Fernsehen und Film Möglichst vormerken: ARD, MOntag 21.10.19 20.15 Uhr
Es wird ein Dokudrama gespielt mit dem Titel: Die Ungewollten - die Irrfahrt der St. Louis.
In 1939 gelang es mehreren Juden, Visa zur Einreise in Cuba zu erhalten. Sie reisten ab Hamburg ab, wurden dann aber in Havanna nicht eingelassen, bzw. nur einige von ihnen.
Der sehr engagierte, deutschen Kapitän versuchte es dann noch in den USA und Kanada, ohne Erfolg. Das Schiff musste wieder zurück nach Europa, wo den Passagieren der sichere Tod in den KZ`s drohte.
ABer BElgien erbarmte sich der Passagiere und nahm sie auf. Dies nützte jedoch auch nur bedingt kurzfristig, da die Nazis ein Jahr später dort einmarschierten und Juden einsammelten und in die KZ`s deportierten. Nur wenige überlebten; von diesen gibt es jedoch dokumentarische Schilderungen über diese Abäufe und daraus wird nun ein Doku-Film.
Den sollten wir uns ansehen, weil auch die Thematik (Flüchtlinge und Juden) wieder mal aktuell gut in unsere heutige Zeit passt; wir können uns dann ja die Frage stellen, ob wir heute hilfsbereiter, toleranter und menschlicher geworden sind als es damals der Fall war. Olga
Danke für den Hinweis
Ich sah die Dokumentation vor einigen Jahren .
Karten an seinen Sohn unterschrieb er meistens mit " Dein Papitän "
Vielen Dank Olga, für diesen interessanten Filmtipp, den ich nicht verpassen werde.
Hier habe ich einen schönen Artikel über den Hamburger Kapitän, Gustav Schröder, gefunden.
Leider wurde der unbekannte Held erst in diesem Jahr von der Stadt Hamburg geehrt.
Nach ihm wurden dort ein Park und eine Straße benannt:
Textauszug:
Mai 1939 startete die "St. Louis" vom Hamburger Hafen Kapitän Gustav Schröder rettete mehr als 900 Juden vor den Nazis. Die Irrfahrt der "St. Louis" und das Gedenken an diesem Sonntag. Hamburg. Spätes Gedenken für einen großen Hamburger Kapitän: An diesem Sonntag erhält die Grünfläche zwischen St.-Pauli Fischmarkt und Hauptkirche St. Trinitatis Altona offiziell mit einer Gedenktafel den Namen Gustav-Schröder Park. Damit erinnert die Hansestadt an jenen Hamburger Kapitän, der vor 80 Jahren im Hamburger Hafen mit dem Dampfer "St. Louis" aufbrach, um nach einer Irrfahrt auf dem Atlantik schließlich mehr als 900 Juden vor der NS-Regime rettete.
St. Louis
Ich habe absolut kein Verständnis,dass mit dem unendlichen Leiden und Töten Filme und Geld gemacht wird!
Dass Menschen -auch posthum- geehrt werden,die versuchten,zu helfen und zu retten,ist zwar anerkennenswert,
hilft aber niemand.
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig,zu erfahren,was geschah,in der Hoffnung ,dass derartige Berichte abschreckend wirken können/sollten.
Aber,leider geschieht gleiches Elend auch heute noch überall.
Und die,denen es so gut geht,weigern sich,zu helfen.
Vermutlich,weil es ihnen zu gut geht!!!
Und,wenn eine unvergleichlich taffe Kanzlerin mal sagte:
----wir schaffen das----
wird sie kritisiert.
Traurig !
Es ist etwas ganz anderes,sensationslüstern vor der Flimmerkiste zu hocken,und nachgespieltes Leiden anzuschauen,
als sich mit der Problematik der unzählig gewordenen Flüchtlinge real zu beschäftigen.
Wer unbedingt sehen will/muss,wie Todesangst,Trauer um Ertrunkene,
bei denen nicht wenig Kinder zu beklagen sind,
aussieht,.......
der soll doch dorthin fahren,wo diese Schiffe anlegen.
Schiffe,deren Kapitäne sogar z.T. bestraft werden,weil sie sich der obersten Menschenpflicht nicht versagten,und oft sogar lange Zeiten unter unwürdigen Zuständen auf dem Meer hin und her fahren mussten,weil ihnen keine Landegenehmigung erteilt wurde.
Wo bleibt die "christliche Nächstenliebe"
von der doch immer gepredigt wird??
Mitgefühl und Hilfe
statt
Sensationsgier vor dem Fernseher,
so denke ich.
old_go
Ja, den Film hatte ich vor Jahren gesehen und da ich den Sachverhalt nicht kannte war ich entsetzt.
Viel schlimmer ist aber, dass wir wieder so weit sind!
Hallo old_go,
leider ist Dein Kommentar sehr verwirrend, denn Du vertritts darin zwei gegensätzliche Standpunkte.
Ganz sicher werde ich mir diesen Film nicht ansehen!
Ganz klar, old_go, falls Du selber noch den Krieg miterlebt hast, kann ich diese Einstellung natürlich gut verstehen und selbstverständlich akzeptieren.
Dass Menschen -auch posthum- geehrt werden,die versuchten,zu helfen und zu retten,ist zwar anerkennenswert,
hilft aber niemand.
Doch, denn es ist ein Symbol, eine Art Stolperstein gegen das Vergessen!
Ich habe absolut kein Verständnis,dass mit dem unendlichen
Leiden und Töten Filme und Geld gemacht wird!
Es ist etwas ganz anderes,sensationslüstern vor der Flimmerkiste zu hocken,und nachgespieltes Leiden anzuschauen,
Seine Sensationslust kann man sicher besser mit Actionfilme, Krimis und Thriller stillen, als sich diese Dokumentation unserer früheren Zeitgeschichte, die jetzt aber leider wieder sehr aktuell ist, anzusehen.
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig,zu erfahren, was
geschah,in der Hoffnung, dass derartige Berichte abschreckend
wirken könnten/sollten.
Richtig! Und genau diese Aufgabe übernimmt ja der Film, der von Dir abgelehnt wird.(siehe oben)
Schönen Abend noch.
Rosi65
NS. old_gos Text wurde von mir im Farbton geändert.
Ich kann Deine Bedenken nachvollziehen , bin aber bei Sensationsgier der Meinung meiner Vorschreiberin .
Webt man Deine Gedanken weiter, dürften70 % aller Filme und Dokumentationen nicht produziert werden !
Die Verfilmung von 1976
Reise der Verdammten ist bestimmt auch vergessen.
1957 wurde Kapitän Schröder „für Verdienste um Volk und Land bei der Rettung von Emigranten“ mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Vom Staat Israel wurde er in Yad Vashem postum in den Kreis der „Gerechten unter den Völkern“ aufgenommen.
Ich kenne die Geschichte, habe von dem Leid und den Versuchen des Kapitäns diesen Menschen zu helfen, einen ausführlichen Bericht vor einiger Zeit gelesen.
Diesen Film werde ich mir bestimmt nie ansehen.
Ich muß das Leid nicht auch noch bildlich sehen.
Das würde mich nur schwer belasten und bringt nichts und hilft niemanden, wenn ich mir das antue.
Da denke ich ähnlich wie old_go.
Die, die daraus lernen könnten, schauen diesen Film bestimmt nicht an.
Monja.
Ich finde das Thema insgesamt sehr sehr wichtig - es muß jeder für sich entscheiden, den Film anzuschauen.
Ich habe die Verfilmung "Reise der Verdammten" von 1976 auf DVD und schau ihn immer wieder in Abständen an, u. a. mit Oskar Werner usw. - !!!!!!
Liebe @old_go,
auch ich mag es nicht, wenn Filme sich des Elends anderer Menschen bedienen, um die Kinokassen zu füllen.
Aber ich sehe auch die Aufgabe der Filmemacher darin, die Erinnerung an die Vergangenheit wach zu halten oder bei (jungen) Menschen die Grundlage zu einer Beschäftigung mit der Vergangenheit zu schaffen.
In einer Zeit, die sich der Bilder und Videos zur Wissenvermittlung erfolgreich bedient, ist es schwierig, mit gedruckten Texten und Worten allein Interesse zu wecken. Gerade, wenn wir die jüngeren Generationen erreichen wollen, müssen wir sie da abholen, wo sie stehen und uns einer Sprache bedienen, die sie verstehen.
Ich kann Deine Ablehnung verstehen, wenn Regisseure oder Fotografen reißerisch das Elend anderer zu ihrem Vorteil einzusetzen versuchen. Aber wie oft geschieht das tatsächlich? Steht nicht eher dahinter, Öffentlichkeit für Missstände zu erzeugen, damit eine Abhilfe erfolgen kann?
Du wirst mir jetzt vielleicht entgegenhalten, dass dies bei historischem Geschehen nicht der Fall sein kann, da sich daran nichts ändern lässt.
Doch wenn wir uns darin einig sind, dass in unserer konkreten Gegenwart leicht die furchtbaren Fehler der Vergangenheit wiederholt werden können, wenn wir nicht aus ihnen gelernt haben, dann sind solche Filme durchaus sinnvoll.
Und ich bin mir sicher, dass viele Zuschauer Vergleiche zu den heutigen Probleme der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer ziehen werden und diese dann auch mit anderen Augen sehen.
Meine Erfahrung hat mich immer darin bestärkt, im Geschichtsunterricht auch jeweils zum Thema passendes Filmmaterial einzusetzen, auch mit freiwilligen Zusatzangeboten am Nachmittag oder Abend im Kino.
Ich werde mir den Film ansehen, aber wegen Terminproblemen wahrscheinlich erst mit Verspätung in der Mediathek.
Margit