haut---
Wolke

Bedauerlich ist, das das DEFA-Orginal aus dem Jahr 1963 aus dem Web mit aller Konsequenz entfernt wurde, so das uns kein direkter Vergleich mehr möglich ist. Ich habe lediglich eine 1963er Version in russischer Sprache gefunden.

Irgendeiner wird das verletzte Urheberrecht anführen. Anderseits gibt mindestens schon 5 Angebote zur Neuverfilmung

Ich kann es auch nicht glauben, dass heutige 70-jährige sich noch so genau an diesen Film vor mehr als 50 Jahren erinnern können und "was er damals mit ihnen machte" - diese Leute waren damals fast noch Kinder, vermutlich aber von Lehrern und der Schule und anderen "Staatsgewalten" so indoktriniert, dass dies bis heute wirkt und natürlich eine heutige Filmversion - nach zwei Generationen - unwahr ist.

Wir hatten vermutlich aber die Chance, über solche Filme dann frei diskutieren zu können - sie wurden auch vorher nicht ausgewählt, um sie uns zu zeigen, um uns evtl. "auf den richtigen Weg zu bringen". Es wurde auch nichts verheimlich, wie z.B. die mich stark erschütternde Tatsache, dass einigen DDR-Generationen verheimlicht wurde, dass es die Amerikaner waren, die Buchenwald befreiten und nicht die wenigen Kommunisten, die als Funktionsgefangene in diesem Lager teilweise mit den Nazis kooperierten.

… Frau Olga,

Sie sind hier die Einzige, die für sich in Anspruch nimmt, immer alles besser zu wissen.

Ihre Phantasien in Bezug auf die ehemalige DDR sind umwerfend, um es sehr schmeichelhaft auszudrücken.

Ich bin zwar noch nicht 70 und 70 +, kann mich aber genau an den Film erinnern.

Zum einem wegen der Grausamkeiten und zum anderen wegen der schauspielerischen Leistungen. Das können Sie überhaupt nicht verstehen.

Es stimmt einfach nicht, dass flächendeckend in der DDR die Schüler „zwangsverpflichtet“ wurden diesen Film zu sehen.
Ich habe diesen Film zuhause, vor den Fernseher (den gab es in der DDR damals schon) gesehen und habe mich sehr schwer damit getan, dies zu verarbeiten.

Es stimmt auch nicht, dass Schüler massenweise zur Besichtigung der Konzentrationslager „gekarrt“ wurden.

Das wurde ganz unterschiedlich gehandhabt.

Ich habe erst mit über 30 ein KZ besucht, freiwillig, Auschwitz.

Bei solch einem Anblick war der Film wieder präsent.

Frau Olga, es stimmt auch nicht so ganz, dass den DDRlern verheimlicht wurde, dass die Amerikaner Buchenwald befreit haben, es wurde ungern darüber gesprochen, was in meinen Augen nichts geschichtsverfälschend ist.

Zwischen verheimlichen und ungern darüber sprechen gibt es einen Unterschied.

Bedenken Sie einfach, dass nicht alle in der DDR Sozialisten waren und viele Großeltern und Eltern meiner Generation selbst im Krieg waren, auch in Gefangenschaft.

Glaubt Ihr „kluger“ Kopf wirklich, dass diese „zwangsverpflichtet“ wurden, nichts darüber zu erzählen?

Finden Sie sich doch einfach damit ab, dass tiefgreifende Erlebnisse ein Leben lang gespeichert sind, bei Ihnen, bei mir und
bei den anderen-fertig-.

ein_lächeln_

also wir sind damals alle nach Buchenwald gefahren, vor oder kurz nach der Jugendweihe.
Meine eine Enkelin macht gerade ihr Abitur an einem europa Gymnasium, und war vorriges Jahr dort.

Nein olga, das ist wohl nicht oder falsch verstanden worden: der neue Film ist nicht UNWAHR-er ist eben ANDERS, wie so vieles Andere auch.
Man war auch damals in der DDR bemüht zu zeigen, zu welchen Grausamkeiten der Faschismus fähig war. Und dass dieser Film von damals uns nach so langer Zeit in Erinnerung geblieben ist-(ja, ich bin 70)-ohne "indoktriniert" gewesen zu sein, zeigt doch nur, wie sehr wir von dieser Darstellung beeindruckt, betroffen waren-und das ohne diese fürchtbaren Gewaltszenen. Gewalt muss nicht unbedingt durch Gewaltszenen dargestellt werden, oder?
aurora

@ Circe

..entschuldige, ich nehme dich jetzt mal als „Aufhänger“

Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass junge Menschen mit solchen Grausamkeiten der Geschichte vertraut gemacht werden.

Was mich stört, sind Olgas zynische Bemerkungen, dass alles, was in
DDR passierte, unter politischen Druck stand.

Mein Sohn hat 91 sein Abitur gemacht, in Ostdeutschland, und war auch nicht in Buchenwald.

Als wir in Auschwitz waren, waren meine ersten Gedanken danach, dass dies jeder einmal gesehen haben muss, nicht nur die Jugendlichen aus meiner Generation, sondern, meine und die folgenden Generationen auch.

Es war und ist so grausam und zeigt, zu was Menschen fähig sind.

Natürlich verstehen junge Menschen die ganze Tragweite mit 14,15,oder auch 20 Jahren noch nicht, doch es bedarf keiner „neutralen“ Menschen, um dies verständlich zu machen.

In diesem speziellen Fall reicht schon das Gesehene.

Frau Olga unterstellt der DDR Generation, dass die geschichtliche Aufarbeitung stets politisch motiviert war, was so allgemein nicht stimmt.

Die geschichtliche Aufarbeitung erfolgte aus Sicht des herrschenden Systems.
Es wäre falsch zu behaupten, dass geschichtliche Ereignisse generell verfälscht dargestellt wurden, es wurde vermieden, und das war systembedingt, über mache Dinge zu sprechen oder sie zu erwähnen.

Es gab aber keinen verordneten Maulkorb bezüglich der Gräueltaten des faschistischen Reiches, dazu gab es zu viele Überlebende, die irgendeine Verherrlichung oder Verfälschung widerlegt hätten.

Diese beiden Filme zeigen sehr deutlich die verschiedenen Sichtweisen.

Bei der Beurteilung sollte man wirklich beide Fassungen gesehen haben.

Mir alleine reicht das eigentliche Geschehen und da brauche ich keine Diskussion darüber, welcher Film authentischer ist, es reicht die Tatsache, dass solche Gräueltaten verübt wurden.

Und wem der Film nicht reicht, der darf sich gerne ein Konzentrationslager ansehen.

Spätestens dann stellt sich nicht mehr die Frage der Sichtweise.

ein_lächeln

Wenn wo so unbeschreibliche Gewalt herrschte, wie in den KZ`s, sollte dies auch ganz plastisch gezeigt werden - solche Filme sind ja keine SChnulzenfilme und ich bin froh, dass es keine Rahmenhandlung gab, die noch eine Love-Story einfügte.
Gestern sah ich durch Zufall am RBB wieder die Doku über Hohenschönhausen,einer der Knäste der früheren DDR. Frühere Insassen machen dort heute Führungen (ich machte schon mal eine mit) und berichten von den unsäglichen Grausamkeiten in diesem Knast für VErgehen, die in unserem Rechtsverständnis keine wären (z.B. Republikflucht usw.).
Mir kam der Gedanke, warum in der DDR oft 1:1 die Nazi-Grausamkeiten übernommen und angewandt wurden.
Was ich auch nie verstand an der Terminologie der DDR-Regenten: die grausame Nazizeit war anscheinend immer nur eine Angelegenheit von uns Westdeutschen - die einwandfreien Ostdeutschen mit ebensolcher kommunistischer Biografie waren nie involviert, bzw. alle im Widerstand? Ebenso Geschichtsklitterung, die vermutlich auch dazu führt, dass in der früheren DDR die Nazi-Greuel noch weniger aufgearbetet wurden, wie teilweise im Westen. Und deshalb heute die "jüngeren Nazis" überall aus den braunen Löchern hervorkommen? Olga