Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust

Diskussion historischer Ereignisse Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust

Via
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RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von Via
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.01.2020, 12:03:01

Gestern vorab in der ZDF-Mediathek gesehen, läuft am 28.01. im TV.
Ich empfand den Film als ausgesprochen realistisch.

Zivildienst in einer Begegnungsstätte in Polen? Das stand auf Svens Wunschliste nicht ganz oben. Es war aber die einzige freie Stelle, die er noch bekommen konnte.

Am Ende kommen Touristen

VG - Via

 
JuergenS
JuergenS
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RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf aixois vom 27.01.2020, 13:16:26
Es gibt in München Bodenplatten zum Gedenken, nur eben keine Stolpersteine : Beispiele die Blätter der  "Weissen Rose", für  Georg Elser,  Attentatsstelle Kurt Eisner .

Ich selbst halte Stolpersteine von Gunter Demnig auch für eine gute Initiative.
Mir scheint, es liegt aber nicht allein am Stadtrat und dessen Entscheidung, die ihm nicht leicht gefallen sein dürfte.

Es ist ja bekannt, dass auch andere, wie Ex-OB Ude oder  die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Knobloch, die sich vehement dagegen wehrt, denn bei dieser Art der Erinnerung werde das Andenken an die Opfer "erneut mit Füßen" getreten. Sie habe noch Bilder vor Augen   "von den getretenen, gedemütigten, geschundenen Menschen und den am Boden kauernden Verletzten, Sterbenden oder bereits Toten ".

Sollte der Stadtrat sich über diese Ansicht hinwegsetzen ? Wollte der Stadtrat eine politische Botschaft zum Ausdruck bringen ? Ich weiss es nicht.
Ich weiss es auch nicht, möchte aber über die bedeutende Meinungsbreite in München hier nicht diskutieren, denn man kann verschiedene Argumente anführen.
werderanerin
werderanerin
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RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf aixois vom 27.01.2020, 12:17:48

…"Wohnsitzentfernung"....ja, klar ist das eine Frage aber in der heutigen Internet,-Googlezeit würde ich meinen, keine Schwierigkeit mehr..., da ist alles zu erfahren, zumindest können Interessierte Grundwissen daraus ziehen..., Schüler*nnen machen es ja auch so, um sich auf Unterrichtsstunden vorzubereiten.

Jeder von uns hat ja sogenanntes  Geschichtswissen…, heißt man hat vergangene Zeiten ja auch nicht miterlebt, verfügt aber über Allgemeinwissen.
Letztlich vertrauen wir auf umfangreiche Informationen, die uns in der Schulzeit oder durch zahlreiche andere Infos im Laufe des Lebens zur Verfügung stehen oder standen.

Ich selbst mache aber eben auch die Erfahrung, dass über den Holocaust kaum noch gesprochen wird, zum Gedenktag sind die Medien voll und "man" interessiert sich wieder dafür...und dann...?

Ehrlich gesagt, kann man auch nicht immer darüber reden, sollte nur Denjenigen auch entschieden entgegen treten, die meinen und hinaus posaunen, dass es den Holocaust nicht gab.

Das ist wichtig und fordert Jeden Demokraten, denke ich !

Kristine

 


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Karl
Karl
Administrator

RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.01.2020, 11:38:20
...

Ich persönlich denke auch, dass zwar erinnert wird, aber dem Erinnern der aktuelle Bezug weitgehend fehlt. Es muss klarer gemacht werden, dass Antisemitismus, nicht Vergangenheit ist!
Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten sind kein historisches Phänomen, das wir hinter uns gelassen haben, das passiert immer noch und das ist für Menschen und Politik so schwer einzugestehen. Gleichzeitig ist das einer der Gründe, warum es weiter passieren kann.

...
 
Liebe @Wurzelfluegel,

das halte ich für eine sehr entscheidende Aussage. Ohne Gegenwartsbezug macht erinnern überhaupt keinen Sinn. Erinnern ist ja deshalb wichtig, damit die gleichen Fehler im Hier und Jetzt und Morgen vermieden werden.

Dabei muss auch die geistige Transferleistung erbracht werden. Die Lektion aus der Vergangenheit ist nicht nur auf das Verhältnis der Deutschen zu den Juden beschränkt, sondern die allgemeine Lehre ist diejenige, dass kein Volk mehr wert ist als ein anderes und dass wir uns überall und immer gegen Rassismus und für die Menschlichkeit aussprechen müssen.

Karl
luchs35
luchs35
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RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von luchs35
als Antwort auf aixois vom 27.01.2020, 13:16:26
Darüber haben wir schon einmal diskutiert, aixois, weil die Ansicht von Frau Knobloch doch zu denken gegeben hat.
Es wurde dann beschlossen, an den Häusern, in denen Juden gelebt hatten und im KZ verstorben sind,  Tafeln anzubringen, was dann aber von den Hausbesitzern und auch Mietern heftig ablehnt wurde, weil teilweise befürchtet wurde, dass diese Häuser dann Opfer von feindseligen Attacken würden. Das zeigt die Furcht und das Einknicken vor den Leuten, die vermutlich in jenen schrecklichen Jahren die Ersten gewesen wären, die jüdische Menschen ausgeliefert hätten. 
Leider trägt auch zu den heutigen Feindseligkeiten gegenüber Menschen mit jüdischen Wurzeln bei, dass zuviel geredet wird, was in manchen Leuten Widerstand weckt, weil es "ihnen zuviel würde" und sie doch "nichts damit zu tun hätten". 
Luchs35
Via
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RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von Via
als Antwort auf luchs35 vom 27.01.2020, 13:32:52

Es wurde dann beschlossen, an den Häusern, in denen Juden gelebt hatten und im KZ verstorben sind,  Tafeln anzubringen, was dann aber von den Hausbesitzern und auch Mietern heftig ablehnt wurde, weil teilweise befürchtet wurde, dass diese Häuser dann Opfer von feindseligen Attacken würden. Das zeigt die Furcht und das Einknicken vor den Leuten, die vermutlich in jenen schrecklichen Jahren die Ersten gewesen wären, die jüdische Menschen ausgeliefert hätten. 



Wie kommst du zu dieser Annahme? Kann es nicht auch sein, dass ich als Mieter in einem ehemals jüdischen Haus selbst Nachfahre einer jüdischen Familie bin und nichts über die Vergangenheit des Hauses wusste?

Selbst die jetzigen Eigentümer des Hauses haben mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr mit den damaligen Enteignungen zu tun und wollen aus verständlichen Gründen vielleicht einfach nur nicht damit in Verbindung gebracht werden.

VG - Via
 

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luchs35
luchs35
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RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Via vom 27.01.2020, 13:42:19
Das zeigt die Furcht und das Einknicken vor den Leuten, die vermutlich in jenen schrecklichen Jahren die Ersten gewesen wären, die jüdische Menschen ausgeliefert hätten. Luchs

Ja, pardon,  ich habe mich nicht korrekt ausgedrückt, Natürlich meinte ich nicht mit diesem Satz die Bewohner dieser Häuser, sondern jene, die dann mit Attacken auf diese gekennzeichneten Häuser reagieren könnten, was die Hausinhaber befürchteten. Wir kennen doch die "Malereien" u.a. an den Orten, wo Juden damals gelebt hatten oder auch dort, wo  Denkmäler der Erinnerung stehen. 
Luchs35
schorsch
schorsch
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RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von schorsch

Der Anfang des Hasses auf die Juden begann damit, dass man den Neid der Weniger-Besitzenden auf die Juden schürte, welche es "zu etwas gebracht" hatten.

Karl
Karl
Administrator

RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von Karl
als Antwort auf schorsch vom 27.01.2020, 15:28:21

@schorsch,

ich glaube, das sind nicht die historischen Fakten. Die Ursprünge gehen auf die christliche Legende zurück, dass die Juden schuldig am Tod von Jesu wären. In den christlichen Kirchen wurde dieser so begründete Judenhass gehegt und gepflegt und in Folge wurde den Juden in vielen christlich dominierten Ländern die Ausübung vieler Berufe verboten, weshalb sie notgedrungen auf z. B. Händlerberufe und Geldverleih ausweichen mussten. Da waren einige dann sehr erfolgreich und erst dann wurden sie beneidet.

Karl

JuergenS
JuergenS
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RE: Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Karl vom 27.01.2020, 15:39:05

Kann es sein, dass "Juden" genetische "Vorteile" haben, um überall auf der Welt wo sie auftreten schnell erfolgreich sein zu können, damit ist Neid schnell geboren?


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