Fernsehen und Film MIttwoch 27.1. - ARD 20.15 Uhr "Ruhe! Hier stirbt Lothar
Aufgrund der diversen Lockdowns ist mein Hunger nach Kultur allmählich übergross. Deshalb freue ich mich, dass heute Abend im TV o.g. Film gezeigt wird, in dem die Hauptrollen von Jens Harzer (erhielt von Bruno Ganz nach dessen Tod den Iffland Ring) und die wunderbare Corinna Harfouch spielen werden.
Das Thema ist sicherlich anspruchsvoll, was ja auch in diesen Zeiten nicht unbedingt schaden würde. Viel Freude - vielleicht können wir ja darüber diskutieren in einer Gruppe derer, die den Film gesehen haben und nachdenklich wurden. Olga
Fazit für mich...das ein derartiges "A...loch" als Mensch letztlich nochmals die Chance zu einem anderen Leben bekam , mag filmisch gewesen sein aber zeigt es doch verallgemeinert, dass Schicksalsschläge manchmal eben doch hilfreich sein können (nicht müssen) ..., zumindest etwas im Leben zu verändern, wenn man es denn möchte und vor allem kann.
Die Darsteller Jens Harzer und Corinna Harfouch zeigen so einiges. Während sie als Rosa im Hospiz ihm ungeschminkt sagt, was sie über ihn denkt, ist er als Fliesenverkäufer irgendwie im Leben stehen geblieben, vergrämt, kalt, unnahbar, hat Nullkontakt. Er verkauft Fliesen aber eben nur die, die ER für gut befindet, anderes lässt er nicht gelten. Seine einzigste Tochter kennt er kaum, lernt sie erst durch das Hospiz kennen.
Für mich zeigte eigentlich der Schluss, dass selbst ein "Ekel" hinzulernen kann...er fragte nicht nur den Kollegen sondern auch die Kollegin, ob man gemeinsam auf ein Bier geht. Er beginnt, Herz und Gefühle zu zeigen.
Kristine
Ich habe als FAzit aus diesem Film, den ich als sehr gut beurteile und vor allem als schauspielerische Glanzleistung bis hinunter zu kleineren Rollen, gezogen, dass es für niemanden jemals zu spät ist, seinem Leben neue Weichen zu stellen, neu zu beginnen und sich auch zu ändern, wenn man die Chance erhält, zu überleben und weiterzuleben.
Es zeigt auch gut, dass man nie die anderen ändern kann, nur sich selbst.
War begeistert, zumal der Film ja nicht nur gemäss des Themas nur Tragödie war, sondern teilweise auch sehr humorig. Olga
Liebe Olga,
danke für den Hinweis! Ich hätte mir den Film ohne den Hinweis nicht angeschaut. Ein wirklich guter Film, schauspielerisch und inhaltlich umschifft er wohltuend jeden sentimentalen Kitsch (streift diesen zwar hin und wieder, aber überschreitet die Grenze nie!). Und Dein Fazit teile ich: Es ist nie zu spät!
Lieben Gruß
DW
DAnke DW!
Ich kann zwar nicht sagen, dass mein allmählich übermächtiger Hunger nach Kultur jetzt gestillt ist, aber ein wenig hat es geholfen,diesem facettenreichen Jens Harzer zuzusehen.
Alles Gute - Olga
Ja, der Kulturhunger macht vielen zu schaffen. Wir hier im äußersten Osten Bayerns sind da ja sowieso nicht sehr "verwöhnt", was die "große" Kultur angeht.Aber die kleinen Museen, die Glashütten und die teils sogar autonomen Kulturhäuser, die es hier im Bayerwald immer wieder gibt, die fehlen uns schon. "Grosse" Kultur lief bei uns bisher auch fast nur über Internet, da hat sich also nix oder nicht viel geändert. Aber wenn wir noch im Raum Köln/Düssedorf lebten, würde uns das sicherlich auch extrem fehlen.
Aber glücklicherweise gibt es Bücher.......... :-)
Liebe Grüße
DW
@Der-waldler @Olga64
wir haben den Film auch wegen der Empfehlung hier im ST gesehen. Er hat auch uns gefallen. Er zeigt auch, man sollte Haus und Hund nie zu früh verschenken 😁.
Karl
Ja, liebe Olga...man kann, wenn man möchte immer etwas ändern, eingefahrene Gleise verlassen, etwas Neues probieren, auch wenn nicht immer eine sehr schwere Krankheit der Auslöser sein sollte...vielleicht ist gerade dies der wirkliche Hinweis, bei jedem selbst so einiges zu überdenken.
Es ist nie zu spät, nur wenn man es NICHT tut !
Leider sieht man ja Jens Harzer nicht sooft oder vielleicht ich nicht...schade eigentlich, denn seine schauspielerische Art ist super..., er kann eben vieles und das überzeugend.
Kristine
Jens Harzer spielt(e) viel Theater. Viele Jahre in München an den Kammerspielen und im 'Residenztheater (von hier ist er mir ein Begriff), dann am Burgtheater in Wien, Schaubühne Berlin und am Hamburger Thalia Theater.
Da muss auch er jetzt pausieren und ich hoffe sehr ,dass diese Zeit genützt wird, damit gute Filme mit ihm gedreht werden können. Seine Frau ist auch Schauspielerin und sie spielen auch zusammen, was sogar in Corona-Zeiten ging. Olga
Danke, liebe Olga, sehr interessant !
Kristine